Die größten Matches aller Zeiten


Drago

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Heinz Becker Land
Vielleicht will ja noch @Drago was dazu sagen

Danke. :)
Aber Du hast alles gut gesagt!

Es war natürlich Kuertens erste große Stunde. Aber viele dachten er hätte in dem Match sein Pulver verschossen. Danach 5-7 6-1 6-2 1-6 7-5 gegen Andrej Medvedev (FO Finalist 1999 + 3 mal Hamburg Rothenbaum Sieger), gefolgt vom Titelverteidiger Kafelnikov 6-2 5-7 2-6 6-0 6-4 und im Semi den Qualifikant DeWulf aus Beligen (6-1 6-7 6-1 7-6). Im Finale dann den Champ von 1993 und 1994 Bruguera 6-3 6-4 6-2 weggeputzt, wo Guga sein bestes Spiel machte, also ohne große Aufs und Abs die s gegen Muster, Medvedev, Kafelnikov und DeWulf gab.

Aber eine seltenere Randnotitz, die vielen nicht bekannt ist, gab es:

Muster sagte einem guten Kumpel nach seiner Niederlage Kuerten gewinnt das Turnier. Die beiden setzen relativ hohe Beträge auf ihn und machten nen großen Gewinn.

Also Muster hatte nen Riecher, dass Kuerten besser ist als jeder Medvedev, Kafelnikov oder Bruguera.
 

Marius

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4R French Open 2001: Kuerten def. Russell 3-6, 4-6, 7-6, 6-3, 6-1


Das dürfte so ungefähr die Zeit gewesen sein, als ich angefangen habe Tennis zu schauen. ;) Das Match gegen den Qualifikanten Michael Russell war dann letztlich das schwerste Match für Guga auf dem Weg zu seinem dritten und letzten RG-Titel. Wenn ich mich richtig erinnere, ging Kuerten sogar als #1 ins Turnier. Er musste in diesem Match sogar einen Matchball abwehren! An diese 4. Runde erinnert sich @Drago bestimmt gerne. ;)
 

Hans Meyer

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VF Miami 2009: del Potro def. Nadal 6-4, 3-6, 7-6(3)

del Potro ist ja der Spieler mit den meisten Siegen über Nummer 1 Spieler in der Geschichte der selbst nie die 1 war
Bis März 2009 sah das noch ganz anders aus, er verlor bis dahin alle 10 Sätze gg Federer und alle 9 Sätze gg Nadal, die nicht immer die 1 waren in diesen Spielen, aber natürlich waren Federer und Nadal 2009 ganz klar über jeden anderen
Im Januar 2009 verlor del Potro noch mit 3-6, 0-6, 0-6 gg Federer bei den AO und 2 Wochen vor dem VF in Miami verlor del Potro mit 2-6, 4-6 im VF von IW gg Nadal
Rückblick auf die Saison 2009:
Nadal verlor in Doha gg Monfils im VF, gewann danach die AO und verlor in Rotterdam im Finale gg Murray, in IW gewann er dann den Titel im Finale gg Murray, Nadal kam also mit einer 24-2 Bilanz ins VF von Miami, inklusive die beiden großen Titel die es 2009 gab
Nach Miami gewann Nadal übrigens Monte Carlo, Barcelona und Rom, also besser konnte die 1. Hälfte 2009 für ihn nicht sein
del Potro startete auch sehr stark, er gewann direkt in Auckland den Titel, bei den AO erreichte er sein 2. GS VF in Serie, es folgten n den USA drei weitere VF Niederlagen in Serie, als er gg Fish (San Jose), Stepanek (Memphis) und Nadal (IW) verlor
wie die restliche Saison 2009 lief ist ja bekannt
Zum Spiel: es war ein enger 1. Satz, wo del Potro pünktlich zum 5-4 das Break schaffte und es dann ausservierte
Danach begann die Achterbahnfahrt, del Potro gelang direkt das Break zum 2-1 im 2. Satz, doch del Potro ließ etwas nach und Nadal drehte auf, er machte dann 8 der nächsten 9 Games und ging mit 4-6, 6-3, 3-0 und Doppelbreak in Führung
del Potro gab aber nicht auf und drehte dann selbst wieder auf und zeigte einen Vorgeschmack von seiner VH und was 2009 noch kommen sollte
er ging mit 6-5 und 15-40 in Führung, er hatte auch die Chance bei den Matchbällen, aber Nadal konnte sich in den TB retten, dort machte er mit einem Netzroller den Punkt zum 3-2 Minibreak, der einfach direkt hinter dem Netz fiel
Aber del Potro fand den nächsten Gang und machte dann 5 Punkte in Serie und feierte somit den 1. von 10 Siegen gg Nummer 1 Spieler
der Sieg wird ihm auch für die weitere Saison Vertrauen gegeben haben
Das HF in Miami verlor er dann aber gg Murray mit 1-6, 7-5, 2-6
Das ganze ist jetzt 12 Jahre her, del Potro war damals 20, Nadal war 22, wenn ich auf die jetzige WRL gucke dann entspricht Nadal in etwa Tsitsipas und del Potro Auger-Aliassime
Man hätte vllt del Potro damals sagen sollen, dass die Big 3 zu gut sind und es erst gar nicht versuchen soll, damit meine ich nicht ein einzelnes Duell, was ja auch andere geschafft haben, sondern alles was del Potro gezeigt hat, wenn er fit war

