Eine sehr spannende Boxwoche erwartet uns. Wir haben für sämtliche Geschmäcker etwas dabei. Für die breite Mainstreammasse ist natürlich der Schwergewichtstitelkampf zwischen Fury vs. Chisora dabei inkl. Dubois vs. Lerena auf der Undercard. Das dürfte hier zur Hochkonjunktur führen.
Für die Hardcore-Boxfans ist die Trilogie um Estrada vs. Gonzalez dabei. Doch auch abseits der großen Promoter haben wir starke Hauptkämpfe zu bieten. Probox liefert am Freitag einen starken Contenderfight im Cruisergewicht ab. Wasserman stellt einen 50/50 Kampf auf Channel 5 bereit. Schon am Donnerstag gibt es 2 Weltmeisterschaftskämpfe der Damen, insbesondere der Kanadakampf ist extrem stark. Nebenbei gibt es etwas Südkoreanisches mit japanischer Beteiligung. Ein interessantes australisches Duell... und am Sonntag ebenfalls noch eine kostenlose Japan-Veranstaltung sowie eine Mexiko-Card. Auf geht´s!
Donnerstag, den 01.12.2022
Kanako Taniyama (5-1) vs. Mizuki Hiruta (3-0) Superfliegengewicht
Eine Veranstaltung von „Dangan Promotions“, gekämpft in der altehrwürdigen „Korakuen Hall“ von Tokio, Japan. Dieses Event wird live auf Boxingraise gestreamt. Ihr könnt für unter 7 € im Monat ein Abo dort abschließen. Es gibt auch eine Probezeit, wo kein Geld abgebucht wird. Mein Abo lief aus, ich werde es dann zum Donnerstag wohl wieder erneuern, denn wir haben es hier mit einem Weltmeisterschaftskampf der Version WBO zu tun.
Der Titel ist vakant, nun bewerben sich die beiden Damen um die neue WBO-Titelträgerin im Superfliegengewicht. Taniyama ist eine grundehrliche Fighterin. Vermutlich mehr nationales Niveau anstatt Weltformat. Hat sich ein Unentschieden und eine Niederlage mit Tomoko Okuda geliefert. Im Anschluss gab es zwei enge Kämpfe gegen Miki Mitsuda. Taniyama ist inzwischen schon Mitte 30, das ist ihre ganz große Chance. Eine weitere wird sie kaum erhalten. Hiruta ist hier durchaus die a-side. Sie hat eine gute Amateurkarriere durchlaufen, steht im vierten Kampf schon um die Weltmeisterschaft nun. Mit 26 Jahren ist sie auch in einem guten Alter. Was etwas für Taniyama sprechen könnte, die Physis. Taniyama kämpft ursprünglich im Bantamgewicht, wird nun für diesen Kampf erstmalig im Superfliegengewicht kämpfen. Hiruta hingegen kämpfte im Fliegengewicht zuvor, wird nun extra dafür aufsteigen. In der Theorie trennen also beide Damen 2 Gewichtsklassen – aber ob das Gewichtmachen dann auch wirklich top ist bei Taniyama, das kann ich nicht sagen. Vielleicht wird das physisch ebenwürdig. Ich erwarte jedenfalls eine leidenschaftliche Leistung von Taniyama, und am Ende einen Sieg für das mehr an Technik von Hiruta. Dennoch ein schöner Kampf. Übrigens handelt es sich um eine reine Frauenveranstaltung!
Die Undercard
Akane Fujiwara (5-1) - Yesugen Oyuntsetseg (1-0) Superbantamgewicht: Fujiwara begann ihre Profikarriere mit einer Niederlage, im Rematch bezwang sie dann ihre Kontrahentin. Ansonsten hat sie noch keine wirkliche Qualität geboxt bis zum letzten Kampf, der ging auch Unentschieden aus. Mit 35 Jahren sehe ich da auch keine großen Sprünge mehr bei Fujiwara. Oyuntsetseg ist eine spannende Boxerin. Erst 21 Jahre jung, aus der Mongolei stammend. Sie war eine sehr gute Amateurin, boxt nun im zweiten Kampf schon um einen WBO-Titelchen. Das deutet auf einen ehrgeizigen Aufbau hin. Ich bin gespannt auf Oyuntsetseg, das könnte ein spannender Kampf werden. Wird sicherlich nicht einfach werden für die Japanerin.
Ansonsten haben wir noch 6 weitere Kämpfe auf der Undercard, ich kenne die ganzen Damen aber nicht. Vom Matchmaking schaut das aber ziemlich ordentlich aus. Schöne Frauencard zum Dezember-Auftakt.
Kim Clavel (16-0) vs. Jessica Nery Plata (28-2) Halbfliegengewicht
Eine Veranstaltung von „GYM Promotions“, gekämpft wird im „Place Bell“ von Laval, Kanada. Das liegt unmittelbar vor Montreal. Den letzten Kampf von Clavel auf GYM sah ich auf Youtube. Zuvor hat GYM mit Probellum zusammengearbeitet, aber scheinbar ist das nicht mehr der Fall. In Kanada wird der Kampf auf RDS laufen. Mehr Informationen habe ich leider dazu nicht. Im Hauptkampf gibt es eine Titelvereinigung. Und formulieren wir es so. Es würde mich nicht wundern, wenn das vielleicht die beste Paarung in dieser Woche sein sollte.
