Doping im Tennis


Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Da Eufemiano Fuentes gerade in Spanien vor Gericht steht und der Name von Rafael Nadal im ZUsammenhang von Fuentes ganz oben auftaucht sollten wir vielleicht auch hier darüber diskutieren und nicht nur im Radsport-Bereich.

Was glaubt ihr, kommt noch etwas heraus? Die Richterin hat ja grandios unter Beweis gestellt, dass sie kein Interesse an den Namen der übrigen Sportler hat.

Rochus hat sich pünktlich zum Nadal Comeback zu Wort gemeldet und als erster aus der Szene ausgesprochen was viele denken. Es könnte auf der Tour Schutzsperren geben die nicht veröffentlicht werden.

Gegenüber der Zeitung «La Libre Belgique» sagte Christophe Rochus: «Die Dopingtests beweisen nichts. Was Nadal betrifft gibt es zwar nur Gerüchte, aber alle fragen sich: Wie kann man in Roland Garros so stark auftreten und einen Monat später gar nicht mehr in der Lage sein, Tennis zu spielen? Das scheint suspekt, aber es gibt keine Beweise. Unter Umständen ist er tatsächlich verletzt.»

Ähnlich äußert er sich über Söderling.

http://www.20min.ch/sport/tennis/story/23576700

Andy Murray hat sich vor und nach den AO für mehr Blutproben im Tennis stark gemacht.
Der langjährige WADA Chef Pound meint.

Allein der körperliche Kontrast zwischen den Spielern der 1980er Jahre und heute schaffe schon Zweifel: "Es hat Spaß gemacht, damals in Wimbledon die Duelle zwischen (John) McEnroe und (Björn) Borg zu sehen. Sie wirken im Vergleich mit den heutigen Spielern im Rückblick wie kleine Greise. Selbst (Ivan) Lendl, der notorisch fit war, sieht wie ein kleiner alter Mann aus im Vergleich zu diesen Leuten jetzt."

http://www.sport1.de/de/tennis/newspage_672055.html

Tennis hat meiner Meinung nach ein massives Dopingproblem, welches vertuscht wird wie einst im Radsport. Ich persönlich glaube nicht das im Prozess etwas rauskommt, halte es aber für gut möglich, dass bei entsprechenden Angeboten noch die ganze Geschichte ans Licht kommt. Ob Eufemiano ein Buch schreibt oder seine Frau irgendwo auspackt. Wenn genug Leute in Rente sind und kaum noch Jemand hart getroffen wird, kommt die ganze Wahrheit wahrscheinlich ans Licht. Frau Fuentes (sie war einst eine Leichtathletin auf Internationalem Niveau) hat vor Jahren schon angedeutet, dass sie ab Olympia 1992 fast den ganzen spanischen Sport auffliegen lassen könnte.
So etwas will ich nicht wirklich lesen, aber die ATP und die WTA sollten dringend mehr Bluttests einführen. Bei den Damen sieht es ja absolut nicht besser aus. Wenn eine Errani viele Jahre auf der Tour stagniert und nachdem sie mit Armstrongs Erfolgscoach/Arzt zusammen arbeitet plötzlich auf die 1 im Doppel schießt und nebenbei in die Weltspitze im Einzel. Dann gibt es keine positive Presse für den Sport und die gute Frau gibt noch zweideutige Interviews zu dem Thema bis sie sich endlich zumindest offiziell von Ferrari getrennt hat.

Bevor es den ganz großen Knall gibt, sollten die Kontrollen schleunigst verbessert werden, dann kann man zumindest behaupten aktuell alles gegen Doping zu machen und den ganz großen Schaden für Tennis vermeiden.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Bei Rafa kann ich mir - genau wie bei Federer - Doping beim besten Willen nicht vorstellen. Das sind durch & durch Sportsmänner. Aber wer würde schon seine Hand ins Feuer legen?


Rafa Nadal äußert sich zum Thema Doping http://www.sport1.de/de/mehrsport/newspage_672835.html

Nadal geht in die Offensive, aber das ist eher das übliche wenn man unter Dopingverdacht steht.

Diese Absatz ist wirklich geil.

