Auch in dieser Woche wird geboxt. In der letzten Wochen hatten wir ein sehr starkes Niveau vorliegen gehabt, das können wir in der aktuellen nicht ansatzweise halten.
Wir haben 2 interessante russische Events auf MatchTV. Einen Weltmeisterschaftskampf auf Probellum welcher kostenfrei auf Fite laufen wird. Triller legt im Fite-Abo mit einer mexikanischen Veranstaltungen nach. In Deutschland veranstaltet Agon, in UK Boxxer mit einem Frauenmainevent. In den USA konkurrieren Matchroom und Top Rank. Matchroom wirft eher unbekanntere Namen in den Ring. Top Rank liefert zwar einen Weltmeisterschaftshauptkampf, die Karte könnte aber schlechter nicht sein.
Ansonsten haben wir noch eine schwächere Kanada-Card die ebenfalls auf DAZN gezeigt wird, die nahm ich nicht mit auf. Ebenfalls habe ich das Frank Warren-Event nicht aufgenommen am Freitag. Der Hauptkämpfer fiel aus, die restliche Card ist komplett leer, was soll man da schreiben? Und Mayweather boxt am Sonntag wieder, dazu ist ebenfalls Tommy Fury auf der Undercard vertreten. Das habe ich auch getrost ignoriert.
Freitag, den 11.11.2022
Albert Batyrgaziev (6-0) vs. Ricardo Nunez (23-3) Leichtgewicht
Eine Veranstaltung von „Dynamo Boxing Promotion“ und „Hrunov Promotions“. Gekämpft wird im „USC Soviet Wings“ von Moskau, Russland. Einen signifikanten Anteil der verbrauchten Zeit geht auf die Übertragungskanäle immer drauf für die Vorschau. Bei den Russen ist es jedoch ziemlich simpel, das läuft zu 95% alles auf MatchTV. Das wird hier auch erneut der Fall sein. Und dieses Event lohnt sich durchaus zu verfolgen, denn wir haben ein äußerst spannendes Prospect im Hauptkampf. Generell gehört der Hauptkampf wohl zu den besten in dieser Woche.
Zunächst fällt der Name Batyrgaziev auf. Er war ein Elite-Amateur, konnte sein sportliches Talent auch bei Olympia in Tokio mit Gold veredeln. Also mehr Background kann man nicht haben. Batyrgaziev wird also als ganz heißes Eisen betrachtet, ist wohl das spannendste russsische Talent p4p aktuell. Bei den Profis läuft der Aufbau auch ziemlich gut an. Da wurden schon Top 100-Männer als Gegner aufgestellt, damit hatte er keinerlei Probleme. Batyrgaziev vereint neben der Technik auch Schlagkraft. Das kann man übrigens auch von Nunez berichten. 21 seiner 23 Siege holte der Mann aus Panama vorzeitig. Im Juli 2019 hatte er dann die ganz große Chance um die Weltmeisterschaft gegen Gervonta Davis zu kämpfen, das nahm er auch 4,5 Minuten wahr. Im Jahr 2021 hat Nunez jedoch noch zwei starke Siege eingefahren in Panama, u.a. gegen Alfredo Santiago vorzeitig. Zuvor ging Santiago noch 12 Runden mit Devin Haney. Punch bringt Nunez also wirklich mit, davor muss sich der Russe gewaffnet zeigen. Das scheinbare Problem bei Nunez ist jedoch das Kinn. Neben Davis ist er 2015 von Barnie Arguelles aus dem Kampf genommen worden. Er machte es zwar dem Gegner im direkten Rematch gleich, jedoch scheint Nunez gewisse Schwächen in den Nehmerqualitäten zu haben. Auf dem Papier ist es dennoch eine gute Paarung. Für Techniker wie Batyrgaziev sind Puncher durchaus ein gefährliches Pflaster, wodurch man das ruhig verfolgen kann. Von der Undercard kann man das nicht wirklich behaupten, immerhin boxt allerdings ein aufregendes Schwergewichtsprospect dort.
Die Undercard
Jakhongir Rasulov (3-0) vs. Benhard Bernard (7-2) Weltergewicht: Rasulov ist gebürtiger Usbeke, war ein solider Amateurboxer. Bei den Profis bislang nur Gegner mit klar negativen Kampfrekorden gekämpft, das wird sich hiermit zumindest ändern. Benhard Bernard bringt einen lustigen Namen mit in den Ring, dürfte wohl seine größte Stärke sein. Er kommt aus Namibia, hat 2x erfolglos um deren nationale Meisterschaft gekämpft. Hat somit auch schon 10-Runden am Stück gesehen, bisschen boxen wird er schon können. Ist vielleicht ein solider Gegner für den vierten Profikampf.
Mark Petrovsky (1-0) vs. Flo Simba (15-5) Schwergewicht: Petrovsky wurde neulich Weltmeister in Belgard, hat dort u.a. die deutsche Sensation Nelvie Tiafack geschlagen. Also ein richtig interessanter Mann, mit 1,86m aber jetzt nicht besonders groß. Simba stammt ebenfalls aus Afrika, seine Kämpfe gehen zumeist vorzeitig aus. Immerhin sollte das also kein langer und zäher Kampf werden. Übrigens ist Simba der letzte Sieg von Francis Botha gewesen in dessen Profikarriere. Danach gab es noch vier weitere Niederlagen, alle standesgemäß in der ersten Runde. Die vielen Afrikaner sind ziemlich auffällig auf den russischen Veranstaltungen, vielleicht auch eine Folge des Krieges.
