Die 67 Regisseure für die Ewigkeit - Diskussionsthread


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Gelöschtes Mitglied 14419

Guest
Gut, wahrscheinlich stehen wir uns näher, als es den Anschein hat.
Und ja, auf übertriebene Polemik verschwenden ich jetzt keine Gegenargumente. Und das Sartre-Bsp. (was ich btw so umgesetzt als ziemlich verkropft und pseudointelektuell ansehen würde) war äußerst polemisch für mich.

Die Diskussion geistreich oder nicht-geistreich ist natürlich interessant und führe ich auch gerne (Wenns sein muss auch mit polemischen Bandagen 😉), wobei, um beim Bsp Spielberg zu bleiben, das sich in den letzten Jahren/Jahrzehnten immer mehr ins negative gewandelt hat. Sind die ersten Blockbuster noch halbwegs "anspruchsvoll" (Duell, Jaws, Begegnung der 3. Art, selbst 1941 hat Momente zum Nachdenken) kommt neuerdings nur noch grob gesagt Schwachsinn (A.I., Minority Report, War of the World's) wo man zwar unterhalten wird, sein Gehirn aber besser an der Garderobe abgibt. Darauf wollte ich bei meinem Gedankengang hinaus. Mir braucht niemand im nächsten Dialog zu erklären, was in der letzten Szene abgelaufen ist. Eher freue ich mich, Details bzw Formen/Symbole/Leitthemen zu entdecken, die sich im Laufe des Films als wichtig erweisen. Und ich meine jetzt keine offensichtlichen wie "Held überwindet Kindheitstrauma".

Also Prost!

Edith: Das mit Spielberg als Erfinder des Blockbusters im modernen Sinne (zusammen mit Lucas) ist natürlich ernst gemeint, ich weiss nur nicht, ob jeder die Brücke zu den heutigen Blockbusteren a la MCU, Fast & Furios etc mitgehen will
 
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Gut, wahrscheinlich stehen wir uns näher, als es den Anschein hat.
Und ja, auf übertriebene Polemik verschwenden ich jetzt keine Gegenargumente. Und das Sartre-Bsp. (was ich btw so umgesetzt als ziemlich verkropft und pseudointelektuell ansehen würde) war äußerst polemisch für mich.

Die Diskussion geistreich oder nicht-geistreich ist natürlich interessant und führe ich auch gerne (Wenns sein muss auch mit polemischen Bandagen 😉), wobei, um beim Bsp Spielberg zu bleiben, das sich in den letzten Jahren/Jahrzehnten immer mehr ins negative gewandelt hat. Sind die ersten Blockbuster noch halbwegs "anspruchsvoll" (Duell, Jaws, Begegnung der 3. Art, selbst 1941 hat Momente zum Nachdenken) kommt neuerdings nur noch grob gesagt Schwachsinn (A.I., Minority Report, War of the World's) wo man zwar unterhalten wird, sein Gehirn aber besser an der Garderobe abgibt. Darauf wollte ich bei meinem Gedankengang hinaus. Mir braucht niemand im nächsten Dialog zu erklären, was in der letzten Szene abgelaufen ist. Eher freue ich mich, Details bzw Formen/Symbole/Leitthemen zu entdecken, die sich im Laufe des Films als wichtig erweisen. Und ich meine jetzt keine offensichtlichen wie "Held überwindet Kindheitstrauma".

Also Prost!

Edith: Das mit Spielberg als Erfinder des Blockbusters im modernen Sinne (zusammen mit Lucas) ist natürlich ernst gemeint, ich weiss nur nicht, ob jeder die Brücke zu den heutigen Blockbusteren a la MCU, Fast & Furios etc mitgehen will

Sowieso. Vorgestern im Corona Thread geschrieben. Es ist schwieriger, wenn man ähnlicher Meinung ist und nur Detailfragen klären muss. :D
Das Beispiel sollte eigentlich zusätzlich allg. ne Polemik/Kritik gegen intellektuelles Kino und dazugehöriges Gerede sein. Ich "weiß" von dem nur, dass der den Existentialismus begründet? hat und dies wohl Einfluss auf die französischen Filmemacher hatte.