Für Nadal ist klar, dass spanische Sportler nicht in die Dopingaffäre um den spanischen Mediziner Eufemiano Fuientes verwickelt sind. "Ich glaube, der Doktor hat mit ausländischen Sportlern zusammengearbeitet, aber weil er Spanier ist, wird der spanische Sport vorverurteilt", sagte Nadal.
:laugh2::mensch:

Na klar, die DNS Probe von einem Valverde war natürlich gefälscht und die ca 30 anderen Spanier die durch diesen Fall überführt wurden, wurden zu Unrecht bestraft. Neben der Überführung durch den Fuentes Skandal wurden viele zwar auch positiv getestet, wie Heras, Sevilla, aber das ist alles Teil der großen Verschwörung gegen Spanien.
Selbst die Spanische Justiz steckt mit in der Verschwörung und weigert sich deshalb Fuentes nach den Namen zu Fragen.

Sorry aber so einen quatsch kann er doch nicht ernst meinen.
 

Rhaegar

Bankspieler
Beiträge
3.678
Punkte
113
Mal wieder schön, was in Deutschland aus dem Interview gemacht wird. Wörtlich sagt er, dass er gehört hat, dass Fuentes (auch) mit ausländischen Athleten zusammengearbeitet hat, aber weil er Spanier ist, wird die Geschichte maßgeblich auf den spanischen Sport bezogen (was auch kaum von der Hand zu weisen ist). Mit keinem Wort sagt Nadal, dass spanische Athleten nicht involviert waren. Man sollte schon das Originalinterview lesen, bevor man sich auf irgendwelche Interpretationen bezieht.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
39.237
Punkte
113
Ort
Austria
da wir das thema ja schon bei den australian open diskutiert haben dachte ich mir, es könnte mal ein eigener thread dazu eröffnet werden.

zum topic: wie schon mal geschrieben, grundsätzlich kann man wohl auch im tennis für niemandem mehr die hand ins feuer legen... allerdings lag bei mir der verdacht des jungen nadals (das soll keine hexenjagd oder sonstiges sein, aber seine damalige körperliche verfassung war schon teils fragwürdig) sicher näher als beispielsweise bei einem federer - dem physisch hier und da teilweise das letzte quäntchen in langen partien zu fehlen schien.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
29.500
Punkte
113
Ich denke schon das nadal zumindest mal gedopt hat. Ich glaube allerdings auch, dass der FC barcelona und die spanische fußball nationalmannschaft bis oben hin voll sind oder zumindest waren.

es gibt doch ganz klare aussagen, dass bei fuentes auch fußballer und tennisspieler dabei waren (auch wenn ich nicht weiß wie glaubwürdig dieser ösi typ ist), da liegt doch nahe das die spanischen asse dabei waren.

djokovic wirkt für mich noch klarer voll. seine wandlung zum unzerstörbaren terminator, der 5 stunden lang vollgas gibt und am nächsten tag wieder taufrisch ist, kann ich einfach nicht glauben. er war ja früher einer der durchaus mal aufgegeben hat. das nur gluten die erklärung ist, glaube ich eher nicht.

Bei federer würde ich meine hand nicht ins feuer legen (wie gesagt wer 10 jahre lang am stück nie ein match aufgibt oder ein formtief hat ist schon nicht unverdächtig), aber von den top4 würde ich ihm am ehesten zutrauen sauber zu sein. er hat eben auch am meisten natürlichen skill.

sollte tennis tatsächlich dreckig werden, müsste man aber auch dem tennissport eine gewisse schuld geben. denn durch die langsamen plätze, leichten plastik schläger und poly seiten hat sich tennis deutlich von einem skill sport zu einem topspin grindfest entwickelt, bei dem es mehr darauf ankommt den ball öfter und härter rüberzuprügeln bis einer nicht mehr kann.

die ATP würde gut daran tun die plätze wieder schneller zu machen um den skill wieder in den vordergrund zu stellen, denn wir erleben schon zu oft matches bei denen beide spieler 5 stunden auf den ball eindreschen bis irgendjemand mit krämpfen kollabiert.

die langsamen plätze haben auf das tennis einen ähnlichen einfluss wie die hochgebirgsetappen auf die tour de france. man bekommt den ball einfach nicht tot und muss deshalb 20 mal voll draufdreschen bis man den punkt gewonnen hat. ob das der sinn von tennis ist?