 

Hans Meyer

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Houston, Shanghai und London, Turin kommt leider nicht mehr dazu, aber mal ein Blick auf ein paar spektakuläre Partien von Federer bei den ATP Finals

Halbfinale ATP Finals 2014: Federer def. Wawrinka 4-6, 7-5, 7-6(6)
Für Wawrinka war 2014 das Durchbruchsjahr, bei den Australian Open holte er seinen 1. GS Titel, bei den Monte Carlo Open seinen einzigen Masterstitel. Federer kam nach seiner schwachen 2013er Saison zurück und gewann 5 Titel, zusätzlich hatte er vor den ATP Finals auch 5 weitere Finals erreicht. Bei den GS blieb er 2014 aber glücklos, in Melbourne war gg Nadal Schluss, in Wimbledon verlor er knapp gg Djokovic im Finale und bei den USO sah er aus wie der Titelfavorit, bis Cilic heiß lief im HF. Die Gruppenphase bei den ATP Finals überstand Federer ohne Satzverlust
Wawrinka schoss erst Berdych mit 1 & 1 ab, wurde aber dann mit 3 & 0 von Djokovic deklassiert. Im letzten Gruppenspiel besiegte er Cilic in 3. Im Halbfinale zeigte er aber eine sehr starke Leistung, von der Grundlinie war er klar überlegen. Federer gelang es aber dennoch sich in die Partie zu halten und erzwang einen 3. Satz. Da gab es eine Kontroverse, als Wawrinka von einem falschen Overrule profitierte, den Federer akustisch nicht mitbekam, genau in dem Game schaffte Wawrinka das Break und führte im 3. Satz mit 5-3. Er hatte danach bei 5-4 drei Matchbälle bei eigenem Service, aber als es drauf ankam konnte er am Netz die Partie nicht gewinnen. Bei 5-5 hatte Wawrinka dann weitere Chancen zu noch einem Break, aber Federer konnte ein 15-40 umdrehen, nachdem Wawrinka mit unfassbaren Schlägen sich das 0-30 geholt hatte. Im TB verspielte Federer 2x ein Minibreak und Wawrinka hatte noch einen Matchball. Am Ende gewann Federer die Partie mit 2 Volleywinner. Das war an dem Tag auch der Schlüssel. Für Wawrinka war das vermutlich die bitterste Bo3 Niederlage in seiner Karriere. Was den beiden auch den DC Titel hätte kosten können. Federer erreichte zwar sein 11. Finale in der Saison, aber er musste aufgrund einer Rückenverletzung das Finale aufgeben. Es wurde ein Zitterspiel für das 5 Tage später stattfindende DC Finale. Zudem gab es auch Unruhe zwischen den beiden Schweizer, was nicht gerade der beste Zeitpunkt war vor dem DC Finale. Der Grund hierfür waren Zwischenrufe von Federers Frau in Richtung Wawrinka.