Ende Juli kürte sich Clavel zur Weltmeisterin in der Version der WBC. Eine tapfere Yesenia Gomez konnte technisch gegen Clavel nicht standhalten. In Kanada ist Clavel eine große Nummer, die Stimmung in der Halle damals prächtig. Nun soll also der nächste Streich erfolgen, die Titelvereinigung. Plata ist auf Boxrec die Nummer 1 im starken Halbfliegengewicht der Damen. Neben Plata und Clavel haben wir dort noch so Namen wie Valle oder Bermudez stehen. Das ist in der Spitze eine sehr gute Gewichtsklasse, und an der Spitze steht eben Plata. Sie ist seit 2017 ungeschlagen, hat schon reihenweise sehr gute Siege einfahren können. Das wird eine sehr schwere Aufgabe für Clavel werden. Ich erwarte einen sehenswerten und starken Kampf, der auf Augenhöhe geführt wird. Clavel hat natürlich das Heimspiel, dürfte somit auf den Punktkarten solide Chancen aufweisen, aber die Mexikanerin wird zum Gewinnen kommen. Clavel hat wohl die bessere boxerische Ausbildung, da sie eben eine sehr gute Amateurboxerin war. Das hat Plata in diesem Sinne nicht, dafür hat die 4-Jahre jüngere Mexikanerin deutlich mehr Profierfahrung. Auf diesen Kampf kann man sich also wirklich freuen.
Die Undercard
Mazlum Akdeniz (17-0) vs. Samuel Teah (18-4-1) Superleichtgewicht: Akdeniz war ein guter Amateur und befindet sich noch im Aufbau. Zuletzt hat er zwei stärkere Mexikaner kämpfen dürfen. Gegen Erick Encinia kam jedoch nur eine SD herum. Teah ist nun ein spannender Gegner. Im März 2021 ist er zwar gegen Brandun Lee KO gegangen, aber zuvor hat er einige gute Erfolge einfahren können. Er bezwang den Weltklassemann O'Shaquie Foster. Im Anschluss gab es noch einen Sieg gegen den starken Kenneth Sims Jr. Boxen kann also Teah wirklich gut, aber er scheint das nicht immer abzurufen. Vielleicht hat er auch keinen Promoter im Rücken, gegen Montana Love gab es eine MD-Niederlage. Wenn Teah hier hungrig erscheint, dann wird das ein echt harter Test für Akdeniz werden. Nicht ausgeschlossen, dass der Kanadier das hier auch verlieren könnte. Schöner Kampf.
Freitag, den 02.12.2022
Troy Williamson (19-0-1) vs. Josh Kelly (12-1-1) Superweltergewicht
Eine Veranstaltung von „Wasserman Boxing“, Kalle Sauerland präsentiert in Designerkleidung. Gekämpft wird in der „Newcastle Arena“, England. Wie immer wird es das auf Channel 5 zu sehen geben. Normalerweise bietet Wasserman/Sauerland auf Channel 5 gerne 50/50 Kämpfe an, in der letzten Woche war das jedoch nicht der Fall. Was ist vom kommenden Hauptkampf zu erwarten?
Erfreulicherweise ein erneuter 50/50 Kampf, zumindest laut den Buchmachern. Wir haben das eine Quote von 1,89 zu 1,89, besser geht es nicht. Es ist übrigens auch ein regionales Duell durchaus, beide Boxer stammen aus Nordengland. Williamson kommt aus Darlington. Etwas über Darlington liegt Sunderland, die Heimatstadt von Kelly. Und über Sunderland liegt dann schon Newcastle. Natürlich gibt es eine Distanz dazu, aber eine gewisse Regionalität ist in diesem Duell durchaus vorhanden. Man kann sich auch auf viel Support einstellen der beiden Fanlager, das dürfte atmosphärisch wirklich ein interessantes Duell werden. Williamson besticht durch seine Power. Er hat Ted „the big cheese“ Cheeseman, gestoppt. Einen Mann – der gefühlt unstoppbar ist. Ansonsten hat er auch 3-4 wirklich gute Siege schon einfahren können auf nationalem Niveau, aber boxerisch sind da schon Fragezeichen hinter. Gegen Mason Cartwright lieferte er sich einen engen Kampf auf Eurosport, war sogar am Boden. Da regelt sehr viel die Power, aber nicht immer die boxerische Klasse. Kelly bringt eigentlich gute Parameter mit um Williamson zu ärgern. Er war bei Matchroom ein hochgehandelter Mann, dann erfolgten semi-gute Leistungen inkl. einer KO-Niederlage gegen David Avanesyan, den kommenden Crawford-Gegner. Nun hat er sein Comeback bei Wasserman gegeben, zuletzt auch einen müden Kampf gegen Lucas Brian Ariel Bastida geliefert. Über die Punkte auch einen souveränen Sieg eingefahren, aber eine Offenbarung war das alles nicht. Die Vorzeichen stehen eigentlich sehr günstig für Williamson, dennoch glaube ich, dass er hier theoretisch ausgeboxt werden könnte. Auf der anderen Seite muss man die Nehmerqualitäten von Kelly auch hinterfragen, eine vorzeitige Niederlage für Kelly ist durchaus denkbar. Sehr spannender Kampf, es geht hier auch um den britischen Meistertitel im Superweltergewicht. Eine sehr gute Ansetzung für dieses Niveau.