Das interessiert mich nicht so sehr. Wurde das nicht auch Spielberg vorgeworfen. Er würde in seinen Filmen "nur" Antisemitismus verarbeiten oder so ähnlich. Irgendwas war damit. Nach Allegorien hatte ich da nie gesucht.

Denke das hat vor allem was mit Verschiebungen am Unterhaltungsmarkt zu tun. Serien, Gaming, Internet usw. Könnte sein, dass er vorgemacht hat, wie man mit Filmen für jung alt maximal viel Geld verdient und es so immer schwerer wurde neue Sachen zu platzieren. Also genau, was seinen Werdegang und den seiner Kollegen in den 70er ausmachte. Risikobereitschaft der Studios. Nur umgekehrt.
Dass er jetzt nicht 40 Jahre freshe Geschichten erzählen kann, würde ich nicht kritisieren. So ergeht es doch den meisten "Giganten". In der Musik ähnlich. Herausragendes sehe ich da seit 20 Jahren auch nicht.
Krieg der Welten ist von Spielberg? :D Die Erzählperspektive fand ich immerhin interessant. :belehr:
 

danifan

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Und wo steht, dass ein guter Film geistig unterhalten müsse?`:gitche:
Meiner Meinung vergesset "ihr" einfach, was einen Film so alles ausmachen kann.
Es ist eben kein Roman mit einem Verfasser. Und auch dort gibt es verschiedene wichtige Aspekte.

Gibt Filmemacher, die genauso gut erzählen, deren Filme ebenfalls unterhaltsam sind und die on top noch etwas Bedeutendes zur menschlichen Natur/Gesellschaft etc. zu sagen haben, den Zuschauer im Optimalfall dazu bringen, sich intellektuell damit auseinanderzusetzen. Ist es nicht logisch, dass Letztere einen höheren Stellenwert haben sollten als die reinen Berieselungsfilme?

Und da muss man nicht mal verkopfte Arthousefilmer bemühen, ein Chaplin hat Unterhaltungsfilme für die Massen gedreht, die dennoch intelligente Auseinandersetzungen mit dem Kapitalismus (Moderne Zeiten) oder Faschismus (Der große Diktator) waren und dabei hundert mal schlauer als die bestenfalls naiven (Schindlers Liste) oder gar dummdreisten (Saving Private Ryan) Botschaften eines Spielberg.

Edith: Das mit Spielberg als Erfinder des Blockbusters im modernen Sinne (zusammen mit Lucas) ist natürlich ernst gemeint, ich weiss nur nicht, ob jeder die Brücke zu den heutigen Blockbusteren a la MCU, Fast & Furios etc mitgehen will

Die Brücke ist absolut logisch. Das MCU hat einfach nur das Blockbusterkino Lucas/Spielbergscher Prägung konsequent weitergedacht. Viele Argumente, die vorgebracht werden, um eine vermeintliche Überlegenheit der Blockbuster von damals zu postulieren, ergeben ja auch keinen Sinn, etwa das gerne genommene CGI-Argument. Da muss man sich ja nur die Filme anschauen, die die beiden Helden praktischer Effekte gemacht haben, sobald die CGI-Technik weit genug war, da kamen dann solche fast komplett am Greenscreen entstandenen Computerspiele wie Star Wars I-III oder Ready Player One raus...
 
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Gelöschtes Mitglied 14419

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Saving Private Ryan, München und Schindlers Liste habe ich sogar ausgespart, weil das mMn die absoluten Tiefpunkte des Spielberg'schen Schaffens sind. In 2 von den 3 bekommt er ja noch nicht mal ne anständige Charakterisierung der vermeintlichen Hauptfiguren hin, so dass es mir auf gut deutsch ******egal war, wer da jetzt gerade stirbt. Und 2 Filme Tränen halt nur von Pathos...
 

