Doping beim Team Telekom


Malte

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Ich denke wenn man diesbezüglich eine Regelung findet, dürfte es noch mehr Fahrer geben die komplett auspacken. Vor allem auch prominentere.

Das ist glaube ich ein ganz wichtiger Punkt, der auch über die Zukunft des Radsports entscheiden wird. Es muss allen klar sein das es eine lückenlose Aufklärung nicht geben wird und das man nicht alle Personen, die an Dopingvergehen beteiligt waren, nachträglich belangen kann. Da würde niemand mehr übrig bleiben, man kann (und darf) Jahrzente des Radsports nicht im Nachhinein so entwerten.

Deswegen halte ich das Aufarbeiten der Vergangenheit auch für überflüssig. Der Radsport hat nur eine Zukunft, wenn man sich auf die Gegenwart konzentriert. Das funktioniert meiner meinung nach nur dann, wenn man 3 grundsätzliche Voraussetzungen schafft.

Das wichtigste sind zunächst Regelungen die zukünftige Dopingvergehen betreffen.

Hier muss man mit aller Konsequenz vorgehen und muss potentielle Dopingsünder mit der größtmöglichen Abschreckung vom Doping fern halten. Das kann meiner Meinung nach nur durch 3 Dinge wirklich effektiv geschehen.

a) Erwischte Dopingsünder werden lebenslang gesperrt und es wird somit praktisch ein Berufsverbot ausgesprochen.

b) Erwischte Dopingsünder müssen sich strafrechtlich verantworten. Hier müssen länderübergreifend und einheitlich die gesetzlichen Regelungen geschaffen werden.

c) Erwischte Dopingsünder müssen die erzielten Preisgelder wieder zurück zahlen und zwar auch die Preisgelder, die vor dem Dopingvergehen erzielt wurde. Das ist sicherlich ne brisante Geschichte, aber der finanzielle Aspekt ist nunmal mit aussschlaggebend, für die Bereitschaft zum Doping. Hier müssen die Fahrer vertraglich verpflichtet werden, eine solche Regelung zu akzeptieren. Nicht mehr für die jetzige Vergangenheit, sondern ausschließlich für die Zukunft.

Das Ganze funktioniert jedoch nur, wenn man bereit ist einen wirklichen Neuanfang zu wagen. Dazu gehört meiner Meinung nach zwingend der zweite Aspekt.

Sind die obigen Punkte umgesetzt, muss es imo zwingend so etwas wie eine General Amnestie geben.

Man muss einen Schlußstrich ziehen und die Vergangenheit als Geschehen hinnehmen. Man muss allen Beteiligten, auch den größten Sündern, die Möglichkeit zu einem sauberen Neuanfang geben. Ansonsten werden sich die Enthüllungen, Skandale und Gerichtsverhandlungen noch jahrelang hinziehen. Wir sind an einem Punkt an dem es nicht mehr um einzelne Personen geht, sondern nur noch um den Radsport.

Was dann noch fehlt wäre der 3 wichtige Punkt und zwar das Aufspüren von Dopingsündern. Imo kommt man hier nicht mehr an Gentests vorbei und hier müssen alle Fahrer vertraglich verpflichtet werden, umfassenden Untersuchungen zuzustimmen.

Auch dann hat man keine Garantie das die Sportler wirklich auf Doping verzichten, aber man muss die besten wissenschaftlichen Möglichkeiten ausnutzen, um Doping nachzuweisen. Die bisherige Testmethode hat sich nunmal als unzureichend erwiesen.

Ich glaube wirklich, dass der Radsport nur durch die größtmögliche Abschreckung, durch das Akzeptieren der Radsport Vergangenheit und durch neue Testmethoden (Genetik) noch zu retten ist.

Die Frage ist halt wirklich, ob die Politik bereit ist Zeichen in diese Richtung zu setzen. Ob man bereit ist allen Beteiligten eine General Amnesie in Aussicht zu stellen, wenn diese einen wirklichen Neuanfang mit radikalen Änderungen wagen wollen.

Ich glaube nicht daran. Ich glaube das die Sensationsgier zu stark ist und das man stärker daran interessiert ist, soviele Beteiligte wie möglich nachträglich zu erwischen. Man konzentriert sich zu sehr auf die Vergangenheit, damit wird man den Radsport nicht retten.
 