Die Undercard
Lyndon Arthur (20-1) vs. Joel McIntyre (20-4) Halbschwergewicht: Arthur, der Anthony Yarde-Bezwinger, macht seinen zweiten Kampf bei Wasserman. Zuletzt hat er den Argentinier Walter Gabriel Sequeira in Runde 6 gestoppt. Nun wartet der englische Meister auf Arthur. McIntyre hat sich diesen Titel im Juli über Chad Sugden gesichert, was sicherlich zu seinen besten Karriereerfolgen zählen dürfte. Solider Mann, auf Boxrec in den Top 80. Das dürfte zwar Arthur hinbekommen, aber für die Undercard auf Channel5 ist das kein so schlechter Kampf auf nationalem Niveau.
Hosea Stewart (2-0-1) vs. Franklin Ignatius (4-0-1) Schwergewicht: Hier haben wir noch ein direktes Rematch. Stewart bringt über 155 KG auf die Waage, ein absoluter Koloss, nur mit dem Boxen will es nicht so richtig funktionieren. Im Hinkampf war das ein absolutes Gewürge über 4 Runden. Nun setzt man dieselbe Paarung einfach auf 6 Runden an, das dürfte genial werden. Beide Boxer haben gute Chancen auf einen Sieg, die Zuschauer eher weniger.
Brandon Glanton (17-0) vs. David Light (19-0) Cruisergewicht
Eine Veranstaltung von „Pro Box Promotions“, gekämpft wird im hauseigenen „Whitesands Events Center“ von Plant City, USA. Wie immer gibt es das im 2 $-Abo auf Probox zu sehen. Und ich würde sagen, in der jetzigen Woche lohnt sich das Abo besonders, denn wir haben einen extrem starken Contender-Fight als Main-Event im Cruisergewicht! Hier trifft nicht nur die Nummer 9 der WBA (Glanton) auf die Nummer 9 der IBF (Light), sondern auch die Nummer 5 gegen die Nummer 6 der WBO. Somit ist es auch wenig verwunderlich, dass es hier auch um 2 WBO-Gürtel gehen wird, u.a. um den Global-Titel. Der Sieger aus dem Duell dürfte ganz oben anklopfen bei der WBO danach.
Glanton hat sich einen Namen gemacht durch seinen FOTY mit Efetobor Apochi. Das ist nun bald 1,5 Jahre her, seitdem gab es 3 lockere KO-Siege. Zuletzt sah ich Glanton im September auf einer Probox-Veranstaltung Mario Aguilar KO schlagen. Das war eine einseitige Angelegenheit. Glanton boxt extrem offensiv und attraktiv, aber mit 1,80m ist er physisch nicht gerade das stärkste Cruisergewicht. Wenn man sich so den WBO-Champion Okolie anschaut, das sind massive Unterschiede in der Größe. Light liegt dort irgendwo in der Mitte. Der Neuseeländer hat schon einige gute Siege bei den Profis einfahren können. Zuletzt sah ich Light im Mai kämpfen gegen Anthony Martinez in den USA. Da hat der Neuseeländer schon in der ersten Runde den KO ausgepackt. Was haben wir also? Ein Duell zweier Contender, die beide sogar Power mitbringen. Light ist vielleicht technisch etwas veranlagter, hat bei den Amateuren u.a. auch Jason Whateley und Kiki Toa Leutele (der letzte Huni-Gegner) bezwungen. Auf der anderen Seite boxt Glanton das 2x in Folge als Hauptkämpfer bei Probox, dürfte dort was unterschrieben haben – folglich hat er hier das Heimspiel. Sehr interessanter Kampf, wo beide Boxer auch echte Siegeschancen haben. Absolute Empfehlung sich das dann auch am Freitag bzw. Samstag anzuschauen, 2$ ist ja wirklich mehr als fair. Im relive besteht die Option übrigens auch.
Die Undercard
Jonhatan Cardoso (14-1) vs. Miguel Angel Marrero (10-1-2) Leichtgewicht: Cardoso ist ein höher gehandeltes brasilianisches Prospect mit 14 vorzeitigen Siegen. Den letzten Kampf von Cardoso sah ich, da ist er bei einer Probox-Panama Show im Hauptkampf KO gegangen. Das war gegen Juan Huertas in Runde 1. Da hat der Puncher so überhaupt kein Kinn bewiesen. Nun also sein erster Kampf seit der harten KO-Niederlage. Mit Marrero wartet auch eher ein Techniker. Er war nahezu kaum aktiv in über 10 Jahren, hat 2 Unentschieden auch über die Jahre gegen schwächere Gegner geholt. Exweltmeister Alberto Mercado bezwang dann Marrero, jedoch hat er im Oktober 2021 noch einen guten Sieg eingeholt über 10 Runden gegen Victor Betancourt. Mal schauen was das gibt. Als Puerto-Ricaner wird er hier ein Heimspiel genießen.