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Gibt Filmemacher, die genauso gut erzählen, deren Filme ebenfalls unterhaltsam sind und die on top noch etwas Bedeutendes zur menschlichen Natur/Gesellschaft etc. zu sagen haben, den Zuschauer im Optimalfall dazu bringen, sich intellektuell damit auseinanderzusetzen. Ist es nicht logisch, dass Letztere einen höheren Stellenwert haben sollten als die reinen Berieselungsfilme?

Und da muss man nicht mal verkopfte Arthousefilmer bemühen, ein Chaplin hat Unterhaltungsfilme für die Massen gedreht, die dennoch intelligente Auseinandersetzungen mit dem Kapitalismus (Moderne Zeiten) oder Faschismus (Der große Diktator) waren und dabei hundert mal schlauer als die bestenfalls naiven (Schindlers Liste) oder gar dummdreisten (Saving Private Ryan) Botschaften eines Spielberg.


Das hatten wir doch erst kürzlich....
Und auch da hattest du es derart verkürzt formuliert. Im Idealfall, wäre das ganz toll........
Und auch da bist du offensichtlich der Frage ausgewichen wie hoch du eigentlich Good Fellas und Pate bewertest. Die dürften bei deinen Standards nicht mal in einer Top 100 Liste landen. Eigentlich dürften die gar nicht gemacht werden.
Du ignorierst weiter (zumindest mein Argument), dass intelligentes Filmemachen sich an verschiedensten Punkten festmachen lässt.
Obwohl ich das doch mehrfach mit Beispielen ausformuliert habe.
Die Liste der "anerkannten" Meisterwerke, die du "ablehnst" dürfte sehr lang sein. Denn da sind einige dabei, die aufgrund technisch und oder stilistischer Merkmale ihre Klasse hatten und haben und nicht wegen der Botschaften. Spontan fielen mir Lean, Hitchcock, Welles ein.
Gut, werden bei dir nicht auftauchen in der Top 10, da mindestens ein Franzose, ein Schwede, ein Japaner und ein Russe dabei sein werden.
Plus Chaplin macht bereits 5. Dann folgen Lumet, Kubrick, Scorsese und oder Lubitsch.9. Da biste dann immerhin ziemlich straight.
Die drei Genannten teilen sich einen Platz.
Bin gespannt wie gut ich getroffen hab. Nicht verraten ;)

Meine Liste ist noch nicht raus btw.



Die Brücke ist absolut logisch. Das MCU hat einfach nur das Blockbusterkino Lucas/Spielbergscher Prägung konsequent weitergedacht. Viele Argumente, die vorgebracht werden, um eine vermeintliche Überlegenheit der Blockbuster von damals zu postulieren, ergeben ja auch keinen Sinn, etwa das gerne genommene CGI-Argument. Da muss man sich ja nur die Filme anschauen, die die beiden Helden praktischer Effekte gemacht haben, sobald die CGI-Technik weit genug war, da kamen dann solche fast komplett am Greenscreen entstandenen Computerspiele wie Star Wars I-III oder Ready Player One raus...

Und später als CGI weiterentwickelt war, sah es nicht mehr so kacke aus, wenn man sich Mühe gegeben hat.
Glaube nicht, dass ein Lucas sich keine Mühe gegeben hat. Was ich von E 1-3 halte, weißt du.
 
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danifan

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Und auch da bist du offensichtlich der Frage ausgewichen wie hoch du eigentlich Good Fellas und Pate bewertest.

Hö, da hab ich wohl deine Botschaft nicht entschlüsselt :D Ging da erstens um was anderes und zweitens sind beides natürlich 10/10-Filme.

Du ignorierst weiter (zumindest mein Argument), dass intelligentes Filmemachen sich an verschiedensten Punkten festmachen lässt.
Obwohl ich das doch mehrfach mit Beispielen ausformuliert habe.
Die Liste der "anerkannten" Meisterwerke, die du "ablehnst" dürfte sehr lang sein. Denn da sind einige dabei, die aufgrund technisch und oder stilistischer Merkmale ihre Klasse hatten und haben und nicht wegen der Botschaften. Spontan fielen mir Lean, Hitchcock, Welles ein.

