Da denkt man, alle hätten gestern schon in ihrer spontanen Euphorie ihr "Pulver" verschossen und dann kommt heute das "Musiala-Thema" ums Eck.
Ausgerechnet Streich, der sich jedes Spiel wie ein Derwisch aufführt und sich mit keinem Kommentar zu Schiedsrichtergespann und Gegner auf und neben dem Platz zurückhält, einer, der auch nach dem Spiel gerne noch Themen nach seinem ganz eigenen Wertekompass bewertet.
Ausgerechnet der, der sich sonst so vor seine Spieler, vor allem die jungen Spieler, stellt, kann seine Fresse nicht halten, weil Musiala da die Hand wegzieht und ruft ihm was nach. Wer hat gerade das Pokalviertelfinale mit einem Fehler für den Gegner entschieden? Wer ist der junge Spieler und wer der erfahrene Trainer?
Als Streich Cheftrainer bei Freiburg wurde, war Musiala 8 Jahre alt.
Ja, war nicht sportlich von Musiala, da die Hand wegzuziehen. Ist aber wohl voll verständlich, dass man in der Situation niemanden sehen will und einfach nur in Ruhe gelassen werden will. Wenn dann ausgerechnet der andere Trainer, ausgerechnet dieser Typ Trainer, dessen Show du über eine Stunde von der Bank zusehen durftest, zu dir kommt und dann mit dir abklatschen will, zeigt man sich eben emotional und denkt nicht daran, dass die Menschen in den unsozialen Medien sich einen drauf rubbeln, weil es noch eins mehr ist was sie am Ausscheiden der Bayern ausschlachten können, oder es ist dir in dem Moment einfach egal.
Was hier auch darüber sinniert wird, ob die beiden sich dann später ausgesprochen haben, oder es noch werden. Dann noch Verweise auf Shake Hands im Amateurfussball, die dort Standard wären. Genau so läuft das ja immer auf den Kreisligaplätzen ab. Höchstes Fair Play. Man kennt es.
Ebenso im Profifussball. Da gibt es spätestens in den Katakomben die große Aussprache, alle liegen sich in den Armen und nehmen alle Gemeinheiten und Unsportlichkeiten zurück, die sie auf dem Platz rausgelassen haben. Vor allem, wenn es um Titel(-chancen) ging.
Es gab eine wirklich bemerkenswerte Unsportlichkeit gestern. Pavard vor dem Elfer.
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