Jusiyah Shirley (7-0) vs. Mohamed Soumaoro (12-1) Superleichtgewicht: Shirley ist ein Probox-Prospect, hat dort auch 6 seiner 7 Erfolge vorzeitig geholt. Die Gegnerschaft hielt sich für den 21-Jährigen bisweilen aber noch in Grenzen. Nun kommt der erste stark einzuschätzende Gegner mit Soumaoro. Er hat einen soliden Amateurbackground in Kanada genossen. War beispielsweise im Finale der kanadischen Golden Gloves vor ein paar Jahren. Bei den Profis läuft es auch ganz gut. Im Februar 2020 hat er jedoch eine MD-Niederlage in Nicaragua hinnehmen müssen. 2x 77-75 gingen in die Wertungen ein, das kann alles bedeuten. Leider hat Soumaoro seitdem nur noch einmal gekämpft. Dennoch glaube ich, dass das ein guter Test für den jungen Shirley bedeuten kann.
Ansonsten haben wir noch zahlreiche Prospect-Duelle. Lob auch an Probox, die bei der b-side durchaus Männer verpflichten, die über eine gescheite Amateurkarriere verfügen. Da holt man nicht einfach irgendwelche Mexikaner mit leeren Rekorden, sondern sucht sich dort schon ganz passable Leute aus. Wir haben mit Kelvin Davis (6-0) gegen Jalen Hill (5-0) auch ein Duell zweier ungeschlagener Männer mit Amateurerfahrungen. Das gefällt mir.
Samstag, den 03.12.2022
Ricky Esilva (6-1) vs. Vita Pomale (5-0) Cruisergewicht
Eine Veranstaltung der „Ace Boxing Group“, gekämpft wird im „The Start“ von Gold Coast, Australien. Das wird auf bein Sports in Australien laufen. Und im Hauptkampf erwartet uns ein spannendes Duell um die nationale Meisterschaft im Cruisergewicht. Das ist durchaus ein reizvoller Titel. Die letzten Titelträger waren u.a. Floyd Masson, Jason Whateley oder auch Jai Opetaia.
Wenn wir Boxrec heranziehen, dann trifft hier die Nummer 108 auf die Nummer 109, dichter kann man nicht beisammen liegen. Esvila hat einen Kickboxbackground, beim Boxen macht er sich jedoch auch gut. Gegen den starken Austin Aokuso verlor er einen Kampf knapp nach Punkten, ansonsten hat er alles gewonnen. Pomale hingegen hat eine weiße Weste noch. 5 Kämpfe, 5 Siege – 5 davon vorzeitig. Mit Dids Mwaka schon einen soliden ungeschlagenen Top 200 Mann im Rekord stehen, also verkehrt liest sich das nicht. Ich kenne beide Boxer nicht, kann auch deren upside-Potential nicht bewerten. Auf dem Papier könnte das ein wirklich ausgeglichenes Duell bedeuten. Sozusagen ein perfektes nationales Meisterschaftsduell. Wer das am Ende gewinnen wird, das können wir am Samstag begutachten.
Die Undercard
Nathan Watson (8-0) vs. Dan Hill (2-0) Superweltergewicht: Ein Duell zweier ungeschlagener Prospects mit Amateurerfahrungen. Watson hat mehr Kämpfe bestritten, dabei dennoch einen völlig leeren Rekord vorzuweisen. Hill hingegen hat zwei ungeschlagene Leute schon im Rekord, das schaut auf Anhieb deutlich besser aus. Punch bringen beide wohl nicht mit, aber das dürfte ebenfalls ein gutes Prospect-Duell auf nationaler Ebene bedeuten.
Ansonsten haben wir noch ein Duell zweier Damen. Die Nummer 66 auf Boxrec trifft auf die Nummer 67. Ich glaube, dass das eine ganz ansprechende Veranstaltung werden kann. Es muss also nicht immer das megateure PPV-Event auf Mainevents sein.
John Riel Casimero (31-4) vs. Ryo Akaho (39-2-2) Superbantamgewicht
Eine Veranstaltung von „Yokohama Hikari Promotions“, gekämpft wird in der „Paradise City Plaza“ von Incheon, Südkorea. In Japan wird das Event wohl von WOWOW in der Farbe Schwarz übertragen. Die haben davon mehrere Sender, das ist wohl der Sender für On Demand. Eventuell werden die Latinos um ESPN-KnockOut auch was davon zeigen. Die sind ja eigentlich immer und überall auf Sendung.