RR ATP Finals 2008: Murray def. Federer 4-6, 7-6(3), 7-6(5)
der Dominator Federer hatte eine schwierige Saison 2008, seine GS-Final Serie endete bei den Australian Open 2008, in Paris und in Wimbledon folgten zwei der bittersten Finalniederlagen. Bei den US Open besiegte er im Finale aber Murray. Der Schotte begann die Saison als Nummer 11 der Welt und erreichte bei den USO sein 1. GS Finale, nachdem er im HF Nadal besiegt hatte. Insgesamt ging er mit 5 Titeln in seine 1. Teilnahme bei den ATP Finals und die letzte Ausgabe in Shanghai. Federer verlor sein Auftaktmatch gg Simon, besiegte dann den Nachrücker Stepanek und hatte gg Murray ein Endspiel ums Halbfinale. Der Schotte war nach 2 glatten Siege schon weiter. Dennoch wollte er sein H2H gg Federer mit aller Kraft auf 4-2 stellen. Was rauskam war ein sehr umkämpftes Match. Federer war am Ende sichtlich angeschlagen, er gab aber alles und so wehrte er 7 Matchbälle ab und die beiden produzierten einer der epischsten Games der Turniergeschichte. Am Ende gewann Murray nach über 3 Stunden dennoch. Federer verpasste zum ersten und letzten Mal die Halbfinals bei den ATP Finals. Für Murray ging es auch nicht auf. Die Partie gegen Federer war die letzte am Freitag, in weniger als 24 Stunden musste er gg Davydenko spielen. Nach dem 3 Stunden-Marathon gg Federer war das dann zu viel für den Schotten. Das zeigt leider auch eine kleine Schwäche des Modus, für Murray wäre es besser gewesen, wenn er gg Federer in entspannten 1,5 h zu verlieren als in über 3 Stunden zu gewinnen. Diese Partie ist aber ein gutes Beispiel, dass Federer auch ein Kämpfer war, trotz Verletzung hatte er die Partie nie aufgegeben.
Hier einmal das besagte Game mit den zig Matchbällen:
Und einmal die gesamten Highlights:

RR ATP Finals 2003: Federer def. Agassi 6-7(3), 6-3, 7-6(7)
Finale ATP Finals 2003: Federer def. Agassi 6-3, 6-0, 6-4

2003 war Federers Durchbruchsjahr, 8 Titel hatte er bis zum Masters Cup gewonnen, darunter sein 1. GS Titel. Agassi gewann bei den Australian Open 2003 seinen letzten GS Titel. Agassi ging mit einer 3-0 H2H Bilanz in den Masters Cup. In der Gruppenphase gewann Federer nachdem er 2 Matchbälle abgewehrt hatte in einem Hexenkessel. Wenige Tage später holte er seinen 1. ATP Finals Titel und ließ das Stadion verstummen. Das Finale jährte sich gestern/vorgestern (je nach Zeitzone). Federers Passierschlag beim Matchball im RR war überragend, nach einem Smash von Agassi. Man sieht da auch, was ihm der Sieg bedeutete. Mit dieser Partie drehte sich auch die Bilanz der beiden, nachdem Agassi eine 3-0 Bilanz hatte und Matchbälle zum 4. Sieg, hieß es am Ende 3-8 im direkten Vergleich aus amerikanischer Sicht
Round Robin:
Finale
 