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ManfredderTruck

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malte :thumb:
großartiger post.

wenn ich diese zeilen lese, sehe ich ja doch noch licht am ende des radsporttunnels. leider kann ich es mir noch nicht vorstellen. es steckt zuviel manipulative finazkraft hinter der ganzen maschinerie. :(
 

Patrick

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Ich denke die größte Chance Licht ins Dunkel zu bringen besteht in einem strafrechtlichen Prozess gegen die Freiburger Ärzte, und der scheint mir unumgänglich.
 

Roberts

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allen Beteiligten eine General Amnesie

:thumb: - Das ist mal eine sensationelle Idee. Alle beteiligten Fahrer, Funktionäre und Teams bekommen eine kollektive Gehirnwäsche und vergessen dabei alles, was sie über Doping wissen.

Scherz beiseite:
Für mich bleibt es, egal welche Maßnahmen bei der Dopingverfolgung ergriffen werden, immer ein Hase & Igel-Spiel. Kreativität wird sich durchsetzen und die liegt erfahrungsgemäß immer auf Seiten der Doper/Dopingmittelentwickler etc. - Ich würde daher nach wie vor dafür plädieren, dass Doping freizugeben. Dann gewinnt eben am Ende das beste Paket aus Fahrer/Team/Dopingmittel/-labor. Da Leistungssport in allen Bereichen ohnehin eher Geschäft als Sport ist, kann sich m.E. dann niemand über den Untergang des Sportes beschweren.

Roberts
 
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GiroTourVuelta

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@Malte
:thumb: guter Post
Nur halte ich es für falsch immer die Fahrer zur Verantwortung zu ziehen.
Meiner Meinung nach müsste man die kompletten Führungsrigen austauschen. T-Mobile hat mit Stapelton einen geholt, der von Außen kommt, das müsste man bei Allen Teams so machen. Leute wie Riis, Pevenage, Goodefrot oder auch Lefevre gehören aus dem Radsport entfernt.

Es reicht allerdings keine Generalamnestie im Radsport, sondern sie muss auch in anderen Sportarten folgen: Nordische Ski Sportarten, Leitatlethik, Tennis, Fußball etc.....
Denn ich glaube kaum, das es nur der Radsport ist der solch ein großes Dopingproblem hat.
 

Omega

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Ich würde daher nach wie vor dafür plädieren, dass Doping freizugeben. Dann gewinnt eben am Ende das beste Paket aus Fahrer/Team/Dopingmittel/-labor. Da Leistungssport in allen Bereichen ohnehin eher Geschäft als Sport ist, kann sich m.E. dann niemand über den Untergang des Sportes beschweren.

Roberts
Da ist für den medienwirksamen Hochleistungssport etwas dran. Dort laufen genug Ärzte rum, die das gesundheitliche Risiko für die Athleten auf geringem Niveau halten können. Geht es bei einigen schief, kann man diesen auch entgegenhalten, dass sie es ja wollten.

Aber wo ziehen wir die Grenze? Wie ist es bei Jugendlichen? Wenn dort schon Voraussetzungen in jugen bis jüngsten Jahren geschaffen werden, um später Spitzenleistungen zu vollbringen. Wie ist es bei 19-jährigen, die von ihren Eltern dazu getrieben werden oder von Trainern, die enorme Einflußmöglichkeiten haben.

Wird nur ein Teil des Dopings freigegeben? Führt das nicht wieder dazu, dass weitere Mittel gefunden werden, die zu enormen Risiken für Leib und Leben führen.

http://www.aerztezeitung.de/docs/2002/09/06/159a0301.asp
Leberschäden, Skelettverformungen, Unfruchtbarkeit, Vermännlichung, Eierstockzysten, Fehlbildungen bei Kindern

Darf man diese Folgen außer acht bzw. in Kauf nehmen?
 

theGegen

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Eine Amnestie für geständige Dopingsünder hätte unter Umständen etwas. Geltend für die Vergangenheit, denn es wäre ein Hohn in den Augen aller Dopingbekämpfer, wenn ein ertappter und geständiger Doper ohne Sperre weitermachen kann. Für zurückliegende Machenschaften könnte man den Trick benutzen, dass ja damals kein "Ertappen" vorgelegen habe und somit die Erfolge/Preisgelder unberührt bleiben.
Ein Doping zumindest billigendes Team wie Telekom würden somit auch die Grundlagen entzogen, mit denen sie ihren ehem. Angestellten Ullrich zu Schadensersatz heranziehen wollen.

