Entwicklung des Schwergewichts - Positiver Trend vs. "Früher war alles besser"


Totto

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ps: belehren will ich niemanden. ich wollte eigentlich nur auf butas frage an mich eingehen.
kein plan, wie du darauf kommst, ich wolle jemanden belehren. vllt kannste mich ja aufklären.
Vor lauter Verfolgungswahn in Bezug auf eine vermeintliche Glorifizierung einer "new era" zeigst Du Dich leider nicht mehr in der Lage,

1. andere Posts vernünftig zu lesen und zu verstehen
2. außerhalb von Schwarz-Weiß zu denken
3. Dich aus Deinem Lagerdenken zu befreien.

Deshalb hast Du auch keinen Plan, warum Deine polemischen Sprüche Belehrung par exellence sind und leider das absolute Gegenteil von Weltklasse :mensch:

Aber tut mir leid, das ist nicht mein Ding. Da verweise ich lieber nochmal auf die tollen Postings von Jones, buta und Kruemel. Vielleicht liest Du die einfach nochmal in Ruhe durch und schreibst auf diesem Niveau weiter.
 

Corex

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Bin ebenfalls kein Freund dieser "früher war alles besser" Leier.
Frühere Zeiten werden doch gern verklärt und viele Nostalgiker denken gerne an einen Tyson und einen Holmes in den 80`ern zurück. Jedoch verschleiert diesen Leuten die Nostalgie so sehr die Augen, daß sie offenbar völlig vergessen haben, was in den frühen 80`ern hinter Holmes kam und in den späten 80`ern hinter Tyson.
Da gabs nämlich auch WM wie Tate, Coetzee, Dokes oder Weaver, die alle nicht besser waren als die WM der letzten Jahre, die es neben den Klitschkos noch so gab.
Gleiches gilt doch für die Tyson-Ära.
Berbick war wahrlich nichts besonderes, Spinks vielleicht mit dem heutigen Haye vergleichbar und Smith...naja, auch kein Überboxer. Zugegeben; Tucker war ein guter aber dann hörts eben auch schon auf.
All dese Leute, vielleicht mit Ausnahme von Tucker, ( ich meine Coetzee, Tate, Weaver, Dokes, Berbick, Smith) sind doch nicht besser als das, was sich in den letzten Jahren Gürtel um die Hüften legen durfte.
Für mich sind die 80`er insgesamt nicht besser besetzt gewesen als das heutige HW, vielleicht sogar schlechter.
Jedoch verliert man das schnell aus den Augen weil man immer zuerst an Tyson und Holmes denkt, wenns um die 80`er geht.
Positives merkt man sich offenbar eher als negatives.
 

Easy

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Positives merkt man sich offenbar eher als negatives.

sehe ich ähnlich. Es gibt in jeder Ära nur einige wenige, die polarisieren und in den Köpfen hängen bleiben. In 10 - 15 Jahren werden sich manche die Klitschkos wieder herbei sehnen, wenn mal 2-3 Jahre niemand das HW dominiert...
 

Devil

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Schwer zu sagen, ob jetzt die Tyson-Gegner besser waren oder die der Klitschkos. Vielleicht hätte ein Spinks das Potential gehabt die 80er zu prägen, wenn Tyson nicht gewesen wäre. Ansonsten waren die meisten Tysongegner schon gut, aber sicher keine Alis oder Foremans. Es ist halt meist nicht leicht zu sagen, ob Tyson/Die Klitschkos so gut oder die Gegner so schlecht sind bzw wie sehr das Verhältnis gewichtet ist. Es wäre interessant zu wissen wie man über diese Boxer denken würde, wenn es Tyson/Die Klitschkos nicht gegeben hätte.
 

Easy

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Es wäre interessant zu wissen wie man über diese Boxer denken würde, wenn es Tyson/Die Klitschkos nicht gegeben hätte.

so meinte ich das auch. Ich denke, das Leute wie Haye, Chambers, Thompson, Arreola, Peter und noch einige andere sicher mehr erreicht hätten, wenn es da nicht die K´s gäbe. Aber die gibt es nun mal.

In den 90-igern gab es m.E. sogar noch andere bessere Leute, aber die meisten reden nur über Lewis, Tyson und Holy. da gab es aber auch noch andere, wie. z.B. Bowe, Tua, Golota, Morrison um nur ein paar zu nennen.
 

Devil

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Sehe ich auch so. Die 70er und 90er waren sehr gut besetzt im HW. In den späten 80ern und den späten 00er gabs halt Tyson/Die Klitschkos und eine Konkurenz , die nicht ganz in der Liga spielte.
 