Sunny Edwards (18-0) vs. Felix Alvarado (38-2) Fliegengewicht
Eine Veranstaltung von „Probellum“, gekämpft wird in der „Sheffield Arena“, UK. Das wird übrigens kostenlos auf Fite übertragen. Probellum war auf dem Vormarsch im Boxen, danach gab es diese kleinen Unstimmigkeiten bzgl. der Mafianähe usw. Seitdem wurde es ruhig um das Vorhaben, im letzten Monat hat man jedoch veranstaltet, im November erfolgt nun die nächste Show. Hoffentlich nur ein kleiner Vorbote für ein sehr aktives Jahr 2023. Was bekommen wir im Jahr 2022 noch geboten? Einen Weltmeisterschaftskampf im Mainevent!
Sunny Edwards konnte sich im April 2021 den Titel der Version IBF gegen Moruti Mthalane sichern. Für den 40-Jährigen Mthalane war das junge Bewegungstalent schlichtweg nicht zu greifen. Es erfolgten noch zwei Titelverteidigungen in Dubai, wo Edwards durchaus zu überzeugen wusste. Er bewegt sich sehr viel, ist enorm flink und landet gezielte Konter. Leider klammert er gerne auch alles ab. Das ist ein sehr unangenehmes Gesamtpaket für die Gegner, weil Edwards so über die Punkte wohl immer einige Argumente finden wird. Mit Alvarado wartet nun ein erfahrener Veteran und Exweltmeister auf Edwards. Im Halbfliegengewicht konnte er sich den Titel im Oktober 2018 sichern. Es erfolgte jeweils eine Titelverteidigung in Japan sowie den USA, dann hat Alvarado den Titel niedergelegt um ins Fliegengewicht aufzusteigen. Da ergibt es gewissermaßen auch Sinn, dass Alvarado als ungeschlagener IBF-Champ auch in der neuen Gewichtsklasse irgendwann um die WM boxen darf. Seine letzte Niederlage resultiert übrigens aus dem Juni 2014! Er ist also ewig schon nicht mehr bezwungen worden, was u.a. auch an der Gegnerqualität liegt. Zahlreiche Kämpfe wurden in Nicaragua bestritten, das waren zumeist keine Kämpfe auf Augenhöhe. Ich würde Alvarado als punchstarken Veteranen bezeichnen, aber er ist jetzt nicht der absolute Edeltechniker. Von daher glaube ich, dass Edwards mit seiner Art Alvarado nicht besonders schmecken wird. Auf der anderen Seite kann der Nicaraguaner auch ganz solide Druck entwickeln, was gegen Edwards eine der entscheidenden Fragen bedeutet. Kann man effektiv gegen Edwards Druck erzeugen? Die Frage werden wir am Samstag beantwortet bekommen.
Die Undercard
Thomas Essomba (11-7-1) vs. Marcel Braithwaite (13-3) Superfliegengewicht: Essomba war Olympiateilnemer von London, also durchaus ein guter Amateur. Bei den Profis läuft eher durchwachsen. Trotz der zahlreichen Niederlagen hat Essomba jedoch auch immer wieder gute Siege einfahren können. Zuletzt boxte er sogar im Superbantamgewicht, wodurch er gegen Braithwaite vermutlich physische Vorteile besitzen sollte. Braithwaite selbst hat eigentlich nur gegen Aufbaugegner gewonnen, zuletzt gab es immerhin einen Sieg über Scott Allan, ansonsten ist Rekord ziemlich leer. Ein Kampf der dritten oder vierten Reihe, aber vermutlich ein ziemlich ausgeglichener Kampf.
Jack Bateson (17-0) vs. Shabaz Masoud (10-0) Superbantamgewicht: Hier haben ein super ausgeglichenes nationales Duell. Nummer 54 gegen Nummer 51. Beide waren gute Amateure, haben ähnliche Gegner bezwungen. Den Argentinier Diego Alberto Ruiz haben beide erfolgreich über die Punkte bezwungen. Wer hier Favorit ist… kann man kaum bestimmen. Ich würde vielleicht den Faktor des Heimspiels mit in den Ring werfen. Bateson ist Sohn der Stadt. Man kennt Sheffield, das kann extrem atmosphärisch werden. Vielleicht ist solch ein Faktor am Ende entscheidend bei Duellen auf Augenhöhe. Spannendes nationales Duell jedenfalls.