Manch einer der Ehemaligen (auch erfolgreichere als Bert Dietz) könnte auf dieser Grundlage "auspacken" und somit auch andere Mauscheleien entlarven, sowie als Utopie den Radsport wirklich sauberer werden lassen.

Fuentes und oder EPO ist sicher nicht alles. Wo haben die anderen Fahrer ihre Bezüge gehabt, die erfolgreich fuhren, aber nicht auf der Kundenliste stehen? Sind das die wahren Saubermänner oder bekamen die ihr Zeug von wem anders?
Haben die vielleicht schon was ganz anderes in petto und EPO ist schon längst ein alter Hut?

Mithilfe von geständigen Altfahrern aufgrund einer Vergangenheits-Amnesie-Amnestie könnte man all die Manager/Teamchefs/Ex-Betrüger/Ärzte/Masseure rauskicken, die seit Jahrzehnten ihr selbes schmutziges Handwerk versehen.

Das wäre immerhin schon was und diesem Heinrich/Schmidt-Gespann geht es ja jetzt wunderbar an den Kragen.
Auf internationalem Weg muss das ebenso voran gehen. Sobald die Belgier ihren Lefevre stützen und die Spanier ihre Saiz-Kaliber haben nutzt ein nationaler Weg nicht viel.

Aber in Deutschland ist dafür gerade eine gute Stimmung und darum ist es auch nicht verwunderlich oder schlimm, wenn hier und auch in Frankreich damit rigider umgegangen wird. Zumal es sich ja auch um DEUTSCHLAND und FRANKREICH handelt und nicht um bspw. Luxemburg oder Ungarn: da würde sich doch keine Sau für interessieren, wenn bspw. der ungarische Radsportverband kein Doping mehr toleriert und die Fahrer eine blütenweiße Weste nachweisen können.
Wenn die großen Länder sowas betreiben, dann steckt da einfach mehr Wucht dahinter, die so Patenstrukturen leichter aufbrechen lassen.

Und natürlich den Blick für die anderen Sportarten nicht verschließen! Nur, weil der Radsport ein offensichtliches und naheliegendes Opfer darstellt, darf man die anderen (mit vielleicht noch stärkerer Lobby) nicht verschonen.
 

Malte

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Eine Amnestie für geständige Dopingsünder hätte unter Umständen etwas. Geltend für die Vergangenheit, denn es wäre ein Hohn in den Augen aller Dopingbekämpfer, wenn ein ertappter und geständiger Doper ohne Sperre weitermachen kann. Für zurückliegende Machenschaften könnte man den Trick benutzen, dass ja damals kein "Ertappen" vorgelegen habe und somit die Erfolge/Preisgelder unberührt bleiben.
Ein Doping zumindest billigendes Team wie Telekom würden somit auch die Grundlagen entzogen, mit denen sie ihren ehem. Angestellten Ullrich zu Schadensersatz heranziehen wollen.

Ich denke schon das es ein Ansatz wäre, allerdings eben nur in Kombination mit einer weitaus größeren Abschreckung für die Fahrer.

Es reicht einfach nicht aus, nur mit einer 2 jährigen Sperre als Konsequenz zu drohen. Die Sportler müssen wissen das sie bei einem Dopingvergehen strafrechtlich belangt werden. Das sie finanziell belangt werden und das sie ihren Beruf nie wieder ausüben werden können. 2 Jahre Sperre ist keine Hürde, im Vergleich zu dem was man gewinnen kann, wenn man sich durch Doping in den Kreis der besten fährt. Als Millionär lebt es sich, trotz angekratzdem Ruf, immer noch fantastisch.

Zudem dürften es sich die Sportler, die trotz Doping nicht das Potential haben ganz vorne zu landen, sicher 2 mal überlegen, ob sie zu unerlaubten Mitteln greifen, wenn eine existenzielle Bestrafung droht.

Für mich ist das der wichtigste Punkt überhaupt und erst wenn man die Abschreckung auf das höchste Level geschraubt hat, kann man darüber nachdenken, die Vergangenheit als gegeben zu akzeptieren und den Sportlern ihre Sünden erlassen und einen Schlußsstrich unter dieses Kapitel ziehen.

