Aber nur dadurch war ein Hoeneß mit seinem Ideenreichtum möglich und der hat eben dann sehr viel sehr richtig gemacht. Nicht alles, aber eben sehr viel.
Naja, als Hoeneß noch Manager war, wurden die Bayern auch oft Meister. Es wurden auch mal 2 oder höchstens 3 Titel nacheinander geholt. Das waren dann aber meistens sehr knappe Meistersschaften, die erst am vorletzten oder gar letzten Spieltag am Ende mit maximal 2 - 3 Punkten Vorsprung in einem spannenden Saisonfinale gewonnen wurden.
Dazwischen kamen immer auch wieder verschiedene andere Mannschaften, die Meisterschafen gewonnen haben.
Jetzt holen die Bayern wahrscheinlich gerade ihre 8. Meisterschaft nacheinander. Die letzten 7. Meisterschaften wurden alle mit deutlich zweistelligem Punktevorsprung weit vor dem letzten Spieltag gewonnen, teilweise mit 20 - 30 Punkten vor dem Tabellenzweiten. Ein wirklicher Meisterschaftskampf fand praktisch gar nicht statt.
Ich frage mich, ob das auch für die Bayern überhaupt eine befriedigende Situation ist. Die Meisterschaft hat doch für Spieler und Fans überhaupt keine Bedeutung mehr. Wer bricht da denn noch in riesen Jubel aus, wenn man am 29. Spieltag die längst sichere Meisterschaft auch rechnerisch perfekt macht?
Bierduschen waren früher spontane Gefühlsausbrüche. Heute sind es inszenierte Rituale mit Action-Cam am Weissbierglas für die Club-Website.
Dasselbe beim Pokal, einfach nur so ein Ding, das man halt mitnimmt, aber beim Verein niemanden wirklich vom Hocker reisst.
Von daher weiss ich nicht, ob diese ganze Entwicklung der letzten 8 Jahre für die Bayern überhaupt so ein Segen ist. Gefühlt war doch jeder einzelne Titel, den man in den 80er, 90ern und 2000ern geholt hat mehr wert als die Serienmeisterschaften der letzten Jahre.