Ein entscheidender Punkt für den Höhenflug Englands im Boxen ist, dass es einfach viele Clubveranstaltungen gibt, d. h. Boxen dort die Massen anzieht. Und damit meine ich wirklich unterklassige Veranstaltungen. Es ist also Begeisterung für den Sport da und eine breite Masse, sowohl unter Fans als auch unter Sportlern.
Darüber hinaus haben die Olympischen Spiele in London dazu geführt, dass seit ca. 10 Jahren das Amateurboxen einen Aufschwung genommen hat. Mehr Geld + Bessere Trainingsbedingungen + bessere Coaches = bessere Sportler.
Und dann... etwas Glück, denn einige der britischen "Weltmeister" sind in etwa Weltmeister auf Zbik- und Sylvester-Niveau. Damit möchte ich nix Negatives gesagt haben, das ist aller Ehren wert, aber nicht ganz Elite.
Welcher britische Boxer ist absolut top? Fury, Joshua, Frampton, Quigg, DeGale, Brook,...danach verliessen sie ihn.
Als WM fallen mir dann noch spontan Selby, Crolla, Bellew, McDonnell, Saunders und Haskins ein. Als Contender Groves und Cleverly. Alle nicht allererste Garde, zumindest international gesehen imho. Habe bestimmt noch welche vergessen die einen WM-Gürtel tragen oder Top 10 in ihrer Division sind.
Das ist aber unterm Strich immer noch schon top, wäre bei entsprechender Gegnerschaft jedoch auch nicht mehr als eine nette Momentaufnahme.
Aber natürlich Lichtjahre vor Deutschland, wo das Boxen momentan wirklich ein Trauerspiel ist. Aber wenn bei den großen Promotions kein Sachverstand da ist und im Amateurbereich auch nicht das Potential vorhanden ist... TV-mäßig geht´s ja auch bald wieder bergab, auch wenn SAT.1 seine Boxer anpreist.