Hans Meyer

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HF Belgrad 2021: Karatsev def. Djokovic 7-5, 4-6, 6-4
Zu der Partie gibt es jetzt lange Highlights, die Partie war sehr hochklassig, für mich eines der besten Bo3 Sandplatz-Partien der letzten Jahren. Im 1. Satz war Djokovic früh ein Break vor, dann servierte Karatsev zum Satz und gab seinen Aufschlag ab, am Ende gewann er den 1. Satz dennoch. Solch ein Matchup ist auch deshalb sehenswert, weil 2 verschiedene Spielertypen aufeinander treffen, der Russe kam 2021 gefühlt aus dem Nichts und war im HF der AO eher chancenlos gg Djokovic. Auch wenn es hier "nur" Belgrad war, konnte er sich doch etwas rächen, weil es Djokovics Heimturnier war. Die Partie ging fast 3,5 Stunden, was für Karatsev Gift war im Hinblick auf das Finale gg Berrettini. Für Karatsev war es nach seinem AO HF, seinem Dubai Titel der nächste Meilenstein, der Sieg über die Nummer 1

 

Tuco

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Die beiden Matches haben hier ihren Platz verdient:



Trotz 16 Jahren Altersdifferenz Matches auf so einem Niveau, mal sehen wie viele wir davon noch bekommen. Das erste war auch schon spektakulär:

 

Hans Meyer

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Die besten ATP Matches im Jahr 2019 wurden mir vorgeschlagen, das waren:
Kyrgios def. Nadal 3-6, 7-6,(2) 7-6(6) in Acapulco
3 Matchbälle Nadal
Zverev def. Federer 6-3, 6-7(7), 6-3 in Shanghai
Zverev hatte im 2. Satz drei Matchbälle in Serie bei eigenem Service, bis Federer für ein paar Minuten in den Goat-Modus wechselte und insgesamt 5 MB abwehrte im 2. Satz
Tsitsipas def. Thiem 6-7(6), 6-2, 7-6(4) bei den ATP Finals
Tsitsipas holt seinen ATP Finals Titel, Thiem verliert das 1. von 2 Finals bei den ATP Finals, es stand 4-4 im TB des 3. Satzes
Djokovic def. del Potro 4-6, 7-6(6), 6-4 in Rom
Djokovic führte schon mit Break im 2. Satz und hatte einen Satzball bei eigenem Service, bis del Potro im 2. Satz ausglich und sogar 2 Matchbälle hatte, danach spielte del Potro ganze 3 Turniere in seiner Karriere
Thiem def. Djokovic 6-7(5), 6-3, 7-6(5) bei den ATP Finals
Thiem führte im 3. Satz 2x mit einem Break, war dann im Tiebreak aber 0-3 und 2 Minibreaks hinten

Für die jüngeren Semester, man sieht dass Thiem und Tsitsipas auch mal echt gut gespielt haben
Ansonsten ist das Rezept: Tiebreaks
 
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Tuco

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Nach der Entwicklung von Sinner deutet sich immer mehr an dass dies ein legendäres Duell werden dürfte, insofern hat das bisher einzige wirklich große Match zwischen beiden im VF der USO 2022 hier auch einen Platz verdient:


Sinner hat im vierten Satz zum Matchgewinn aufgeschlagen (im Video bei 3 Stunden 33 Minuten), hatte Matchball und dann zwei leichte Fehler und einen Doppelfehler gemacht - als Sieger hätte er vielleicht schon anderthalb Jahre früher seinen ersten GS-Titel geholt. Als es dann soweit war musste er zwar keinen Matchball abwehren, aber einen 0-2 Satzrückstand drehen, das war natürlich auch bemerkenswert:

 

Hans Meyer

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8. Roger Federer vs. Nick Kyrgios Miami 2017 – 7:6 (11-9) 6:7 (9:11) 7:6 (7-5)
Eines der spektakulärsten Bo3 Matches, die ich je gesehen habe. Extrem unterhaltsam und spannend in jeder Hinsicht. Bei 2017erer gegen Kyrgios kein Wunder. Das aufgehitzte Publikum angeführt von der pfeifenden Mirka war das Icing on the Cake.