@roberts

:laugh2: Auch wenns spät war, der Vertippser hat was :laugh2:
 

Allen

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Am Ende bleibt man trotzdem immer bei der Kontrolle stehen. Das ist einfach der Kernpunkt der Sache, ist die nicht effizient, wird es immer Betrüger geben.

Es gab ja jetzt schon einige Radfahrer die augepackt haben ... im Prinzip brauchts nicht noch mehr. Wir wissen das alle dopen / es ein flächendeckendes Problem ist. Es geht darum die Kontrollen nicht so starr zu machen wie sie jetzt sind. Es ist klar wenn ich weiss, wann und wo ich kontrolliert werde, dass jeder Doper sich auf dieses Schema einstellen und die entsprechenden Gegenmassnahmen treffen kann. Die Tricks wo selbst Fremdurin in die Blase gespritzt wird, kommen ja nur zustande, weil der Fahrer immer noch Zeit bis zur Dopingkontrolle hat.

Die Leute müssen einfach direkt zur Kontrolle und nicht zuerst noch in den Mannschaftsbus wo man noch schnell das Blut verdünnt ... . Die Dopingkontrolle im momentanen Zustand ist leider ein schlechter Witz. Die Kontrolle muss so sein wie ne Razzia, unvorbereitet und zu jeder Zeit, alles andere macht in meinen Augen keinen Sinn.

Am Giro gabs bis jetzt auch noch keine positive Probe, obwohl wahrscheinlich jeder geladen ist. :eek:
 

Malte

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@Malte
Nur halte ich es für falsch immer die Fahrer zur Verantwortung zu ziehen.
Meiner Meinung nach müsste man die kompletten Führungsrigen austauschen. T-Mobile hat mit Stapelton einen geholt, der von Außen kommt, das müsste man bei Allen Teams so machen. Leute wie Riis, Pevenage, Goodefrot oder auch Lefevre gehören aus dem Radsport entfernt.

Im Prinzip hat du damit schon Recht, aber für die Zukunf geht es imo nur über den Weg der Fahrer. Man muss dahin kommen das die Fahrer den Teamchefs den Stinkefinger zeigen, sollten diese illegale Methoden vorschlagen. Bisher wird Doping zwar von allen (Fans, Funktionäre, Medien etc) mit Empörung zurück gewiesen, bestraft wird das Ganze jedoch vergleichsweise gering. Die Angst erwischt zu werden ist imo unter den Fahrern in der Vergangenheit deutlich geringer gewesen, wie die Hoffnung auf Ruhm, Ehre und Reichtum.

Das Risko Doping muss einfach deutlich erhöht werden. Um es mal ein bisschen überspitzt auszudrücken. Wenn ich morgen die Sparkasse an der Ecke ausraube, erwischt werde und dafür 2 Jahre auf Bewährung bekomme und die geklaute Kohle behalten darf, würde ich die 2 Jahre durchaus in Kauf nehmen.

Imo kann man Doping nur mit einem vernünftigen Strafmaß wirkungsvoll bekämpfen. Zu sagen Doping ist schlecht und es im gleichen Atemzug wie einen Kavaliersdelikt zu behandeln hat dazu geführt, das Doping sich flächendeckend ausgebreitet hat (nicht nur im Radsport).

Edit:

Ich lese übrigens gerade auf Sport1 das auch Dietz eine Art Generalamnestie vorgeschlagen hat. Vielleicht wird sowas ja wirklich in den nächsten Tagen thematisiert werden und es setzt ein Umdenken ein.
 
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theGegen

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Ich denke schon das es ein Ansatz wäre, allerdings eben nur in Kombination mit einer weitaus größeren Abschreckung für die Fahrer.

Es reicht einfach nicht aus, nur mit einer 2 jährigen Sperre als Konsequenz zu drohen. Die Sportler müssen wissen das sie bei einem Dopingvergehen strafrechtlich belangt werden......

