DFL will Winterpause abschaffen und Relegation einführen


Romo

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Jo, Omega, das mag schon sein, hat aber ez nix mit "GROSSEN" und "kleinen" Vereinen zu tun. Das betrifft alle gleichermaßen.
 

Bombe

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Wer will welches Geld?

Natürlich steht auch zB Hansa sein Anteil am Gesamtkuchen zu, gegen wen wollt ihr denn Samstag spielen? Lieber noch eine peinliche Testspielklatsche oder 120 min auf dem Dorf? Dein Arbeitgeber wird sich freuen, es gilt schließlich, überteuerte Anschlüsse zu verticken.

Ich zitiere hier meinen Freund Langer
Du kannst ja gerne mit Leuten diskutieren die garnicht auf deine Argumente eingehen, aber wie ich dich kenne spielt bei dir sowieso eine andere Meinung keine Rolle (ist wohl ein typisches Bayern-Phäomen)
@Langer: auf Dauer ist das auch für einen Bayernfan sehr ermüdend...


@Omega:
Die neuen Wege gibt es aber zur Zeit noch nicht.
Die Telecommunisten haben doch erhebliche Schwierigkeiten mit Internet-TV, http://www.ftd.de/technik/it_telekom...en/236919.html

Wie Hans schon angedeutet habe bin ich ganz Nah an den Telecommunisten dran (allerdings in einer eigenständigen Tochter der Tochter, darauf lege ich Wert, ich bin kein Teletubbie! ;) ): ich kann Dir versichern, dass man nicht weit weg von einer Realisierung der Thematik ist. Etwaige Probleme sind hausgemacht und aus der Welt zu räumen. Wenn man will und die richtigen Pritoritäten setzt, läuft das Ding innerhalb einem Vierteljahr problemfrei. Analog der Geschichte um Tollcollet sind da innerhalb des Konzerns nur die Prioritäten anders gesetzt. Wenn's eng wird, dann wird ein vernünftiges Projekt aufgesetzt und das Ding läuft. Man wartet momentan nur darauf, dass man umsetzten darf, aber vorher versuchen sich halt die Teletubbies selbst...
 

Omega

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Romo, bitte, das meinst du nicht ernst:mad:

Nehmen wir die letzte Bieterrunde um Fußball und tun mal so, als wenn die Telekom vollwertig zu betrachten wäre. Hinzu nehmen wir noch die ÖR la Retter der Nation.
Zur Vereinfachung haben Premiere 400 Mio, Arena 300 und Telekom 200 Mio und ÖR 100 Mio zur Verfügung.

Bislang war ist so, dass Premiere für die 400 Mio alles bekommen hätte + 100 Mio ARD: Einnahmen = 500 Mio (verteilt nach Schlüssel)

Bei der dezentralen Vermarktung würde es so laufen:
Alle rennen zu den Bayern und überbieten sich, weil lieber ein Bayernspiel als 5 andere (von den Einschaltquoten und damit auch den Werbeeinnahmen gerechtfertigt) Was wird also passieren? Entweder bekommt Arena oder Telekom den Zuschlag und verbraten dabei (fast) ihr ganzes Geld oder Premiere überbietet sie. Folge 300 Mio aus dem Topf weg.

Danach folgt z. B. Schalke: da wird der Gedanke sein, als einiges Team nicht vermarktbar also bekommen die nur 150 Mio
Dann Bremen, Dortmund, Stuttgart, HSV und rums sind von 1 Mrd. locker mind. 900 Mio weg, verteilt auf 6 Vereine. Jetzt haben wir noch 12 Erstligisten, die schon im Schnitt nur noch etwas über 8 Mio. bekommen. Wieviel wird denn dann wohl für cottbus über bleiben.

und wenn irgendjemand nicht glaubt, dass es so kommen würde:
1. s. Italien, wo die kleinen Vereine wohl nur 1 Mio. erlösen konnten
2. die schwachsinnige UMTS-Versteigerung, bei der sich die großen Anbieter dauernd überboten haben, um am Ende doch zu teilen.

