Die nationale Konkurrenz kann man ja nur marginal beeinflussen (natürlich kann man einfach nicht mehr an Spieler mit auslaufenden Verträgen herantreten oder mehr bezahlen, als man unbedingt muss - aber dadurch stärkt man nicht die Konkurrenz, sondern schwächt sich in erster Linie selbst). Was die anderen Vereine machen, müssen die schon alleine für sich entscheiden.
Wichtig ist, dass man sich darüber im Klaren ist, was man selbst überhaupt will:
Will man einfach ducrh Steigerung der individuellen Qualität das nächste Jahr so erfolgreich gestalten, wie irgend möglich? Dann muss man auch entsprechend Geld in die Hand nehmen und nicht auf halbem Investitionsweg stehenbleiben - und sich bewusst machen, dass man diesen (teuren) Weg dann auch künftig alle 2-3 Jahre gehen muss.
Oder will man nach dem endgültigen Ende der Ära um Robbery und co eine neue, nachhaltige Struktur in der Mannschaft schaffen? Dann muss man sich entscheiden
- in welchem Tempo (damit einhergehend natürlich auch die einzusetzenden Mittel) das geschehen soll
- in wie weit man die eigene Nachwuchsförderung mit einbezieht (NLZ, U-Teams, Amas, Scouting, einheitliche Philosophie oder individuelle Förderung)
- welche Art von Fußball überhaupt künftig gespielt werden soll (und das eben nicht nur auf die kommende Saison bezogen, sondern auf die nächsten Jahre)
Ich habe leider nicht den Eindruck, dass man da intern wirklich schon zu einem Ergebnis gekommen ist, sondern dass zwar im Einzelfall durchaus vernünftige Entscheidungen getroffen werden; dass aber kein stimmiges Gesamtkonzept vorliegt und somit alles irgendwie Stückwerk ist. Man holt zwar gute Spieler, gibt auch Geld aus, holt Talente, besetzt intern Stellen neu - aber das alle wirkt, eben durch einen (aus meiner Sicht) fehlenden Gesamtplan immer wie mit heißer Nadel gestrickt. Gilt zumindest in der abgelaufenen Saison auch für das, was oft auf dem Platz selbst passierte - und im Umfeld läuft es eben nicht besser.
Irgendwas passiert und die Verantwortlichen reagieren darauf (egal ob Hoeneß/Rummenigge, Brazzo oder Kovac), anstand von vornherein selbst zu agieren. Ich würde mir wünschen, dass vermehrt Entscheidungen getroffen werden,
damit etwas geschieht, und nicht, weil gerade irgendetwas geschehen ist.