Also Welles auf Stil und technische Errungenschaften zu reduzieren ist nun wirklich unsinnig. In Hitchcocks besten Filmen wie Vertigo oder Rear Window schwingt auch immer massiv Subtext mit, der über die funktionale Geschichte hinausgeht. Wer reine Unterhaltung sucht, kann den spannenden Thriller-Plot genießen, während der verkopfte Zuschauer über Hitchcocks implizite Aussagen über Voyeurismus sinnieren kann. Sartre beim Buchvortrag abzufilmen ist ja gerade nicht große Filmkunst, daher kann ich mit einigen deiner Nouvelle Vague-Franzosen auch nicht viel anfangen, weil die ihre Botschaften oft plakativ in die Kamera schreien. Spielberg formuliert auch alles aus, so dass keine Fragen offen bleiben. Und seine Antworten sind eben auch nicht sonderlich schlau. Daher sind ja die Filme seine besten, wo er es gar nicht versucht.

Gut, werden bei dir nicht auftauchen in der Top 10, da mindestens ein Franzose, ein Schwede, ein Japaner und ein Russe dabei sein werden.
Plus Chaplin macht bereits 5. Dann folgen Lumet, Kubrick, Scorsese und oder Lubitsch.9. Da biste dann immerhin ziemlich straight.
Die drei Genannten teilen sich einen Platz.
Bin gespannt wie gut ich getroffen hab. Nicht verraten ;)

Meine Liste ist noch nicht raus btw.

Sag Bescheid wenn du sie abgeschickt hast, will dich mit meiner Vermutung vorher ja nicht beeinflussen :D

Welche drei Genannten sind gemeint?

Und später als CGI weiterentwickelt war, sah es nicht mehr so kacke aus, wenn man sich Mühe gegeben hat.
Glaube nicht, dass ein Lucas sich keine Mühe gegeben hat. Was ich von E 1-3 halte, weißt du.

Geht nicht darum, wie es aussah. Die Fans von Oldschool-Bockbustern sind ja der Meinung, dass praktische Effekte das Nonplusultra sind. Die Beispiele sollen zeigen, dass Lucas und Spielberg selbst CGI im Überfluss eingesetzt haben sobald es die Technik hergab.
 

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Hö, da hab ich wohl deine Botschaft nicht entschlüsselt :D Ging da erstens um was anderes und zweitens sind beides natürlich 10/10-Filme.

Nun ja, ging auch um die Verherrlichung von Gewalt und Ethik.
Aber intellektuelle Herausforderungen oder nen bedeutenden Beitrag sehe ich bei beiden Filmen ebenfalls nicht.
10/10 ginge nach deiner Logik dann nicht. :nono:

Also Welles auf Stil und technische Errungenschaften zu reduzieren ist nun wirklich unsinnig. In Hitchcocks besten Filmen wie Vertigo oder Rear Window schwingt auch immer massiv Subtext mit, der über die funktionale Geschichte hinausgeht. Wer reine Unterhaltung sucht, kann den spannenden Thriller-Plot genießen, während der verkopfte Zuschauer über Hitchcocks implizite Aussagen über Voyeurismus sinnieren kann. Sartre beim Buchvortrag abzufilmen ist ja gerade nicht große Filmkunst, daher kann ich mit einigen deiner Nouvelle Vague-Franzosen auch nicht viel anfangen, weil die ihre Botschaften oft plakativ in die Kamera schreien. Spielberg formuliert auch alles aus, so dass keine Fragen offen bleiben. Und seine Antworten sind eben auch nicht sonderlich schlau. Daher sind ja die Filme seine besten, wo er es gar nicht versucht.

Trotzdem sind sie hauptsächlich deswegen so legendär.
Bin ja nicht weit entfernt von euch. Ich würde einfach mehr Kategorien, die einen Film ausmachen, bewerten.
Das kommt mir zu kurz.
Bei "Fragen stellen und Antworten geben" ist Spielberg eben bei 0/0.
Die Subjektivierung in dem D-Day Gemetzel ist übrigens wieder ein Beispiel für sein Können.
Natürlich nur eine Sequenz.