Casimero sollte ursprünglich seinen WBO-Titel gegen Paul Butler verteidigen in diesem Jahr, doch beim Gewichtmacher ging er in die Sauna, wodurch ihm der Titel aberkannt wurde. In Zuge dessen gewann Paul Butler den Titel und darf sich nun auf ein Payday in Japan gegen Naoya Inoue freuen, wo es nebenbei um sämtliche Gürtel geht. Doppel bitter also für Casimero, der eigentlich diese Position hätte innehaben können. Selten dämlich. Wo nun also Butler baldig in Japan komplett absahnt, möchte Casimero sich zumindest auch in Asien bedienen, so wird er nun auf einer japanischen Veranstaltung in Südkorea aktiv sein. Ein großer Weltmeister war er eigentlich nie, aber immerhin reichte es zum KO-Erfolg gegen Zolani Tete, der übrigens nun des Dopings überführt wurde. Punch kann man Casimero also nicht absprechen. Akaho hat exakt zwei Kämpfe in seiner Karriere verloren, das waren jeweils Vorstöße zur Weltmeisterschaft. Einmal im Superfliegengewicht im Dezember 2012 gegen Yota Sato. Im August 2015 ging er dann noch in Thailand KO gegen Panya Uthok. Seitdem gab es eine Reihe an soliden Erfolgen auf nationalem Niveau, der große Wurf blieb jedoch aus. Akaho ist 36 Jahre mittlerweile alt, in den Rankings aber relevant. Die 14 der IBF sowie die Nummer 8 der WBO. Casimero ist aktuell nicht in den Rankings aktiv, aber als vorheriger WBO-Weltmeister im Bantamgewicht, er wird nun ins Superbantamgewicht aufsteigen, ist er natürlich gut gerankt noch. Der Gewinner dürfte also bei der WBO sehr weit oben landen und sich berechtigte Hoffnungen auf einen Titelkampf bzw. Eliminator machen in absehbarer Zukunft. Das ist die Intention hinter der Ansetzung. Und wie wird der Kampf verlaufen? Das weiß ich nicht. Casimero ist nun kein Edeltechniker, aber das wird der Japaner auch nicht sein. Ich erwarte einen flotten Kampf mit zahlreichen Powerpunches, beide Boxer haben hier gewisse Siegeschancen. Das könnte ganz ansehnlich werden.
Die Undercard
Jhonny Gonzalez (69-11-1) vs. Takuya Watanabe (38-11-1) Superfedergewicht: Gonzalez ist eine mexikanische Boxlegende, das kann man wohl so schreiben. Er wird seinen 82. Kampf bestreiten. Potenziell 70 Siege kann er füllen, 56 KO´s hat er schon, eine wahnsinnig starke Bilanz. Zwischen 2005 bis 2015 war er absolute Weltklasse, konnte etliche Titel über Jahre halten. In den letzten Jahren boxt er eigentlich nur noch schwächere Gegner in seiner Heimat, mit inzwischen 41 Jahren ist das wenig verwunderlich. Jetzt scheint er es noch einmal wissen zu wollen, wagt das Auswärtsspiel in Asien. Watanabe ist ein solider Mann, Siege reihen sich an Niederlagen und umgekehrt. In den letzten 6 Kämpfen holte er 3 Siege und 3 Niederlagen, kein Resultat jedoch 2x hintereinander. Ziemlich unbeständiges Niveau wie es scheint. Er ist 8 Jahre jünger als Gonzalez, das könnte den Ausschlag geben. Vom Niveau passt das wohl.
Tyson Fury (32-0-1) vs. Derek Chisora (33-12) Schwergewicht
Eine Veranstaltung von „Queensberry Promotions“, gekämpft wird im „Tottenham Hotspur Stadium“, London, England. Auf der Insel wird es ein PPV für 27 Pfund werden, in Deutschland überträgt Bild+ im kostengünstigen Abo. Im Hauptkampf geht es um den WBC-Titel von Tyson Fury. Was ist vom Event – und speziell dem Hauptkampf zu erwarten?
Die Grundhaltung gegenüber dem Hauptkampf ist schon eindeutig negativ. Das kann man nun auch nicht beschönigen. Chisora ist rein sportlich betrachtet einfach kein besonders reizvoller Gegner, zudem standen beide Männer schon 2x gegeneinander im Ring. Das zweite Aufeinandertreffen war im Oktober 2014, wo Chisora völlig chancenlos nach der 10. Runde aufgegeben hat. Fury kontrollierte den Kampf über die Distanz und hat Chisora konsequent verhungern lassen. Man hätte es kaum glauben können, dass 8 Jahre später dieser Kampf um die Weltmeisterschaft wiederholt werden würde, zu eindeutig war das Geschehene im zweiten Aufeinandertreffen. Doch in 8 Jahren kann sich einiges ändern. Chisora hat durchgehend eine gute Rolle im Weltboxen gespielt. Die vergangenen Jahre waren vermutlich seine erfolgreichsten. Er verlor zwar 3 seiner letzten 4 Kämpfe, doch sah in 2 Niederlagen wirklich gut dabei aus. Beim letzten Kampf konnte er einen alten Pulev bezwingen, was eine Art Novum in der Karriere darstellte. Enge Kämpfe hat Chisora schon viele in seiner Karriere geliefert, aber die Kämpfe über den Punktentscheid auch zu erhalten… das war neu. Am Ende wird man festhalten, dass der Pulev-Sieg wohl der beste Sieg in der Karriere von Chisora gewesen sein könnte. Er hat schon viele starke Gegner herausgefordert, gefühlt alles in seiner Karriere 2x erlebt, aber um die Weltmeisterschaft boxte er bisweilen nur einmal, das war im Februar 2012 gegen Vitali Klitschko. Vielleicht passt es zum Abschluss also ganz gut, dass er die zweite Gelegenheit zur Weltmeisterschaft noch erhält. An zahlreichen Supportern, die ihm die Däumlein drücken… mangelt es ja wahrlich nicht.
