Die neue Dynastie in Miami: LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh bei den Heat


mystic

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frag doch mal matt barnes :p

Ja, das ist auch so ein Beispiel, wo man sich nur an den Kopf fassen kann. Es ist ja nicht so, dass diese Spieler hier geldgierig sein müssen, ihnen werden diese Verträge doch angeboten. Und gerade bei solchen eklatanten Unterschieden im Gehalt sollte man dann auch mal mit dem gesunden Menschenverstand herangehen.
Es gibt die Warnung vor einem Lockout, und die Annahme, dass die Gehälter insgesamt kleiner werden, da sollten die Spieler dann auch mal für die Zukunft etwas mitdenken. Aber später können sie ja immer noch ihren Championship-Ring versteigern, dann kommen wenigstens ein paar Dollar wieder herein.

James Jones kann ich übrigens verstehen. Grotesk an der Vertragsunterzeichnung ist gar nichts, zumal zu dem "vertrauten Umfeld" die Chance auf einen Titel höher denn je ist und er die Möglichkeit genießen kann neben drei absoluten Ausnahmekönnern spielen zu dürfen.

Grotesk ist daran, dass Jones aus gutem Willen für die Heat bei seinem Buyout auf zusätzliches Geld verzichtete, Geld, das ihm vertraglich garantiert war, damit sie mehr Capspace bekommen. Capspace, den sie dafür nutzten um anderen Spielern mehr Geld zu geben. Zudem frage ich mich, ob bei den Buyout-Verhandlungen nicht schon konkrete Versprechen gemacht wurden. Es wurde ja auch von anderen Journalisten schon angesprochen, dass man diesen Vorgang von Seiten der NBA mal genauer beleuchten sollte.

Stell Dir vor, Du bekommst die Möglichkeit, Deinen Job in einem guten Umfeld (die San Antonio Spurs sind ja nun keine miese Franchise), bei mehr Verantwortung (die Spielzeit auf dem Flügel hinter James, Wade und Miller wird jetzt nicht riesig sein) zu deutlich höheren Bezügen zu erledigen. Und wir reden hier darüber, dass Jones am Ende der Saison in diesem Sommer 30% seines gesamten Karriereeinnahmen hätte vertraglich garantiert bekommen können. Das wäre in etwa vergleichbar mit einem normalen Arbeiter, der mal so eben darauf verzichtet, 300000 Euro einzustecken, um stattdessen bei seiner alten Firma für 30000 Euro zu bleiben. Allein wegen des Umfelds?
Das ist in einer Kategorie mit Bonzie Wells oder Latrell Sprewell, auch wenn diese Vertragsangebote aus anderen Beweggründen ablehnten.
 
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Gast00

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Was glaubst Du, worum es in der NBA primär geht?
Ich habe dargelegt, was ich glaube: dass James Jones zu den wenigen NBA-Profis gehört, die bereit sind, gegen den (Geld-)Strom zu schwimmen. Du magst das naiv und "dubios" finden. Ich hingegen habe Jones seit jeher als einen intelligenten und ausgesprochen loyalen Menschen empfunden, der in Miami tief verwurzelt ist. Deshalb sehe ich auch keinen Grund, an dem zu zweifeln, was er schon vor zwei Jahren sagte, als er erstmals in Miami unterschrieb:

James Jones schrieb:
"For me, the interest from my hometown team superseded and outweighed all the other positives and pluses of the different cities."

Menschen sagen manchmal durchaus die Wahrheit. :licht:
 

Giftpilz

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Mehr als daran glauben können wir nicht. Bis irgendwann vielleicht im Nachhinein doch herauskommt, dass dort eine Art Joe Smith-Deal hinter den Kulissen mit einigen Spielern geschlossen wurde (leisten können sich die Heat jetzt ziemlich viel, denn recht große Einnahmen sind ihnen mit ihren "Big Three" ziemlich sicher, und je sicherer die Titel werden, umso garantierter werden die Einnahmen: Volles Haus, viele Spiele im National TV und Übersee, Werbeverträge, und, und, und... - da kann man jetzt auch mal investieren). In ein paar Jahren wissen wir vielleicht mehr.
 

mystic

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Ich habe dargelegt, was ich glaube: dass James Jones zu den wenigen NBA-Profis gehört, die bereit sind, gegen den (Geld-)Strom zu schwimmen. Du magst das naiv und "dubios" finden. Ich hingegen habe Jones seit jeher als einen intelligenten und ausgesprochen loyalen Menschen empfunden, der in Miami tief verwurzelt ist.