Hebert Conceicao (2-0) vs. Gideon Onyenani (4-1) Mittelgewicht: Nun geht es zu den schweren Jungs, die vorherigen Kämpfe waren ja alle in sehr leichten Gewichtsklassen. Conceicao ist ein extrem spannendes Prospect. Wurde Olympiasieger von Tokio. Da war nicht jede Runde dominant, aber im Finale packte er dann den KO aus. Mit 1,87m ist er ein sehr großes Mittelgewicht, hat dazu 1,94m an Reichweite. Das sind natürliche enorme Parameter, hinzu kommt seine boxerische Ausbildung. Gute Voraussetzungen also für eine erfolgreiche Profikarriere. Neulich ging er jedoch über die Runden in Brasilien gegen einen 1-4-1 Landsmann. Besonders stark mutet dieses Resultat nicht an. Onyenani kenne ich nicht. Hat Aufbaukämpfe bestritten und ein Prospectduell verloren. Ich glaube nicht, dass er hier wirklich eine Chance haben dürfte.
Jonathan Escobedo Martinez (10-3-1) vs. Misael Cabrera Urias (12-1) Leichtgewicht
Der Triller-Fight Club meldet sich zurück! Gekämpft wird in der „Arena GNP Seguros“ von Acapulco de Juárez, Mexico. Das kann man im günstigen Abo auf Fite sehen. Triller hat ja versucht großen Einfluss im Boxen zu gewinnen, viel Geld wurde investiert – funktioniert hat das nicht. Zuletzt hörte man Mitteilungen, dass Triller gescheitert sei und aufgebe. Fast gleichzeitig hat man dann vor ein paar Wochen eine „sons of legends“-Veranstaltung veröffentlicht. Nun gibt es die zweite Triller-Show, da scheint man nun wieder aktiver zu werden. Ein Grund für den Content könnte wohl auch der bevorstehende Kampf von Manny Pacquiao-Kampf im Dezember sein. Was kann man vom Mexiko-Event erwarten?
Escobedo ist ein solider Mann, konnte auch schon Top 100-Gegner im starken Leichtgewicht bezwingen. Die Niederlagen waren dann vorwiegend gegen wirklich starke Leute. Beispielsweise im Februar gegen das Prospect Diego Torres Nunez. Dort verlor zwar Esobedo, doch Torres Nunez konnte seine 100%-KO Quote nicht aufrechterhalten. Escobedo ist zäh, aber es mangelt scheinbar etwas an Punch. Dennoch bringt er für 20 Jahre ein gutes Gesamtpaket mit. Auf Boxrec schon unter den Top 70. Cabreba sah ich im Juni kämpfen in Kanada gegen Mathieu Germain. Da hat er den Kampf zwar über die Punkte verloren, konnte jedoch über weite Strecken ein echt ausgeglichenes Duell bieten. Das hätte man so im Vorfeld nicht erwartet, denn seine Siege waren gegen Aufbaugegner und dazwischen fanden sich noch 2 SD-Siege. Wenn Cabrera an die Leistungen anknüpfen kann aus Kanada, dann sollte das hier ein durchaus spannendes Duell werden. Genaue Angaben zur Undercard habe ich nicht, ich versuche es irgendwie aufzuzählen. Ob das wirklich die Paarungen am Ende sein werden… das kann ich nicht abschließend garantieren.
Die Undercard
Lester Martinez (13-0) vs. Fabian Rios Frausto (7-5-3) (Supermittelgewicht: Martinez ist ein sehr spannender Mann. Toller Amateur gewesen, bei den Profis besticht er mit Punch. So ganz viele starke Männer haben wir aus Guatemala ja nicht. Überwiegend wurde er in Lateinamerika versteckt, bekam dann einen Kampf als b-side in den USA im Juli. Diesen hat er dann eindrucksvoll gewonnen. Auf dem Fightposter ist Saulo Morales Saldivar (Top 100 auf Boxrec) als Gegner angegeben, aber das scheint nicht mehr aktuell zu sein. Fabian Rios wird genannt, es gibt so einen ähnlichen Boxer aus Argentinien. Es soll wohl aber das ehemalige Leichtgewicht sein. Puh, das geht nicht lange gut.
David Alaverdian (6-0) vs. Angel Geovanny Meza (4-0-1) Fliegengewicht: Alaverdian kommt ursprünglich aus Israel. Hat einen guten Amateurbackground vorzuweisen. Bei den Profis gabs es nur Aufbaugegner. Meza ist ein junger Mexikaner, befindet sich im Aufbau. Viel mehr kann ich dazu nicht schreiben. Meza hat hier ein Heimspiel, auf der anderen Seite sollte der Erfahrungsschatz von Alvaredian im Amateurbereich ausschlagend für den Sieg bedeuten. Sind noch ein paar Kämpfe drauf, aber ich denke, wir machen nur einen Schlussstrich dahinter.
Samstag, den 12.11.2022
Jack Culcay (31-4) vs. Damiano Falcinelli (15-1) Superweltergewicht
Eine Veranstaltung von „Agon Sport“, gekämpft wird im heimischen „Agon Sportpark“ in Berlin. Auf Youtube konnte man meistens die Events von Agon kostenlos verfolgen im Livestream. Zuletzt gab es jedoch auch 2 Bild-Übertragungen im Abo. Ob das hier erneut auf Bild läuft… kann ich noch nicht sagen. Diese beiden Anlaufstellen sollte es jedoch geben. Ansonsten war Agon sehr fleißig im Jahr 2022. Man wird 3 eigenständige Events aufgestellt haben + eine kooperierende Veranstaltung mit Fächer damals in Erding. Nicht viele größere Promoter haben solch ein Pensum auf die Beine gestellt. Bei SES waren es beispielsweise lediglich 2 Veranstaltungen. Zum Abschluss möchte also Agon noch einmal aktiv sein, was ist davon zu erwarten?