Die Frage ist eben: "Von wem?" Wäre für mich schon ein Hohn, wenn eine Privatklage dazu führt, dass Telekom eine Entschädigung von Ullrich dafür bekommt, weil er den Methoden gefolgt ist, für die man ihn auch bezahlt hat?
Das Geld von Telekom sollte dann direkt schönmal an Franke und Co. weitergeleitet werden. Als ob die nicht gewusst hätten, was es heißt, im Radsport eine große Nummer zu werden. Die haben ja auch einen Gegenwert schon gehabt: den 10-jährigen Werbeeffekt in den Jahren 1996-2006.
Inzwischen haben hierzulande Sponsoren, die mit Doping in Verbindung gebracht werden, einen negativen Werbeeffekt. Sollte einmal ein "Gerolsteiner"-Fahrer ordentlich auffliegen, gäbe das für einen Mineralwasser-Hersteller einen beträchtlichen Marketingschaden. Vielleicht halten sie sich ja insofern raus, indem sie sich von ihren Team-Managern entsprechende Sicherheiten einbauen lassen. Entweder: "ach, was - wir sind alle sauber!" oder "Das kriegt sowieso nie einer raus".
Wenn es infolge eines allgemeinen Trends mehr Sponsoren gibt, die einwandfreie Praktiken verpflichtend machen, kann auch den alten Seilschaften eher das Handwerk gelegt werden. Gute Zeugen wären dabei sicher hilfreich. Früher konnte es ja noch mehr Sinn gemacht haben, in den Radsport zu sponsern - Liveübertragungen satt in ganz Europa über Wochen hinweg. Das wird auch immer der Anreiz für Werbende bleiben, nur: keine Sünder mehr...
 

Les Selvage

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Nach dem gestrigen Geständnis von Dietz überlegt die Telekom laut Frommert jetzt laut ARD Text aus dem Radsport auszusteigen. Aldag steht ebenfalls kurz vor der Entlassung.

Ebenso fordert der Vorsitzende des Sportausschusses ARD und ZDF auf, die Übertragung der Tour de France und weiteren Radsports aus dem Programm zu nehmen, bis der Sport sich selber gereinigt habe.

Christian Henn hat laut Holczer ebenfalls gestanden. Der arme, saubere Herr Holczer, der Henn imemr zum Unschuldslamm erklärt hatte...
Am Ende kommt es ja auf Telekom zurück, insofern, vielleicht will man jetzt auch die Chance nutzen um dem Team Telekom eins auszuwischen.
 
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Drago

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Heinz Becker Land
Ist das ein Dreck, aber jetzt kommt langsam alles raus.

Aber warum Aldag feuern? Der kann doch für nix was so lange zurück liegt. Es seitdem er ist selbst verdächtigt.

Kann man im TV irgendwo ein Interview sehen, das von Frommert z. B.?
 

theGegen

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.....
Christian Henn hat laut Holczer ebenfalls gestanden. Der arme, saubere Herr Holczer, der Henn imemr zum Unschuldslamm erklärt hatte...
Am Ende kommt es ja auf Telekom zurück, insofern, vielleicht will man jetzt auch die Chance nutzen um dem Team Telekom eins auszuwischen.

Warum sollte ausgerechnet der Ex-Profi Henn sauber gewesen sein? Saubere ehem. Radprofis als jetzige Sportdirektoren dürften schwer zu finden sein. Solange sie nur funktionierende Rädchen innerhalb eines etablierten Systems gewesen waren, heißt das ja noch nicht, dass sie derlei Gebräuche auch auf die heutigen Fahrer anordnen. Dasselbe mag für Aldag, Riis, oder sonstwen gelten. Beweise für heutige Machenschaften sind das ganz sicher nicht.

Ganz die Berichterstattung ausfallen zu lassen, ist natürlich ein schnell dahin geworfenes Sauber-Blah.

Eine kritische Berichterstattung wäre ja mal ein Anfang... nur warum das auf die Frankreich-Tour abwälzen, die ebenfalls Bemühungen um einen sauberen Sport zeigen?
Die ganzen Exklusivverträge und Rahmensponsorings müssen weg, um sich nicht gemein zu machen, mit u.U. betrügerischen Machenschaften.
Das Rennen und das sportliche Ergebnis, sowie auch das Drumherum Dopingproblematik aud deren Aufdeckungen gehören jedoch zur Chronistenpflicht.

Außerdem: Machen die Sendeanstalten jetzt nicht auch auf Quote? Der Unterschied zwischen Ullrich-Huldigung und Ullrich-Recherche und Radsport=Dopingsumpf ist diesbezüglich gar nichtmal groß.
 

