Die Dopingdiskussion


Tobi.G

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so siehts aus, soweit ich es in erinnerung habe war mccall grade in therapie und auf entzug, was dabei rauskam weiss jeder :)

Ist natürlich ******e unter solchen Umständen zu boxen, aber wer lässt sich sich schon einen Kampf gegen Lewis entgehen wo es viel Geld gibt.
 

Neckarburg

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Arae Flaviae
Auch wenn das Thema sicher schon mehrfach "durchgekaut" wurde. Die Tour de France wirft ihre Schatten auf andere Sportarten.

Aus der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazin "DER SPIEGEL" ist ein Interview des Präsidenten des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB) Bodo Eckmann zum Thema Doping bei Berufsboxer zu entnehmen:


Auszug aus dem Interview:
...
SPIEGEL: Im vorigen Jahr sind sechs Berufsboxer bei Wettkampfkontrollen des BDB als Doper erwischt worden. Die Nada (Nationale Anti Doping Agentur) kritisiert in ihrem Jahresbericht mangelnde Transparenz bei ihrem Verband. Es habe "ungenügende" oder "keine Antworten" zu den Fällen gegeben. Warum sind Sie so zugeknöpft?

Eckmann: Drei der sechs Fälle betreffen Boxer aus dem Ausland. Wir haben der Nada mitgeteilt, dass wir die zuständigen Verbände vertraulich über die positiven Tests informiert haben.

SPIEGEL: Die drei anderen Fälle betreffen beim BDB lizensierte Boxer, nur einer ist namentlich bekannt: Michael Trabant.
Warum halten Sie die anderen Namen unter Verschluss?

Eckmann: Das ist die Haltung, die wir uns als Verband herausnehmen: im Einzelfall abzuwägen zwischen dem Schutz der Persönlichkeitsrechte des Athleten und dem Recht der Öffentlichkeit auf Information. Dafür werde ich mich auch in der Zukunft starkmachen.


Demzufolge sind neben Trabant zwei weitere, bislang unbenannte Boxer des Dopings überführt.
War Trabant demnach nur ein Bauernopfer?
Desweiteren ist aus dem Interview zu entnehmen das unangekündigte Dopingkontrollen bei Profiboxern erst seit den Skandalen der Tour de France zugelassen sind.
Sind die drei Fälle nun Einzelfälle oder die Spitze des Eisberges?
Ist der kommerzielle Leistungssport durchweg "dopingverseucht"?
 

tilldo

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auch wenn einige das hier vielleicht ungern hören so denke ich doch das auch im boxsport doping keine seltenheit ist. vielleicht weniger systematisch als im radsport aber anzunehmen das der Boxsport wirklich sauber ist halte ich für naiv. dabei könnte man eigentlich beimboxen leichter testen. einfach beide boxer nachg dem kampf schnappen und testen. man kann damit natürlich nicht den vorsprung den der doper, bzw der gedopte (nicht zugelassene bzw. noch nicht bekannte medis) hat wettmachen aber es wäre nen anfang und eine möglickeitsicherzustellen das er zumindest was die momentanen mittelchen angeht clean ist.
 

Easy

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schau mal im radsport thread, da gibt es einen interessanten dopingthread, der auch andere sportarten beinhaltet. ja der kommerzielle leistungssport ist zum großteil mit doping verseucht.
 

Deffid

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Boxer wissen ja genau wann sie getestet werden, entweder direkt oder einen Tag nach dem Kampf. Oft aber auch überhaupt nicht. In der Vorbereitung wird nie getestet, wie schon oben erwähnt ist es ja erst seit kurzem erlaubt in der Vorbereitung mal unangemeldet zu testen.

Das alles lässt natürlich viele Möglichkeiten zu dopen ohne erwischt zu werden, selbst wenn man nach dem Kampf getestet wird, es ist ein leichtes beim Test wieder sauber zu sein, wenn man früh genug absetzt. Dazu gibt es mehr als genug "Masking Agents".

Zumindest bei den großen Hauptkämpfen, wo sich die Boxer acht oder mehr Wochen vorbereiten, sollte wenigstens einmal jemand unangemeldet vorbeikommen.