Leider nicht sonderlich viel, so ehrlich muss man sein. Die Konkurrenz mit Boxxer ist zwar vorhanden, aber man hätte hier gute Chancen gehabt einige Zuschauer anzusprechen, denn soooo stark ist das restliche Programm auch nicht. Dafür hätte man jedoch selbst was aufbieten müssen, tut man jedoch nicht. Kommen wir zu den Fakten, Culcay ist natürlich bekannt, ich brauche das nicht mehr aufzudröseln. Sicherlich gehört er p4p immer noch zu den stärksten deutschen Boxern. Sein Problem jedoch lautet das Alter, mit inzwischen 37 Jahren ist er sicherlich nicht mehr in seiner Prime. Dazu kommt, dass Culcay durchaus von seiner Athletik lebt, das könnte also von Jahr zu Jahr einen deutlichen Leistungsverlust bedeuten. Das angestrebte Ziel ist wohl noch ein großer Kampf in Übersee. Solange dies jedoch nicht fixiert werden kann… hält man sich mit solchen Gegnern wie Falcinelli fit. Der Italiener ist nationaler Meister geworden im Februar 2021. Danach bekam er auf einer Agon-Undercard die Chance gegen Haro Matevosyan, ist dort in Runde 3 gestoppt worden. Nun denkt man sich 1,5 Jahre später, es wäre eine gute Idee diesen Italiener sogar als Hauptkämpfer einzuladen. Das passt einfach vorne und hinten nicht. Da Culcay leider nicht über besonders viel Schlagkraft verfügt, kann ich mir leider vorstellen, dass das 10 langweilige Runden werden könnten, wo am Ende ein 99-91 bei herumkommt. Blicken wir noch auf die weiteren Kämpfe.
Die Undercard
Granit Shala (12-0) vs. Luis Jose Marin Garcia (9-3) Schwergewicht: Shala ist eine deutsche Nachwuchshoffnung im Schwergewicht. Er war ein starker Amateur, konnte u.a. dort auch Peter Kadiru bezwingen. Die Voraussetzungen sind also gegeben. Sein offenkundiges Problem war sein Gewicht. Er gab den deutschen Jarrell Miller und wog beim Debüt 148 KG. Mit den Monaten und Kämpfen hat er jedoch sukzessive am Gewicht gearbeitet, könnte nun unter 120 KG schon kommen, das passt. Ansonsten sind die Kämpfe von Shala leider ziemlich langweilig, da er auch überhaupt keinen Punch entwickelt. Nun hat man tief in die Mottenkiste gegriffen und den Venezolaner Garcia verpflichtet. 36 Jahre alt, verlor im Juli 2019 vorzeitig. Danach gab es 4 Aufbaukämpfe. Die Gegner hatten in ihren letzten 6 Duellen allesamt 6 Niederlagen stehen – bis auf einen Gegner, der kam mit 0-5 in den Kampf. Also ganz ehrlich, da kann man sich das Kerosin lieber im Tank sparen.
Jose Luis Navarro jr. (7-0) vs. Abel Nicolas Adriel (26-25-3) Supermittelgewicht: Der einzige Lichtblick auf der Card ist der Spanier Navarro. Das ist ein wirklich interessanter Mann. Zuletzt sah ich Navarro im September gegen Dimitar Tilev kämpfen, wo der Spanier kurzen Prozess machte und Tilev sehenswert in 2 Runden stoppte. Er ist physisch extrem stark mit 1,90m. Dazu auch wirklich Dynamit in den Fäusten (100% KO-Quote) und erst 22 Jahre jung. Agon hat nach dem Sieg direkt Navarro an sich gebunden. Das könnte also wirklich ein aufstrebender Mann im Supermittelgewicht werden. Auf Boxrec schon auf Platz 83 gerankt. Mit Adriel hat man jedoch die pure Langweile verpflichtet auf der b-side. 26 Siege, 5 vorzeitig. 25 Niederlagen, 4 vorzeitig. Dazwischen noch 3 Unentschieden. Puh, das ist ein zäher Mann, der weiß wie man über die Runden kommt. Wenn Navarro es wirklich schaffen sollte Adriel zu stoppen, dann wäre das ein echt starkes Statement. Ansonsten sind noch ein paar weitere Kämpfe auf der Card, aber die Gegner sind zumeist noch unbestimmt.
Fazit: Auf dem Papier eine wirklich langweilige fightcard. Schade, denn man hätte in dieser Woche eine gute nationale Veranstaltung durchaus gebrauchen können. Die Konkurrenz ist nicht so stark ausgeprägt, aber mit dieser Card wird man kein großer Faktor werden.