S

sabatai

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Hmm.. Also es steht ja eigentlich ausser Frage, dass der Sport früher - vor allem in den USA - wesentlich mehr Zulauf fand als heute. Allein aus diesem Grund muss die Leistungsdichte früher wesentlich höher gewesen sein. Abgesehen davon kann man IMO nicht sagen, dass die Trainingsmethoden etc. heute besser sind als früher. Dazu muss ich mir nur den physischen Zustand der meisten aktuellen Schwergewichtler anschauen. Für damalige Verhältnisse sind die ja alle out of shape und konditionsschwach. Theoretisch hat man heute sicherlich andere Möglichkeiten in puncto Training und "Ernährung", aber die können sich nur die wenigsten leisten bzw. die machen sich nur in den mittleren und unteren Gewichtsklassen bemerkbar.
 

Rocco

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Wo wir schon mal dabei sind: Warum hat man die 15 Runden-Kämpfe eigentlich durch die Bank weg abgeschafft? War doch viel besser, hätte theoretisch kein Draw geben können.

Waren die absoluten Zahlen an aktiven Boxern früher eigentlich höher?
 

Sweet Scientist

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Wo wir schon mal dabei sind: Warum hat man die 15 Runden-Kämpfe eigentlich durch die Bank weg abgeschafft? War doch viel besser, hätte theoretisch kein Draw geben können.

Waren die absoluten Zahlen an aktiven Boxern früher eigentlich höher?

Zu deinem ersten Punkt: Soweit ich mich erinnere ist das Hauptargument die Gesundheit der Boxer. Aufgrund der körperlichen Erschöpfung treten wohl statistisch dort die meisten Verletzungen auf, die Langzeitwirkung, Demenz etc. haben.

Zu deinem zweiten Punkt: Intuitiv würde ich sagen: ja. Denn Boxen konnte als Flucht aus der Armut genutzt werden und hatte national (in den USA) ein höheres Ansehen als heutzutage. Die viel zitierte Flucht zu alternativen Mannschaftssportarten, gräbt zusätzlich dem Boxen das Wasser ab.
 
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Jones

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Hmm.. Also es steht ja eigentlich ausser Frage, dass der Sport früher - vor allem in den USA - wesentlich mehr Zulauf fand als heute. Allein aus diesem Grund muss die Leistungsdichte früher wesentlich höher gewesen sein.

Aus diesem Grund ist die Leistungsdichte in den USA früher wesentlich höher gewesen.
Früher (70er/80er) waren in den ersten 15 im HW in der Regel 12-14 Amerikaner und heute Chambers, Arreola und Thompson. Es kommen dagegen bis zu 10 Boxer aus Ländern die am Profiboxen nicht teilgenommen haben, Russland, Ukraine, Cuba usw.
In wieweit konnten diese Länder den Qualitätsverlust, durch die fehlende Leistungsdichte in den USA aufhalten?
 

Easy

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lag das vielleicht daran, dass der Amateurbereich in den USA nicht ganz so stark ist wie in den östlichen Ländern? Die meisten damaligen Boxer haben doch wenn überhaupt eine relativ kurze Amateurlaufbahn, da fehlt dann quais auch die boxerische Grundausbildung
 

Heinrich1

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Aus diesem Grund ist die Leistungsdichte in den USA früher wesentlich höher gewesen.
Früher (70er/80er) waren in den ersten 15 im HW in der Regel 12-14 Amerikaner und heute Chambers, Arreola und Thompson. Es kommen dagegen bis zu 10 Boxer aus Ländern die am Profiboxen nicht teilgenommen haben, Russland, Ukraine, Cuba usw.
In wieweit konnten diese Länder den Qualitätsverlust, durch die fehlende Leistungsdichte in den USA aufhalten?

ich weiß gar nicht, ob es überhaupt einen Qualitätsverlust in Bezug auf die 60er und 70er gab, oder ob man die Frage nicht besser wie folgt stellen sollte:

In wieweit kompensierte damals die höhere Leistungsdichte in den USA das Fehlen der GUS-Staaten (+Verbündete), die eklatant schwächere Leistungsdichte europäischer Boxer und das weitgehende Fehlen professioneller Strukturen in Europa?

Jemand wie Ali hat gegen Leute gekämpft, die teils am nächsten Tag wieder ihren eigentlichen Beruf nachgehen mussten.
Coopman war Steinmetz (und auch zeitweilig ein starker Trinker/Raucher)
Jürgen Blin war Metzger
etc.

Ali kämpfte gegen diese Boxer nicht weil man den Record mit ausgewiesenen Bums verbessern wollte, sondern weil es in Europa bis auf ein paar Ausnahmen nicht viel Besseres gab.
 
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Rocco

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Zu deinem ersten Punkt: Soweit ich mich erinnere ist das Hauptargument die Gesundheit der Boxer. Aufgrund der körperlichen Erschöpfung treten wohl statistisch dort die meisten Verletzungen auf, die Langzeitwirkung, Demenz etc. haben.

Ok, mag sein. Ich musste jetzt auch gleich an Ali vs. Smokin' Joe denken.

BTW wurde ja tatsächlich erst 1987 angefangen, nur noch 12 Runden zu boxen.
 

