Corona gibt uns allen ein bißchen mehr Zeit. da kann ich auch mal in Erinnerungen schwelgen...
15. Andy Roddick vs. Younes El Aynoui Australian Open 2003 – 4:6 7:6 (5) 4:6 6:4 21:19
Beide Spieler waren jetzt nicht gerade Favoriten von mir. Aber ist mir trotzdem in Erinnerung geblieben aufgrund der Länge und des Dramas. Roddick war dann im Halbfinale so ko, dass Rainer Schüttler ins Finale einziehen konnte.
14. Goran Ivanisevic vs. Patrick Rafter Wimbledon 2001 – 6:3 3:6 6:3 2:6 9:7
Nachdem er die kompletten 90er erfolglos dem ersehnten Wimbledon Titel hinterhergelaufen ist, schafft es der charismatische Kroate doch noch quasi mit der allerletzten Chance und das auch noch Montag! Abends. Pat Rafter einer meiner absoluten Lieblingsspieler, aber das war schon ne echt coole Story.
13. Rafael Nadal vs. Roger Federer Rom 2006 – 6:7 (0-7) 7:6 (7-5) 6:4 2:6 7:6 (7-5)
Wohl das beste Sandplatz Match zwischen den Beiden. Durchgängig unfassbar hohes Niveau. Federer verspielt 3:1 im 5. und dann nochmal zwei Matchbälle. Das Spiel zeigt aber gut, was für ein Monster Federer auch auf Sand war. Der packt sein komplettes Repertoire aus und konnte jeden langen Ballwechsel mitgehen. Ich habe das Gefühl, viele kennen nur den Federer aus den 10er Jahren, der in langen Ballwechseln gegen Nadal und Djokovic grundsätzlich unterlegen ist. Nein, das hier war Prime Federer und es brauchte den Sandplatz GOAT, um ihn zu stoppen.
12. Novak Djokovic vs. Juan Martin Del Potro Wimbledon 2013 – 7:5 4:6 7:6 (7-2) 6:7 (6-8) 6:3
Sehr cooles Match. Del Potro feuert seine Atom Vorhände ab und Novak kontert wie gewohnt unglaublich. Im Finale hatte er dann nichts mehr zuzusetzen und Murray konnte triumphieren.
11. Gaston Gaudio vs. Guillermo Coria French Open 2004 – 0:6 3:6 6:4 6:1 8:6
Wahrscheinlich das dramatischte Match aller Zeiten. Der argentinische Zauberer spielt Gaudio zwei Sätze lang komplett an die Wand und bekommt plötzlich Krämpfe. Es geht in den Fünften, wo Coria dann 2 Breals vorne liegt und es dennoch nicht ins Ziel retten kann trotz zweier Matchbälle. Sehr, sehr, sehr viele unfassbare Ballwechsel und Szenen, besonders aufgrund der Krämpfe. Gaudio zeigte dann auch, warum er im Finale stand, aber einen FO Titel hätte Coria eher verdient.
10. Rafael Nadal vs. Roger Federer Wimbledon 2008 – 6:4 6:4 6:7 (5-7) 6:7 (8:10) 9:7
Für viele das beste Match alle Zeiten. Der Rahmen passte natürlich dazu, aber dennoch bin ich da anderer Meinung. Federer mmN. eigentlich nicht so gut unterwegs und Nadal durchgängig etwas besser und stabiler. Die Tiebreaks waren aber schon geil. Hätte Federer es komplett gedreht, wäre ich vielleicht anderer Meinung. So war es Changing of the Guard In Wimbledon.
9. Rafael Nadal vs. Guillermo Coria Rom 2005 – 6:4 3:6 6:3 4:6 7:6 (8-6)
Richtig geiles Match. Coria führt 3:0 im 5. und bringt es nicht durch. Aber wie er da mit seinem Spielwitz gegen Nadals Power gegenhielt, war schon sehr geil zu sehen. Coria wohl nach den Big 3 der stärkste Sandplatz Spieler der letzten 2 Jahrzehnte.
8. Roger Federer vs. Nick Kyrgios Miami 2017 – 7:6 (11-9) 6:7 (9:11) 7:6 (7-5)
Eines der spektakulärsten Bo3 Matches, die ich je gesehen habe. Extrem unterhaltsam und spannend in jeder Hinsicht. Bei 2017erer gegen Kyrgios kein Wunder. Das aufgehitzte Publikum angeführt von der pfeifenden Mirka war das Icing on the Cake.
7. Pete Sampras vs. Andre Agassi US Open 2001 – 6:7 (7-9) 7:6 (7-2) 7:6 (7-2) 7:6 (7-5)
Das Ergebnis sagt alles. Keine Breaks im gesamten Spiel, aber unfassbar spannend und hochklassig. Die Rivalität der Beiden tat ihr Übriges dazu.
6. Novak Djokovic vs. Stanislas Wawrinka Australian Open 2013 – 1:6 7:5 6:4 6:7 12:10
Es war nur ein Viertelfinale. Aber irgendwo die Geburt von Stan the Man! Die beiden sind sowieso ein gutes Match Up und das war wohl das hochklassigste Match zwischen den Beiden. Der 5. Satz hat mich komplett von den Sitzen gerissen. Allein beim Matchball haut Wawrinka 4 Schläge raus, die eigentlich alle Winner werden. Aber Djokovic kommt irgendwie immer noch ran. Dieses Match hatte keinen Verlierer verdient.
