Es geht eher darum an La Liga und der Serie A zu bleiben.
Letztere war übrigens über eine längere Zeit sportlich die klare Nummer vier und dennoch wurde der Liga weitaus mehr Aufmerksamkeit in den genannten Märkten teil als es jemals bei der Bundesliga war.
Die Qualität und Namen(bis auf ein paar ältere Herren) war daran eher weniger Schuld.
Ich würde sagen das hat viel mehr mit dem Bekanntheitsgrad der Teams zu tun. In Italien hast du Juve, AC und Inter Mailand, AS und Lazio Rom, das sind fünf große Namen. Momentan ist SSC Neapel oben, aber generell hast du die üblichen bekannten Namen die es unter sich ausmachen. Selbst wenn diese Teams mal nicht so gut waren, hat ihr Name dafür gesorgt, dass sie große Namen verplichten konnten.
Spanien wiederum zieht doch auch eher dadurch, dass man zwei Klubs von Weltruhm hat, und sprachlich die beste Verbindung zu Süd- und Mittelamerika hat. Deutschland hat sowas eben nicht zu bieten. Bayern dominiert und ist daher weltbekannt. Dortmund hat gelegentlich mal etwas Erfolg, ist daher international auch nicht unbekannt. Der Rest spielt doch überhaupt keine Rolle. Und genau das ist das Problem, Man hat nur eine, vielleicht 1 1/2 Marken die wirklich ziehen. Der Rest wechselt fröhlich durch, oder ist irgendwie immer oben mit dabei, aber erreicht nie wirklich was (Leverkusen zum Beispiel). Bremen und der HSV hatten anfang der 2000er ein gewisses Standing in Europa, natürlich nicht in dem Maße der großen Namen, aber schon so das es in anderen Ländern durchaus aufgefallen ist. Die ganzen Niederländer kamen nicht ohne Grund nach Hamburg. Das hat man dann aber selbst schnell sabotiert und ist dann entsprechend in der Versenkung verschwunden.
Dieses Gefasel von "wir brauchen unbedingt mehr Geld, sonst verlieren wir den Anschluss" gibt es seit Jahrzehnten. Komisch, dass Bayern trotz dieser Aussagen nie den Anschluß verloren hat. Da wird immer auf die Premier League gezeigt, und die anderen Ligen gepflegt ignoriert. Bzw. nur auf die Zahlen gezeigt bei denen die Bundesliga etwas hinterher hinkte, während die bei denen das Gegenteil der Fall war schön unter den Teppich gekehrt wurden.
In gewisser Weise waren diese Dinge immer nur dazu da die Geldverteilung innerhalb Deutschlands mehr und mehr auf die Spitze auszurichten. Man hat versucht die nationale Stellung so auszubauen, dass man von unten nicht mehr angreifbar war, unter dem Deckmantel ja sonst international zurückzufallen.
Natrlich hat Deutschland bei der Auslandsvermarktung völlig gepennt, wie auch bei einigen anderen Dingen. Deswegen sollte man noch lange nicht Dinge so schnell es geht verscheuern nur um ein bisschen Geld zu bekommen. Das hat dann nämlich in der Tat eher was von dem was Hertha und der HSV so veranstaltet haben, und nichts von vernünftiger Planung. Das wirkt dann eher wie die zwanghafte Privatisierung von Staatseigentum, bei dem man sehr wertvolle Dinge für kleine Summen verschachert hat, nur um kurzfristig etwas Geld in die Taschen zu bekommen. Danach stand man dann deutlich schlechter da, und das Geld war weder ausreichend um viel damit zu erreichen, noch lange genug vorhanden um behaupten zu können es hätte sich gelohnt.
Vergleiche zur NFL verbieten sich von selbst. Und nein, die Premier League wird nie wie die NFL sein. Aus einem ganz einfachen Grund: es gibt nur eine wirkliche Football-Liga auf der Welt, der Rest spielt keine Rolle. Das ist im Fußball anders. Das ist es was die amerikanischen Ligen so beliebt macht: sie definieren ihre Sportart. International betrachtet ist die NFL der Football (vom College Football mal abgesehen, aber der ist weltweit egal), und die NBA der Basketball. MLB steht für Baseball (hier uninteressant, aber in Teilen von Amerika und Asien wichtig). Alle anderen sind nur regional von Bedeutung. Und all diese Ligen haben auch keinen Abstieg. Das sind einfach komplett andere Welten. Der Fußball ist damit überhaupt nicht vergleichbar, vor allem da er schon früh weltweit sehr verbreitet war und eine hohe Popularität genießt.