Corex

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War nicht letztendlich der Tod eines koreanischen Boxers nach einer Ko Niederlage in der 15. Runde der Auslöser für die Reduzierung auf 12 Runden?
 

timeout4u

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Als ob die Verbände irgendwelche Fürsorgeverbände für die Boxer hegen. :saint::rolleyes: Der sog. Schutz der Boxer ist der offizielle Grund. Die inoffizielle Ursache für die Reduzierung der Rundenzahl hatte mit den US-Fernsehsendern zu tun. 12 Runden passten besser in die Übertragungszeit der TV Sender als 15 Runden und ließen noch Platz für TV-Werbung pro Stunde übrig. Außerdem gab es so mehr Platz für die Vermarktung interessanter Haupt- und Rahmenkämpfer etc. Und so dreht sich bei den oft wiederkehrenden Fragen "Warum 12 Runden?" und "War früher alles besser?" vieles im Kreis. :wavey:
 

jack blackburn

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War nicht letztendlich der Tod eines koreanischen Boxers nach einer Ko Niederlage in der 15. Runde der Auslöser für die Reduzierung auf 12 Runden?

Corex hat Recht . Bevor ich das Post über Ray mancini im "karriereende Thread" schrieb ,hatte ich ausführlich recherchiert ,vor allem auch die tragische Geschichte über den Tod Duk Koo Kim der nach dem WM Kampf gegen ray mancini starb .
DieRecherchen ergaben,dass der verband der WBC im Jahre 1983 tatsächlich die Rundenzahl bei Meisterschaftskämpfen von 12 auf 15 Runden reduziert hatte .Es war der allererste Boxverband der sich damit beschäftigte ,die WBA und die IBF zogen erst später nach 1988 bzw.1989 . Corex hat Recht ,der tragische Tod des koreanischen Boxers Duk Koo Kim hat auch mit der Reduzierung der Rundenzahlen zu tun .
Vor allem beim Verband der WBC .
 

timeout4u

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@ Jack Blackburn

Rein interessehalber: hast du bei denen Recherchen zufällig herausgefunden, ob und welche TV-Sender WBC Kämpfe übertrugen bzw. ob die WBC einen exklusiven TV-Vertrag hatte ala ARD und Sauerland oder Klitschko und RTL? Mich wundert halt, dass die anderen Verbände erst Jahre später nachgezogen sind und bei der WBC 1983 pikanterweise im Kampf Dávila gegen Bejines bei einem 12 Runder! wieder jemand nach einem K.o. in den letzten Minuten verstarb und keinen schien es zu interessieren. :saint:

Außerdem gab es in den zig Jahren davor vielleicht höchstens eine Handvoll Kämpfe, bei denen aufgrund eines Knockouts in den Runden 13, 14, 15 eine Todesfolge eintrat. Weit mehr Todesfälle ereigneten sich nach Knockouts in früheren Runden. Aber Kims Tod schlug Wellen, erregte vermutlich mehr Medieninteresse und Schlagzeilen und es kamen ähnliche BILD-Schlagzeilen wie bei Klitschko gegen Briggs. Und da dachte sich die WBC vorsichtshalber, nutzen wir das ganze mal "positiv", reduzieren die Rundendauer und denken an den Gesundheitsaspekt beim Boxen ... :crazy: ;)
 

Rocco

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Corex hat Recht ,der tragische Tod des koreanischen Boxers Duk Koo Kim hat auch mit der Reduzierung der Rundenzahlen zu tun .
Vor allem beim Verband der WBC .

Sehr interessant, ging also primär vom WBC aus. Die WBA begann ja erst 1987 damit wie ich feststellte. So richtig hatte ich aber keine Angaben gefunden; das Internet als Wissensquelle ist manchmal auch mehr als dürftig.

Könntet Ihr mal den entsprechenden Wikipedia-Artikel über das Profiboxen editieren? ;)
 

Dicke Lippe

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"Positiver Trend" VS "Früher war alles besser"

"Früher war alles besser" gewinnt in diesem Fall durch TKO in der 1. Runde :)


jetzt ernst.....egal wie man es interpretieren möchte, an der Tatsache, dass heute allg. technisch schlechter geboxt wird führt kein weg vorbei.
 

Devil

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Ein Hauptproblem ist halt die Titelinflation. Früher wusste jedes Kind auf der Strasse, ob jetzt Frazier oder Ali Weltmeister ist. Der "Titel" Weltmeister ist zu einer Marotte verkommen. Er hat kaum noch einen Wert. Vielleicht wird es deswegen auch zunehmend uninteressanter für junge Leute den Boxsport ernsthaft zu betreiben. Leider gibt es mitllerweile auch viele andere Kampfsportarten im TV. Cage-Fighting ist ja in den USA angesagter als das Boxen. In Asien haben die K1 und so, da interessiert es auch nicht mehr so wirklich was im Boxen passiert, denke ich. Vielleicht wird sich dieser Trend verselbstständigen und der Boxsport immer weiter den Bach runtergehen. :(
 
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