Das ganze kann nur dann anders werden, wenn der Markt größer würde und kleinere Anbieter (die es eben nicht gibt) Fußball z. B. mit Auslandsrechten oder in Zusammenhang mit anderen Sportarten anbieten könnten.

in dem Falle könnten sich die kleineren Vereine auch den Vorwurf anhören, sie müssten halt kreativer sein, jetzt geht dies noch nicht, da einfach keine Märkte da sind.
 

Buscho

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Wie wäre es mit einer dezentralen Vermarktung, bei dem die Vereine einen gewissen Prozentsatz/festgelegte Summe in bestimmter Höhe gemessen an der Gesamteinnahme, in einen Pott zahlen, der dann nach einem Schlüssel an die Vereine verteilt wird, die unter eine gewisse Erlösgrenze fallen?

Nehmen wir mal an, man legt eine Mindesteinnahme für Erstligisten von 20 Millionen TV-Geld zugrunde.
Clubs wie
Bayern (200 bis 300 Millionen)
Schalke (100 Millionen)
Hamburg (100 Millionen)
Bremen (80 Millionen)
Lüdenscheid (70 Millionen)

(nur Beispiele), zahlen in diesen Pott, sodass Clubs wie

Rostock
Bielefeld
Cottbus usw. die Voraussichtlich diese magischen 20 Millionen nicht erreichen werden, hieraus bedient werden.

Die Bayern würden meinetwegen 50 Millionen beisteuern, Schalke 20 Millionen oder was weiß ich, in welcher Form man das dann ausrechnet und festlegt.

Wie siehts damit aus?
 

Sechtemfan

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@ omega: Du musst aber auch bedenken, dass bei einer dezentralen Vermarktung auch kleinere Sender mitbieten könnten. Das Bundesliga-Komplettpaket könen sich wahrscheinlich wirklich nur die von dir genannten Sender leisten.

Die Rechte an den Spielen von Energie Cottbus hingegen dürften deutlich niedriger sein, so dass dort auch kleinere Sender mitbieten könnten, die bisher schlicht noch keine Chance hatten. Zudem wäre auf mittelfristige Sicht auch eine Eigenvermarktung im Internet möglich, wie es beispielsweise die Handball- oder auch Basketballbundesliga macht bzw. versucht.

Generell bin ich aber auch für eine zentrale Vermarktung. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass ich mir max. ein Pay-TV Angebot kaufen und dann auch alle Spiele sehen möchte. Nicht wie in Italien, wo ich für jedes Topteam erstmal einen anderen Pay-TV Sender brauch(t)e.
 

Omega

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@sechtemfan
Welche kleinen Sender? Wir haben in Deutschland höchstens 5 Gruppen, die es stemmen könnten: RTL, Pro7/sat1, ÖR (fasse ich zusammen) Premiere und die Telekom.
Der Markt und die Technikumsetzung sind zur Zeit nicht gegeben.

Auch die Vergleiche mit der Basketball- und der Basketballbundesliga passen nicht.

Dort soll das Geld nicht direkt mit den Übertragungen, sondern mit besseren Möglichkeiten der Sponsorensuche verdient werden. Mit ähnlichen Einnahmen würde nicht einmal die Stadionmiete bezashlt werden können. Unabhängig mal vom Aufwand der Übertragungen, die ggfs. von der DFL getragen werden könnten.

Man darf eines nicht vergessen: Es hat in Deutschland noch keiner geschafft mit Fernsehübertragungen von Fußballspielen Geld zu verdienen.
 

Romo

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Omega
Jetzt eine Marktwirtschaftsdiskussion vom Zaun zu brechen, bringt uns nicht weiter, trotzdem muß ich mal auf die 5€ Wörter hinweisen:
Angebot und Nachfrage.
Da es kein Angebot gibt, ...
Technisch ist theoretisch vieles möglich! (Oder Theoretisch ist technisch vieles möglich? :confused: )
Um einen Verein (resp. dessen Spiele), z.B. via Internet zu vermarkten bedarf es nur einer kleinen (Sport-) Firma.
Vielleicht gründet sich auch ein neuer Sportkanal, der dann gar mehrere "kleine" Vereine vermarktet, verschiedene Pakete schnürt.

Auch auf dem freien Markt (nicht Fußball/Sport) gibt es kleine Firmen, die überleben. Bezeichne die Spiele der "Kleinen" als Nieschenprodukte, dann gibt es eben Firmen, die diese Nieschen bedienen. - Und wie gesagt, Bayern spielt ja auch in Bielefeld, Cottbus, ect.