Sag Bescheid wenn du sie abgeschickt hast, will dich mit meiner Vermutung vorher ja nicht beeinflussen :D

Welche drei Genannten sind gemeint?

Daher habe ich es erwähnt ;)

Lean, Hitchcock, Welles.

Geht nicht darum, wie es aussah. Die Fans von Oldschool-Bockbustern sind ja der Meinung, dass praktische Effekte das Nonplusultra sind. Die Beispiele sollen zeigen, dass Lucas und Spielberg selbst CGI im Überfluss eingesetzt haben sobald es die Technik hergab.

Ah ok, das Beispiel E 1-3 hatte mich getriggert :D
Kenne diese Argumentation zu dem Thema aber auch nicht, daher kann ich nicht ganz folgen.
Bei Jurassic Park waren die Totalen mit CGI gemacht und die Nahen mit Modellen, wenn ich mich nicht vertue.
Dass die beiden maßgeblich CGI Produktionen eingeleitet haben, da bin ich auch sicher.
Bei Lucas könnte man zum Thema Blockbuster noch seine lizensierten "Soundsysteme" nennen.
 
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Nun ja, ging auch um die Verherrlichung von Gewalt und Ethik.
Aber intellektuelle Herausforderungen oder nen bedeutenden Beitrag sehe ich bei beiden Filmen ebenfalls nicht.
10/10 ginge nach deiner Logik dann nicht. :nono:

Neben der vordergründigen Familiengeschichte wird da nebenbei auch die US-Gesellschaft und -Politik seziert, im zweiten Teil noch mehr, daher ist der ja auch der bessere. Goodfellas war dann als Abrechnung mit dem American Dream die notwendige Antwort auf Coppolas romantisierendes Mafiabild.

Gibt mit Jaws übrigens auch einen Spielbergfilm, bei dem das der Fall ist, die drei Haijäger repräsentieren die US-Gesellschaft der Post-Vietnam-Ära. Da es für Spielberg aber so außergewöhnlich ist, kann man davon ausgehen, dass das so wohl schon in der mir nicht bekannten Romanvorlage verankert war oder halt im nicht von ihm verfassten Drehbuch.

Ah ok, das Beispiel E 1-3 hatte mich getriggert :D
Kenne diese Argumentation zu dem Thema aber auch nicht, daher kann ich nicht ganz folgen.
Bei Jurassic Park waren die Totalen mit CGI gemacht und die Nahen mit Modellen, wenn ich mich nicht vertue.
Dass die beiden maßgeblich CGI Produktionen eingeleitet haben, da bin ich auch sicher.
Bei Lucas könnte man zum Thema Blockbuster noch seine lizensierten "Soundsysteme" nennen.

Jo weil es damals noch viel zu teuer gewesen wäre für den ganzen Film Computereffekte zu verwenden, inwiefern die Nutzung von Modellen also eine bewusste Entscheidung oder aus der Not heraus geboren war, ist schwer feststellbar. Der Grund wieso der Hai in Jaws so lange nicht gezeigt wird, ist ja auch legendär, da hat sich ne technische Panne als filmischer Glücksfall entpuppt. Kein Vorwurf an Spielberg in dem Fall, viele filmische Innovationen gründen auf Zufällen.
 

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Neben der vordergründigen Familiengeschichte wird da nebenbei auch die US-Gesellschaft und -Politik seziert, im zweiten Teil noch mehr, daher ist der ja auch der bessere. Goodfellas war dann als Abrechnung mit dem American Dream die notwendige Antwort auf Coppolas romantisierendes Mafiabild.

Gibt mit Jaws übrigens auch einen Spielbergfilm, bei dem das der Fall ist, die drei Haijäger repräsentieren die US-Gesellschaft der Post-Vietnam-Ära. Da es für Spielberg aber so außergewöhnlich ist, kann man davon ausgehen, dass das so wohl schon in der mir nicht bekannten Romanvorlage verankert war oder halt im nicht von ihm verfassten Drehbuch.

