Die einfachste Möglichkeit bestünde darin, jedes Handspiel zu ahnden, ohne Ausnahme. Das aber würde mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass die Spieler bewusst auf die Arme und Hände ihrer Gegner zielen würden, um Freistöße und Strafstöße herauszuholen.
Denkbar wäre ein Vorschlag, der den Ermessensspielraum verengen und das subjektive Kriterium der Absicht außer Kraft setzen würde. Für ihn wäre allerdings ein massiver Eingriff ins Regelwerk erforderlich, denn nach den derzeit gültigen Regeln wäre er nicht umzusetzen.
Ein Graubereich würde dann immer noch existieren. Aber er wäre deutlich kleiner. Die Berechenbarkeit wäre besser, die Entscheidung für die Schiedsrichter einfacher. Zu Härtefällen käme es seltener als jetzt - und damit auch zu weniger nervtötenden Debatten.
- Grundsätzlich gibt es nur noch einen indirekten Freistoß, wo das Handspiel stattfand - auch im gegnerischen Strafraum -, gleichgültig, ob es absichtlich erfolgt ist oder nicht. Bei einem Handspiel im Torraum gibt es den indirekten Freistoß auf der Torraumlinie. Von dieser Regelung gibt es drei klar definierte Ausnahmen.
- Ausnahme 1: Ein Handspiel, mit dem eine offensichtliche Torchance verhindert wird, führt zu einem Strafstoß, selbst wenn es außerhalb des Strafraums geschieht. Denn in diesem Fall wäre ein indirekter Freistoß zu wenig, weil der Gegner dann eine Mauer stellen dürfte. Durch den Elfmeter wird die klare Torchance wiederhergestellt.
- Ausnahme 2: Bei einem Handspiel, durch das ein klares Tor verhindert wird - etwa durch einen Spieler auf der Torlinie -, gibt es ein "technisches Tor" wie beim Eishockey. Denn ein Strafstoß könnte auch verschossen werden. Es wäre die konsequente Steigerung zum Strafstoß bei der Verhinderung einer offensichtlichen Torchance.
- Ausnahme 3: Wenn der Arm oder die Hand eines Abwehrspielers klar erkennbar gezielt vom Angreifer angeschossen wird, geht das Spiel weiter - so wie beim Handball, wenn der Ball absichtlich auf den Fuß eines Gegners geworfen wird.
Bullshit.Beleidigungen oder mehr sind absolut *******e, gar keine Frage und gehören ggfs strafrechtlich verfolgt. Aber CollinasErben haben sich ganz bewusst in die Schusslinie gestellt und über die Jahre oftmals einen reinen Service für Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern geliefert. Sich dann über das Echo zu wundern, wenn ich die entrüsteten Reaktionen bei Twitter so sehe, naja.
Den Tweet von Ittrich finde ich ätzend und bezeichnend. Denn das, was CollinasErben geleistet haben, wäre die Aufgabe vom Schiedrichterwesen gewesen (seit Ewigkeiten). Aber die völlig fehlende Transparenz und Erklärungsbereitschaft (inklusive Aufarbeitung und Nachbetrachtung) hat doch dieses ganzes Klima maßgeblich mitgeschaffen. Wenn Ittrich dann fehlende Reflexion im Tweet anprangert, ist das doch Realsatire.
sehe ich auch so.Gestern gab es beim Juve Spiel quasi eins zu eins die gleiche Szene wie bei Leverkusen. Dort wurde der Schiri direkt rausgeschickt und entschied nach kurzer Bedenkzeit auf Elfmeter. Und jetzt, nachdem ich nochmal die Highlights auf YouTube vom Spiel sehe, bleibt es für mich weiterhin unerklärlich, dass der Schiri so arrogant war und nicht Mal rausgehen wollte. Seine Erklärung der Situation entspricht nämlich einfach nicht der Realität.
