Ich finde es auch erstaunlich, dass du und viele andere hier sofort Gevor zur Hilfe eilen. Wir wissen doch noch nichtmal, ob er wirklich ********** wurde.
Ich bin ihm nicht zur Hilfe geeilt, noch habe ich behauptet, dass er beschi... wurde. Das kann ich nicht, weil ich den Kampf nicht gesehen habe. Es gibt einen Fingerzeig dafür, der besteht aber nur aus einer sicherlich nicht fachunkundigen Meinung.
Und selbst wenn. In dem Moment, in dem er danach die Leute körperlich angreift, hat er sich bei mir in das Unrecht begeben, in dem sich seine Widersacher möglicherweise bereits befanden. Was soll denn bitte passieren, wenn jeder, der sich verschaukelt fühlt, sofort handgreiflich wird? Hätte Salif den Ringrichter vermöbeln sollen, hätte Chisora Wegner ausknocken sollen, hätte Lara die HBO-Crew aufmischen sollen, hätte Khan just dieses Wochenende halb New York zerlegen sollen?
Gute Frage. Als jemand, der nicht in der Situation gewesen ist, der nicht mit den Folgen von Fehlurteilen zu leben hat, kannst Du Dein Urteil leichtfertig und folgenlos fällen. Wenn ich in die blasierten Gesichter der mutmaßlichen Verursacher und Beteiligten an einem Sportbetrug schaue, wenn ich sehe mit welcher unverfrorenen Selbstsicherheit solche Gestalten sich im erlogenen Schein dieses für sie regelmäßig folgenlosen Betrugs sonnen und wieder mal süffisant eine Party auf Kosten Anderer feiern, dann kann ich den Wunsch eines Betrogenen, den Beschi... mit Fäusten zu kommentieren, durchaus nachvollziehen und er erscheint mir ehrlicher und als die überlegene Moral des Außernstehenden, der leichthin den Zeigefinger heben kann, weil ihn die Folgen nicht treffen.
Bei Cunningham, Salif und Gevor muss man m.E. feststellen, dass aufgrund der Vorkonstellation, bestimmter Vorgeschichten oder getätigter Aussagen der Beschi... schon bei Vertragsunterzeichnung in der Luft lag. Ich neige daher eher zur selber-Schuld-These.
Andererseits, wenn ich finanziell mit dem Rücken zur Wand stehe und nehmen muss, was mir angeboten wird, dabei aber immer noch den Gedanken an richtige Zahltage im Hinterkopf habe, dann verstehe ich zumindest mal den ungeheueren Druck unter dem z.B. Gevor gestanden haben dürfte.
Daraus muss keine Entschuldigung oder Rechtfertigung werden, aber immerhin kann eine Erklärung daraus werden.