Für Domi geht es am Montag ab auf die Arabische Halbinsel, um die intensive Saisonvorbereitung anzugehen und bei den Show-Turnieren in Saudi-Arabien und den VAE am Start zu sein. Hier ein Bericht mit O-Tönen der Austria Presse Agentur, wonach sich Thiem mit seiner bisherigen Vorbereitung (klarerweise anfangs Schwerpunkt Fitness) zufrieden zeigt und auch mit einem Ausblick auf die Turnierplanung für den Beginn der 2023er Saison:
"Die paar Prozent, die ich nach der Saison verloren habe, fitnessmäßig, ausdauermäßig, kraftmäßig - die haben wir wieder aufgeholt", berichtete Thiem, dessen intensive Saisonvorbereitung am 9. November begonnen hat. "Es war eine gute Vorbereitung, es ist alles reibungslos verlaufen in Österreich."
Nun soll beim Diriyah Cup in Riad der nächste Schritt erfolgen. "Natürlich habe ich noch immer Aufholbedarf, was Matches anbelangt. Ich habe in Saudi-Arabien und in Dubai richtig gute Gegner. Ich will schon jedes Match voll spielen, sodass ich eben die fehlende Matchpraxis bis Australien noch ein bisserl aufholen kann."
Die Auslosung für Saudi-Arabien erfolgt am 7. Dezember, gespielt wird vom 8. bis 10. Dezember. Vor Ort sind u.a. Stefanos Tsitispas, Daniil Medwedew, Andrej Rublew, Alexander Zverev sowie auch Nick Kyrgios und Stan Wawrinka. Bis dahin weiß Thiem auch, ob er für die Australian Open eine Wildcard erhalten wird. Ob er als 106. so ins Hauptfeld des ersten Majors rutscht, ist aktuell unsicher.
"Gleich am Tag darauf geht es nach Dubai, dort trainiere ich etwas über eine Woche." Bei der World Tennis League, so viel steht schon fest, wird Thiem im Team "Hawks" am 22.12. auf Dänemarks Aufsteiger Holger Rune treffen. Zudem, eine absolute Seltenheit, spielt Thiem mit Anett Kontaveit auch ein Mixed. Mit ihm im Team sind übrigens auch der Deutsche Alexander Zverev und Jelena Rybakina.
Am 25. Dezember um 01.00 Uhr früh reist Thiem nach einer kurzen Weihnachtsfeier nach Adelaide, seinem ersten Turnierschauplatz im ATP-Kalender 2023. "Dort werde ich noch einmal fünf, sechs Tage akklimatisieren und trainieren, dann spiele ich auf jeden Fall einmal das erste Adelaide-Turnier." Das Turnier startet am 2. Jänner. Ob er in der Woche darauf auch gleich das zweite ATP-250-Turnier am gleichen Schauplatz bestreitet, hängt vom Abschneiden in Woche eins ab. Je nachdem könnte er auch schon zur Vorbereitung nach Melbourne weiterfliegen.
Bis dahin, so sein Plan, soll der zweifache Melbourne-Finalist von den Schlägen und der Matchpraxis her bei 100 Prozent sein. "Es haben natürlich noch gewisse Sachen gefehlt, auch bei den letzten Turnieren im Jahr. Die bin ich grad dabei, dass ich die im Training endgültig ausmerze. Selbst wenn alles viel besser war, es war auch im Training noch nicht perfekt."
Thiem, der an seinem Trainer- und Betreuungsteam nichts geändert hat, spielt nach den Australian Open Anfang Februar den Davis Cup auswärts gegen Kroatien und dann in Südamerika der Reihe nach die Sandturniere Buenos Aires (13.2.), Rio de Janeiro (20.2.) und Santiago (27.2.). "Mir taugen die Turniere dort und Sand sollte auch immer passen, obwohl in letzter Zeit hat mir der Hardcourt, auch Hardcourt indoor immer mehr getaugt. Von dem her habe ich fast keinen favorisierten Belag her, muss ich sagen."
Froh ist Thiem, dass das Thema Corona zuletzt "nicht mehr wirklich" großes Thema war. "Zum Glück ist wieder die Normalität zurückgekehrt, die Nähe zu den Fans auch und das Einzige was ich hoffe, ist, dass es so bleibt und keine stärkere Virus-Variante wiederkommt." Als im Nachhinein lehrreiche, aber schwierige Erfahrung bezeichnet er Covid-19 mit all seinen Auswirkungen. "Vor allem in den ersten Monaten, wo es nur leere Stadien gegeben hat und alles im Lockdown war. Das einzige Positive war, dass wir als Sportler hoffentlich den Leuten zu Hause ein bisserl Ablenkung bieten haben können - im Fernsehen zumindest. Alles andere war eigentlich ein Graus."
Dass er in der Corona-Hochzeit seinen bisher einzigen Grand-Slam-Titel vor leerem Stadion geholt hat, bleibt ein Wermutstropfen. Ein zweiter Major-Triumph, dann vor vollen Rängen, ist ein großer Traum Thiems. Allerdings glaubt er nicht, dass die Stimmung jene in der Wiener Stadthalle im Oktober toppen kann. "Besser wird es nimmer werden", streute er seinen heimischen Fans Rosen. "Natürlich wäre es ein Traum, auch wenn der jetzt weit weg ist, noch einmal bei einem Grand Slam richtig weit zu kommen, und dann auch vor vollen Rängen."