JoJoJo1

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Sie berichten über das, was die Öffentlichkeit interessiert. Das ist nunmal ihr Auftrag. Was "besser" ist, ist das sie nicht mit Erfolgsprämien etc. versuchen die zu berichtenden Fakten interessanter zu machen.
 

sefant77

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Die Uni Freiburg hat die beiden erstmal suspendiert (angeblich in gegenseitiger Absprache).
 

theGegen

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Sie berichten über das, was die Öffentlichkeit interessiert. Das ist nunmal ihr Auftrag. .....

Eben. Dazu gehört eigentlich auch die Tour de France. Es muss ja nicht - wie vor erst ein paar Jahren - in einen kritiklosen gesponsorten Kniefall-Journalismus münden.
Und wenn ARD/ZDF es nicht zeigt, dann zeigt es eben Eurosport, die auch ganz schön rumeiern zum Thema Doping, aber es gibt dennoch weiterhin Radsportler und die publikumswirksamen Veranstaltungen und somit ein öffentliches Interesse.
Von ARD/ZDF und anderen staatlichen Sendern könnte aber entsprechender Druck auf den Weltverband ausgeübt werden, um z.B. einen verbindlichen Gentest einzufordern.
 

Buster D

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Ist das ein Dreck, aber jetzt kommt langsam alles raus.

Aber warum Aldag feuern? Der kann doch für nix was so lange zurück liegt. Es seitdem er ist selbst verdächtigt.

Kann man im TV irgendwo ein Interview sehen, das von Frommert z. B.?

Du glaubst doch nicht das Henn, nachdem er Sportdirektor wurde, seinen Profis gesagt hat: "Jungs ich weiß, ohne Doping hat man keine Chance, aber uns bei Gerolsteiner reicht es, wenn ihr die Topfahrer ab und zum beim Wasserholen zu Gesicht bekommt"

Gleiches gilt für Aldag und Co. Wenn schon dann müssen sie richtig auspacken.


Gerade der ehemalige Profi Henn (gilt aber eigentlich für alle ehemaligen Profis, die jetzt sportliche Leiter sind, Riijs ist das krasseste Beispiel), der laut eigener Aussage gedopt hat, weil er ansonsten nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen wäre, der will uns jetzt erzählen, dass er diese Erfahrungen völlig ausgeblendet und nicht an seine Schützlinge weitergegeben hat, als er bei Gerolsteiner anheuerte.
 

theGegen

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Du glaubst doch nicht das Henn, nachdem er Sportdirektor wurde, seinen Profis gesagt hat: "Jungs ich weiß, ohne Doping hat man keine Chance, aber uns bei Gerolsteiner reicht es, wenn ihr die Topfahrer ab und zum beim Wasserholen zu Gesicht bekommt"

Gleiches gilt für Aldag und Co. Wenn schon dann müsssen sie richtig auspacken. Oder will mir einer ernsthaft erzählen, dass es nach 1999 kein Doping mehr gab und bei Gerolsteiner sowieso nicht.

Aber genau dazu wird es nicht kommen. Also zum vollständigen Auspacken. Ich möchte beim Beispiel "Gerolsteiner" bleiben, zumal ich daher komme. Henn, Holczer und natürlich die Fahrer werden von wem bezahlt? Gerolsteiner.
Die sind dennoch als Sponsor dabei geblieben, obwohl sie berechtigte Ängste haben mussten, dass ein gravierender Gerolsteiner Dopingfall ein ganz schlechtes Licht auf ein natürliches Quellprodukt werfen würde.
Warum? Entweder sie haben Vertrauen, dass da alles mit rechten Dingen zugeht, oder sie werden be§chissen.
Oder: Sie wissen, dass Holczer/Henn schummeln, aber sind zuversichtlich, dass das nie rauskommt.

Solange weder das Eine oder das Andere feststeht, machen alle ihren Schnitt: Gerolsteiner als Sauber-Sponsor, Holczer als Vorreiter für den sauberen Sport und Henn als ggf. geläuterter und teilweise geständiger Sünder.
Bezahlt wird das aber grundsätzlich durch "Gerolsteiner", die Henn ganz schnell fallen lassen können, wenn er sich nicht an gewisse Vereinbarungen hält.
Das ist jetzt alles rein hypothetisch, aber so in der Art könnten sich ähnliche Verträge/Vorgänge zwischen Sponsoren/Teams abspielen.
Und wer zum falschen Moment was sagt - oder nix sagt - der ist raus aus dem Spiel.
 
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