Igor Mikhalkin (24-3) vs. Dilmurod Satybaldiev (12-2) Halbschwergewicht
Eine erneute Veranstaltung von „Hrunov Promotions“, gekämpft wird ebenfalls im „USC Soviet Wings“ von Moskau, Russland. Das bedeutet, Hrunov veranstaltet ein Doppelevent am Wochenende, feine Sache. Übertragen wird es selbstverständlich auf MatchTV. Und für die deutschen Zuschauer sei gesagt, dass wir mit Mikhalkin hier auch einen interessanten Mann im Hauptkampf stehen haben. Zudem wird Mikhalkin als a-side geführt, was vielleicht auch daran liegt, dass er gebürtiger Russe ist – Satybaldiev hingegen nicht. Hier könnte einiges für den Hamburger möglich sein, auch wenn man auf dem ersten Blick nicht daran verdenken mag.
Zunächst sei erwähnt, dass es sich um so eine Serie handelt, wo man immer einen Russen gegen einen Boxer aus einem anderen Land stellt. So haben wir hier Russland vs. Kirgistan, Weißrussland, Usbekistan, Kasachstan oder auch Armenien. Das ist also das Prinzip hinter dieser „Boxing Super Series“. Mikhalkin lebt in Hamburg, steht bei EC unter Vertrag. Man kennt ihn, guter Mann über viele Jahre im Halbschwergewicht gewesen. Der ganz großen Sprung zur absoluten Weltspitze ist jedoch nie gelungen. Er wurde Europameister und IBO-Titelträger. Im März 2018 durfte er sich in den USA gegen Sergey Kovalev versuchen um die WBO-Weltmeisterschaft, dort war er jedoch chancenlos. Zuletzt sah ich Mikhalkin im September 2021, wo er in Frankreich harte Runden sich gegeben hat mit Mathieu Bauderlique, dort dann irgendwann sitzen geblieben ist. Mikhalkin ist mittlerweile nicht mehr der Jüngste, hat sicherlich auch nicht mehr die physischen Voraussetzungen wie noch vor einigen Jahren. Past-Prime ist hier definitiv gegeben, aber dennoch könnte er vom Leistungsniveau noch ganz gut mithalten, zumindest in der Theorie. Nun kommt laut Boxrec die Nummer 6 im Halbschwergewicht, Satybaldiev. Das schaut auf dem Papier natürlich ziemlich unlösbar aus. Allerdings war der Satybaldiev eigentlich immer nur ein solider Mann, definitiv gehörte er nicht zur Weltspitze. Er verlor im Mai 2017 gegen Andrey Sirotkin, hat dann 4,5 Jahre überhaupt nicht mehr gekämpft. Ist zurückgekommen mit über 20 KG mehr auf den Rippen im Schwergewicht, hat dort eine Runde geboxt. Im Mai gab es dann so eine catchweight Geschichte bei 85 KG gegen den Weltklassemann Maxim Vlasov. Dort hat Vlasov überraschend aufgegeben und im Anschluss auch direkt sein Karriereende verkündet. Das hat jetzt Satybaldiev natürlich in die Top 10 auf Boxrec gespült, aber ob er dort hingehört, da kann man Zweifel entwickeln. Mit 1,76m ist er auch physisch nicht besonders stark, kommt ursprünglich aus dem Supermittelgewicht. Seine KO-Quote von 26,67 % wirken auch nicht besonders gefährlich. Wenn Mikhalkin noch was im Tank hat, dann sehe ich Chancen auf einen Sieg. Spannender Kampf! Das Co-Mainevent zwischen Magomedov und Dauhaliavets scheint leider off zu sein. Etwas auf der Undercard ist jedoch noch verblieben.
Die Undercard
Rokhman Akhmetkhanov (4-0) vs. Sherzod Khusanov (22-3) Mittelgewicht: Akhmetkhanov ist mir persönlich kein Begriff. Hat keinen wirklichen Amateurbackground, zumindest nicht im Boxen, er war Ringer. Ist nun ziemlich erfolgreich jedoch im Profiboxen angekommen. 4 Kämpfe, 4 Siege, 4 davon vorzeitig. Der southpaw scheint ziemlich schlagkräftig daherzukommen. Auf Boxrec schon die Nummer 61. Khusanov hingegen war ein extrem renommierter Amateur. Zweifacher Olympionike, Bronze und Silber bei den Weltmeisterschaften gewonnen. Nun kommt der Knackpunkt, das war 2001 und 2003. Khusanov ist 42 Jahre alt, hat seine besten Jahre hinter sich. Zuletzt gab es auch 3 Niederlagen in den letzten 4 Kämpfen. Das sind natürlich sehr schlechte Voraussetzungen. Auf der anderen Seite kann man gewisse Fragezeichen hinter dem boxerischen Können von Akhmetkhanov ausfindig machen. Vielleicht kann Khusanov hier boxerisch noch einmal eine Lektion erteilen? Das ist vermutlich nicht das wahrscheinlichste Szenario, aber völlig undenkbar ist es auch nicht.