Ich sehe das nicht so dramatisch.

Und den Vorschlag mit dem Prozentualen Anteil für die "Kleinen" finde ich auch nicht schlecht.
 

theGegen

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Randbelgien
Solange die EU die geltende Praxis nicht kippt, sollte man an der Zentralvermarktung festhalten. Auch die hat Vorteile, z. B. Planbarkeit und stabilere Finanzstrukturen innerhalb der Liga. Auch den Bayern kann es nicht recht sein, sollte mitten in der Saison ein Verein wie Cottbus Konkurs anmelden müssen.
Vergleiche mit dem Ausland bringen auch keine umfassende Erkenntnis. Einige der Bayern-Konkurrenten sind nicht seriös geführt oder finanziert bzw. viel zu abhängig von einer momentanen Investitionsblase.
Um die "großen" Teams bei der Stange zu halten, wäre eine bessere prozentuale Gewichtung zu deren Gunsten sinnig.
Allerdings sollten auch die zur Erkenntnis kommen, dass sie die schwächeren Teams brauchen, um an die lukrativen Fleischtöpfe (sprich: die zentralvermarktete (!!) Championsleague) zu kommen.

Eine Einzelvermarktung dürfte angesichts der deutschen Konsumentenkultur schwierig werden. Ein anfangs denkbarer Geldsegen infolge gegenseitigem Überbieten für Übertragungsrechte ist nur dauerhafter Natur, wenn sich das für die künftigen Inhaber irgendwie rechnet.
Sobald das herausgepresste Geld durch massenhafte Werbungsschaltung oder Zerstückelung des Spieltags versucht wird, wieder reinzuholen, wenden sich die Puristen verärgert ab. Die Preise würden wieder purzeln, die ÖR würden evtl. ihrer Chronistenpflicht über 3-Minutenbilder nachkommen etc. pp.
 

Omega

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@Romo
Natürlich ist vieles möglich.
Aber Deine "kleine Sportfirma" braucht für 3 Vereine (wenn man sie auf heutigem Stand halten will) ein Anfangskapital von mehr als 30 Mio €, die sie den Vereinen pro Saison garantieren müsste. Da kannst du nicht mal eben einen neuen Sportkanal gründen.

Sieh doch mal auf Arena! Da waren potente Geldgeber hinter, die das Handtuch geschmissen haben. Die Premiere-Pleite ist bestimmt auch noch in guter Erinnerung. Auch die Reinfälle der Vereine mit der Sportwelt.
Verschiedene Vereine standen am Rande des Ruins.


Nochmal der Verweis auf Italien:
Am 26.08.2003 hatten 5 Vereine der Serie A für die damals beginnende Saison keinen Fernsehvertrag
http://www.welt.de/print-welt/article255469/Wenn_Herr_Berlusconi_sich_in_den_Fussball_einmischt.html

Damit dürften sie in Deutschland keine Lizenz bekommen. Also würden wir über diesen Mechanismus doch den "closed-shop" wie in den USA (und auch grundsätzlich in der DEL) bekommen, weil nur die großen Vereine Planungssicherheit hätten.

Lösungen lassen sich bestimmt immer finden und in spanien scheint es ja zu funktionieren.
Nur muss mMn erst ein konzept vorhanden sein, das auch an die kleinen Vereine denkt, bevor man mal wieder in einer Hau-Ruck-Aktion alles ändert.

Im Übrigen ist die EU-Kommission ja wohl zur Zeit auf dem Weg zur Zentralvermarktung bzw. einem Ausgleich zwischen Klein und Groß.
http://www.sueddeutsche.de/,tt6m3/wirtschaft/artikel/137/120982/
 

Romo

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Deshalb (natürlich nicht nur deshalb) bin ich für eine Europa Liga!

Die Größten unter sich, die Kleinen mit mehr Möglichkeiten.

Das Ganze ähnlich aufziehen wie beispielsweise eine Nationale Liga; d.h. eine 1. EL und eine 2. EL (möglicherweise eine 3.)
Darunter die nationalen Meisterschaften, darunter Alles wie gehabt.


Meine Bayern würden dann zwar kaum noch einen Titel gewinnen, aber die Spiele der EL würde ich mir schon ansehen.
 