Das schwingt doch größtenteils ganz von allein mit, weil die Werke ihrer Zeit entstammen.
Jaws der Vietnam Film :D
Die Mafia legitimiert doch ihr Handeln über korrupte Politik. Der Staat hilft dir nicht, wie helfen dir. Das ist immer noch so.
Wenn du dann besonders coole Mafiosi darstellst gegenüber besonders korrupten unsympathischen Politkern ist das Verherrlichung par excellance.
Die böse Kirche, der geläuterte Mafiosi, der zu seinem Rückfall gezwungen wird oder wie? Wahnsinns Kritik an der Kirche......
Wäre Good Fellas die große Gesellschaftskritik, hätte die "Coolness" um 80% reduziert werden müssen und die Stilisierung um 100%.
In keiner Liste würde dann so weit oben stehen.
Das passt doch vorne und hinten nicht wie du da argumentierst. Dann kann ich auch jeden Pathos und jeden Krieg erklären als Taten des Guten und entsprechend die Filme dazu.
 

danifan

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Das schwingt doch größtenteils ganz von allein mit, weil die Werke ihrer Zeit entstammen.
Jaws der Vietnam Film :D
Die Mafia legitimiert doch ihr Handeln über korrupte Politik. Der Staat hilft dir nicht, wie helfen dir. Das ist immer noch so.
Wenn du dann besonders coole Mafiosi darstellst gegenüber besonders korrupten unsympathischen Politkern ist das Verherrlichung par excellance.
Die böse Kirche, der geläuterte Mafiosi, der zu seinem Rückfall gezwungen wird oder wie? Wahnsinns Kritik an der Kirche......
Wäre Good Fellas die große Gesellschaftskritik, hätte die "Coolness" um 80% reduziert werden müssen und die Stilisierung um 100%.
In keiner Liste würde dann so weit oben stehen.
Das passt doch vorne und hinten nicht wie du da argumentierst. Dann kann ich auch jeden Pathos und jeden Krieg erklären als Taten des Guten und entsprechend die Filme dazu.

Hö jetzt also wieder zurück zu der Diskussion. :) Kirche? Redest du da jetzt vom dritten Teil? Wer hält den denn für ein Meisterwerk? ;)

Goodfellas zeigt uns alles aus Henrys Perspektive, natürlich vermittelt der Anfang einem da wie verlockend die Welt der Gangster für einen wie ihn sein muss und Jimmy und Tommy erscheinen wie coole Rockstars. Wer die beiden nachdem sie das Gesicht von Billy Batts zu Brei geschlagen und ihn abgemurkst haben, immer noch cool findet, sollte sich aber untersuchen lassen. Scorsese wertet nicht, sondern traut dem Zuschauer zu das Gesehene selbst einzuordnen, Riesen-Unterschied zu Spielberg, der sicher zwanzig Hinweisschilder platziert hätte, wie das Gesehene zu verstehen ist. Das hatten wir bei Kubrick doch schon. Natürlich kann man Gunnery Sergeant Hartman lustig und cool finden, spätestens wenn sich Private Paula ne Kugel in den Kopf jagt, sollte Kubricks Intention aber klar geworden sein.
 

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Hö jetzt also wieder zurück zu der Diskussion. :) Kirche? Redest du da jetzt vom dritten Teil? Wer hält den denn für ein Meisterwerk? ;)

Goodfellas zeigt uns alles aus Henrys Perspektive, natürlich vermittelt der Anfang einem da wie verlockend die Welt der Gangster für einen wie ihn sein muss und Jimmy und Tommy erscheinen wie coole Rockstars. Wer die beiden nachdem sie das Gesicht von Billy Batts zu Brei geschlagen und ihn abgemurkst haben, immer noch cool findet, sollte sich aber untersuchen lassen. Scorsese wertet nicht, sondern traut dem Zuschauer zu das Gesehene selbst einzuordnen, Riesen-Unterschied zu Spielberg, der sicher zwanzig Hinweisschilder platziert hätte, wie das Gesehene zu verstehen ist. Das hatten wir bei Kubrick doch schon. Natürlich kann man Gunnery Sergeant Hartman lustig und cool finden, spätestens wenn sich Private Paula ne Kugel in den Kopf jagt, sollte Kubricks Intention aber klar geworden sein.

