jou, der Artikel ist wirklich frech ... eine nette Mischung aus Halbwahrheit, Arroganz und Vermutungen.
Ein Turnlehrer in der Schweiz (ETH oder ETS) hat oft ein besseres Allgemeinwissen in Sportwissenschaften als die meisten NHL-Generäle.
Besitzer, Manager und Spieler in der NHL sind in ihrer Mehrheit noch immer konservativ, manchmal gar reaktionär. Gleiches trifft auf die Coaches zu. Experimente machen sie keine. Die NHL bereichert das Welteishockey nicht mit taktischen Neuerungen und Revolutionen.
Da kann man nur den Kopf schütteln, sorry.
Grundsätzlich ist Klaus Zaugg in Schweizer Gefilden in Sachen Eishockey als DER Journalist bekannt. Zaugg ist schon seit Jahren aktiv und eigentlich müsste er tatsächlich etwas über die NHL und auch deren Internas wissen.
Beim Turnlehrervergleich hab ich auch gestutzt. :clown:, genau wie bei den eingespielten Zügen eher nur beim Power Play,
ich glaube z.b. dass der eine Topf von Fiala, wo er ein spiel in der overtime entschied, eine einstudierte Variante war. (pass zurück, läuft in die schnittstelle, erhält den puck zugespielt, umspielt den torhüter und schiebt dann ein).
hier hab ich die Szene gefunden:
Ich kenn mich bei Internas der Strukturen der NHL nicht so aus, als dass ich Zauggs "Arbeit" beurteilen könnte. Was ich von Niederreiter, Bärtschi und auch Streit gehört habe, soll vor allem auch die Kommunikation in der NHL anders als bei uns sein. Streit meinte, wenn dein Name an der Tafel steht, spielst Du.
Zu Zaugg:
In ihren Berichten sprechen Sie viel vom Eishockey in Nordamerika. Wie würden Sie die Verhältnisse in der NHL und in den unteren Ligen etc. für unsere Leser beschreiben. Was haben Sie dort punkto Hockey erlebt?
ZAUGG: Ich habe mehr als 50 Reisen nach Nordamerika „in die NHL“ gemacht. Ich mag die Art und Weise, wie dort der Sport als Teil des Unterhaltungsgeschäftes präsentiert wird. Der gegenseitige Respekt ist grösser als bei uns, in jeder Beziehung. Denn nur was respektiert wird, ist wertvoll. Am meisten fasziniert mich der Respekt vor der Geschichte, die Art und Weise wie die Tradition als wichtiger Bestandteil der Eishockeykultur gepflegt wird und so Eishockey vor allem in Kanada zu einem Teil der Kultur des Landes geworden ist. Grundsätzlich gilt: Die Gründe, warum eine Mannschaft in der NHL Erfolg hat oder eben nicht, sind die genau gleichen wie bei uns. Trainer und Manager werden so schnell gefeuert wie bei uns. Alle die Erlebnisse zu schildern würde den Rahmen dieses Interviews sprengen, ich habe mal ein Buch darüber geschrieben („Die Liga der Titanen“). Doch eines will ich hier erwähnen: Ich war beim Spielerdraft 1997 in Pittsburgh. Der Draft geht im Stadion über die Bühne und die Klubs haben auf der Eisfläche ihre Tische und das Ganze dauert den ganzen Tag. Es ist also viel Zeit zum plaudern. Der damalige Sportdirektor von Colorado fragte mich, ob David Aebischer wohl nach Nordamerika komme, wenn er gedrafted werde. Seine Scouts würden Aebischer empfehlen, aber er traue der Sache nicht ganz. Ich sagte ihm, er solle Aebischer nehmen. Im Laufe der nächsten Stunde kam er noch dreimal und fragte, ob ich denn wirklich sicher sei und ich sagte schliesslich: Ja, der würde sogar im Ruderboot rüberkommen, wenn er eine Chance für die NHL bekommt. Aebischer wurde gedraftet. Ich habe oft gedacht: Was wäre wohl geworden, wenn ich von einem Draft abgeraten hätte? Mir ist da bewusst geworden, dass jedes Wort, jeder Satz, jede Beurteilung Folgen haben kann und dass man sich dieser Verantwortung immer bewusst sein sollte.
http://www.hcap-luzern.ch/info_interv_zaugg07.htm