meinst du das steward das ewig mitmachen wird?
Das ist ganz schwer zu sagen. Für eine Antwort müsste man wissen, worin die Intention von Steward besteht. Will er noch mehr aus Wladimir rausholen, will er, dass Wladimir attraktiver boxt - ich weiß es nicht.
Für die Art wie Wladimir heute boxt sind er selbst und sein Trainer verantwortlich. Manny Stewards Einstieg bei Wladimir kann nun nicht gerade als erfolgreich bezeichnet werden. Der erste Kampf gegen Lamon Brewster war taktisch keine Meisterleistung und auch das Coaching war sich abzeichnend falsch. Mit den Kämpfen danach, vor allen Dingen ab dem Sam Peter-Kampf erreichten die beiden erhebliche Verbesserungen in Technik, Beinarbeit, Taktik und Disziplin. Das ist ganz klar Stewards Handschrift in verbindung mit Wladimirs eigenen Erkenntnissen und Änderungen. Vor allen Dingen die taktische Marschroute "Verhindere, dass der Gegner den Kampf in die Regionen deiner Schwächen verlagert." dürfte maßgeblich Stewards Handschrift tragen. Daher gehe ich davon aus, dass Wladimirs Safety-first-Modus mindestens von Steward mitentwickelt, wenn nicht sogar initiiert wurde. Trotzdem boxt immer noch der Boxer im Ring und nicht der Trainer und so ist es logisch, dass Wladimir im Ring selbst entscheidet, wie weit dieser Safety-First-Modus reichen darf. Augenscheinlich schliesst sich Steward mittlerweile einigen Kritikern an (zu denen ich bekanntlich auch gehöre), die von Wladimir erwarten, dass er erkennt, wann er überzogen vorsichtig agiert, da der Gegner nicht mehr in der Lage ist, gefährlich zu werden. Das war gerade im Kampf gegen Rahman offenkundig so und nachdem Wladimir gegen Chambers diesen Wirkungstreffer in der zweiten Runde landen konnte, war es in der Folgezeit bei Chambers auch so.
Wladimir hat ja in einem Kurzinterview in seiner Kabine nach dem Kampf eingeräumt, dass er trotzdem noch auf "Nummer Absolutsicher" gegangen ist und erst in den letzen beiden Runden mehr versucht hat.
Dieses verhalten, dass Steward hörbar missfiel, wird sicherlich in der Nachbertrachtung des Kampfes zwischen beiden ausdiskutiert werden.
Könnte eine angenommene Frustration bei Steward über kurz oder lang zur Trennung führen? Für eine solche Vermutung gibt es keine Anzeichen.
er hat schliesslich schon große talente abgelehnt oder gekündigt weil er unzufrieden war.
an der kohle wirds nicht liegen und es tut seinem ruf sicher nicht besonders gut.
nur so ein gedanke zu dem ich gern einen kommentar von dir gehört hätte....
Ich weiß es nicht, kann es mir aber nicht vorstellen. Wladimir ist sein Zugpferd, Wladimir gewinnt seine Kämpfe trotz aller berechtigten Kritik deutlich und auch seine Kampfesführung dürfte kaum eine Rufschädigung von Steward auslösen. Da sollte man vielleicht doch nicht zu viel in ein paar wütende Worte von Steward reininterpretieren. Das Einzige, was mir seit dem Kampf gesichert scheint:
Die als Hatertum abgetane Kritik an der übervorsichtigen, dadurch teilweise hilflos wirkenden Kampfesführung von Wladimir scheint bei aller seiner unbestreitbaren Überlegenheit im eigenen Trainer Manny Steward ein prominenten, umzweifelhaft komepetenten Fürsprecher erhalten zu haben. Vieleicht mag das den ein oder anderen Hardcore-Fan dazu bewegen, sich mit der Kritik mal etwas differenzierter und weniger verbiestert auseinander zu setzen. Nicht, dass es wichtig wäre - bemerkenswert bleibt es trotzdem.
Trotz aller beindruckenden Perfektion und der berechtigten Einstufung als unumstrittene (Co-)Nr. 1 seiner Gewichtsklasse wird seine Kampfesführung wohl nur von Taktikfanatikern und Wladimir-Fanatics als spannend erachtet. Daran wird sich auch künftig nichts andern, auch nicht durch Manny Steward, dafür ist Wladimir ein zusehr gebranntes Kind.
WK hat drei Hauptwaffen. Jab, Cross und linker Haken. Er beherrscht keine Uppercuts, keine Körpertreffer (keinen einzigen im ganzen Kampf gesehen, ok habe ja die hälfte verpennt
)
Uhh, dann musst Du aber verdammt viel vom Kampf verpennt haben, da er in den mittleren und hinteren Runden immer wieder zum Körper von Chambers geschlagen hat und in den letzten beiden Runden Uppercuts angebracht hat. Er beherrscht ein relativ großes Schlagrepertoire - bringt nur viele Schläge aus den bekannten Gründen nicht - das macht schon noch einen Unterschied.