Ismail Iliev (13-3) vs. Alexandr Zhuravskiy (13-9-1) Superweltergewicht: Iliev war ein solider Amateur, hat im Profiboxen auch gute Kämpfe bestritten. Gegen Patrick Day in den Staaten einen engeren Kampf geliefert. Gegen den Topmann Magomed Kurbanov hat er sich auch einen engen Kampf geliefert. Zuletzt hat er jedoch im September 2021 chancenlos nach 3 Runden gegen Souleymane Cissokho aufgegeben. Er möchte wohl noch einmal angreifen, bestreitet hier einen Aufbaukampf. Zhuravskiy kommt mit einer Bilanz von 0-7-1 in den Ring. Davon waren viele Kämpfe ausgeglichener, aber zuletzt gab es 3 vorzeitige Niederlagen am Stück. Diese Niederlagen holte er sich jedoch auch im Mittelgewicht ab, was nicht ganz seine Gewichtsklassen ist. Vielleicht besteht da irgendwie die Chance noch halbwegs mitzuhalten… aber Iliev ist hier klarer Favorit.
Natasha Jonas (12-2-1) vs. Marie Eve Dicaire (18-1) Superweltergewicht
Eine Veranstaltung von „Boxxer“, gekämpft wird in der „Manchester Arena“, England. Das ist kein so kleiner Rahmen, insbesondere dann nicht, wenn der Hauptkampf ein Frauenkampf ist. Das mag zwar zuletzt bei größeren Kämpfen funktioniert haben, aber ist das schon so ein Kampf um als Hauptkampf in der Manchester Arena stattzufinden? Das muss sich die Promoter und die potentiellen Ticketkäufer überlegen. Wer was davon im Stream sehen möchte, zuletzt gab es die Sky-Boxxer Cards auf Fite zu erwerben. Ob das hier auch der Fall sein wird, kann ich noch nicht sagen.
Hier handelt es sich um eine Titelvereinigung im Superweltergewicht. Jonas bringt den WBC und WBO-Titel mit. Zuletzt sah ich sie Anfang September gegen Patricia Berghult, wo sie einen wirklich ausgezeichneten Kampf bestritten hat. Tolle Boxerin, mit 38 Jahren geht ihre Zeit aber baldig wohl um. Ihre Gegnerin stammt aus Kanada und hat den IBF-Titel gegen eine ungeschlagene Mexikanerin gewonnen. Die Mexikanerin hat allerdings zuvor Damen geboxt mit dem Kampfrekord: 0-2, 0-1, debüt, 0-3, 0-2, 0-4, debüt, 3-4, 2-2. Immerhin war zum Schluss kein negativer Kampfrekord dabei! Das muss man sich einmal vorstellen… als ob man Christopher Lovejoy mit dessen leeren 20-0 Rekord gegen Usyk stellen würde. Im Superweltergewicht gibt es laut Boxrec lediglich aktuell 64 aktive Damen. Da ist die Breite einfach nicht gegeben. Ich glaube, dass wir hier auch einen einseitigen Kampf sehen werden, Jonas sollte haushohe Favoritin sein. Mag zwar vielleicht in England dann irgendwo interessant sein, weil man was zu bejubeln hat, aber ich glaube nicht, dass das groß anderswo ziehen wird. Zumindest kann ich mich dafür nicht begeistern. Kommen wir zur Undercard, die ist ganz okay soweit.
Die Undercard
Dalton Smith (12-0) vs. Kaisee Benjamin (16-1-1) Superleichtgewicht: Hier haben wir Dalton Smith, den Golota des Superleichtgewichts. Kennt man vielleicht von den Matchroom-DAZN Events. Dort wurde er ganz ordentlich aufgebaut. Hat zuletzt dort sogar einen kleinen Hauptkampf bestreiten dürfen in seiner Heimatstadt. Nun boxt er jedoch auf dieser Boxxer-Card. Grundsätzlich ein guter Mann, bringt auch Schlagstärke mit, kann man nicht meckern (sofern er mal keine low-blows verteilt). Gekämpft wird um die britische Meisterschaft. Benjamin ist konsequent den Weg verschiedener BBBofC-Titel gegangen. Im März 2019 gab es noch ein Unentschieden gegen Danny Ball. Solider Mann, in den Top 100 von Boxrec gelistet. Smith wird sicherlich hier als Favorit in den Kampf gehen, aber das könnte dennoch eine ansprechende Paarung bedeuten. Die britischen Meistertitelkämpfe sind zumeist eine gute Angelegenheit.
Tyler Denny (14-2-3) vs. Bradley Rea (14-0) Mittelgewicht: Hier haben wir ein Duell um den englischen Meistertitel. Denny hat diesen Titel im Juni 2022 gegen River Wilson-Bent gewonnen. War ein sehr enger Kampf. Im November 2019 unterlag er damals um diesen Titel gegen Linus Udofina. Das war auch ein sehr enger Kampf. Denny stand nun in einigen guten Kämpfen, die allesamt auch durchaus eng verliefen. Guter Mann auf englischem Niveau. Rea hat früher auf Matchroom gekämpft, nun kämpft er bei Boxxer. Dürfte hier sozusagen die a-side sein. Die wirkliche Qualität hat er jedoch noch nicht geboxt, da hat Denny deutlich mehr vorzuweisen. Im Oktober 2021 gab es einen 77-75 Sieg über Jez Smith, besonders souverän liest sich das nicht. Vom Gefühl her hat Denny hier gute Siegeschancen, aber es ist eine sehr ausgeglichene Paarung auf dem Papier.