JamiLLX

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Meine Bayern würden dann zwar kaum noch einen Titel gewinnen, aber die Spiele der EL würde ich mir schon ansehen.

ich nicht. die spiele zwischen den topmannschaften sind schließlich nur deshalb so interessant weil es sie eben nicht jede woche gibt und es dann auch meist wichtige Spiele ausserhalb eines Ligaalltags sind

eine "2. EL" ist so ziemlich das uninteressanteste oberhalb von regionalliga was ich mir vorstellen kann.
 

Michael der Echte

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EL sind uninteressant, weil man 1. dann die Besonderheit zum Alltag macht, zum anderen einfach gewisse Traditionen wegfallen, Derby's, ewige Rivalitaet usw.
 

Omega

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Bei einer EL würden auch Auswärtsfans wegfallen, weil die Anreisekosten nicht tragbar sind. Zudem würde es mMn auch die Fantradition in Deutschland (und auch den anderen Ländern) kaputtmachen. Ich mag die Bayern halt in der Bundesliga nicht, halte im Europacup aber schon zu ihnen, weil die spiele auch Ausnahmen sind. Ich will aber nicht ihr Daueranhänger in einem Ligabetrieb sein.

Aber das ist wirklich Geschmackssache und ih bin vielleicht rückständiger Traditionalist. Von mir aus kann man auch die CL abschaffen und wieder auf direktes KO-System umschalten, nur mit den Meistern.

Ich weiß, wird nicht geschehen.
 

Bombe

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mal ein sehr differenzierter Bericht aus der Welt...

Im Fußball wird das Bolzen immer mehr zu Nebensache. Geld war früher nur ein Mittel, das zum sportlichen Erfolg beigetragen hat. Heute hingegen ist es der Zweck vieler großer Vereine. Sie sollen eine gute Rendite für ihre Investoren oder Aktionäre abwerfen.

Die oft so kuriose Fußball-Welt kann auch ganz einfach und klar sein. Geld entscheide Meisterschaften, sagt der Geschäftsführer von Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke. "Eine Studie hat bewiesen, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen finanziellem Aufwand und sportlichem Ertrag gibt." So einfach sei das.
Weiterführende links


Bayern hat mehr Geld für Stürmer als Stuttgart. Bayern wird wahrscheinlich Meister. Barcelona hat mehr Geld als die Bayern. Barcelona wird in der Champions League wohl besser abschneiden als die Münchener. "Das können Dir Unternehmensberater alles an Tabellen erklären", sagt Watzke, Chef des einzigen börsennotierten Fußballvereins in Deutschland.


Beim Fußball dominieren die Finanzen
Im Fußball wird das Bolzen immer mehr zur Nebensache. Es dominieren Finanzen, Wahrscheinlichkeiten und Optionen. Ständig werden neue Geschäfte aufgemacht, Lizenzen vergeben und Deals eingefahren. Die Liga agiert wie im Rausch. Über 170 Millionen Euro gaben die Klubs in diesem Jahr für neue Kicker aus. Eigentlich hat das Geld den Sinn, sportliche Triumphe möglich zu machen. Doch das millionenschwere Umfeld lockt immer mehr Investoren an - keine wilden Geschäftemacher, sondern renommierte Geldhäuser, die langfristig planen. Die Banker kriegen ihren Kick nicht aus einem Tor in der Neunzigsten Minute. Sie wollen Cash und keinen Cup.

Oliver Kehren von der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley erklärt die Vorteile der Branche, wo doch scheinbar alles von einem glücklichen Tor abhängt. "Ein Fußballklub ist ein normales mittelständisches Unternehmen, wenn man die Emotionen herauslässt." Mit einem großen Vorteil: "Die Einnahmen sind nahezu alle über ein Jahr planungssicher." Welches Unternehmen hat das schon? Die Erträge aus dem Fernsehgeschäft stehen genauso fest wie die Sponsorengelder, die Catering-Gewinne und die Ticketerlöse. "Fast der gesamte Umsatz ist durch Verträge festgelegt", sagt Banker Kehren. Dem gegenüber stehen genauso stabile Ausgaben. Der Klub weiß, was die Kicker kosten, die Trikots und die Turnschuhe. "Wenn man mit Augenmaß herangeht, ist das ein gutes Geschäft." Selbst ein Abstieg ist in dieser Managerlogik keine Katastrophe: "Die Einnahmen bleiben planbar. Jedes andere Unternehmen steht vor größeren Risiken."

