Ein Wirtschaftsmagazin hat die GMs der vier großen amerikanischen Profiligen gerankt. Laut Forbes ist Kevin McHale der beste GM Amerikas. Nein, nicht der beste Power Forward. GM! Wer lachen möchte:
http://www.forbes.com/2007/03/02/sports-greatest-gms-biz-cz_jg_0302gms.html
Ich frage mich ernsthaft, was da für Leute sitzen. Mystic würde angesichts dieser Stastiken wahrscheinlich tot umfallen. Also Mystic: nicht reinschauen!
Meine Kritik:
Winning improvement ist skandalös überbewertet. Wenn ein GM den Rebuild eines Vorgängers zum richtigen Zeitpunkt übernimmt (McHale und King) dann kann er wegen den drei in die Bewertung einfließenden Vorgängerjahre über seine gesamte Karriere davon profitieren, ein bestelltes Feld geerntet zu haben.
McHale hat Garnett gedraftet. Sehr gute Entscheidung. Durch diesen Pick brachte er langfristig mediale Aufmerksamkeit und volle Sitze für die Franchise. Mein tiefster Respekt. Aber warum wird er anhand eines Vorgängers bemessen? Was hat das mit McHale zu tun? Viel wichtiger wäre es doch, das Potenzial der Franchise in den nächsten Jahren zu bewerten. Das Ranking vermag das nicht. Es werden nur Ausgaben mit denen der anderen Teams verglichen und Siege mit dem des Vorgängers verglichen. Das ist so dermaßen kurzsichtig, da bleibt mir die Spucke weg.
Auf zum nächsten Punkt. Das bestellte Feld, oder die heruntergewirtschaftete Ruine. Geht man nach diesem Ranking, dann wird Isiah Thomas das Gehalt von Allan Houston aufgebürdet. Was hat er denn damit zu tun? Oder Vin Baker und Danny Ainge? Wie wäre es mit dem Draft von 2006 und dem wohl nächsten GM Kiki Vandeweghe der Blazers. Kiki würde in diesem Ranking in drei Jahren McHale an der Spitzenposition ablösen, indem er von der Vorarbeit Pattersons profitiert. Patterson wiederum würde - wenn er denn drei Jahre absolviert hätte - in diesem Ranking wohl zusammen mit Carroll Dawson (häh?) und Bryan Colengelo (WTF?!?) weit unten stehen. Zum einen fuhren die Blazers unter Patterson nur Niederlagen ein, zum anderen hatten sie Verträge von Ratliff und Miles auf dem Konto, die sie über den Gehaltsdurchschnitt gebracht haben. Auch Billy King, der von Forbes die landesweite und ligaübergreifende Bronzemedaille verliehen bekommen hat, profitierte vom Rebuild seines Vorgängers und einem einzigen Trade: Mutombo, der zusammen mit Iverson das Team in die Finals brachte.
Wenn ich Forbes wäre, würde ich diese Jungs rausschmeißen. Ich hätte bei einem Forbes-Ranking übrigens eher noch die Einberechnung von effektiven Gewinnen erwartet und könnte das sogar verstehen. Aber nicht einmal in dieser Hinsicht war das Ranking aussagekräftig.
Was hat Paxson denn mit Krause zu tun? Paxson war bis 2006 gut, aber warum sollte sein Ranking vom schlechten W/L-Record von Krause gepuscht werden? Das macht doch alles gar kein Sinn.