
Turnierkalender: So plant Dominic Thiem bis Kitzbühel
Bis zum ATP-Event in der Gamsstadt hat Thiem seine Saison schon fest durchgeplant. LAOLA1 zeigt, wo der Lichtenwörther bis August aufschlägt.
Thiem hat nach seinem Aus wieder davon gesprochen, dass er eineinhalb Jahre seine Arbeit nicht zu 100 Prozent gut gemacht habe. Bresnik sagte dazu: „Für mich war er drei Jahre nicht auf der Tour. Er ist zwar von Turnier zu Turnier gefahren, aber müde wirst du durch arbeiten.“
Bresnik habe Verständnis für jeden, der eine Talsohle in seiner Karriere durchschreitet. „Wenn jemand persönliche Probleme hat oder schwierige Zeiten hat, dagegen hab ich nichts. Man kann aus vielerlei Gründen an andere Dinge denken als an seinen Sport.“ Entscheidend sei aber, wie man damit umgeht. „Es ist nicht immer die Schuld der betroffenen Person, sondern liegt eigentlich immer an der Umgebung.“
An Nummer eins vorbeigefahren
Bresnik ist die Karriere von Thiem nach dem Ende der Zusammenarbeit im Frühjahr 2019 keinesfalls egal. Immerhin hatte er rund eineinhalb Jahrzehnte mit Thiem gearbeitet und ihn 2018 ins erste French-Open-Finale geführt. Was damals sein eigentliches Ziel mit Thiem gewesen ist? „Eigentlich wollte ich ihn als Nummer eins sehen, wofür ein Grand-Slam-Titel eine Voraussetzung ist. Ohne Grand-Slam-Titel wirst du nicht Nummer eins. Für mich war Dominic jemand, der am Reißbrett konstruiert fast nicht dran vorbeifahren kann.“
Hast Du da eine Aussage oder einen Anhaltspunkt für diese Vermutung? Ich habe dergleichen nicht gelesen, aber Thiem kommt für mich auch nicht so 100% rüber, als wäre er maximal beseelt davon, wieder zur Spitze zu kommen. Kann mich aber auch täuschen. Aber im Endeffekt ist es ausschlaggebend. Mit seinen Fähigkeiten, wenn da auch wirklich 100% Enthusiasmus dabei wäre, dürften die Top 10 keine große Hürde sein. Aktuell sind die Top 50 allerdings noch eine ziemlich große Hürde.Der Günter hat ja nicht ganz Unrecht mit dem Umfeld. Ich sehe das Hauptproblem neben den Einfluss vom Papa - allen voran bei Domi, weil ich glaube er hat keinen Spaß am Tennis und spielt nur aus Verplichtungsgründen bzw. weil man es halt erwartet.
Hast Du da eine Aussage oder einen Anhaltspunkt für diese Vermutung? Ich habe dergleichen nicht gelesen, aber Thiem kommt für mich auch nicht so 100% rüber, als wäre er maximal beseelt davon, wieder zur Spitze zu kommen. Kann mich aber auch täuschen. Aber im Endeffekt ist es ausschlaggebend. Mit seinen Fähigkeiten, wenn da auch wirklich 100% Enthusiasmus dabei wäre, dürften die Top 10 keine große Hürde sein. Aktuell sind die Top 50 allerdings noch eine ziemlich große Hürde.
Jeden Tag ans Limit zu gehen, sei sehr anstrengend. Doch dieser Drive sein nun wieder da. Genauer gesagt seit sechs Wochen. Da sei er nun wirklich wieder in seiner Karriere drinnen. Thiem: "Aber das Ganze muss ich noch viel länger durchziehen, dass ich konstante Resultate bringen kann."
Sowohl mental als auch von den Schlägen her fehlt es bei Thiem noch. "Ein bisserl beides. Es fehlt irgendwie die Überzeugung, den letzten Schritt zu gehen - das muss ich mir erarbeiten. Ich habe eh fast jede Woche die Chance dazu, so ein Match zu gewinnen. Heute habe ich es nicht geschafft. Ich muss schauen, dass ich es bei den nächsten Turnieren schaffe. Von den Schlägen her waren die Trainingssätze richtig gut und dann im Match, wenn ich angespannt bin, ist es nicht so wie es sein soll." 44 Winner in fünf Sätzen standen nach dem Match gegen Cachin nicht weniger als 84 unerzwungene Fehler gegenüber.
Im März 2022 kam Thiem auf die Tour zurück, fing sich beim ersten Turnier Covid-19 ein und sagte ehrlich nach vielen, vielen Niederlagen: "Ich habe mir lange eingeredet, dass ich alles gebe für dieses Comeback. Aber in Wahrheit habe ich meine Arbeit nicht gut genug gemacht." Im März thematisierte Thiem erstmals mentale Probleme, seit April arbeitet er mit einem Mentaltrainer.
