Euro News; Lennox Lewis, Milo and More.
Former heavyweight champion Lennox Lewis will arrive in Kiev (Ukraine) on Thursday (Oct 13,) on the invitation of Mykola Lisin, President of the Ukrainian Federation. Lewis will attend Infox Boxing Promotion and World Sport Promotion´s big show on Friday. Topping the bill are lightheavies Viacheslav Uzelkov and Yuri Bara´shian. Uzelkov face Congolese veteran Mukadi Manda while Bara´shian is in against Hungarian Istvan Varga.
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'Don King ist ein schlechter Verlierer'
11.10.2005
Von Steven Jörgensen und Lars Dobbertin
Seit über zwei Jahrzehnten gehört Shelley Finkel zu den einflußreichsten Männern im Boxsport. So zählten die Schwergewichtsweltmeister Mike Tyson und Evander Holyfield zu den Klienten des New Yorker Anwalts. Als Berater vertritt er die Interessen der Klitschko-Brüder. Im Exklusiv-Interview mit SPORT BILD schießt er gegen US-Promoter Don King
Shelley Finkel betreute bereits Mike Tyson (imago)
SPORT BILD: Mister Finkel, früher lobte US-Promoter Don King die Klitschkos und wollte sie unter Vertrag nehmen. Jetzt nutzt er jede Gelegenheit, sie schlecht zu machen. Warum dieser Sinneswandel?
Shelly Finkel: Der einzige Grund dafür ist, daß sie mit ihm keinen Vertrag unterzeichnet haben. Er ist eifersüchtig auf sie. Wladimir und Witali sind die größten Attraktionen im Schwergewicht. Und weil er sie nicht hat, sind sie die Bösen. Die anderen Weltmeister – John Ruiz, Chris Byrd und Lamon Brewster – die alle drei bei King unter Vertrag stehen, ziehen nicht bei den Zuschauern. Auch bei seinem geplanten WM-Turnier braucht er die Klitschkos.
Warum konnte er die Klitschkos nie davon überzeugen, bei ihm zu unterschreiben?
Don kann schon sehr überzeugend sein, aber ich denke die Klitschkos sind einfach zu klug, um auf ihn hereinzufallen. Und ihnen scheint es ohne King, nicht schlecht zu gehen. Wladimirs letzter Kampf gegen Samuel Peter hatte die beste TV-Quote, die der Sender HBO dieses Jahr hatte. Jetzt wollen mehrere Sender seinen nächsten Kampf haben. Und die Rechte an Witalis Titelverteidigung gegen Hasim Rahman wurden für 12,1 Millionen Dollar von Bob Arum erworben. Soviel wurden für keinen Schwergewichtskampf seit Lennox Lewis gegen Mike Tyson mehr ausgegeben.
King sprach von einer Verschwörung zwischen Arum und den Klitschkos, um die Rechte an diesem Kampf von ihm fernzuhalten.
King soll damals gesagt haben: Finkel war zu klug für mich. Er hatte nie und nimmer erwartet, das Wettbieten um die Rechte zu verlieren. Eine Verschwörung ist Unsinn. Man muß klar sagen: Arum hat ihn überboten. King kann soviel jammern, wie er will. Warum hat er nicht mehr als 11,5 Millionen Dollar geboten? Er ist einfach ein schlechter Verlierer.
Zuvor hatten sich schon die Verhandlungen zwischen King und Ihnen über den Kampf Witali Klitschko gegen Rahman lange hingezogen. Im Nachhinein behauptet King, Witali Klitschko hätte einen Rückkampf für seine Titelverteidigung gegen Hasim Rahman verlangt und das hätte alles aufgehalten.
Nein, es war so: King wollte nicht nur 25 Prozent, die ihm normal zustehen, sondern 35 Prozent der Gesamtbörse. Daraufhin erwiderte ich, daß wir dafür aber eine Rückkampfgarantie wollen. Dabei ging es auch nicht um Optionsrechte für Rahman oder so etwas.
Warum hat King mehr verlangt?
Er hat sogar 45 Prozent gefordert (lacht). Don glaubt immer, daß er mehr wert ist, als realistisch ist.
Außerdem zweifelt Don King an Witalis Verletzungen, wegen denen der Kampf dreimal verschoben wurde.
King kann glauben, was er will, aber das ist einfach albern. Witali war verletzt und hatte eine Operation am Rücken. Sein Arzt hat einen Brief an das WBC geschickt. Der Arzt des Verbands hat Röntgenbilder und die Krankenakte bekommen. Danach hat er die Verletzung bestätigt. Ich möchte etwas klarstellen: Witali hat keine Angst vor dem Rahman-Kampf. Er hat nie versucht, sich zu drücken. Das behauptet nur King in seinen Pressemitteilungen.
Was ist Kings Motivation hinter der Medienkampagne?
Er wollte uns den Titel aberkennen lassen. Er sagte dem WBC, daß Witali nicht verletzt sei. Deshalb solle der den Titel abgeben, weil er nicht kämpft, wenn er dazu verpflichtet sei.