Fury hingegen hat seine Karriere großspurig beendet, aber geglaubt hat das natürlich niemand. Der Mann muss immer im Fokus stehen, das ist wie eine Zwangsneurose. Heute erzähle ich das, morgen das komplette Gegenteil davon. Wenig verwunderlich also, dass er nach 7,5 Monaten wieder im Ring stehen wird. In den heutigen Zeiten ist das schon keine nennenswert lange Pause mehr, wovon man über ein Comeback sprechen müsste. Im letzten Kampf hat er Whyte via eines Uppercuts KO geschlagen. Es war vielleicht nicht die beeindruckendste Leistung seitens Fury, aber der KO gibt ihm recht. Was könnte also nun gegen Fury sprechen? Ich würde seine geänderte Herangehensweise vielleicht ins Spiel bringen wollen. Beim zweiten Kampf gegen Chisora war Fury noch extrem schnell auf den Beinen, hat über die Distanz seinen Jab gespielt. Mittlerweile befindet sich Fury immer mehr im Infight, lehnt sich in die Gegner und boxt nicht so viel aus der Distanz. Chisora hingegen hat seine guten Momente am Mann, das war gegen Pulev auch der Fall. Dort kann er auch seine wilden Momente haben. Zwar sehe ich Chisora nicht gewinnen, aber der Kampf könnte unterhaltsamer werden als das Rematch.
Die Undercard
Daniel Dubois (18-1) vs. Kevin Lerena (28-1) Schwergewicht: Ein zweiter Schwergewichtskampf ist ebenfalls enthalten. Dubois ist ein spannender Mann. Groß, schlagstark und athletisch auch nicht verkehrt. Gute Voraussetzungen also für das Profigeschäft. Zuletzt hat er auf einer Don King-Veranstaltung Trevor Bryan gestoppt um den WBA regular-Titel. Diesen Titelchen verteidigt er nun gegen das ehemalige Cruisergewicht Lerena. Der Südafrikaner ist in Deutschland bestens bekannt, hat er Namen wie Firat Arslan oder Artur Mann gestoppt. Zuletzt sah ich Lerena 12 Runden mit Wach gehen, da hat der polnische Eisenschädel wirklich extrem viel genommen. Mir gefällt Lerenas Style wirklich gut. Er ist sehr explosiv, schlägt konstant gefährliche linke Haken. Sein Problem ist natürlich die Physis, mit 1,85m hat er dort wenig zu melden. Interessanterweise trennen Dubois und Lerena auf der Waage nur ein paar KG, aber in Punkto Schlagstärke sollten das Welten sein.
Yvan Mendy (47-5-1) vs. Denys Berinchyk (16-0) Leichtgewicht: Wir haben noch einen Kampf um die Europameisterschaft drauf. Mendy hat sich diesen Titel zuletzt im April gegen Gianluca Ceglia gesichert. Mendy ist für mich der Inbegriff des EU-Levels. Wirklich ein guter, solider Mann. Vielleicht an guten Tagen kann er zur erweiterten Weltspitze gehören, primär ist es aber eben EU-Level. Mit inzwischen 37 Jahren, bald 55 Kämpfen und über 368 Runden… ist er wohl aber nicht mehr in seiner Prime befindlich. Berinchyk war einer dieser Ukrainer mit extrem starken Amateurresultaten. Bei den Profis lief es auch nicht verkehrt, er verbrachte aber seine Karriere ausschließlich in der Ukraine (einmal in Ungarn boxte er), was vielleicht auch eine gewisse Limitation beherbergt. Zuletzt sah ich ihn auf so einer Hooligan Bare-Knuckle Veranstaltung irgendwo in Russland. Ein harter Typ mit Punch ist er definitiv. Es wird sehr schwer für Mendy.
Juan Francisco Estrada (43-3) vs. Roman Gonzalez (51-3) Superfliegengewicht
Eine Veranstaltung von „Matchroom Boxing“, gekämpft wird in der „Gila River Arena“ von Glendale, USA. Matchroom, das bedeutet zwangsläufig auch DAZN als Übertragungspartner. Bis auf eine Ansetzung sind sämtliche Paarungen maximal bis zum Superfedergewichtet beheimatet, was viel Action versprechen dürfte. Und im Mainevent erwartet uns ein Weltmeisterschaftskampf im Superfliegengewicht, was traditionell immer eine tolle Sache ist.