Eubanks analysiert die Partie damals

Für mich auch eines der besten Bo3 Matches, die ich gesehen hab
 

Hans Meyer

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Madrid 2019 Viertelfinale: Thiem def. Federer 3-6, 7-6(11), 6-4
Federer begann on Fire und servierte in Satz 1 fehlerfrei, darauf aufbauend hatte Thiem keine Chance. Das 3-6 war noch das beste am Satz. Im 2. Satz konnte Federer noch stark einen Breakball abwehren, aber insgesamt war das nicht mehr das Level vom 1. Satz, wogegen Thiem deutlich stärker wurde. Federer gelang es auch nicht mehr mit dem Return den Druck wie im 1. Satz zu produzieren. Bei 2-3 konnte Federer nochmal 3 Breakbälle in Serie abwehren.
Im Tiebreak fiel Federers Level nach einer 3-0 Führung, die Chance zum 5-3 war da noch da, stattdessen hieß es 4-6 und Federer wehrte den 2. Satzball mit einem Stopp ab. Das Glück war im Tiebreak aber auf Thiems Seite, wie der VH-Winner zum 6-4, der gerade so noch auf die Linie fällt, sauber sah sie nicht aus. Am Ende hielten Thiems Nerven, als bei ihm der Passierschlag bei 11-11 sitzt und bei Federer beim nächsten Punkt es ihm nicht gelingt.
Thiem musste am Ende wirklich alles ausfahren was er hatte, schöne Winner gab es auf beiden Seiten en masse. Das 1. Break für Thiem kündigte sich leider mit einem leichten Volleyfehler von Federer an, obwohl er dann noch 2 Breakbälle abwehren konnte beim 0-40. Federer schaffte trotz 15-40 nicht das direkte Rebreak, aber dann in einem umkämpften Game mit tollen Bällen auf beiden Seiten zum 4-4. Thiem erhöhte dann aber nochmal sein Level und returnierte stark. Am Ende war das entscheidende Break aber eine Fehlentscheidung Federers, als er den Ball von Thiem absichtlich durchließ
Ich ging in die Partie mit der Erwartung, dass Thiem ganz sicher gewinnen wird. Umso enttäuschter war ich, als Federer wieder einmal nach Matchbällen eine Partie verlor. Thiem war damals aber auch echt stark und bot nicht so viel an nach dem 1. Satz. Das HF verlor Thiem aber leider etwas nervenschwach nach 2 Tiebreaks gegen Djokovic. Für Federer war es der letzte Auftritt in Madrid, Thiem hat danach leider auch nicht mehr lange etwas zeigen können, nach seinem Sieg über Federer holte er noch 105 Siege auf der Tour. Wenig, wenn man bedenkt, dass Thiem damals 25 Jahre alt war. Zum Vergleich, Federer holte nach Madrid 2019 auch noch 47 weitere Siege auf der Tour

 
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chris☕

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4R French Open 2001: Kuerten def. Russell 3-6, 4-6, 7-6, 6-3, 6-1


Das dürfte so ungefähr die Zeit gewesen sein, als ich angefangen habe Tennis zu schauen. ;) Das Match gegen den Qualifikanten Michael Russell war dann letztlich das schwerste Match für Guga auf dem Weg zu seinem dritten und letzten RG-Titel. Wenn ich mich richtig erinnere, ging Kuerten sogar als #1 ins Turnier. Er musste in diesem Match sogar einen Matchball abwehren! An diese 4. Runde erinnert sich @Drago bestimmt gerne. ;)

Spannend, kann mich null an den Spieler "Russell" erinnern.

Einen besonderen Platz in meinem Tennisherz hat das 88er French Open Semi Finale zwischen Andre Agassi - Mats Wilander.