5. Marat Safin vs. Roger Federer Australian Open 2005 – 5:7 6:4 5:7 7:6 (8-6) 9:7
Das Match hätte auch auf 1 landen können. Prime Federer gegen einen motivierten fitten Safin. Der helle Wahnsinn. Schneller Hardcourt, Safin mit unglaublicher Power, Federer ebenfalls hochgradig angriffslustig. Und trotz der Geschwindigkeit trotzdem andauernd lange Ballwechsel. Diese Art Tennis sieht man heutzutage nicht mehr. Dieser Titel war Safin wirklich zu gönnen. Da war mehr Potential asl bei Murray oder Wawrinka. Aber der Kopf war leider näher an Kyrgios. Aber dieses Match könnte man sich in diesen ruhigen Zeiten gut mal wieder bei youtube reinziehen.
4. Rafael Nadal vs. Fernando Verdasco Australian Open 2009 – 6:7 (4-7) 6:4 7:6 (7-2) 6:7 (1:7) 6:4
Zwei Spanier sorgen für das längste Match bei den AO. Nicht überraschend. Schon überraschend, was Verdasco da für ein Match liefern konnte. Der sieht nicht bloß gut aus, der kann auch Tennis spielen. Mit seiner linken Klebe gegen Nadals Konterqualitäten wurde das zu einem der unterhaltsamsten Matches, die ich je gesehen habe. Auch von diesem Match muss ich mir mal wieder die Highlights ansehen, da waren so unfassbare Dinger dabei, absolut mitreißend. Beendet wurde es glaube ich mit einem Doppelfehler.
3. Roger Federer vs. Novak Djokovic French Open 2011 – 7:6 (7-5) 6:3 3:6 7:6 (7-5)
Vielleicht die außergewöhnlichste Leistung, die ich von Federer je gesehen habe (und das will was heißen). Der Schweizer langsam auf dem absteigenden Ast und Djokovic quasi unbesiegbar, strotzend vor Selbsvertrauen. Dazu noch auf Sand. Man konnte einen guten Kamof von Federer erwarten, aber einen Sieg nicht wirklich. Es ging nur darum, ob Novak Rafa im Finale dann besiegen könnte. Aber niemals sollte man das Schweizer Genie unterschätzen. In einem unfassbar hochklassigen Duell spielt er Djokovic aus mit starkem Aufschlag, kreativem Offensivspiel, unglaublichen Kontern und Nerven aus Stahl. Das süffisante Lachen von Djokovic, wenn die Winner einschlugen sagt alles. Sehr geil auch der Kommentator des Matches, der seine Neutralität nicht wahren konnte und dem gegen Ende bei einem Winner Federers ein begeistertes YES entwich.
2. Pete Sampras vs. Boris Becker ATP Tour World Championships 1996 – 3:6 7:6 (7-5) 7:6 (7-4) 6:7 (11-13) 6:4
War eines der ersten Top Tennis Matches, die ich je gesehen habe und dieses Spiel hat wohl meine Begeisterung für den Sport so richtig entfacht. Vielleicht das beste Indoor Match aller Zeiten. Ganz anderes Spiel als heute. Es wurde so schnell wie möglich ans Netz vorgerückt und dann gab noch einen Volley und vielleicht noch einen weiteren Passierschlag. Und doch einfach nur geil, auch das kann Tennis sein. Es müssen nicht immer endlose Ballwechsel sein. Damals waren ganz andere Skills gefragt. Die Spieler hatten kaum Zeit zu reagieren. Auf jeden Fall richtig stark von Becker vor seinem Publikum. Verlor nur ein einziges Aufschlagspiel...das letzte des Spiels.
1. Roger Federer vs. Rafael Nadal Australian Open 2017 – 6:4 3:6 6:1 3:6 6:3
Wie soll es anders sein? Für mich das größte Sportereignis, dass ich je gesehen habe. Beide nicht mehr in ihrer Prime, treffen sie sich 8 Jahre nach dem Wahnsinnmatch in Australien wieder im Finale. Und mit beiden konnte man dort nicht unbedingt rechnen nach den Monaten zuvor. Federer begann stark und holte sich Satz eins. So ging es weiter, die nächsten drei Sätze auch relativ gefahrlos an einen der beiden, aber auf tollem Niveau. Und dann tatsächlich der 5. Satz, wo jedem Federer Fan Angst und Bange sein musste. Erst recht, als es wie gewohnt lief. nadal schlägt eiskalt zu und Federer lässt Breakchancen ohne Ende aus. Bei 1:3 schien es hoffnungslos aus Sicht von Federer Fans, so oft hatte man diesen Verlauf schon miterlebt. Doch nicht dieses Mal. Federeer packt den Kämpfer aus und anstatt sich in sein Schicksal zu ergeben, nimmt er das Heft in die Hand und spielt agressiv weiter. Vor allem die Rückhand läuft traumhaft. So kommt er doch zum Rebreak und hat bei 4:3 dann erneut 3 Breakbälle. Vergibt alle und holt sich dann mit DEM Ballwechsel doch noch einen Weiteren. Bei 5:3 kommt Nadal fast doch nochmal zurück, aber wieder zeigt Federer starke Nerven. man hat fast das Gefühl, er macht sich weniger Druck als früher und darum klappt alles. Nach einer Challenge ist es dann klar und mich durchströmen Wellen des Glücks, nach 5 Jahren den Schweizer doch noch mal triumphieren zu sehen. Wie schafft der Mann es, dass man sich für ihn freut, als wäre man selbst gerade Vater geworden? Federer schafft also die 18 mit einem absolut epischen Match und ich dachte, damit wäre meine Tennis Welt für immer in Ordnung. Und dann kam Wimbledon 2019. Hoffen wir mal, dass wir einen weiteren Auftritt des Maestros dort erleben werden.