PS: das soll jetzt kein gehate sein. ich denke grundsätzlich, dass der moderne sport dreckig ist, egal ob es sich um klitschko, messi, ronaldo, lebron oder usain bolt handelt. ich werfe da tennis keinesfalls irgendeine sonderstellung vor was doping angeht sondern halte es für allgegenwärtig.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Mal wieder schön, was in Deutschland aus dem Interview gemacht wird. Wörtlich sagt er, dass er gehört hat, dass Fuentes (auch) mit ausländischen Athleten zusammengearbeitet hat, aber weil er Spanier ist, wird die Geschichte maßgeblich auf den spanischen Sport bezogen (was auch kaum von der Hand zu weisen ist). Mit keinem Wort sagt Nadal, dass spanische Athleten nicht involviert waren. Man sollte schon das Originalinterview lesen, bevor man sich auf irgendwelche Interpretationen bezieht.

Das hört sich dann schon anders an. Du liest also immer Orginalinterviews, egal auf welcher Sprache?
Sport 1 ist nicht die verlässlichste Seite, aber so krass sollten sie den Inhalt nicht verdrehen.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
es gibt doch ganz klare aussagen, dass bei fuentes auch fußballer und tennisspieler dabei waren (auch wenn ich nicht weiß wie glaubwürdig dieser ösi typ ist), da liegt doch nahe das die spanischen asse dabei waren.

Es gibt ja nicht nur den Ösi, Fuentes hat es selbst gesagt, bevor er erwischt wurde gegenüber den Patienten, siehe die Aussagen von Jaksche oder Hamilton und er hat es danach mehrfach wiederholt. Seine Frau hat Andeutungen gemacht. Die UCI hat die Sportarten genannt als sie Akteneinsicht hatte und dann wurde es plötzlich still.

Die technische Entwicklung am Tennisschläger kann man kaum verbieten und den einzelnen Turnieren kann man schwerlich den Belag vorschreiben.
Ein paar Turniere mit schnellerem Belag wären wirklich schön, aber ich sehe sie nicht kommen.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
29.500
Punkte
113
Es gibt ja nicht nur den Ösi, Fuentes hat es selbst gesagt, bevor er erwischt wurde gegenüber den Patienten, siehe die Aussagen von Jaksche oder Hamilton und er hat es danach mehrfach wiederholt. Seine Frau hat Andeutungen gemacht. Die UCI hat die Sportarten genannt als sie Akteneinsicht hatte und dann wurde es plötzlich still.

Die technische Entwicklung am Tennisschläger kann man kaum verbieten und den einzelnen Turnieren kann man schwerlich den Belag vorschreiben.
Ein paar Turniere mit schnellerem Belag wären wirklich schön, aber ich sehe sie nicht kommen.

die schläger kann man nicht verbieten, aber man könnte schon schnellere plätze und bälle nehmen.

Warum hat man die plätze überhaupt so langsam gemacht? klar waren die 90er assfeste langweilig, aber man hätte es ja nicht soo langsam machen müssen.

wollen die TV stationen und zuschauer wirklich 5 stunden matches?
 

El Topsino

Nachwuchsspieler
Beiträge
50
Punkte
0
Wenn Andy Murray klagt ist sein gutes Recht, warum er zuletzt Australian Open 2013 verloren hat. Man sollte mal Djokovic vermehrt testen. Der nimmt doch Doping. Schaut Euch diesen zwischen 2011 bis Australian Open 2012 doch mal an. Wie man Djokovic mit schmerzverzerrtes mehrmals beobachten kann. Theoretisch könnte man sich vielleicht schmerzfrei spritzen und er aus diesem Grund schauspielern kann. Das kann unmöglich sein.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
die schläger kann man nicht verbieten, aber man könnte schon schnellere plätze und bälle nehmen.

Warum hat man die plätze überhaupt so langsam gemacht? klar waren die 90er assfeste langweilig, aber man hätte es ja nicht soo langsam machen müssen.

wollen die TV stationen und zuschauer wirklich 5 stunden matches?

Wie du schon sagst aufgrund der 90er Jahre. Freiwillig hab ich mir auch nicht Rusedski vs Phillipoussis angeschaut. Hätte ja gereicht zum TB einzuschalten.

Das Spiel sollte einfach attraktiver werden in dem man die langen Ballwechsel fördert. Das dadurch die Gesamtspielzeit länger wird ist ein Nebeneffekt ob gewollt oder ungewollt will ich nicht beurteilen.
 