Morgen Stanley ist bei Borussia Dortmund eingestiegen
Kehren hat für Morgan Stanley bereits Nägel mit Köpfen gemacht. Seine Firma ist gemeinsam mit dem Hedgefonds Blue Bay Asset Management und dem Fonds des Finanzinvestors Florian Homm, Absolute Management Holding, mit bis zu 46 Prozent bei Borussia Dortmund eingestiegen. Der klassische Fußballverein mit seinen zehntausenden Mitgliedern hält nur noch 7,24 Prozent am Spielbetrieb. Nur über das Hilfskonstrukt der GmbH & Co. KG auf Aktien behält der Klub noch die Mehrheit an der börsennotierten Gesellschaft, wie es die 50 plus 1-Regel der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vorschreibt.

Watzke und die Finanzinvestoren haben den BVB wieder auf Vordermann gebracht. Das Unternehmen weist sogar wieder kleine Gewinne aus. Und es gibt Klarsicht im Geschäft. Als Aktiengesellschaft muss Dortmund detaillierte Rechenschaft in seinen Finanzberichten ablegen. Für Kehren ist das entscheidend. "Jeder Investor liebt Transparenz.".

Transparenz der Entscheidungen wird wichtiger
Die Lehre ist einfach: Ein Manager muss verlässlich planen, und nicht den Erfolg um jeden Preis kaufen. Undurchsichtige Deals können Vereine hingegen an den Rand des Abgrunds führen. Dortmund stürzte in eine schwere Krise, nachdem es einige Millionentransfers auf Pump finanzierte.

Und der Erzrivale Schalke 04 muss diese Erfahrung momentan machen. In einem undurchsichtigen Geflecht von dutzenden Firmen versickert das Geld Säckeweise. Für das Geschäftsjahr 2005 musste der jetzige Schalke-Präsident und damalige Finanzchef Josef Schnusenberg eine bilanzielle Überschuldung von 66 Millionen Euro ausweisen. Für das Geschäftsjahr 2006 präsentierte der Verein bei einem Umsatz von 117 Millionen Euro einen Verlust von 3,4 Millionen Euro. Auch die Gazprom-Millionen scheinen nur bedingt zu helfen, wie Gerüchte rund um die Arena besagen.
Geschäfte müssen aus eigener Kraft gestemmt werden
Die Experten der Bankenwelt sind sich sicher: Das ganze Verpfänden und Verkaufen von zukünftigen Zuschauereinnahmen oder Vermarktungsrechten schafft zwar Raum für ein tolles Team, das eine oder zwei Spielzeiten zusammen bleibt. Aber dann kommt der Absturz. Auf Dauer oben mitspielen kann nur, wer seine Geschäfte aus eigener Kraft bewältigt.

Auch für Martin Kind, den Präsidenten von Hannover 96, hat der heutige Fußball nicht mehr viel mit Vereinsromantik gemein. "Ein Bundesligist ist nichts anderes als ein Wirtschaftsunternehmen. Also müssen auch entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden", sagt der Hörgeräte-Unternehmer. Hannover 96 wurde daher schon vor einigen Jahren in eine GmbH & Co. KGaA umgewandelt. Dahinter stehen insgesamt sieben Gesellschafter, darunter auch Kind selbst.
Hannover 96 ist vorbildlich aufgestellt

Der Präsident wähnt seinen Klub nun langfristig besser aufgestellt als Konkurrenten wie Bochum, Hamburg oder Stuttgart, die noch als Verein organisiert sind. "Wir können uns ganz anders auf dem Kapitalmarkt bewegen. Vereine sind gemeinnützig und gut für den Breitensport. Wir können dagegen wie ein ertragsorientiertes Unternehmen denken und handeln." Die Früchte seien nach und nach sichtbar. So hat Hannover zum Beispiel mit der AWD-Arena seine Spielstätte übernommen und auf dem Transfermarkt Achtungserfolge gefeiert.