Du kennst Jones persönlich?

Deshalb sehe ich auch keinen Grund, an dem zu zweifeln, was er schon vor zwei Jahren sagte, als er erstmals in Miami unterschrieb:

Menschen sagen manchmal durchaus die Wahrheit. :licht:

Damals hat er auch keinen Minimum-Vertrag unterschrieben, obwohl ihm die MLE angeboten wurde. :licht:
 

Redemption

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Mehr als daran glauben können wir nicht. Bis irgendwann vielleicht im Nachhinein doch herauskommt, dass dort eine Art Joe Smith-Deal hinter den Kulissen mit einigen Spielern geschlossen wurde [...]

Bei der Geschichte kann man schon berechtigerweise erstmal mit der Stirn runzeln, aber es stellt sich einfach die Frage, ob ein Team, welches in der Spitze mit Superstars gespickt ist, für den achten/neunten Mann in der Rotation solch ein Risiko (finanzielle Strafen, Imageverlust, mögliche Aberkennung von Leistungen, etc.) eingeht.

Auch stellt sich die Frage, wie Absprachen in der NBA definiert werden. Muss wirklich ein mündliches Versprechen ausgesprochen werden oder fängt die Absprache schon an, wenn bspw. Pat Riley zu James Jones sagt, dass man sich vorstellen könnte, ihn später zurück ins Team zu holen?

mystic schrieb:
Es wurde ja auch von anderen Journalisten schon angesprochen, dass man diesen Vorgang von Seiten der NBA mal genauer beleuchten sollte.

Eine Untersuchung wäre eingeleitet worden, wenn eines der anderen 29 Teams einen Beschwerdeantrag gestellt hätte.
 

mystic

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aber es stellt sich einfach die Frage, ob ein Team, welches in der Spitze mit Superstars gespickt ist, für den achten/neunten Mann in der Rotation solch ein Risiko (finanzielle Strafen, Imageverlust, mögliche Aberkennung von Leistungen, etc.) eingeht.

Absolut richtig, und das gibt mir natürlich auch zu denken.

Auch stellt sich die Frage, wie Absprachen in der NBA definiert werden. Muss wirklich ein mündliches Versprechen ausgesprochen werden oder fängt die Absprache schon an, wenn bspw. Pat Riley zu James Jones sagt, dass man sich vorstellen könnte, ihn später zurück ins Team zu holen?

Selbst wenn man davon ausgeht, dass hier ein mündliches Versprechen vorlag, dann muss dies auch erstmal nachgewiesen werden. Und eine mündliche Vereinbarung reicht eigentlich aus. Auch diese kann in den USA schon vertraglich bindend sein.

Was hierbei auch beachtet werden muss, ist die Möglichkeit, dass dies auch nicht direkt über Riley erfolgt sein muss. Ich denke, Riley hat genug Erfahrung und ist clever genug, sich nicht in eine Situation zu begeben, die sein Projekt scheitern lassen könnte. Der Mann hat sich durch diesen Sommer quasi ein Denkmal gesetzt. Wenn jetzt was schief läuft, dann kann man dafür mit Sicherheit nicht Riley verantwortlich machen. Besser kann man gar nicht arbeiten. So vielen Spielern erklären, dass sie sich mal unter Marktwert verkaufen, ist schon eine beachtliche Leistung.

Eine Untersuchung wäre eingeleitet worden, wenn eines der anderen 29 Teams einen Beschwerdeantrag gestellt hätte.

Nullo actore, nullus iudex. Das ist schon klar. Aber ich wollte mit meiner Aussage viel mehr darauf hinaus, dass ich hier nicht etwas anspreche, was außer mir niemand so sieht.
 

Giftpilz

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Bei der Geschichte kann man schon berechtigerweise erstmal mit der Stirn runzeln, aber es stellt sich einfach die Frage, ob ein Team, welches in der Spitze mit Superstars gespickt ist, für den achten/neunten Mann in der Rotation solch ein Risiko (finanzielle Strafen, Imageverlust, mögliche Aberkennung von Leistungen, etc.) eingeht.

