Zuerst mal gesagt, ich finde, dass Pep definitiv einen super Job macht bei Bayern. Das taktische und spielerische Niveau hat sich im Vergleich zu Heynckes aus meiner Sicht noch mal gesteigert und auch der eine oder andere Spieler hat definitiv einen Sprung gemacht. Man wird sehen, was passiert, wenn man auf annähernd gleichstarke Teams trifft, aber trotzdem, aus meiner Sicht tut Pep den Bayern gut. Fehlender Pragmatismus, OK, aber im Vergleich zur letzten Saison lässt Pep definitiv pragmatischer agieren, aus meiner Sicht. Und zum oft geäußerten Vorwurf, Pep kann es nur mit Weltklasseteams: Selbst wenn das so ist, wertet es ihn nicht ab. Kein Trainer kommt überall klar und auch ein weltklasse-Team muss man erst mal trainieren können. Auch das ist eine Kunst für sich. Ohne jetzt wieder was anzetteln zu wollen, meiner Meinung nach (!) käme z.B. Klopp Stand heute bei einem Verein wie Bayern nicht klar, auch wenn mir da alle Dortmunder widersprechen werden.
Es gibt aber keinen unfehlbaren Trainer und kein unfehlbares System. Man sieht es ja, wie sich die taktischen Trends ändern. Im Endeffekt ist der Trainer gut, der aus den Möglichkeiten des Vereins möglichst viel macht. Ein CL-Sieg ist z.B. nicht kalkulierbar, aber man sollte als FC Bayern zumindest in die Nähe davon kommen. Von daher sage ich auch für die erste Saison von Pep: Ziel erreicht. Diskussion gab es doch nur, weil das Ergebnis gegen Real so deutlich ausfiel. Bei einem 0:1 und 2:1 wäre das Echo nicht so gewesen.
An einen CL-Sieg unter Pep glaube ich auch nicht wirklich, es gibt etliche sehr starke Teams und den Unterschied macht dann oft so ein "wir sind einfach dran!" wie Bayern das 2013 hatte. Dazu haben die Pfeiler dieses Teams aber schon zuviel erreicht, die müssen nichts mehr beweisen.