Nützt aber alles nichts wenn man die Namen der positiv getesteten ohnehin nicht veröffentlich, womöglich sie sogar schützt im Falle eines Stars. :rolleyes:
 

Der alte Mann

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Mazem Girke ist der Zweite, positiv auf THC. Gesperrt für 6 Monate.

Beim Doping im Boxen gibt es mehrere Baustellen. Das fängt schon mit den Sperren an. Sperren von 6 oder gar 3 Monaten sind für viele Boxer überhaupt kein Problem, da sie sowieso nicht öfter antreten.
Und Trainingskontrollen? Das möchte ich erleben, daß die NADA Klitschko in Detroit testet oder Valuev in den russsichen Wäldern.
 

Rolls1

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Hatte mal vor einigen Jahren gelesen, dass fünf der letzten sechs Gegner (wenn ich mich richtig entsinne) von Ottke mit positivem Dopingbefund angetreten waren. Jaja, bei der Rennerei auch notwendig, ich weiß ;-)

Würde aber trotzdem dafür sprechen, dass es beim Boxen eher als Kavaliersdelikt behandelt wird - auf jeden Fall gibt es gerade in den USA in der Regel kaum wirkliche Empörung, wenn mal wieder einer positiv getestet wurde. Vielleicht ist das moderne Profiboxen vom Image her doch zu nah am Wrestling. OK etwas gemein, geb ich zu.
 

His Royness1

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Der Golfer wurde auf Finasterid getestet, ein Mittel gegen Haarausfall beim Mann...

Wieso ist denn sowas auf der Dopingliste? :confused:

Das kann man wohl kaum mit Steroid- oder EPO-Doping gleichsetzen.
 

mb2481986

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Doping ist im Boxen sicherlich kein Einzelfall. Solange es keine Trainingskontrollen gibt werden eine Menge Boxer zu unerlaubten Mittel greifen.
Die Leute die sich jetzt erwischen lassen sind halt einfach nur dumm.

Aber Doping ist ja nicht nur ein Problem im oberen Leistungsbereich. Jeder der hier in ein Boxgym geht oder in die Muckiebude sieht doch Dutzende von Anabolikaaffen und es dauert ja nie lange bis man so ein Zeug angeboten kriegt( so sind jedenfalls meine Erfahrungen).

Wer denkt im Boxsport wird größtenteils sauber gearbeit, der irrt sich sicherlich.
 

Buster D

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Richtig vermutet aber vermutlich war es auch keine Vermutung :D ;)

Finasterid ist sowohl von der Welt-Antidoping-Agentur WADA als auch von dem Weltfußball-Verband FIFA als verboten eingestuft. Es ist nicht leistungssteigernd, erschwert aber den Nachweis von leistungssteigernden Mitteln wie Anabolika. So berichteten Medien im Februar 2006, dass der NHL-Torhüter Jose Theodore von dem Verein Montreal Canadiens positiv auf das Medikament Propecia getestet wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Finasterid
 

Schlonski

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Leute, die einzigen Profi-Sportarten in denen nicht flächenmäßig gedopt wird (sei es legal oder illegal) sind wahrscheinlich Schach und Curling. Selbst beim Tischtennis bin ich mir nicht sicher. Ab einem gewissen Niveau wird im kommerzialisierten Sport einfach zu unterstützenden Mitteln gegriffen. Sei es zur Leistungssteigerung oder, was wahrscheinlicher ist, zur unnatürlich schnellen Regeneration nach Verletzungen (Thema Muskelaufbau). Doping ist eher der Regelfall und nicht die Ausnahme. An das sollte man sich endlich mal gewöhnen. Diejenigen, die des Dopings überführt werden sind nicht die einzelnen, bösen Sünder, sondern einfach die Deppen die das Mittel zu spät abgesetzt haben oder es übertrieben haben und sich dementsprechend erwischen lassen. In anderen Sportarten, wie z.B. im Fußball sind die Dopingkontrollen sowas von lachhaft, dass da sowieso so gut wie niemand erwischt wird. Die Dunkelziffer in puncto Doping ist wohl ein Vielfaches der Aufklärungsquote.