1988-French-Open-–-Men-s-singles-Wikipedia-04-25-2025_12_22_PM.png

Agassi hatte mich 88' in Indian Wells extrem beeindruckt, als er knapp gegen Becker im Semifinale verlor und vorher in Memphis gewann. Danach gewann er noch 2 Sandplatz Turniere in den Staaten bevor er in Rom im Viertelfinale klar verlor. Agassi war also das personifizierte New Kid on the block und machte medial Riesenschlagzeilen durch seinen Spielstil, sein Aussehen und sein Outfit. Trotzdem war nicht klar, wie er sich Best of 5 auf europäischen Sand schlagen wird. Es stelle sich heraus, dass er durch die ersten Runden mühelos durchspazierte und nur einen Satz bis zum Viertelfinale abgab. Hier vermutete man ein schwieriges Spiel gegen den Argentinier Perez Roldan. Perez Roldan war der Gewinner in München und erreichte in Rom das Finale, wo er gegen Lendl in einer Schlacht in 5 Sätzen verlor. Agassi nahm ihn aber erstaunlich mühelos auseinander, Perez Roland holte nur 8 Spiele und kam mit dem Spielstil von Agassi überhaupt nicht zurecht.

Wilander hatte 88 zu diesem Zeitpunkt Siege bei den AO und in Key Biscane vorzuweisen, war aber vor den French Open nicht gerade gut drauf. In Monte Carlo und Rom flog er früh. Und sein Weg ins Semifinale war auch schwieriger als bei Agassi. In der 3. Runde war er fast raus, als er im 5. Satz gegen Zivojinovic gebreakt wurde. Zivojinovic war sowas Ähnliches wie Ivanisevic, an einem guten Tag kaum zu breaken. Break hinten war also keine gute Sache im 5. Wilander hat das jedoch noch irgendwie gedreht bekommen und hat dann auch noch den zähen Emilio Sanchez in 4 niedergerungen bevor es zum clash gegen US-Youngstar kam.

Das Spiel war halt auch so interessant, weil es ein absoluter Style Clash war. Wilander, der Defensiv-Spezialist gegen einen 17-jährigen, der auf die Kugel draufhaut, wie man es so bisher nicht gesehen hatte. Und das Spiel hat Mega geliefert! Agassi holte sich Satz 1, dann begann das Spiel sich zu drehen. Wilander hatte den Download abgeschlossen und konnte es immer häufiger vermeiden, dass Agassi seine Treibschläge Gewinn bringend ansetzen konnte. Satz 2 und 3 gingen an Wilander. Agassi zeigte jetzt aber Kampfgeist und mit einer immensen Kraftanstrengung konnte er Wilander 7:5 im 4. niederringen.

Agassi war allerdings nach Satz 4 körperlich am Ende. Der 5. Satz war für Dauerläufer Wilander nur noch Formsache und endete mit 6:0. Im Prinzip war das eigentlich das Final würdige Spiel. 2 Tage später gab es dann das denkwürdige Finale gegen Leconte, der leider im Finale keinen Fuß in die Tür bekam und so vernichtend und ekelhaft vom Pariser A*schloch-Publikum Dauer ausgebuht wurde, wie man es glaube ich nur in Paris erleben kann im Tennis.
 

Hans Meyer

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Madrid 2024 Runde 2: Rafael Nadal def. Alex De Minaur 7-6(6), 6-3
Nadal versuchte es letzte Saison ein letztes Mal, es sollte körperlich einfach nicht mehr reichen. Vor genau einem Jahr feierte er seinen mit Abstand besten Sieg, er besiegte mit viel Kampf die Nummer 11 de Minaur. Das Stadion war ein Hexenkessel. Es war Nadals einziger Top 30 Sieg 2024. Seine Saisonbilanz war insgesamt bei 12-8. Mit etwas mehr Losglück in Paris (RG + Olympia), wäre vielleicht mehr drin gewesen. In Barcelona verlor Nadal noch mit 5-7, 1-6 gegen de Minaur.
 
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