ZEIT: Gehen wir die wichtigsten Trainer mal durch, und Sie sagen zu jedem einen Satz oder zwei. Jupp Heynckes?
Kroos: Mein wichtigster Trainer. Es haben viele gesehen, dass ich Talent habe. Aber den Mut, mir konstant die Möglichkeit zum Spielen zu geben, mir auch ein, zwei schlechtere Spiele zu verzeihen, da war er der Erste.
ZEIT: Louis van Gaal?
Kroos: Von der Idee her ein absoluter Toptrainer. Ob die immer zur Mannschaft gepasst hat, lasse ich mal offen. Aber er hat eine konkrete Vorstellung. Und er bleibt dabei, definitiv.
ZEIT: Und Jürgen Klinsmann, was machte ihn aus?
Kroos: Während seiner Zeit bei den Bayern habe ich persönlich alles vermisst: eine Spielidee, angemessene Kommunikation – und den Erfolg.
ZEIT: Joachim Löw?
Kroos: Für Löw gilt auf Nationalmannschaftsebene, was für Heynckes im Verein galt: Ich wusste zu jeder Zeit, wie viel er von mir hält. Nicht nur deshalb schätze ich ihn: Er versteht unglaublich viel von Fußball.
ZEIT: Mehr als Pep Guardiola?
Kroos: Von der Spielidee her, vom Plan, wie man Gegner bespielt und der eigenen Mannschaft Lösungen präsentiert, war Pep der beste Trainer, den ich je hatte.
ZEIT: Was zeichnet den Italiener Carlo Ancelotti aus, der Real Madrid von Juni 2013 bis Mai 2015 gecoacht hat, also Ihr erster Trainer hier in Spanien war?
Kroos: Er konnte die Erfolgsbedingungen am besten mixen: die taktische Idee, das Menschliche, was gerade bei Real Madrid nicht so einfach ist. Als er ging, waren alle traurig – auch die, die nicht gespielt haben und Grund gehabt hätten, ihn dafür zu kritisieren. Es fiel kein negatives Wort über ihn. Das ist außergewöhnlich.