Ich hab dafür zwar keine Beweise, aber die Indizien, die der aufmerksame Beobachter geliefert bekommt, lassen dementsprechende Befürchtungen zu. (Fußballspieler von Real Madrid, Barcelona bei Fuentes, Leichtathlethen bei Olympia massenweise gedopt, Toni Schumachers Anpfiff und dortige Dopingvorwürfe, die der nicht unbedingt aus der Luft greifen muss, jetzt der ganze Radsport usw.)
 
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Tobi.G

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Leute, die einzigen Profi-Sportarten in denen nicht flächenmäßig gedopt wird (sei es legal oder illegal) sind wahrscheinlich Schach und Curling. Selbst beim Tischtennis bin ich mir nicht sicher. Ab einem gewissen Niveau wird im kommerzialisierten Sport einfach zu unterstützenden Mitteln gegriffen. Sei es zur Leistungssteigerung oder, was wahrscheinlicher ist, zur unnatürlich schnellen Regeneration nach Verletzungen (Thema Muskelaufbau). Doping ist eher der Regelfall und nicht die Ausnahme. An das sollte man sich endlich mal gewöhnen.

Nee, will ich nicht wahrhaben.
 

Rocco

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Der Golfer wurde auf Finasterid getestet, ein Mittel gegen Haarausfall beim Mann...

Wieso ist denn sowas auf der Dopingliste? :confused:

Das kann man wohl kaum mit Steroid- oder EPO-Doping gleichsetzen.

Dann muss man sich natürlich auch fragen, inwiefern man sich mit THC einen körperlichen Vorteil verschafft. Das hat ja nicht mal Tyson hingekriegt. ;)
Gegen wen wurde er da noch mal positiv getestet?
 

Neckarburg

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Doping ist eher der Regelfall und nicht die Ausnahme. An das sollte man sich endlich mal gewöhnen.

Volle Zustimmung!

Bewußt habe ich bei der Threaderöffnung meine eigene Meinung außen vor gelassen.
Bin mir sicher, dass ab einem bestimmten "Level" Doping einfach ein Muss ist um die geforderte Leistungen zu erbringen.

Bedenklicher finde ich eher unsere Doppelmoral bezüglich Doping.
Wird ein Sportler des Dopings überführt, tun alle (Regierung, Verantwortliche, Manager,...) so, als seien sie dermaßen überrascht und entsetzt.
Dabei nimmt jeder der nur irgendwie am Leistungssport finanziell beteiligt ist Doping in Kauf oder legt Doping sogar dem ein oder anderen Sportler nahe.

Joachim Löw selbst antwortete in einem Interview, dass "er nicht für alle im Nationalteam die Hand ins Feuer legen könne...".
Wenigstens ehrlich!
 

JamalRamal

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Das hatten wir zwar schon mal, aber seht euch einfach einige Boxer an, z.B. Holyfield. Ich glaube nicht, dass er in solch eine Form ohne Dopingmittel gekommen ist. Sein Körperbau ähnelt sehr einem Bodybuilder, der schon einige Kuren hinter sich hat. Dass die Klitschkos gedopt haben, ist ja weltweit bekannt. Wladimir hat das Anabolika anscheinend früh genug abgesetzt, um bei der Olympiade starten zu können. Vitali ist ja, wie wir wissen, gesperrt worden.
 

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Nebenbei bemerkt:

Auch wenn ich mich jetzt weit aus dem Fenster lehne:

Ist den Doping wirklich so schlimm?

Im weiteren Sinne ist es ein "Schaffen von Wettbewerbsvorteilen".
Ein besser ausgestattetes Gym verbunden mit besseren Trainern ist auch ein Wettbewerbsvorteil gegenüber dem "Hinterhofstudio".
Allumfassende Gerechtigkeit gibt es nicht.

Ein paar werden nun sicherlich die negativen gesundheitlichen Aspekte beim Doping ansprechen.

Denen sei gesagt, Leistungssport ist grundsätzlich nicht unbedingt gesund.
Selbst beim Joggen führen Wochenbelastungen über 60 km nachweislich zu einer Verschlechterungen der Immunabwehr.

In unserer Leistungsgesellschaft, diktiert von Superlativen ist kein Platz für Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.
Jeder will den Schnellsten, Kräftigsten, Besten sehen also muss man auch mit den Konsequenzen leben!
 
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