Super Abschluss einer Familiensaga. Das Ende äußerst dramatisch. Andy Garcia hätte nicht sein müssen.
Putsch hier, korrupter Senator dort. Alles nur Staffage

Tommy wurde nie positiv dargestellt, sonst hätte die negative Hauptfigur auch nicht funktioniert. Der Film heißt außerdem Good Fellas.
Man könnte sogar soweit gehen, dass die Abkehr von Romantisierung gerade zu ein Loblied auf die alten Zeiten der Mafia ist.

Mag aber Informationen geben, die belegen, dass Scorsese und co die Mafia verabscheuen.
 

danifan

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Der Film heißt außerdem Good Fellas.

Willst du damit etwas Inhaltliches aussagen oder nur die Schreibweise korrigieren (und damit nebenbei falsch liegen :D) ?

Man könnte sogar soweit gehen, dass die Abkehr von Romantisierung gerade zu ein Loblied auf die alten Zeiten der Mafia ist.

Mag aber Informationen geben, die belegen, dass Scorsese und co die Mafia verabscheuen.

Nein.

Ja, die sind auch im Film zu finden.
 

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Willst du damit etwas Inhaltliches aussagen oder nur die Schreibweise korrigieren (und damit nebenbei falsch liegen :D) ?

So schlecht kennst du mich? :eek:

Würde meinen, dass der Titel gewisse Auskunft über den Inhalt gibt.


Nein.

Ja, die sind auch im Film zu finden.

Wieso Nein? Dazu passt sogar Tommys Tod. In Casino wird er auch von den eigenen Leuten abgeurteilt, Finde, keine ganz schlechten Indizien. Schrieb bewusst "man könnte".
Jetzt wirklich spekulativ, aber gewisse Nähe von Hollywood zur Mafia gab es doch immer :nono:
 

danifan

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So schlecht kennst du mich? :eek:

Würde meinen, dass der Titel gewisse Auskunft über den Inhalt gibt.

Meine, dass der Ausdruck schon vorher so von der Mafia genutzt wurde. Selbst wenn nicht würde ich Scorsese da eher die ironische Verwendung zutrauen.

Wieso Nein? Dazu passt sogar Tommys Tod. In Casino wird er auch von den eigenen Leuten abgeurteilt, Finde, keine ganz schlechten Indizien. Schrieb bewusst "man könnte".
Jetzt wirklich spekulativ, aber gewisse Nähe von Hollywood zur Mafia gab es doch immer :nono:

Klar, auf die wird in Der Pate mit der Pferdekopfszene ja direkt angespielt.

Marty entstammte aber nicht dem Hollywood-Establishment, der kam aus Cormans abgewrackter B-Movieschmiede hoch.

Du meinst also Marty feiert mit der Ermordung von Tommy ein Loblied auf die klassische Mafia?

Die benutzten Stilmittel geben doch Hinweise, anfangs gibt es ausladende Kamerafahrten (die Copacabana-Szene :love:), weiträumige Einstellungen, warme Farben, ab der Batts-Ermordung werden die Bildeinstellungen beengter, die Kamera hektischer, die Farben trister, Henry (und mit ihm der mitdenkende Zuschauer) merkt, dass der Traum zum Albtraum wird. Im Schlussteil ist nichts mehr cool oder positiv. Drogensucht, Knastaufenthalt, Jimmys Paranoia, auch Tommys Wutausbrüche, über die man anfangs noch lachen konnte, werden jetzt anders dargestellt. Keine Ahnung wo du da die positive Botschaft findest.
 

LoverNo1

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Meine, dass der Ausdruck schon vorher so von der Mafia genutzt wurde. Selbst wenn nicht würde ich Scorsese da eher die ironische Verwendung zutrauen.

