er erschien mir oft als schauspieler, nicht als er selbst.
Bis Du denn völlig Du selbst? Den meisten gelingt das nicht, da sie in Systeme und Strukturen eingebunden sind, die es ihnen nicht erlauben. Andernfalls können sie in der Fussgängerzone vor sich hinwegetieren und sind raus.
So wirklich real sind im Kampfsport nur sehr wenige.
Mir kommt da immer Rocky Rochigiani in den Sinn, der war wirklich so wie er sich gab. Das haben insbesondere auch viele einfachere Naturen ihm hoch angerechnet, diese haben das zwar bewusst nie verstanden, unbewusst aber schon.
Die meisten müssen sich heutzutage in gewisser Art und Weise mehr oder weniger prostituieren, das Wirtschaftssystem des Westens ist so aufgebaut, da gibt es keine ehrenhaften Ziele, keine Vorbilder, keine Ideale, keine Werte, keinen tieferen Sinn. Da gibt es mithecheln im Hamsterrad oder aussteigen für immer. Wer einmal aussteigt, darf dauerhaft nicht mehr mitspielen.
Das gesamte Treiben der westlichen Welt ist an für sich schon lächerlich. Jeder Indianer, Uhreinwohner, echter Buddhist, Naturvölker usw., also jene auf die der indoktrinierte, äh ich meine natürlich hoch gebildete überlegene Westler so verächtlich herab sieht, erkennt doch schon aufgrund seiner noch vorhanden Instinkte und seinem Bezug zur Mutter Erde wie weit sich die Mehrheit der Menschen vom Menschsein wirklich entfernt hat. Gerade der seiner Natur beraubte Kopfmensch könnte von den Naturvölkern tausend fach mehr profitieren als umgekehrt. Er selber bringt doch nur die Vernichtung über diese. Glücklicher ist die Masse der Menschen mit dem "technischen Fortschritt" sicher nicht geworden, dafür fehlt immer mehr das, was den Menschen zum Menschen macht. Die Menschheit wird wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sogar immer dümmer. Man braucht ja nur seine Umwelt zu beobachten und sieht es.
Manchmal kommt mir die ganze UFC ziemlich dämlich vor. Welchen Sinn soll es haben 10 Jahre zu trainieren, um anderen dann auf die Murmel zu hauen oder den Arm abzureissen. Boxen ist doch eigentlich eine genauso sinnlose Anglegenheit. Sich das Zeug dann auch noch im Fernsehen anzusehen, kommt mir immer öfter auch sehr merkwürdig vor und ich mache es immer weniger
Der GSP ist ein intelligenter Typ, der auch einiges durchschauen wird und sich selbst und die Dinge hinterfragen wird. Er wird älter, irgendwann kommt die Sinnfrage, was soll das alles. Außerdem kommt für ihn als Fighter nicht mehr viel neues hinzu. Er ist am Limit, hat alles gelernt, was er lernen konnte und die zusätzlichen "Erfolge" und "Fortschritte" reduzieren sich im Verhältnis zum Aufwand immer mehr auf homoöpathische Größenordnungen.
Wenn man Kampfsport keinen tieferen geistigen Sinn einverleibt, ist er sinnlos und verbraucht nur den Körper. Deshlab hat Bruce Lee immer die Einheit von Geist und Körper betont.
Bei einem guten Rennpferd lobt man nicht etwa seine Kraft, sondern seinen Charakter. Das Schlimmste ist, wenn man sich selbst vergisst. Wahrlich, täglich erneuere dich. Vielleicht ist GSP genau an dem Punkt angekommen.
Was hier nicht erwähnt wird aber mMn auch eine Rolle spielt ist der körperliche Verschleiß. Es gibt eine Statistik die besagt, dass GSP in den 3 Kämpfen seit seinem Comeback mehr Schläge zum Kopf eingesteckt hat, als in all seinen UFC Kämpfen vorher zusammen. Das ist schon ziemlich beängstigend.
Hendricks war der mit Abstand beste Gegner, den er je gekämpft hat. Dazu fand das Ding fast 5 Runden im Stehen statt, da Hendricks ein Monsterwrestler ist, dazu hat er auch noch geile Strikes mit Monsterpower. Condit ist doch auch ein sehr guter Standup-Mann. Die Zahl der Kopftreffer ist mehr auf das noch größer gewordene Niveau zurückzuführen. Mittlerweile gibt es im Welt und Mittel zahllose monströse Finisher. Das Niveau war noch nie so hoch. Die Leute kommen immer näher an den GSP-Standard heran. GSP hat seinen Zenit aber erreicht und überschritten. Die Spritzigkeit und Frische geht langsam.