Kind will mit seinem Klub unternehmerische Freiheit leben. Die DFL fordert er daher auf, über die Abschaffung der 50 plus 1-Regelung zu diskutieren. Die Satzung sieht vor, dass als Kapitalgesellschaft ausgegliederte Fußballabteilungen mindestens zur Hälfte von den Vereinen kontrolliert werden müssen. Investoren dürfen nicht bestimmen, was läuft. "Die Vereine sollten nicht reglementiert werden. Als Wirtschaftsunternehmen muss man sich dem Kapitalmarkt öffnen", so Kind. Jeder Klub brauche Eigenkapital, und "man muss natürlich auch in der Lage sein, sich welches zu beschaffen." Bei seinem Vorstoß hat Kind einige mächtige Vorbilder. Bayer04-Chef Wolfgang Holzhäuser hat beispielsweise die 50 plus 1-Regel umgangen, als er es gemeinsam mit Rainer Calmund schaffte, seinen Klub zu 100 Prozent an die Bayer AG zu übertragen.


Wie wichtig der Zugang zu frischem Kapital mittlerweile ist, zeigt ein Blick über die Grenzen. In den Ligen in Spanien, Italien, Frankreich und England schwimmen die Spitzenvereine im Geld. Gönner-Präsidenten und Clubeigner wie Roman Abramowitsch von Chelsea oder die Familie Moratti von Inter Mailand pumpen Unsummen in ihre Mannschaften. Die Teams kassieren dafür Milliarden von TV-Sendern und Sponsoren. In Deutschland ist allein der FC Bayern noch in der Lage mit zu halten. Auch dank ihres 10-prozentigen Gesellschafters Adidas konnten die Münchener in diesem Jahr 70 Millionen in den eigenen Kader stecken. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert sagte in der Wirtschaftswoche: "Das ist kein sportlicher Wettbewerb mehr, sondern ein Wettbewerb der Marktbedingungen."
Die Vereine in Deutschland haben das erkannt. Nach einer Studie der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young denken gegenwärtig mindestens drei Klubs über einen Börsengang nach. Vor allem die gestiegenen Fernseheinnahmen machen die Branche nach den Krisenjahren optimistisch. Trotz der jüngsten Umwälzungen bei der Live-Berichterstattung im Bezahlfernsehen - Arena hat seine erst vor einem Jahr gekaufte Lizenz kürzlich an Premiere weitergeleitet - bekommt die Liga in den nächsten zwei Spielzeiten zusammen 840 Millionen Euro.

Geld aus TV-Verträgen sind eine wichtige Stütze deutscher Vereine

Für die Vereine ist das deutlich erhöhte Fernsehgeld ein warmer Geldregen nach der kalten Dusche durch die Kirch-Pleite in den vergangenen Jahren. "Den Klubs geht es durch den neuen Fernseh-Vertrag und die zusätzlichen Ausschüttungen infolge der Weltmeisterschaft im eigenen Land so gut, wie noch nie", sagt Arnd Hovemann, Autor der Ernst&Young-Studie. Anders als noch vor wenigen Jahren benötigen die Bundesligisten Finanzierungen nicht mehr zum Überleben, sondern um sich breiter aufzustellen. "Die Zeiten, in denen der Gürtel enger geschnallt werden musste, sind vorbei", meint der Analyst.

Auch bei den Kapitalgesellschaften ist die Botschaft angekommen. Sie scharren mit den Füßen, wie Morgan-Stanley-Banker Kehren verrät. "Uns haben schon Investoren angesprochen." Das alte System der Vereine habe ausgedient. Sobald die Mehrheitsregel 50 plus 1 falle, werde es zu Übernahmen kommen, ist sich Kehren sicher. Auch im Interesse der Liga. Es gehe schließlich darum neue Zugänge zum großen Geld zu schaffen, um den Anschluss an England und Italien nicht zu verlieren.

http://www.welt.de/wirtschaft/article109...ntscheidet.html
 

Devil

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Laut bild.de steht es schon so gut wie fest, dass es ab der nächsten saison wieder relegationsspiele gibt. ich find das nicht so toll.
 

Nico1

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was für ein quatsch :idiot:

@bombe: bitte editier mal den beitrag...bei den artikeln nur ne vorschau hier reinkopieren, nicht den ganzen artikel.
 
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