Auch stellt sich die Frage, wie Absprachen in der NBA definiert werden. Muss wirklich ein mündliches Versprechen ausgesprochen werden oder fängt die Absprache schon an, wenn bspw. Pat Riley zu James Jones sagt, dass man sich vorstellen könnte, ihn später zurück ins Team zu holen?
Das muss ja nicht unbedingt über das Versprechen laufen, dass der Spieler später einen höheren Vertrag bekommt (wie es bei einem noch relativ jungen Joe Smith der Fall war), sondern vielleicht werden Handgelder bezahlt. Was im Collegesport eh schon ständig passiert, wird sicherlich auch bei den Profis vorkommen.
 

mystic

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Was im Collegesport eh schon ständig passiert, wird sicherlich auch bei den Profis vorkommen.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass Jones plötzlich in dem einen oder anderen Werbespot für irgendwelche ortsansässigen Unternehmen mehr in Miami auftaucht. Das ist im Profisport dann auch legal.
 

Redemption

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Selbst wenn man davon ausgeht, dass hier ein mündliches Versprechen vorlag, dann muss dies auch erstmal nachgewiesen werden. Und eine mündliche Vereinbarung reicht eigentlich aus. Auch diese kann in den USA schon vertraglich bindend sein.

Ein Versprechen ist natürlich eindeutig, aber wie schaut der Fall im anderen Szenario aus?

[...] oder fängt die Absprache schon an, wenn bspw. Pat Riley zu James Jones sagt, dass man sich vorstellen könnte, ihn später zurück ins Team zu holen?

Die Betonung liegt auf "vorstellen", sprich ihm bloß die Möglichkeit einräumen, ohne ein explizites Versprechen auszusprechen.
 

mystic

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Nur 17M$? :(
Armer James Jomes...

Ziehe davon Steuern und andere Abzüge ab (Escrow allein kostet ihn zuletzt fast $1m), dann ist das nicht mehr so viel, wenn man das in Relation zum Lebensstil setzt. Für Dich ist so eine Summe natürlich absurd. Wenn Du aber siehst, dass sich beispielsweise LeBron James gerade in Miami ein Haus mit dem angeblichen Marktwert von knapp $50m zulegte, dann wird das vielleicht offensichtlicher. Zudem gab ich doch das Beispiel mit dem Arbeiter an, das verdeutlichen soll, in welchem Verhältnis sein Gehaltsverzicht in diesem Sommer zu seinen Karriereeinnahmen steht. So etwas kann nicht unabhängig davon betrachtet werden.
 

Giftpilz

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Ich könnte mir eher vorstellen, dass Jones plötzlich in dem einen oder anderen Werbespot für irgendwelche ortsansässigen Unternehmen mehr in Miami auftaucht. Das ist im Profisport dann auch legal.

Auch möglich. Ich bin jedenfalls selbst auch sehr skeptisch, dass hier einige Spieler, die ihre Schäfchen im Vergleich zu vielen Kollegen noch nicht so sicher im Trockenen haben, ihre wahrscheinlich letzte größere Verdienstmöglichkeit opfern. Zwar wohl für eine oder mehrere Meisterschaften und meinetwegen auch dafür, dass sie in ihrer Wunschstadt spielen können, aber es ist schon ein Haufen Geld, auf den sie dort verzichten, und dieser wäre ihnen offensichtlich garantiert gewesen.

rÖsHti, nach Steuern etc. dürfte ein solcher Spieler keine 8 Mio netto haben, und dann kommt es nochmal darauf an, welchen Lebensstil er führt. An Antoine Walker und anderen konnte man ja schon sehen, dass selbst ein Vielfaches davon recht leicht aus dem Fenster geworfen werden kann.
edit: *5* @ mystic :D
 

mystic

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Die Betonung liegt auf "vorstellen", sprich ihm bloß die Möglichkeit einräumen, ohne ein explizites Versprechen auszusprechen.

Dabei käme es doch auf den exakten Wortlaut und den Zusammenhang an. Wenn daraus deutlich abzuleiten ist, dass es sich eben um mehr als nur eine vage Vorstellung handelt, dann sollte das ebenfalls darunter fallen. Aber wie ich schon sagte, das lässt sich sicherlich nicht einfach nachweisen. Dafür benötigt es dann schon eine direkte Zeugenaussage.
 