Die beiden Männer treffen sich nun zum dritten Mal im Ring, folglich haben wir es mit einer Trilogie zu tun. Es gibt zahlreiche große Beispiele, aus der jüngeren Vergangenheit kann man sicherlich Fury vs. Wilder nennen. Aus der noch jüngeren Vergangenheit Fury vs. Chisora... kleiner Spaß am Rande
Nein, so eine Trilogie ist zumeist etwas Tolles, das dürfte bei den beiden Männern ebenso der Fall sein. Um das erste Aufeinandertreffen zu finden, muss man ins Jahr 2012 zurückblicken, dort hat p4p Gonzalez einen Punktsieg eingefahren, allerdings noch im Halbfliegengewicht. Das Rematch erfolgte dann im März letzten Jahres, wo Estrada einen kontroversen Punktsieg am Ende zugesprochen bekommen hat. Da war eigentlich schon irgendwo klar, dass wir einen dritten Kampf erleben müssen. Im Nachgang hat Estrada noch im September einen vermeintlich kleineren Kampf gegen den unbekannten Argi Cortes bestritten… und kam in richtige Bedrängnis. Am Ende waren es 12 harte Runden und ein knapper Punktsieg für Estrada, ansonsten hätte diese Paarung in der Form auch nicht stattfinden können. Gonzalez letzter Eindruck hingegen war sehr stark. Er hat den aggressiven brawler Julio Cesar Martinez geschult, es war ein Klassenunterschied. Insgesamt hat die Boxlegende aus Nicaragua eine tolle Entwicklung hingelegt. Seinen Siegeszug begann er im Minimumgewicht, überzeugte im Halbfliegen sowie Fliegengewicht. Der Aufstieg ins Superfliegengewicht verlief allerdings nicht sonderlich vielversprechend. Gegen Carlos Cuadras gab es einen knappen Punktsieg und viel Gegenwehr, danach verlor er zwei Kämpfe gegen Sor Rungvisai, den letzten sogar via KO-Schlag. Die einstige p4p-Nummer schien zu klein für die Gewichtsklasse zu sein, die große Zeit dieses Boxidols vorbei. Doch er meldete sich mit beeindruckenden Siegen zuletzt zurück, wirkt besser denn je. Er ist über die Jahre scheinbar in die Gewichtsklasse hineingewachsen, am boxerischen Talent mangelte es nie. Die Vorzeichen beider Boxer stehen etwas konträr. Estrada kommt aus einem harten Fight wo er nur bedingt überzeugen konnte, wo er auch Substanz sicherlich verloren hat. Gonzalez hingegen wirkte in seinen letzten Kämpfen sehr stark, dürfte hier somit auch als Favorit ins Rennen gehen. Dieser Meinung bin ich zumindest, von daher denke ich, dass sich Gonzalez als unumstrittene Nummer 1 des starken Superfliegengewichts küren wird. Unabhängig vom Ausgang, das ist natürlich ein toller Kampf für die Boxnerds. Die Undercard ist leider ziemlich schwach für solch einen Hauptkampf. Das hätte man auch in Mexiko so veranstalten können.
Die Undercard
Julio Cesar Martinez (18-2) vs. Samuel Carmona (8-0) Fliegengewicht: Martinez war ein sehr aufregender Boxer in den unteren Gewichtsklassen, leider hat er komplett sein Momentum verspielt. Entweder, die Kämpfe werden in den ersten Runden durch Cuts abgebrochen – oder er sagt einfach kurzfristig ab. McWilliams Arroyo wurde gefühlt 10x abgesagt, natürlich auch am letzten Drücker. Von mir aus kann nun Martinez auch von der Bildfläche verschwinden, zuletzt wurde er von Roman Gonzalez geschult. Carmona wird wohl aber nicht der benötigte Gegner dafür sein. Er war ein guter Amateur, aber ob das alleine reicht? Ich sah seinen Kampf gegen Joel Cordova auf einer Matchroom-Spain Veranstaltung. Das war ein unterhaltsamer Kampf, komplett auf Augenhöhe. Cordova machte viel Druck, Carmona boxte es zunächst klug, kam dann aber immer mehr in Bedrängnis. Dasselbe erwarte ich nun auch gegen Martinez, nur mit 2x mehr Druck. Übrigens hat Martinez jenen Cordova innerhalb von 6 Runden gestoppt. Ich sehe da kaum Chancen für Carmona.
Joselito Velazquez (15-0-1) vs. Cristofer Rosales (34-6) Fliegengewicht: Velazquez kenne ich nicht. Er war jedoch ein sehr guter Amateur, bekommt nun den ersten größeren Kampf. Rosales hingegen ist natürlich bekannt, er hatte ein sehr starkes Jahr 2018 mit vorzeitigen Siegen über Daigo Higa und Paddy Barnes. Im Anschluss hat er jedoch konstant die größeren Kämpfe verloren. Rosales ist so ein typischer Boxer von Nicaragua. Guter Spirit, viel Punch aber technisch nicht immer brillant. Ich mag diesen Typus, aber vom Background sollte Velazquez hier gute Chancen auf einen Punktsieg haben.
Sonntag, den 04.12.2022
Daiki Tomita (18-2) vs. Rikito Shiba (6-2) Halbfliegengewicht
Eine Veranstaltung von „Shinsei Promotions“, gekämpft wird in der „EDION Arena“ von Osaka, Japan. Das wird es im Zuge der 84. Auflage des „Real Spirits“ kostenlos auf Youtube geben. Der Kanal lautet dort „BOXING REAL“. Das ist eine großartige Nachricht, denn die Card schaut wirklich gut vom Matchmaking aus!
Tomita hat schon eine Reihe von soliden Siegen eingefahren, zuletzt 4 am Stück. Doch diese Siege waren überwiegend enger Natur. Bei der WBA ist er auf Nummer 12 gerankt. Shiba hingegen war ein solider Amateur, wurde deshalb auch etwas höher gehandelt wohl in Japan. Er bekam direkt zu Beginn schon sehr starke Gegner. Im fünften Profikampf die aktuelle Nummer 2 Masamichi Yabuki. Wenig später dann noch die aktuelle Nummer 10, Shokichi Iwata. Beide Kämpfe verlor er vorzeitig. Aber das Niveau war natürlich dementsprechend. Ich glaube jedoch, dass Tomita schon eher zum schlagbaren Material für Shiba angehört. Aber so wirklich kann man das nicht bestimmen, denn seine Siege fuhr er gegen schwächere Gegner ein. Tomita hat im Profibereich einfach deutlich mehr vorzuweisen. Wenn Shiba jedoch noch eine gute Karriere machen möchte, dann muss er diesen Kampf natürlich gewinnen. Ansonsten landet er auf dem nationalen Niveau, was auch nicht schlecht ist, aber vermutlich sind die Ambitionen einfach anders strukturiert. Unter dem Strich eine sehr reizvolle Paarung, wo beide Boxer sehr gute Siegeschancen aufweisen. Tomita, der mehr vorzuweisen hat gegenüber Siba, der eventuell mehr Potenzial verfügt. Beide Boxer sind ähnlich alt, groß und kommen aus dem Austragungsort Osaka. Das verspricht wirklich gut zu werden. Gut sollte auch die Undercard werden. Ich picke mir 2 Kämpfe heraus.
