"In Hässlichkeit gestorben".
Gegen den BVB gibt es den Charakter Test und wenn Kovac da nicht der Befreiungsschlag gelingt, sehe ich für ihn auch ziemlich schwarz. Er hat halt keinerlei Kredit bei den Medien und wie man an der Reaktion von Müllers Uschi sehen kann, auch nicht bei "allen" Spielern. So eine Aussage kommt ja nicht aus dem nichts, da wird sich Müller schon das ein oder andere Mal bei seiner Frau ausgeheult haben.
Ein erneuter Trainerwechsel würde aus meiner Sicht nicht viel bringen, weil aktuell kein Trainer auf dem Markt ist, der richtig Sinn machen würde. Das müsste ein Mann sein der genügend Autorität besitzt, um die Granden in der Führung in ihre Schranken verweisen zu können. Ein Mann bei dem klar wäre, wer nicht mitzieht, sitzt draußen und nicht im Büro von Uli. Das wäre mal das Wichtigste, dass den Spielern die Möglichkeit genommen wird Politik gegen den Trainer zu betreiben.
Vielleicht braucht dieser Verein mal eine Saison um Platz 4-5 und den Druck seine Vormachtstellung im deutschen Fußball zu verlieren. Vielleicht führt das wieder dazu das man in der Führung sein eigenes Ego zurückstellt und die sportlichen Belange wieder in die Hände von Profis legt, so wie das bei Pep und Sammer der Fall war. Da gab es eine klare Trennung zwischen sportlicher Leitung und Vorstand. Da war aber auch Uli nicht da, der nach seiner Rückkehr ja wieder alles "familiärer" machen wollte. Nun rennen die Spieler halt wieder zu Papa Uli, wenn ihnen ein Furz quersitzt und müssen sich nicht mehr von Sammer anhören, dass es wieder von Null losgeht, das sie nicht nachlassen dürfen, das sie ihre Leistung bringen müssen. Sammer ging einem immer auf den Sack mit seiner Tiefstapelei und seinen ständigen Warnungen, das die überlegenen Siege nicht selbstverständlich sind. Der hat immer Leistung eingefordert, ohne Ausreden, immer alle an das Limit gepusht, zusammen mit dem Perfektionisten Pep war das eine Killer-Kombination, da hat jeder Spieler seinen Job zu 100% gemacht. Gearbeitet und den Mund gehalten. Davon ist man heute weit entfernt.
Das Sportliche gehört uneingeschränkt in die Hände von Menschen die dafür hochqualifiziert und mit den entsprechenden Befugnissen ausgestattet sind. Bayern braucht einen Trainer der das auch einfordert und Kovac hat nicht das Standing, um sich gegen die Platzhirsche durchzusetzen. Brazzo ist ein Neuling in diesem Geschäft als Sportdirektor und bei seinen Entscheidungen doch sichtbar vom Willen der Bosse abhängig. Auch er hat nicht die Autorität, um die Spieler zu erden, weil die Spieler wissen das weder Kovac noch Brazzo die Entscheidungen treffen, sondern Uli (und Kalle). Jupp hatte diese Autorität, weil sich Uli und Kalle aus seinem "Geschäft" herausgehalten haben, deswegen hat das auch so "schnell" wieder besser funktioniert als unter Ancelotti. Es gab einen klaren "Entscheider", den Trainer, keine Anlaufstelle für Unzufriedene die sich ausheulen und Politik betreiben wollten.
Die Kritik an Kovac ist zwar verständlich, aber im Grunde ist die gesamte Situation, wie sie sich im Moment darstellt, schlicht nicht leistungsfördernd. Das wird sich auch erst wieder verbessern wenn die sportlich Leitung da liegt, wo sie hingehört und das ist nicht Ulis Büro.