Klar, auf die wird in Der Pate mit der Pferdekopfszene ja direkt angespielt.

Marty entstammte aber nicht dem Hollywood-Establishment, der kam aus Cormans abgewrackter B-Movieschmiede hoch.

Du meinst also Marty feiert mit der Ermordung von Tommy ein Loblied auf die klassische Mafia?

Die benutzten Stilmittel geben doch Hinweise, anfangs gibt es ausladende Kamerafahrten (die Copacabana-Szene :love:), weiträumige Einstellungen, warme Farben, ab der Batts-Ermordung werden die Bildeinstellungen beengter, die Kamera hektischer, die Farben trister, Henry (und mit ihm der mitdenkende Zuschauer) merkt, dass der Traum zum Albtraum wird. Im Schlussteil ist nichts mehr cool oder positiv. Drogensucht, Knastaufenthalt, Jimmys Paranoia, auch Tommys Wutausbrüche, über die man anfangs noch lachen konnte, werden jetzt anders dargestellt. Keine Ahnung wo du da die positive Botschaft findest.

Das klingt alles so, als sei die Hauptfigur irgendwie zur Überzeugung gekommen alles wäre falsch gewesen.
Henry ist doch von Anfang an ebenfalls ein Mörder und Teilnehmer grausamster Verbrechen. Damit das funktioniert, damit das überhaupt erzählt werden darf, brauchts eben einen, der noch viel grausamer ist. Tommy wird nie positiv dargestellt, komisch klar.
Und wie erwähnt wurde er zwei Mal von Mafiosi alter Schule gerichtet, weil er übertrieben hat.
Ich sehe da wenig kritische Auseinandersetzung mit den alten vermeintlich ehrenhaften Mafia-Werten, sondern eben mit dem Verfall dieser.
Und ein Verfall hatte einen Ausgangspunkt, de besser war.
Wie die im Gefängnis Pasta zubereiten und Knoblauch mit der Rasierklinge geschnitten wird. Stilisierung vom aller Feinsten.
Das ist ein Loblied wie dies der eine oder andere Kriegsfilm tut.

Nun stammen die großen Familien nicht aus LA, sondern aus New York ;)
 
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TheFreshPrince

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Die Pfalz
Das war jetzt die 10. Liste, ich hoffe mal bis zum Wochenende kommt noch die ein oder andere Liste. :saint:

Edit:
Interessanterweise wären die TOP10 stand jetzt genau die 10 Regisseure die ich dort erwartet hätte. (Wenn auch nicht unbedingt in der Reihenfolge)
 
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Gast_481

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Will auch noch eine einreichen. Bin noch nicht ganz sicher anhand welcher Kriterien ich meine Liste mache. Es gibt halt viele Genies, deren Filme vielleicht nicht zwingend Massenware sind, die aber wirklich die Filmgeschichte revolutioniert haben und/oder den Weg für viele andere bereitet haben.

Auf der anderen Seite gibt es Regisseure, die viele sehenswerte Filme haben, die aber rein regietechnisch nichts Ausgefallenes sondern nicht mehr als solides Handwerk sind.

Leute, die beides vereinen, sind IMO sehr selten.
 

danifan

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Liste ist raus. Du darfst Danifan.
Unter 8 Treffer, wäre enttäuschend.
:belehr:

Reicht mir wenn ich mehr hab als du bei mir (Spoiler: Sind weniger als acht :D)

Spielberg und Cameron für ihre Blockbuster-Schnulzen sind safe.

Kubrick muss dann das bisher bescheidene Niveau anheben. Lumet und Tarantino. Leone vielleicht noch. Wobei, der hat sichs wahrscheinlich mit der Vergewaltigungsszene versaut, ich streich den wieder. :D Stattdessen Coppola, Lynch, Hitchcock.

Von Lubitsch haste ja meine ich nicht genug gesehen, Welles wohl auch. Daher dann David Lean.

Der letzte offene Platz geht an Deutschlands Fremdschäm-Export No1 Emmerich. :D
 
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