Ärgerlich im Zusammenhang ist einfach die ungleiche Bewertung von vergleichbaren Situationen. Bei Handspiel ist es etwas speziell, da (siehe Berlin) die Meinungen auseinander gehen, so dass ich den Schiris da keinen Vorwurf machen will.
Dennoch werden auch beim Handspiel Entscheidungen getroffen, die so offensichtlich gegen den Sinn des Spiels sind, das sie wehtun.
@Max Power hat irgendwo das Ding von Manchester in der Europa League gepostet, wo es Elfer gibt nach Handspiel, unfassbar.
Gestern der Elfer gegen Köln ist meiner Meinung nach nicht zu fassen, der Spieler springt zum Kopfball hoch und bekommt von hinten den Ball gegen den Arm, gelb und Elfmeter. Das kann niemals im Sinne des Spiels sein, dafür Elfmeter zu geben.
Genauso am Samstag beim Bayern-Spiel: Ich kann mich an keinen Elfer erinnern, wo nach dem Abschluss des Stürmers ein Foul des Verteidigers geahndet wurde. Das war bisher immer gefühlt rechtsfreie Zone mit der Begründung, der Stürmer konnte ja abschließen. Sinnlose Erklärung, aber scheinbar so gewollt. Nun ist das plötzlich ein Foul. An sich meiner Meinung nach korrekt so etwas zu pfeifen, aber halt komisch, wenn das ewige Zeiten nicht gepfiffen wird.
Auch das Beispiel von
@Solomo ist gut: Kimmich hört einfach auf zu spielen und bekommt das Foul. Ob zurecht oder nicht, sei dahingestellt. Nach der Logik müsste auch das Ding von Özcan gegen Leipzig ein Foul sein, weil er zwar sehr schwach, aber völlig sinnlos ohne Chance auf den Ball von hinten 'schubst'. Da sagt der Schiri, dass das zu wenig für einen Elfer oder für das Fallen von Werner ist, aber bei Kimmich wird dann vom VAR eingegriffen bzw. der Hinweis an den Schiri gegeben.
Oder Beispiel Eintracht: Der Spieler von Köln steht klar im Sichtfeld von Trapp und knapp im Abseits und es fällt ein Tor aus der Situation. Wird aus irgendwelchen Gründen gegeben, obwohl Wochen vorher ein Tor bei Köln-Schalke abgepfiffen wurde, in dem der Angreifer auch im Sichtfeld des Torwarts stand, der Ball aber zu 100% so oder so reingegangen wäre. Dann noch Freiburg gegen Dortmund, wo Moukoko klar im Abseits steht aber der Schiri dann entscheidet, dass es nicht relevant wäre, weil der Ball so oder so reingegangen wäre.
Wie soll man das dem gemeinen Fußballfan erklären? Dreimal die selbe Regel, aber drei verschiedene Auslegungen, die ich teilweise auch noch nie gehört habe vorher. Da kommen wir dann auch wieder zur Transparenz der Schiedsrichter. Da hört man dann die besagten Erklärungen, dass plötzlich der Schiri Ermessensspielraum hat, ob der Torwart noch an den Ball kommt. Davon war bei Schalke-Köln nicht die Rede, aber plötzlich die Woche drauf schon und vorher habe ich noch nie davon gehört, dass es diesen Ermessensspielraum gibt.
Dass es auch mit VAR knifflige Situationen gibt, die man so oder so auslegen kann und der eine Fan anders als der andere beurteilt, ist für mich voll ok, aber durch die häppchenweise Erklärung von gewissen Situationen fragt man sich eben schon manchmal, ob die sich gewisse Interpretationsspielräume erst im Nachhinein dazu denken, um die Szenen irgendwie rechtfertigen zu können. Bei Dortmund-Freiburg wurde ja immerhin im Nachgang von einem Fehler gesprochen, aber trotzdem muss da mehr Transparenz rein von offizieller Seite und nicht von SR-Erklärern wie Collinas Erben, auch wenn ich deren Erklärungen interessant finde.