Wie macht King noch Politik gegen die Klitschkos?
Ein Beispiel ist die Situation bei der IBF: Kings Kämpfer DeVarryl Williamson hätte nie vor Wladimir in der Rangliste stehen dürfen. Er hatte nur Derrick Jefferson besiegt, der es selbst nicht mal verdiente, in der Rangliste zu stehen. Außerdem hatte Wladimir vor einem Jahr Williamson bereits besiegt.
Aber es gab keinen Beweis, daß King die IBF beeinflußt hatte.
Wissen Sie, es gibt ein Sprichwort: Wenn es wie ein Mensch geht und wie ein Mensch spricht, dann ist es ein Mensch. Ich sage nicht, daß der Verband korrupt ist. Aber wenn man sich die Fakten anschaut, fällt auf, daß Kämpfer oben in den Ranglisten stehen, die es nicht verdienen. Das ist nicht gut für den Sport.
Würde Don King aus Profitgier den Sport zerstören? Denkt er das Boxen oder nur ans Geld?
Don King denkt nur an Don King. Er redet nicht davon, daß seine Boxer ihre Gürtel verteidigen. Er sagt: Ich lasse dich um meinen Titel kämpfen. Er ist im Titelgeschäft, nicht im Boxgeschäft. Er sagt, wenn ich den WBA-Titel oder einen anderen Titel abgeben würde, dann will ich für immer Optionen auf Witali Klitschko haben. Das ist verrückt. Es geht nicht darum, was am besten für seine Kämpfer ist, sondern was am besten für King ist.
Man hört derzeit viel von Unstimmigkeiten, die King mit Chris Byrd und auch John Ruiz hat.
King macht seinen Boxern in den Verträgen Versprechungen, die er dann nicht einhält. Ruiz hat seit April nicht mehr gekämpft. Byrd hat innerhalb der letzten elf Monate nur einen Kampf bestritten. Diese Kämpfer müssen ihren Lebensunterhalt bestreiten, aber King läßt sie nicht kämpfen. Dabei sind sie alt und werden bald aufhören.
Warum unterschreiben Kämpfer immer noch Verträge mit King, wenn sie diese Fälle kennen? Wird es in der Zukunft möglich sein, ihn loszuwerden?
So ganz wird man ihn nie loswerden. Aber die Boxer werden klüger. Ich denke, immer weniger werden Verträge mit ihm eingehen. Sie sehen auch die Vergangenheit. Als Mike Tyson King verließ, hat Tyson ihn verklagt. Er behauptete, King hätte ihn um 100 Millionen Dollar betrogen. Tyson bekam schließlich 14 Millionen Dollar zugesprochen. King hätte sich nicht darauf eingelassen, wenn er Tyson vor Gericht besiegen hätte können. Andere klagen gegen King, weil sie denken, daß er nicht hält, was er verspricht. Es ist kein Zufall, daß Boxer wie Mike Tyson und Larry Holmes nach ihrem Bruch mit King nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Selbst Muhammad Ali klagte damals gegen ihn.
Don King verklagt derzeit seinen eigenen Kämpfer Rahman. Er will eine Garantie erklagen, daß er auf jeden Fall zwei Millionen Dollar von dessen Börse beim Kampf gegen Witali Klitschko bekommt.
Rahman hat gerade Insolvenz erklärt. Das würde Kings vertragliche Ansprüche negieren. Ich habe auch noch nie von einem Vertrag gehört, in dem ein Promoter sich garantieren läßt, daß er auf jeden Fall 50 Prozent der Börse des Kämpfers erhält. Es gibt zwar keine Richtlinien, aber normal wären höchstens 20 Prozent. King nimmt soviel, wie er nur kriegen kann.
Fälle wie dieser zeigen, daß Kings eigene Loyalität nicht besonders groß sein kann. Trotzdem wirft er den Klitschkos Illoyalität vor, weil sie ihren früheren Promoter Klaus-Peter Kohl verließen.
Ich halte die Klitschkos für sehr loyal. Ihr Vertrag mit Kohl war damals ausgelaufen und sie wollten einfach ihre Karriere selbst kontrollieren. Wenn selbst King sagt, daß die Klitschkos keine schlechten Kerle sind, warum nennt er sie dann illoyal und sagt, daß er sich rächen werden, weil sie seinen Bruder Peter Kohl verlassen hätten. Außerdem: Jetzt spricht er von seinem Bruder Peter Kohl. Aber als der noch die Klitschkos hatte und nicht mit King Geschäfte machte, war Kohl der Schreckliche.
Wie ist Ihr Verhältnis zu Don King?
Ich habe mit ihm gesprochen und gesagt: Don, das sind keine persönlichen Animositäten zwischen uns. Mein Job ist es, das Beste für die Klitschkos zu tun. Und wenn das nicht mit dem übereinstimmt, was du willst, dann mußt du damit zurechtkommen. Ich respektiere Kings Intelligenz und seine Arbeitsmoral, aber er sollte sich an seine Verträge mit seinen Boxern halten.
http://www.sportbild.de/nncs/sportmix/2005/10/11/115050.html