Aber naja, sich darüber aufzuregen bringt sowieso nichts mehr. Deutsche Schiris sind einfach schlecht. Da geht es seit Jahren nicht um Leistung, sondern nur um Standing und Vitamin B. Kein Wunder, dass die nur so vor Arroganz und Selbstgefälligkeit strotzen.
aber wirklich. Echt absurd so einen Beitrag zu verfassen. Man sollte lieber froh sein dass es einen Service gibt, der die Regeln so detailliert erläutert, anstatt daraus noch einen Vorwurf zu machen.Dein Beitrag ist ein Paradebeispiel dafür warum die Arbeit von Collinas Erben grundsätzlich so unfassbar anstrengend für die beiden ist und weshalb auch Schiedsrichter aus der Bundesliga wenig Lust haben sich dem Diskurs zu stellen. Dass der DFB die Arbeit der Schiedsrichter deutlich transparenter und unterstützender begleiten sollte, darüber sind sich die meisten einig. Übrigens ist das auch eine Kernforderung von Collinas Erben, seit Jahren.
Hier ein Statement von Alex Feuerherdt im Deutschlandfunk
Ohne jetzt meine Meinung zu dem Beispiel zu geben, oder die Kommunikation des Schiedsrichters im Nachgang verfolgt zu haben, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich um ein Paradebeispiel handelt. Hier im Forum gibt es zwei Lager. Eines, das von einem klaren Handspiel spricht, meistens Herthaner oder denen zugeneigte und einige die sagen, so etwas sollte nicht gepfiffen werden. Da es sich beim Gegner um Leverkusen handelt, wage ich mal zu behaupten, dass es der "Gegenseite" hier nicht um ihren Verein geht.sehe ich auch so.
Für mich ist das auch ein Elfer, auch wenn der Leverkusener da nicht ganz aktiv das Tor verhindert.
Aber der nicht angelegte Arm verhindert ein sicheres Tor.
Angucken muss sich ein Schiri so eine wichtige Entscheidung aber auf jeden Fall.
Standbilder sind in der Bewertung einer Szene so ziemlich immer nutzlos.Laut Sportschau hat der VAR den Schiri aufgefordert sich die Szene noch einmal anzusehen. Dieser hat sich jedoch geweigert, da er felsenfest von seiner Entscheidung überzeugt war mit der Begründung u.a, dass beide Arme gleich vom Körper hingen. Naja, kann sich jeder selber ein Bild von machen.
Wie kommst du denn zu dem Schluss, dass es ein Elfmeter ist nach den Regeln ist?Standbilder sind in der Bewertung einer Szene so ziemlich immer nutzlos.
Ich habe mir gerade mal die Szene in der ausführlichen Sportschau-Zusammenfassung angesehen und bin auch der Meinung, dass der Schiedsrichter hier eine falsche Wahrnehmung hatte, wenn er wirklich meinte, beide Arme seien angelegt gewesen. Der Leverkusener nimmt da eine normale Haltung ein, weil er sich umdreht, dabei ist sein rechter Arm auf natürlich Weise von seinem Körper abstehend. An diesen Arm wird er angeschossen und versucht gleichzeitig, ihn an den Körper zu ziehen, was quasi direkt danach passiert. Daher kam der Schiedsrichter wahrscheinlich zu seiner Fehleinschätzung.
Nach den aktuellen Regeln ist das für mich ein Handelfmeter. Der Schiedsrichter hatte offensichtlich eine falsche Wahrnehmung auf dem Feld, was bei den Geschwindigkeiten passieren kann. Sein wirklicher Fehler war, nicht auf den VAR zu hören und sich das noch mal anzusehen.
Allgemein finde ich die Regel nicht gut, wenn das zu einem Elfer führt, weil der Leverkusener mMn nicht absichtlich den Ball mit dem Arm abwehrt und den Arm auch nicht so platziert, um möglichst viel des Tores abzudecken.
Da sieht man dann auch die Schwierigkeiten der Handregel. In dem von mir geposteten Vorschlag, wäre das ein "technisches Tor" für die Hertha gewesen. Nicht meine Lieblingslösung, aber nach den (vorgeschlagenen) Regeln eindeutig.