Gordo

Bankspieler
Beiträge
7.168
Punkte
113
was ist schon doping? da könnte man stundenlang drüber philosophieren. jeder sportler nimmt vitamine und nahrungergänzungsmittel etc.... die einen pillen stehen eben auf einer liste, die anderen nicht. im endeffekt ist das alles willkürlich festgelegt. ich habe seit etlichen jahren den glauben an sogenannten "sauberen sport" verloren und wenn man pauschal einfach davon ausgeht, dass jeder irgendwas nimmt, dann ist es letztendlich egal.

beim tennis habe ich wenigstens die gewissheit, dass doping im vergleich zu anderen sportarten eine eher untergeordnete rolle spielt. es mag sein, dass man physische parameter wie ausdauer, regenerationsfähigkeit oder kraft durch doping verbessern kann. aber mir wäre kein mittel bekannt, welches mich dazu befähigt, den ball besser zu treffen ;)
 

Jerry

Bankspieler
Beiträge
16.480
Punkte
113
was ist schon doping?

Es ist zwar "willkürlich" festgelegt welche Substanz Doping ist, aber jedem ist klar was verboten ist. Das sollte reichen.

beim tennis habe ich wenigstens die gewissheit, dass doping im vergleich zu anderen sportarten eine eher untergeordnete rolle spielt. es mag sein, dass man physische parameter wie ausdauer, regenerationsfähigkeit oder kraft durch doping verbessern kann. aber mir wäre kein mittel bekannt, welches mich dazu befähigt, den ball besser zu treffen ;)

Gerade wurde erst über die Länge der Spiele diskutiert. Wenn ich nunmal dank Doping eine bessere Ausdauer und über ein besseres Konzentrationsvermögen verfüge, dann treffe ich nach 3 Stunden Powertennis sicherlich den Ball besser als ohne Doping.
 

Rhaegar

Bankspieler
Beiträge
3.678
Punkte
113
Das hört sich dann schon anders an. Du liest also immer Orginalinterviews, egal auf welcher Sprache?
Sport 1 ist nicht die verlässlichste Seite, aber so krass sollten sie den Inhalt nicht verdrehen.
Ja, die Lektion habe ich nach unzähligen schlecht übertragenen und falsch interpretierten Interviews auf Seiten wie Sport1 oder Eurosport gelernt. Wenn möglich lese ich solche Interviews dann im Original oder zumindest in einer Wort-für-Wort-Übersetzung. Aber wenn Absätze in eigenen Worten umschrieben und gar interpretiert werden, dann wird es meistens heikel. Die Schlagzeile "Nadal glaubt nicht an spanische Dopingfälle" klingt natürlich viel besser als "Nadal glaubt nicht an ein allein spanisches Dopingproblem".

Bei der Änderung der Platzbeläge ging es ja nicht nur um ein attraktiveres Spiel, sondern besonders darum, dass die Topspieler bei jedem Turnier größtmögliche Chancen haben möglichst weit zu kommen und nicht schon in früheren Runden an irgendwelchen Spezialisten zu scheitern. Es ist ja nicht umsonst so, dass Sampras und Agassi in einer Rivalität die über 14 Jahre ging, "nur" 34 mal gegeneinander gespielt haben (oder Connors-Lendl oder Connors-McEnroe), Djokovic und Federer in nicht mal der Hälfte der Zeit aber bereits schon 28 mal, ebenso Federer und Nadal. Die Topspieler sollen heute bei jedem Turnier möglichst weit kommen und zudem bei möglichst vielen Turnieren zusammen antreten. Deswegen hat man die Beläge angeglichen und auf ein moderateres Niveau gebracht, deswegen hat man die Masters Serie als verpflichtend eingestuft, deswegen müssen die Top-Spieler an vier 500er-Turnieren teilnehmen. Die Zuschauer wollen heute halt nur noch die Topspieler sehen, Außenseiter oder Spezialisten sind nicht mehr in.

Das mit den längeren Spielen war eher ein ungewollter Nebeneffekt, nicht umsonst möchte man die 25 Sekunden-Regel härter anwenden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

R.w.jr.

