Der Mensch hat im geistigen Sinn schon hunderte Jahre keine Entwicklung mehr durchlaufen. Das dritte Auge müsste mal langsam geöffnet werden, sonst gilt auch weiter
und das witzige daran ist, dass man es 1:1 übertragen kann aufs kämpfen/Boxen und es dadurch eben kein offtopic ist.
es wird einige geben, die sich ihren kommentar verkneifen und meinen, das ganze wieder in eine ecke schieben zu wollen, in eine schublade, ein system und es damit abtun. dabei kann es jeder nur für sich selbst heraus finden.
Bruce Lee nannte das, "systematisierte akte der verzweiflung" und es ist genau das, was die großen kämpfer vom rest unterscheidet und es ist genau DAS, was die "großen menschen", vom rest unterscheidet.
das schöne ist, dass es sich im kämpfen eben sehr schön beweisen, anschauen und nachvollziehen lässt. genau darum ging es Bruce Lee (was natürlich wieder aus eben gleichen gründen (systematisierte akte der verzweiflung) kaum einer weiß/versteht))
Systematisierte Akte der Verzweiflung
Die lange Geschichte der Kampfkünste zeigt, dass der Instinkt zu folgen und nachzuahmen den meisten Kampfkünstlern, Lehrern und Schülern anhaftet. Teilweise hängt das mit der menschlichen Neigung und Anlage zusammen, teilweise mit den gesetzten Traditionen, die hinter den mannigfachen Mustern der Stile zu finden sind. So ist es eine Seltenheit, einen ideenreichen, originellen Lehrmeister zu finden. Der Ruf nach einem Wegweisenden ist überall zu hören.
Jeder Mensch ist Anhänger eines Stils, von dem er meint, es sei der wahre und schließe alle anderen Stile aus. Diese Stile werden zu starren Einrichtungen mit ihren Erklärungen des Weges. Sie verzerren und isolieren die Harmonie von Festigkeit und Sanftheit. Dafür errichten sie rhythmische Formen als die feste Systeme ihrer Techniken.
Anstatt nun den Kampf in seinem Sosein zu suchen, häufen die meisten dieser Kampfkunstsysteme eine sichtliche Unordnung an, die die Ausführenden verwirrt und verkrampft und sie von der tatsächlichen Wirklichkeit des Kampfes ablenkt, die einfach und direkt ist. Anstatt sofort auf das Wesentliche der Dinge zu zugehen, werden verschlungene Formen (systematisierte Akte der Verzweiflung) und künstliche Techniken in ritualisierender Form geübt, um so den tatsächlichen Kampf zu simulieren. Also tun die Ausführenden etwas, was außerhalb eines Kampfes liegt, anstatt im Kampfe zu sein.
Schlimmer noch, übernatürliche geistige Kraft und »geistiges Dies« und »geistiges Das« tragen dazu bei, dass die Übenden sich mehr und mehr in Mysterien und Abstraktionen verlieren. Alle diese Dinge sind die vergeblichen Versuche, die ständig wechselnden Bewegungen, die ein Kampf mit sich bringt, zu halten und zu fixieren. Man versucht sie anatomisch zu zerlegen wie einen Leichnam.
Wenn man es verstanden hat, dann weiß man, der richtige Kampf ist nichts Fixiertes, nein, er ist etwas sehr Lebendiges. Die phantastische Unordnung (eine Form der Lähmung) verfestigt und lässt das erstarren, was einst fließend war. Und wenn man genau hinschaut, dann ist es nichts als eine blinde Ergebenheit vor einer systematischen Übungsroutine oder Kunststücken, die nirgendwo hinführt.
Wenn Gefühle auftauchen, z.B. Zorn oder Furcht, ist dann der Stilist noch fähig, sich mit den klassischen Methoden auszudrücken, oder hört er nur noch seine eigenen Schreie und Laute? Ist er eigentlich noch ein lebendiger, ausdrucksvoller Mensch, oder nur ein vorprogrammierter, mechanischer Roboter? Ist er ein Ganzes, fähig sich äußeren Umständen anzupassen, oder widersteht er mit den von ihm gewählten Mustern? Tragen die von ihm gewählten Muster dazu bei, eine Wand zwischen ihm und dem Gegner zu errichten, welche eine absolute und gänzlich neue Beziehung verhindern?
Anstatt der Gegebenheit direkt ins Auge zu sehen, kleben Stilisten sehr oft an Formen (Theorien) und binden sich mehr und mehr daran. Zuletzt verfangen sie sich dann in einer unlösbaren Schlinge.
Sie sehen es nicht in seinem Sosein, weil ihr Wissen verkrüppelt ist. Disziplin muss übereinstimmen mit der Natur der Dinge in ihrem Sosein.
Bruce Lee
Wir handeln, wir leben nach bestimmten Mustern, die bewußt oder zutiefst unbewußt vom Denken vorgeschrieben werden. Es ist außerordentlich wichtig, das Denken zu verstehen, denn das Denken hat die Menschen getrennt, national, geographisch, nach ihren Glaubensvorstellungen, nach ihren Dogmen.
Krishnamurti