Auch von mir Happy Birthday, Bumm Bumm Boris! Leider bin ich zu jung, um seine Wimbledon-Triumphe und Davis-Cup-Schlachten gesehen zu haben, aber das Masters-Finale gegen Sampras 1996 ist mir noch lebhaft in Erinnerung.
Bei all seinen persönlichen Schwächen und Aussetzern darf man nicht vergessen, wie er (Sport-)Deutschland knapp ein Jahrzehnt lang geprägt hat. Danach war er zwar größtenteils in den Klatschspalten zu finden, aber im Gegensatz zu einem z.B. Loddarmaddäus hat er ja später dann auch erfolgreich als Coach gearbeitet. Über das Verhältnis zwischen Boris und den Deutschen könnte man wahrscheinlich Doktorarbeiten verfassen.
Auch wenn ich den Spiegel-Artikel, wie übrigens fast alles von Gieselmann, deshalb hier noch ein anderer, etwas kritischerer Text zu Boris:
http://www.zeit.de/sport/2017-11/boris-becker-50-geburtstag-portraet
Sehr interessant was in der Zeit steht. Die Geschichte mit den Schuhen kannte ich nicht und als er sich im Mai nicht mehr daran erinnern konnte musste ich herzhaft lachen.
Genau wie du habe ich die ganz großen Zeiten von Becker nicht miterlebt. Als ich mit 6 Jahren begann mich für diesen Sport zu interessieren, war Becker der große Held und Stich nur der zweite Mann obwohl er genauso gut oder in diesem Jahr sogar besser als Becker spielte. Also musste ich den zweiten Mann unterstützen, der mir auch deutlich sympathischer war und im Gegensatz zu Becker für Deutschland im Davis Cup spielte. Was Becker vorher schon für das Tennis in Deutschland geleistet hatte konnte ich als kleiner Bub nicht beurteilen, aber auch aus heutiger Sicht habe ich die Daumen immer für den richtigen gedrückt.
Becker ist noch immer ein Name und egal ob Fans, Kritiker oder Journalist, man sollte auch Fehler verzeihen können. Nur Becker macht einem das sehr schwer, da er immer zum Gegenangriff über geht sobald er etwas Gegenwind abbekommt. Die anderen sind bei ihm sowieso immer Schuld. Genau diesen Eindruck hat er auch vorgestern in der ARD wieder hinterlassen. Bei allem Verständnis für Becker, der es als Star in den deutschen Medien sicherlich nicht einfach hatte. Aber mit erwachsenen 50 Jahren musste er mehrfach erwähnen, dass mit seinem Namen Geld gemacht wird und er nicht unser Boris ist usw, aber kein einziges Wort über einen Fehler den er gemacht hat. Wer Kinder in Besenkammern zeugt, Steuern hinterzieht und ein Insolvenzverfahren am laufen hat, über den wird halt geschrieben/gesprochen. Er verkauft seinen Namen selbst noch immer ganz gerne, hat das Geld für Werbung und TV Auftritte immer gerne genommen, also muss er auch mit Negativer Presse leben. Es ist halt ein geben und nehmen in der Öffentlichkeit, dies sollte ihm nach mehr als 30 Jahren im Rampenlicht bewusst sein.
Als Tennisspieler und auch als Trainer war Becker ein Großer. Hoffentlich schafft er es im Alter auch noch kritische Töne gelassener zu nehmen. Es würde ihm viel besser stehen.
Wenn er als head of Mens Tennis auch nur halb so gut ist, wie als Spieler oder auch als Trainer für Djokovic, dann wird er noch viel bewegen. Also Bobbele viel Gesundheit und alles Gute. Auf die nächsten 50.