Bankspieler
Beiträge
3.643
Punkte
113
Bei der Änderung der Platzbeläge ging es ja nicht nur um ein attraktiveres Spiel, sondern besonders darum, dass die Topspieler bei jedem Turnier größtmögliche Chancen haben möglichst weit zu kommen und nicht schon in früheren Runden an irgendwelchen Spezialisten zu scheitern. Es ist ja nicht umsonst so, dass Sampras und Agassi in einer Rivalität die über 14 Jahre ging, "nur" 34 mal gegeneinander gespielt haben (oder Connors-Lendl oder Connors-McEnroe), Djokovic und Federer in nicht mal der Hälfte der Zeit aber bereits schon 28 mal, ebenso Federer und Nadal. Die Topspieler sollen heute bei jedem Turnier möglichst weit kommen und zudem bei möglichst vielen Turnieren zusammen antreten. Deswegen hat man die Beläge angeglichen und auf ein moderateres Niveau gebracht, deswegen hat man die Masters Serie als verpflichtend eingestuft, deswegen müssen die Top-Spieler an vier 500er-Turnieren teilnehmen. Die Zuschauer wollen heute halt nur noch die Topspieler sehen, Außenseiter oder Spezialisten sind nicht mehr in.

Das mit den längeren Spielen war eher ein ungewollter Nebeneffekt, nicht umsonst möchte man die 25 Sekunden-Regel härter anwenden.

Die Anpassung der Beläge ist auch eine Anpassung an das Material. Ein Spiel mit heutigen Schlägern/ Saiten auf einem 80er/90er Wimbledon Rasen wäre glaube ich sehr unattraktiv. Viele Saiten lassen sich ohne viel Kontrollverlust weich bespannen, profilierte Saiten (auch als Hybrid bespannt) sorgen selbst bei relativ graden Schlägen noch für moderaten Spin. Es ist heute einfacher Power zu erzeugen un den Ball dennoch im Feld zu halten.

Aber bei RG sieht man imo sehr gut, dass es da primär nur darum ging die Vormachtsstellung der Spanier und topSpinner zu brechen.
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Bei der Änderung der Platzbeläge ging es ja nicht nur um ein attraktiveres Spiel, sondern besonders darum, dass die Topspieler bei jedem Turnier größtmögliche Chancen haben möglichst weit zu kommen und nicht schon in früheren Runden an irgendwelchen Spezialisten zu scheitern. Es ist ja nicht umsonst so, dass Sampras und Agassi in einer Rivalität die über 14 Jahre ging, "nur" 34 mal gegeneinander gespielt haben (oder Connors-Lendl oder Connors-McEnroe), Djokovic und Federer in nicht mal der Hälfte der Zeit aber bereits schon 28 mal, ebenso Federer und Nadal. Die Topspieler sollen heute bei jedem Turnier möglichst weit kommen und zudem bei möglichst vielen Turnieren zusammen antreten. Deswegen hat man die Beläge angeglichen und auf ein moderateres Niveau gebracht, deswegen hat man die Masters Serie als verpflichtend eingestuft, deswegen müssen die Top-Spieler an vier 500er-Turnieren teilnehmen. Die Zuschauer wollen heute halt nur noch die Topspieler sehen, Außenseiter oder Spezialisten sind nicht mehr in.

Das mit den längeren Spielen war eher ein ungewollter Nebeneffekt, nicht umsonst möchte man die 25 Sekunden-Regel härter anwenden.

Jop die Topspieler möglichst sicher in die hinteren Runden zu bringen war wohl der wichtigste Punkt. Das die Zuschauer heute nur noch die Topspieler sehen wollen glaube ich allerdings nicht. Insgesamt bringen die Stars wie Nadal, Federer, Djokovic und Murray die besten Quoten am Finalwochenende und jedes Turnier strebt nach guten Einnahmen und somit guten Quoten. Der Wunsch des Zuschauers nach Überraschungen und Abwechslungen ist sicher noch da, aber kein Turnier geht freiwillig von der Möglichkeit weg das Maximum zu verdienen, nur damit die Turniere insgesamt abwechslungsreicher werden.

Früher hatte ich auch mehr Spieler auf dem Radar, da mehr Spieler gewisse Erfolge auf ihrem Spezialbelag feiern konnten. Heute wird ja fast alles von dem top 4 angegrast und vor dem Viertelfinale braucht man kaum noch einzuschalten, wenn wir ehrlich sind.
 