Frazer Clarke (3-0) vs. Kamil Sokolowski (11-26-3) Schwergewicht: Hier haben wir noch Frazer Clarke im Angebot. Er war ein exzellenter Amateur, Bronzemedaillengewinner von Tokio. Bei den Profis läuft es auch sehr gut. 3 Kämpfe, 3 Siege, 3 vorzeitig innerhalb von 4 Runden. Kann man so machen. Mit Sokolowski wartet nun der erste Top 100-Boxer für Clarke. Zäher Mann, durchaus auch ein guter Mann. Zuletzt sah ich Sokolowski in Polen gegen Marcin Siwy kämpfen. Dort erfolgte ein Unentschieden gegen den 25-0 Mann. Es gehört schon viel um Sokolowski stoppen zu können. Wenn Clarke es schaffen sollte den Sokolowski ähnlich vorzeitig bezwingen zu können, so wäre das ein wirkliches Statement! Zum Vergleich: Jalolov brauchte 5 Runden, Kossobutskiy 10. Ein Faust oder Demirezen schafften es nicht.
Das Fazit sollte lauten, dass wir hier keine besonders aufregende Karte von Boxxer erhalten werden. Sind ein paar nette nationale Duelle drauf, aber jetzt nichts, wo man in Deutschland zwingend einschalten bräuchte. Umso ärgerlicher ist es, dass Agon hier nicht etwas mehr Qualität auf die Beine gestellt hat, das hätte sich auszahlen können.
Zhanibek Alimkhanuly (12-0) vs. Denzel Bentley (17-1-1) Mittelgewicht
Eine Veranstaltung von Top Rank, gekämpft wird im „Palms Casino Resort“ von Las Vegas, USA. Sämtliche Top Rank-Veranstaltungen gab es für 10$ auf Fite zu kaufen… was auch hier der Fall sein könnte, aktuell ist es jedoch noch nicht angeboten worden. Lohnt sich solch ein Investment? Immerhin haben wir hier einen Weltmeisterschaftskampf der Version WBO im Angebot.
Alimkhanuly bringt diesen Titel mit ins Spiel. Er hat zuvor gegen Danny Dignum den Interimstitel der WBO gewonnen. Nun rückt also der Kasache für Demetrius Andrade auf. Wer Alimkhanuly noch nicht kennen sollte… so sei der Person gesagt, dass der Kasache wirklich ein unfassbar toller Offensivboxer ist. Seine letzten Eindrücke waren sensationell. Gonzalo Gaston Coria (der nächste Munguia-Gegner) in 2 Runden zerstört. Rob Brant in 8 Runden zerstört sowie Hassan N´Dam und zuletzt im Mai den angesprochenen Dignum komplett in 2 Runden auseinandergenommen. Nun kommt der Haken, das waren keine Gegner auf Weltniveau. Und nun kommt der noch größere Haken, Bentley ist es ebenfalls nicht. Solider bis guter Mann. Hat viel auf britischem Niveau gekämpft. Unentschieden gegen Mark Heffron geliefert. Im Rematch dann den britischen Meistertitel gewonnen, nachdem Heffron durch ein geschwollenes Auge aufgeben musste. Den Titel verlor er im April 2021 prompt als er in 3 Runden von Felix Cash gestoppt wurde. Im Mai 2022 sah Ich Bentley zuletzt, da holte er sich die britische Meisterschaft auf einer Wassserman-Veranstaltung zurück auf Channel 5. Das war ein 50/50 Kampf gegen Linus Udofia. Ging auch als SD in die Wertung ein. Bei allem Respekt und Bewunderung, ich schätze diese britischen Titel auch sehr, aber auf Wasserman bzw. bei Sauerland sich 50/50 Kämpfe auf Channel 5 zu liefen, und dann nach Las Vegas fliegen um einen WBO-WM Kampf zu bestreiten, das kann nichts werden. Das wird genauso ein Ausflug wie bei Bösel gegen Ramirez. Ich finde Alimkhanuly toll, er kann die Zuschauer begeistern. Aber wenn man nun ständig solche Warren-Fighter ansetzt… dann hat das was von künstlicher Hypegenerierung. Dann werden irgendwelche Highlight-KO´s folgen… die gehen viral usw. Hier wäre es mal angebracht, dass Alimkhanuly ein paar Gegner von Format erhält, das würde ich mir dann auch mit Begeisterung anschauen. So ist das auf dem Papier leider zu wenig. Bentley ist die Nummer 14 der WBO, übrigens Dennis Radovan die Nummer 13. Klar, aus nationaler Perspektive würde man Radovan gerne um die WM sehen, aber das würde natürlich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch komplett in die Hose gehen.
Die Undercard ist auch ein kompletter Reinfall. Die hübsche Seniesa Estrada ist der Lichtblick, also wie immer. Sie gibt ihr Top Rank-debut. Das ist in Ordnung, ansonsten kann man das alles getrost vergessen. Da haben wir beispielsweise ein „Prospect-Duell“ im Schwergewicht zwischen Antonio Mireles (2,06m!) und Eric Perry (1,78m). Da liegen fast 30! CM-Unterschied vor… und dennoch wiegt Perry 10 KG mehr! Das muss man sich einmal vorstellen. Also 10$ könnte man gefühlt nicht schlechter anlegen, das ist nichts.