15 Strong

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Damals hat er auch keinen Minimum-Vertrag unterschrieben, obwohl ihm die MLE angeboten wurde. :licht:

Es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied: Damals waren die Heat nicht in der Position, um die Meisterschaft mitspielen zu können. ;)

Er hat sich nach eigenem Bekunden mit Angeboten befasst, wo er mehr Geld hätte verdienen können, unterm Strich war für ihn die Chance, in seiner Heimatstadt Miami etwas Großes erreichen zu können, aber verlockender als das Geld. Falls Du's nicht glauben magst, höre dir an, was er hier (Interview vom 20.7.) zu seiner Vertragsverlängerung zu sagen hatte.
 

rÖsHti

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Ziehe davon Steuern und andere Abzüge ab (Escrow allein kostet ihn zuletzt fast $1m), dann ist das nicht mehr so viel, wenn man das in Relation zum Lebensstil setzt.

Klar wenn man 3 Häuser, 5 Autos, 1 Boot ud 4 Angestellte hat und jeden Abend im Restaurant essen will dann sind 17M etwas zu wenig...

rÖsHti, nach Steuern etc. dürfte ein solcher Spieler keine 8 Mio netto haben, und dann kommt es nochmal darauf an, welchen Lebensstil er führt. An Antoine Walker und anderen konnte man ja schon sehen, dass selbst ein Vielfaches davon recht leicht aus dem Fenster geworfen werden kann.
edit: *5* @ mystic :D

Ein Trottel wie Antoine Walker könnte sogar 500M aus dem Fenster schmeissen ohne es zu bemerken...
 

mystic

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Es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied: Damals waren die Heat nicht in der Position, um die Meisterschaft mitspielen zu können. ;)

Er bekam das Geld und das Umfeld, daher war ihm offensichtlich die Rolle in der Meisterschaft egal. Und niemand bot Jones einen signifikant besseren Vertrag an, daher ist der Einwand E_Ms ein bisschen absurd.

Er hat sich nach eigenem Bekunden mit Angeboten befasst, wo er mehr Geld hätte verdienen können, unterm Strich war für ihn die Chance, in seiner Heimatstadt Miami etwas Großes erreichen zu können, aber verlockender als das Geld. Falls Du's nicht glauben magst, höre dir an, was er hier (Interview vom 20.7.) zu seiner Vertragsverlängerung zu sagen hatte.

Was hätte er sonst sagen sollen?

Klar wenn man 3 Häuser, 5 Autos, 1 Boot ud 4 Angestellte hat und jeden Abend im Restaurant essen will dann sind 17M etwas zu wenig.

Wie vorher schon von mir und Giftpilz dargestellt, hat ja Jones die $17m nicht so auf sein Konto überwiesen bekommen. Natürlich kann man auch mit dem Geld, was dann übrig bleibt, ein sehr gutes Leben führen. Das zog ich gar nicht in Zweifel. Nur führt Jones ein Leben neben Leuten, die in einem Jahr mehr verdienen, als er in seinem ganzen Leben. So etwas beeinflusst auch die eigene Lebensweise.
 

Gast1512

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Ich glaube James Jones geht es nicht nur um das vertraute Umfeld, sondern vielmehr auch schlichtweg um die Chance auf sportlichen Erfolg. Und die ist in Miami nunmal um ein Vielfaches höher als in San Antonio. Wenn Jones es sich zum Ziel gesetzt hat nochmal ein Ring zu gewinnen - was durchaus verständlich wäre -, dann bringt ihm ein signifikant höheres Gehalt halt nicht viel, weil auf seiner Prioritätenliste sportlicher Erfolg höhergestellt als weitere, (möglicherweise nicht dringend nötige) Millionen auf dem Konto ist.

Kommen dazu noch Faktoren wie Wohlbefinden, Bequemlichkeit, Meinung der Familie, aufgebauter Freundeskreis und sportliches Umfeld dazu, dann kann man gewiss zu dem Schluss kommen: Warum anderswo hin, wenn ich hier alles habe, was ich brauche und die Chance auf sportlichen Erfolg hätte? Millionen machen von alleine halt auch nicht glücklich.

P.S.: Ich finde den finanziellen Vergleich mit dem Alltagsjob nicht gut, da die Entbehrlichkeit von Geld mit dem Geld selbst steigt, d.h. einfach ausgedrückt: James kann im sechsstelligen Bereich verdienend eher auf Geld verzichten, als (wohlhabende) Angestellte (oder um es krasser auszudrücken: als 600-Euro-Jobs). Dass sich sein Lebensstil samt -qualität dabei unbedingt so stark verändert, dass die Relationen für ihn die gleichen wie für (wohlhabende) Angestellte sind, ist nicht zwingend zu sagen. Vielmehr erscheint es mir so, dass Jones eher bodenständig ist. Wie gesagt, erscheint.
 
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