Gordo

Bankspieler
Beiträge
7.168
Punkte
113
Gerade wurde erst über die Länge der Spiele diskutiert. Wenn ich nunmal dank Doping eine bessere Ausdauer und über ein besseres Konzentrationsvermögen verfüge, dann treffe ich nach 3 Stunden Powertennis sicherlich den Ball besser als ohne Doping.
Schon klar, aber ohne technik komme ich ja gar nicht erst in die lage, nach drei stunden noch auf dem platz zu stehen ;) also was ich damit sagen wollte: klar bringt doping auch im tennis was, aber im vergleich zu anderen sportarten wie radfahren oder leichtathletik kann man die gesamtleistung nicht so stark beeinflussen.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
29.500
Punkte
113
Schon klar, aber ohne technik komme ich ja gar nicht erst in die lage, nach drei stunden noch auf dem platz zu stehen ;) also was ich damit sagen wollte: klar bringt doping auch im tennis was, aber im vergleich zu anderen sportarten wie radfahren oder leichtathletik kann man die gesamtleistung nicht so stark beeinflussen.

wenn die gegner ein ähnliches technisches niveau haben schon.

die modernen topspin schläge sind doch technisch nicht gerade schwer. wer sie einmal beherrscht kann so hart er kann auf die bälle eindreschen und die landen trotzdem deutlich im feld.

ich will damit nicht sagen, dass modernes tennis einfach ist, aber gerade durch den extremen spin und die langsamen plätze sind doch power und ausdauer deutlich in den vordergrund gerückt. 5 stunden am stück vollgas und das 2 tage später haut extrem rein.

es ist nach wie vor auch ein skill sport, aber ich würde mal sagen doping bringt heute mehr als in den 80ern und das liegt unter anderem auch an den leichten schlägern, langsamen plätzen und poly saiten.
 

Jerry

Bankspieler
Beiträge
16.480
Punkte
113
Schon klar, aber ohne technik komme ich ja gar nicht erst in die lage, nach drei stunden noch auf dem platz zu stehen ;)

Natürlich ist die Grundvoraussetzung eine gute Technik, dennoch sollte man das Thema bei vermeindlichen Techniksportarten wie Fussball und Tennis nicht kleinreden. Doping ist halt offensichtlicher beim Radsport zu erkennen und die Fussball und Tennisfans (und andere Sportarten) können sich wunderbar hinter dem Technikargument verstecken.

also was ich damit sagen wollte: klar bringt doping auch im tennis was, aber im vergleich zu anderen sportarten wie radfahren oder leichtathletik kann man die gesamtleistung nicht so stark beeinflussen.

Das kann sogar stimmen, aber spielt das eine Rolle? Was macht es für den nichtgedopten Tennisspieler für einen Unterschied, wenn er weiß, dass Lance Armstrong das Doping mehr nutzt als seinem genauso gedopten Nadal gegen den er spielen muss?

[Nadal war jetzt nur ein Beispiel, da sich die Diskussion darum gedreht hat]
 

Jones

Bankspieler
Beiträge
11.529
Punkte
113
Das kann sogar stimmen, aber spielt das eine Rolle? Was macht es für den nichtgedopten Tennisspieler für einen Unterschied, wenn er weiß, dass Lance Armstrong das Doping mehr nutzt als seinem genauso gedopten Nadal gegen den er spielen muss?

[Nadal war jetzt nur ein Beispiel, da sich die Diskussion darum gedreht hat]

Das ist der Punkt. Doping kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Doping kann darüber entscheiden ob du den Sprung auf die Tour schaffst oder nicht. Was ist mit einem jungen Spieler der stagniert und zwischen Challenger und Pro Tour wechselt? Der wissen will wie viel mehr noch raus zu kitzeln ist.
Was ist mit dem etablierten Spieler, der überlegt noch etwas mehr für Fitness und Regeneration zu tun? Er könnte einen festen Physio engagieren oder er probiert es erstmal mit Doping, da es ja Gerüchte gibt, dass es fast alle in der Spitze machen.
So kann man unendlich Situationen konstruieren die einen Scheideweg darstellen. Der top 20 Spieler der es bei GS nie unter die letzten 16 schafft und die 5 Satz Spiele immer verliert usw. Jeder stand sicherlich mal vor der Möglichkeit und wenn man einmal begonnen hat ist es sicherlich sehr schwer aufzuhören.

Nur weil es den Aspekt der Technik gibt bedeutet es nicht, dass das Problem geringer sein muss, denn es geht um viel Geld, mehr Geld als im Radsport. Der Aspekt der Technik verhindert imo das Doping sich im Tennis auf den Amateurbereich so ausbreiten kann, wie im Radsport, Triathlon oder Marathon. Bei den Profis ist so viel Geld im Spiel und die Kontrollen sind so schlecht und im schlimmsten Fall versteckt man sich vor den bösen Einbrechern.;)
 
Oben