per, 2 würfe pro spiel mehr, usage rate...ich kriege jedesmal die krise, wenn ich die begriffe lese und sie als einzige erklärung für eine meinung herhalten sollen.
Als "einzige Erklärung"? Ich sagte doch, dass man sich bitte anschauen solle, wie Wade, Bryant und James gegen die Celtics agierten. Wade brachte dabei die mit Abstand beste Leistung aller drei Spieler (und das ist meine Meinung via Eye-Test.
miami war 2009/2010 kein "team 2 beat". es war einfach relativ klar, dass man wade machen lassen kann, was er will und es würde trotzdem nicht reichen, da der rest zu schlecht ist.
Die Heat gewannen 47 Spiele in der letzten Saison. Und ich bezweifle, dass die Celtics ihn einfach haben nur machen lassen.
wenn man kobe head2head mit wade vergleicht, werden einige vorteile auf seiten kobes deutlich. kobe ist größer, hat in der offensive mehr waffen, hat einen besseren wurf, eine bessere defense und ist reifer. kobe liegt in kernkategorien vorne und wohl kein nba gegner würde wade vor kobe stellen, weil sie selber gegen sie auf dem feld standen und keine stunden vor dem rechner verbracht haben, um zahlen zu addieren und miteinander in relation zu setzen.
"A particular shot or way of moving the ball can be a player's personal signature, but
efficiency of performance is what wins the game for the team." Pat Riley
Nun gut, wer ist schon Pat Riley.
Zudem ist Wade der bessere Spielmacher, trifft die besseren Entscheidungen auf dem Feld, hat den deutlich besseren Zug zum Korb, kann mit Kontakt besser abschliessen und ist generell in Korbnähe der gefährlichere Spieler. Abseits des Balles bewegen sich beide Spieler ähnlich gut, Wade arbeitet dabei mehr mit Kraft gegen Screens, wobei Bryant Screens der eigenen Spieler geschickter nutzt. Im Endeffekt können sich beide Spieler auf dem Feld ähnlich gut abseits des Balles in eine gute Wurfposition bringen. Bryant hat den deutlich besseren Jumper außerhalb der Zone, da gibt es keinen Zweifel.
Bryant arbeitet im Post mit deutlich mehr Moves, ebenso im MidRange-Game nutzt er mehr Fakes, und kann sich dadurch bessere Wurfmöglichkeiten erarbeiten. Wade macht viel durch Athletik und weniger durch Fakes oder Fußarbeit, kann sich aber meist auf seinen verdammt schnellen ersten Schritt verlassen (von den Stars ist da maximal Anthony auf dem Niveau, selbst James ist da langsamer). Am Perimeter kann Wade auf seine Passfähigkeiten bauen, da kann Bryant mit seinen Wurffähigkeiten schon besser agieren. Leider ist es dann aber so, dass Bryant hierbei bei den Entscheidungen mit Ball in der Hand schlechter aussieht als Wade. Bei Bryant bekommt man den Eindruck, dass er bei jedem Play genau weiß, was er machen will und wird. Er adaptiert sein Spiel viel weniger in Hinsicht darauf, was die Verteidigung ihm gibt, als es Wade macht. Da ist Wade viel flexibler und entdeckt Lücken in der Verteidigung besser, die er zum Vorteil seines Teams nutzen kann.
Wade ist der bessere Help- und Weakside-Defender, in der On-Ball- und 1on1-Defense nehmen sich beide nichts (auch wenn Du das nicht glauben magst), ebenso wenig beim Rebounding, da kann Wade sich deutlich besser positionieren und nutzt seine Athletik besser als Bryant, der mehr über seine Größe beim Rebounding dann auch ähnliche Reboundzahlen auflegt (um das deutlich zu machen, Bryant ist ein überdurchschnittlicher Rebounder für einen SG).
Und das alles zusammen macht Wade zum besseren Spieler dann letztendlich, nicht weil er mehr Skills besitzt, sondern weil er seine Skills in Hinsicht auf den Teamerfolg besser umsetzen kann als Bryant. Das war auch schon bei Olympia deutlich zu sehen, als beide Spieler im selben Team agierten. Wade war besser in der Lage, sich der Situation anzupassen, wohingegen Bryant seine Spielweise überhaupt nicht änderte. So kam es dann dazu, dass das Team USA insgesamt mit Wade besser aussah als mit Bryant. Kein Wunder, wenn man sieht, wie verdammt effizient Wade bei Olympia war.
zahlen sagen viel aus und sind in der vor- und nachbereitung eines spiels sehr wichtig, sie sagen aber selten etwas darüber aus, wie sie entstanden sind und ob team A gewissen zahlen eines spielers von team B nicht in kauf genommen hat, um dafür andere gefahren des team B's zu minimieren.
Das interessante dabei ist, dass ich gerade diese Dinge immer wieder anspreche. Zahlen müssen interpretiert werden, ohne vernünftige Interpretation sind sie wertlos. Was Du hier notiertest ist ein Argument gegen etwas, was ich beispielsweise nie gesagt habe.
Dennoch sollte man sich mal vor Augen führen, dass Wade in jeder dieser von mir genannten Advanced Stats besser als Bryant in der letzten Saison war. Das waren nicht nur Boxscore-Stats, sondern das zeigte sich auch im Ergebnis des Spiels. Wenn Wade beispielsweise auf dem Feld stand, dann waren die Heat ein leicht besseres Offensivteam, als die Lakers es mit Bryant auf dem Feld waren. Nun schaue Dir mal an, welche Spieler da um Wade und welche um Bryant herum aufliefen. Das zeigt nun mal Wades Stärke in der Offensive. Und wie Pat Riley es in dem Zitat formulierte, im Basketball kommt es nicht darauf an, ob der Spieler nun diesen oder jenen Wurf beherrscht, den der andere Spieler nicht kann, sondern darauf, dass man seine Fähigkeiten auf dem Spielfeld so einsetzen kann, dass man effizienter als der andere Spieler ist. Ein Spieler, der mehr Skills besitzt (und das ist in dem Fall Kobe Bryant, da habe ich keine Zweifel), wird nicht automatisch zum besseren Spieler. Am Ende des Tages hat jedes Team ungefähr die gleiche Anzahl von Posessions, das Team, welches in der Lage ist, den jeweiligen Ballbesitz am effizientesten in Punkte umzusetzen, wird das Spiel gewinnen (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Das sollte eigentlich ziemlich einfach zu verstehen sein.