Heilbronn | Rank | |
---|---|---|
1 | Marco Cecchinato | 72 |
2 | Jaume Munar | 81 |
3 | Daniel Elahi Galan | 91 |
4 | Filip Krajinovic | 93 |
5 | Juan Pablo Varillas | 94 |
6 | Dominik Koepfer | 103 |
7 | Matteo Arnaldi | 106 |
8 | Fabian Marozsan | 115 |
Oscar Otte | 120 | |
Pavel Kotov | 121 | |
Norbert Gombos | 132 | |
Pedro Martinez | 135 | |
Facundo Diaz Acosta | 137 | |
Filip Misolic | 142 | |
Jozef Kovalik | 143 | |
Maximilian Marterer | 144 | |
Timofey Skatov | 147 | |
Benoit Paire | 149 | |
Kaichi Uchida | 154 | |
Hugo Dellien | 160 | |
Andrea Pellegrino | 183 |
Echt jetzt? Overachiever? Am Stück prime Djokovic oder Nadal besiegen oder diese Leute am Weg in GS Finals (mehrere) schlagen? Das fällt für mich dann ehrlich gesagt nicht unter overachiever.. klar hat Thiem einen spektakulären und sehr Druckvollen Spielstil gehabt, den würde ich aber im Sinne von „Tennis gearbeitet“ aber nur bei seinem Trainingsumfang (den er in hohem Maße benötigt) als Arbeit bezeichnenPrime Thiem war halt bisserl ein Overarchiever. Vieles hat in den 3 Jahren vor dem USO Sieg zusammengepasst. Davor war er ja auch nicht wirklich das große Toptalent, dem man eine spielerische Extraklasse attestierte. In seiner Hochzeit konnte er fast immer ein Intensitätslevel höher schalten als seine Gegner. Das hat ihn so stark gemacht. Es schaut aber so aus, dass er in dieser Phase mehr mentale Körner gelassen hat, als es für den Menschen Thiem gut war. Nun steht er vor dem Problem, dass jeder ihn an seiner Primeform misst, vor allem er selbst. Wenn man andauernd hinter den eigenen Erwartungen zurückbleibt, macht es halt so gar keinen Spaß zu "spielen". Thiem spielt daher auch kaum Tennis, sondern er arbeitet Tennis. Kann man sich kaum anschauen ohne mitzuleiden.
Tennis arbeiten bezog sich nur auf jetzt.
Was ist denn für dich bitte ein Overarchiver? Thiem hat geschätzt 6 ATP Titel gewonnen, aber gleichzeitig Nadal und Nole bei GS über eben jene Prime von drei Jahren mehr als Paroli bieten können. Klammert man diese Phase aus, hat er nicht viel vorzuweisen. Was mMn dafür spricht, dass er in dieser Phase überperformt hat.
jetzt weiß ich was du meintest mit overachiever im Sinne davon, dass er die Big 3 dominieren und schlagen konnte und gleichzeitig bei Endspielen und Titelgewinnen aber zu sehr ausgelassen hat. Da würde ich definitiv mitgehen und unterschreiben, er hat sich da in einigen Spielen dann leider nicht belohnt (bspw. WTFs zweimal oder gegen Nole in Australien).Das stimmt natürlich und für mich ist Thiem insgesamt auch kein Overarchiever. Mir ging es nur um seine Prime, in der er ein Niveau hatte welches sehr weit über das davor und danach hinaus ging. Er war halt nicht in erster Linie aufgrund s/einer spielerischen Überlegenheit so stark, sondern weil er eine unglaublich hohe Energie und Intensität in sein Spiel legen konnte. Womöglich war das zu viel und man kann seinen Downfall als einer Art Burnout verstehen.
Das stimmt natürlich und für mich ist Thiem insgesamt auch kein Overarchiever. Mir ging es nur um seine Prime, in der er ein Niveau hatte welches sehr weit über das davor und danach hinaus ging. Er war halt nicht in erster Linie aufgrund s/einer spielerischen Überlegenheit so stark, sondern weil er eine unglaublich hohe Energie und Intensität in sein Spiel legen konnte. Womöglich war das zu viel und man kann seinen Downfall als einer Art Burnout verstehen.
Die Frage ist, wie lange möchte Thiem noch warten, bis er den unangenehmen aber notwendigen Weg geht?
Wartet er denn? Für mich klang das so in einem interview so, als würde er es komplett ausschließen. Dann spielt er eben Challenger, lernt man neue Orte und Menschen kennen.