Montana Love (18-0-1) vs. Steve Spark (15-2) Superleichtgewicht
Eine Veranstaltung von „Matchroom Boxing“, gekämpft wird im „Rocket Mortgage FieldHouse“ von Cleveland, USA. Das wird dann auch im DAZN-Abo zu sehen sein. Cleveland, das liegt im Bundesstaat Ohio. Ist im Boxen nun nicht wirklich groß in Erscheinung getreten, da jedoch Montana Love aus Cleveland stammt, haben wir nun diese Stadt auch im Fokus. Was bekommen wir geboten?
Love ist bei Matchroom unter Vertrag. War ein guter Amateur, bei den Profis läuft es mittlerweile auch ziemlich gut. Die Karriere hat wirklich an Fahrt aufgenommen, als er Ivan Baranchyk stoppen konnte. Aber frei von Wacklern ist der Rekord nicht. Gegen Jerrico Walton gewann er hauchdünn nach Punkten (2x 77-75). Dann haben wir noch einen SD-Sieg oder auch ein Unentschieden gegen Kennenth Sims Jr. aus dem Jahre 2018. Gut, man kann natürlich auch eine Entwicklung durchlaufen, das wird hier im gewissen Rahmen auch stattgefunden haben, aber Love scheint mir kein absoluter Topmann zu sein. Im letzten Kampf bestätigte sich dieser Eindruck, da lieferte er sich einen engen Kampf mit Gabriel Gollaz Valenzuela, war sogar am Boden. Ist natürlich kein schlechter Mann, aber eben auch nicht die absolute Weltspitze. Spark habe ich persönlich noch nie gesehen. Hat 2 solide Siege im Rekord stehen, jedoch auch eine Niederlage in Runde 3 gegen Tim Tszyu. Zumindest scheint Spark einiges an Punch mitzubringen, das kann in der Theorie ein gutes Mittel gegen Love werden. Spark sollte sich zumindest besser präsentieren als noch gegen Tszyu. Das kann man vom Australier zumindest erwarten. Was ist von der Undercard zu erwarten?
Die Undercard
Christian Tapia (15-0) vs. Thomas Mattice (19-3-1) Superfedergewicht: Tapia kenne ich nicht, hat auch eher einen leeren Rekord. Bester Name dürfte wohl Luis Lebron sein, das ist ganz solide, aber noch fern der Weltspitze. Auf Boxrec immerhin in den Top 50. Mattice hingegen kennt man schon eher, stand in einigen engeren Kämpfen. Gegen Isaac Cruz verlor er nur ganz knapp nach MD. Dazu kommt, dass Mattice hier ebenfalls ein Heimspiel genießt, er ist Sohn der Stadt. Ich denke, dass Mattice hier Favorit sein sollte – aber wie schon zuvor erwähnt, mir sagt Tapia nichts.
Raymond Ford (12-0-1) vs. Sakaria Lukas (25-1-1) Federgewicht: Ford war ein guter Amateur. Bei den Profis läuft es solide an. Gegen Edward Vasquez gab es ein SD-Erfolg, zuvor kam schon ein Unentschieden gegen Aaron Perez herum. Ford scheint nicht unschlagbar zu sein. Lukas letzten Kampf sah ich gegen Tugstsogt Nyambayar, da gefiel er mir ganz ordentlich. Nun muss man sagen, dass der Mongolese im Profibereich auch keine Bäume ausgerissen hat. Chancenlos gegen Chris Colbert – dieser war dann wenig später chancenlos gegen Hector Luis Garcia. Nun gut. Ich glaube jedenfalls, dass das Duell hier ganz ordentlich ist. Lukas geht natürlich an die 40 zu, vielleicht kann Ford die Geschwindigkeitsvorteile massiv ausspielen.
Richardson Hitchins (14-0) vs. Yomar Alamo (20-1-1) Superleichtgewicht: Hitchins war ein guter Amateur. Bei den Profis läuft es auch gut, schon die Nummer 19 auf Boxrec. Hat wohl überwiegend auf den schwächeren PBC-Fox Karten gekämpft. Ich habe Hitchins glaube ich auch nur 1x gesehen, kann mich da auch nicht mehr so gut erinnern. Alamo sah ich wohl noch nie. Er hat zuletzt einen guten Kampf gegen Liam Paro geliefert, das war auf einer Jake Paul-PPV Undercard. Von daher sah ich das jedoch auch nicht. Zumindest war die Leistung von Alamo wohl ganz vielversprechend.
Niedrige Gewichtsklassen, dazu überwiegend Kämpfer die man kaum kennt. Matchroom hat es natürlich auch in den USA schwer. Man investierte ja zwischenzeitlich dort kräftig, aber der wirkliche Erfolg stellte sich nie ganz ein. Mit dieser Card wird man wohl auch nicht die Massen jubeln lassen.
Eine überschaubare Woche steht vor uns, dennoch kann man einiges an Content verfolgen. Ich für meine Befinden würde tatsächlich sagen, dass die beiden jeweiligen Hauptkämpfe in Russland am attraktivsten sind, von daher werde ich diese auch verfolgen. Und was habt ihr ins Auge genommen, was ist für Euch das wohl beste Event in dieser Woche?