Du willst nicht ernsthaft mit einem Standbild einen möglichen strafbaren Bewegungsablauf erklären? Das ist komplett hanebüchen.Laut Sportschau hat der VAR den Schiri aufgefordert sich die Szene noch einmal anzusehen. Dieser hat sich jedoch geweigert, da er felsenfest von seiner Entscheidung überzeugt war mit der Begründung u.a, dass beide Arme gleich vom Körper hingen. Naja, kann sich jeder selber ein Bild von machen.
Ich komme mit seiner Art auch nicht immer klar, aber er hat doch hier inhaltlich völlig Recht.
Dein Beitrag ist ein Paradebeispiel dafür warum die Arbeit von Collinas Erben grundsätzlich so unfassbar anstrengend für die beiden ist und weshalb auch Schiedsrichter aus der Bundesliga wenig Lust haben sich dem Diskurs zu stellen.
"Selber"Deiner auch, weshalb das Schiedsrichterwesen keiner ernst nimmt.
Handspiel ist einfach eine schwierige Sache, weil sowas halt einfach auch zufällig wirklich ganz ohne Absicht passieren kann.Ohne jetzt meine Meinung zu dem Beispiel zu geben, oder die Kommunikation des Schiedsrichters im Nachgang verfolgt zu haben, möchte ich darauf hinweisen, dass es sich um ein Paradebeispiel handelt. Hier im Forum gibt es zwei Lager. Eines, das von einem klaren Handspiel spricht, meistens Herthaner oder denen zugeneigte und einige die sagen, so etwas sollte nicht gepfiffen werden. Da es sich beim Gegner um Leverkusen handelt, wage ich mal zu behaupten, dass es der "Gegenseite" hier nicht um ihren Verein geht.
Ich weiß nicht, wie da zwischen VAR und Feldschiedsrichter kommuniziert wurde, aber zunächst muss man wissen, wann der VAR eingreift und warum er dann ein Review empfiehlt und ob der Feldschiedsrichter das dann auch durchführt.
Zudem gibt es bei vielen Entscheidungen auch einen Handlungsspielraum. Regeltechnisch hat man das beim Handspiel schon versucht anzugehen, was das Handspiel unmittelbar vor einer Torerzielung betrifft.
Es gibt außerdem natürlich auch Unterschiede in der Auslegung zwischen Schiedsrichtern, zwischen Ligen, oder sogar auch zwischen zwei Spielen, die vom selben Schiedsrichter geleitet werden.
All diese Punkte sind logisch nachvollziehbar, wenn man mal die Hasskappe absetzt, durchatmet und in Ruhe darüber nachdenkt.
Wir kennen uns schon seit Sport1-Zeiten. Vielleicht erinnerst Du Dich, wie ich damals schon extrem über die Handspielregel und deren Auslegung abgekotzt habe. Seit einigen Jahren habe ich es aufgegeben und poste nur noch den Vorschlag zur Änderung, der mir bisher am sinnvollsten erscheint (s.o.)
Die Schiedsrichter sind die ärmsten Säue, was die Handspielregel angeht und auch mit dem VAR ist keine Besserung zu erwarten. Das Hauptproblem bleibt die immens hohe Bestrafung bei einem Handspiel im Strafraum und zudem der Faktor Absicht, der oft gar nicht wirklich nachzuweisen ist. Die Kriterien wird man niemals so festzurren können, dass eine stets einheitliche und faire Auslegung überhaupt erst möglich ist. Es sei denn, man geht eben so radikale Wege, wie in dem von mir angesprochenen Vorschlag.
Noch zu den deutschen Schiedsrichtern. Der Rasen des Nachbarn ist immer grüner. Man sehe sich die Entscheidung gestern beim Juve-Spiel an. Es ist nicht so, dass die anderen Ligen so viel glücklicher aussehen würden. Dennoch finde ich Kritik an der Schiedsrichterleitung bzw. dem DFB angebracht, aber das geht über ein "deutsche Schiedsrichter sind einfach schlecht" weit hinaus.
Man kann durchaus argumentieren, dass das nach aktueller Auslegung kein Strafstoss ist, da ja (so weit ich weiß) in dieser Saison die Absicht wieder mehr im Fokus stehen soll. Das ist hier nicht gegeben, das stimmt.Wie kommst du denn zu dem Schluss, dass es ein Elfmeter ist nach den Regeln ist?