Die Undercard
Marco John Rementizo (13-3) vs. Goki Kobayashi (4-0) Minimumgewicht: Hier geht es um einen WBO Asia-Titel, wodurch der Sieger sicherlich Chancen auf die Top 15 im Ranking haben könnte. Rementizos Kämpfe gehen nahezu alle vorzeitig aus. Ist seit 2018 ungeschlagen, hat zuvor gegen 2 Weltmeisterschaftsherausforderer verloren. Das waren Tanawat Nakoon in Thailand – sowie Samuel Sava in der Heimat. Da war Rementizo auch erst 17/18 Jahre jung. Im Juniorenbereich war er ein ordentlicher Amateur, wechselte dann sofort ins Profilager. Kobayashi ist auch noch erst Anfang 20, hat keine Wackler im Rekord drin. Nun sein erster wirklich stärkerer Gegner. Ich glaube, für den fünften Profikampf ist der schlagstarke southpaw Rementizo ein guter Test.
Jonathan Taconing (29-5-1) vs. Kazuki Anaguchi (3-0) Bantamgewicht: Taconing stand schon in drei Weltmeisterschaftskämpfen, gewonnen hat er dabei kein Duell. Zuletzt versuchte er sich im Juli 2019 gegen Kenshiro Teraji. Problem hierbei, wir reden vom Halbfliegengewicht, die Paarung ist im Bantamgewicht angesetzt. Anaguchi scheint ein gutes Talent zu sein – grundsätzlich also eine interessante Paarung… leider die falsche Gewichtsklasse für Taconing.
Angel Garcia Molina (13-0) vs. Miguel Angel Torres Nunez (11-0) Superfedergewicht
Eine Veranstaltung von „Promociones Zanfer“, gekämpft wird im „Auditorio Municipal“ von Tijuana, Mexiko. Diese Veranstaltung soll wohl von ESPN-KnockOut übertragen werden, also findet man auch einen Fernsehsehsender dazu. Und im Hauptkampf erwartet uns ein durchaus interessantes Prospect-Duell.
Garcia ist noch zarte 20 Jahre jung, hat 10 seiner 13 Siege vorzeitig geholt. Zugegebenermaßen waren die Gegner nicht besonders stark, 4 Kontrahenten wiesen aber zumindest einen positiven Kampfrekord auf. So schlecht liest sich das für den jungen Mann nicht, nun bekommt er seinen ersten größeren Hauptkampf. Torres hingegen zeigte mehr im Profibereich. Er hat mit Jonathan Cisneros Sandoval und Edgar Espinosa Vargas zwei starke Siege einfahren können. Nun soll also der dritte starke Sieg folgen. Torres hat im Profibereich mehr vorzuweisen, scheint ein gutes Prospect zu sein. Garcia hingegen ist noch sehr jung, bekommt hier seine Chance auf großer Bühne. Ich kann mir vorstellen, dass das ein guter und harter Kampf werden wird, wo sich das Mehr an Erfahrung von Torres jedoch positiv auswirken wird. Insgesamt jedoch ein empfehlenswerter Hauptkampf von Tijuana. Kleiner Funfact: Garcia trägt den Kampfnamen „El Aleman“, was übersetzt bedeutet: Der Deutsche. Viva Garcia! Da drücke ich doch direkt dem jungen El Aleman die Däumlein.
Die Undercard
Damian Sosa (21-1) vs. Juan Ruiz (27-7) Superweltergewicht: Damian Sosa ist ein guter Mann, hat auch schon Kämpfe in Kanada und den USA bestritten. Er hat im März 2019 gegen Artem Oganesyan einen Youth-Titelkampf in Kanada verloren, seitdem gab es nur noch Siege, davon auch einige gute. Ruiz sah ich im März in Polen boxen. Dort bekam er einen massiven Hinterkopfschlag und wurde ausgezählt in Runde 2. Der Kampf wurde dann nachträglich als NC gewertet, was natürlich die richtige Entscheidung gewesen ist. Ansonsten ist er ein erfahrener Mann der zumeist über die Runden kommt, etwas Punch mitbringt und viele starke Leute geboxt hat. Die Paarung ist sicherlich noch okay. Ansonsten ist nicht mehr viel drauf auf der Undercard. Ein Cruisergewicht kämpft im Superbantamgewicht irgendwie usw. Man darf sich überraschen lassen.
Eine sehr starke Woche erwartet uns mit hochklassigen Hauptkämpfen. Was werdet ihr Euch davon anschauen?