Ich denke man sollte sich in der Diskussion wirklich primär über die Monopolstellung unterhalten. Denn dass es für Bayern zumindest kurzfristig gesehen rational ist, Topspieler ablösefrei zu bekommen und nicht X Millionen Ablöse zu bezahlen, sollte klar sein. Und dass viele genauso handeln würden, wenn man ihnen die Option "ablösefreier Wechsel in einem oder zwei Jahren vs. 30 Mio Ablöse jetzt" vorlegt und sagt, sie sollen im Sinne des Vereins entscheiden, sollte auch nicht sonderlich umstritten sein.
Eine Monopolstellung ist immer schlecht, für so gut wie alle, außer dem Monopolisten selbst. Das ist fast schon trivial. Man muss nur mal einen Blick in die amerikanische Wirtschaftsgeschichte werfen. Wir erleben so eine Monopolstellung momentan und sie macht den Ligabetrieb kaputt.
Die entscheidende Frage sollte sein, wie man diese Monopolstellung aufbricht. Denn nur dann wird sich die Situation auch verbessern. Nicht, dass ich eine Lösung für das Problem hätte. Aber man sollte hier wirklich eher an die Strukturen denken und nicht die Moralkeule herausholen. Das bringt schlichtweg auch nichts.
@John Lennon
Du als Bayernfan erinnerst mich irgendwie an ein SPD-Mitglied, das irgendwann mal wegen Willy oder Oskar in die SPD eingetreten ist und das seit Jahren nur schimpft, aber aus traditionsgründen Mitglied in der Partei bleibt. Obwohl er mehr Kritikpunkte an der Partei findet als der durchschnittliche CDU Wähler.
Das ist wirklich sehr gut zusammen gefasst.
Die Strukturen ändern heißt dann im Umkehrschluß 50+1 muss fallen. Das wird früher oder später so kommen. Ok, man kann mit play-Offs und ähnlichen Zeugs arbeiten - aber das will wohl der Fußballfan nicht.
was das große Problem ist - die Konkurrenz arbeitet einfach bodenlos schlecht. Dortmund zerlegt sich gerade selbst, der Verein, der uns am nächsten war droht in die Mittelmäßigkeit abzufallen. Ok, man hat ihnen die besten Kicker weggekauft. Aber was der Verein mit dem vielen Geld macht, ist echt bodenlos.
Schalke hat seit Jahren rumgestümpert und hat nun mehr oder weniger zufällig einen Trainer verpflichtet, der durchaus aus dem Verein was machen kann. Aber wie man gerade sieht - sie sind noch meilenweit davon entfernt, konkurrenzfähig zu sein.
Red Bull kann man das Große zutrauen, aber es wird dauern, das kann nicht in 2 Jahren gehen.
Die Bundesliga insgesamt ist trotz durchaus respektabler Einnahmen einfach schlecht. Das beweist ja schon, dass Holzhacker-Teams ohne Budget wie der FC Augsburg an den CL Plätzen dran sind/waren. Dort wo die Märke sind (Berlin, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt) wird seit gefühlten 30 Jahren gestümpert was das Zeug hält. Beispiel - Bruchhagen - der wirklich noch nie was gerissen hat, kommt nach Hamburg und wird dort wie ein Messias empfangen. Ein Horst Held, die personifizierte Mittelmäßigkeit wird von der Konkurrenz umworben, hat schon gefühlt bei der halben Liga nix vollbracht. Michael Preetz? Ich frag mich wirklich, was befähigt den, einen Hauptstadtklub zu managen? Die Bayern lachen sich doch über sowas kaputt
Hopp hat nicht durchgezogen, sonst wären die jetzt schon auf den oberen Level. Und so bleibt nur das Warten auf Red Bull oder darauf, dass sich die Bayern die Bundesliga zum Vorbild nehmen und sich selbst nach unten stümpern.
Dass uns die Engländer meilenweit voraus sind, kommt auch nicht von ungefähr. Der Markt gibt die Preise eben her. Und da müssen wir in Deutschland mal was dagegen setzen. Aber außer Red Bull und jede Menge Selbstmitleid hab ich noch nichts vernommen, was Hoffnung macht.
Es liegt also bis auf weiteres am FC Bayern, sich an den Großen in Europa zu orientieren. Und da werden sie nicht auf die Bundesliga Rücksicht nehmen können. Die Bundesliga muss sich am FC Bayern orientieren. Und da wird es Zeit, dass die Erfolglosen in Berlin, Hamburg, Dortmund, Schalke und wo sie überall sitzen, in die Wüste geschickt werden und sich Leute ans Werk machen, die eine Ahnung haben, wie man einen Sportverein im Profisport nach oben bringt. Und wenn es solche Leute in Deutschland - warum auch immer - nicht gibt, dann muss man sich die von woanders her holen.
Es ist ja nicht so, dass beim FCB nur Uli und Kalle am Werk sind. Die haben auf allen Gebieten Fachleute, die sich mit einbringen. Und dazu das Glück, dass die beiden Heeresführer einfach Ahnung vom Geschäft haben. Und wenn sie noch solche Vögel sind, aber die wissen eben, wie das Spiel funktioniert. Dass das Spiel Profifußball nicht mehr so lustig ist wie früher und nichts mehr mit dem guten alten Fußball zu tun hat, steht auf einem anderen Blatt. Aber man spielt eben mit oder landet in der Mittelmäßigkeit. Wir wollten es ALLE so. ALLE...