48 Minuten Verzögerung kenne ich nur von katastrophalen Bedingungen bei denen dann auch reihenweise Flüge gecancelt werden, vom Warten auf einen privilegierten Flug der die Start/Landebahnen blockiert, oder von Defekten. "Normal" sind 20 Minuten. Und einen Defekt oder unnormale Verzögerungsgründe könnte man einfach nennen und wäre fertig.
Das mag sein, da kenne ich die gängigen Zeiten und Prozeduren nicht. Aber unabhängig davon ist ja das Verhalten der Bayernverantwortlichen zu bewerten, dass ja nicht auf die Verzögerungen abzielte, sondern auf die Verweigerung der Starterlaubnis wegen was weiß ich wieviel Minuten oder Sekunden.
Und das passt eben leider sehr gut in das Elfeinbeinturm-Bild, dass die Fußballbranche wieder vermehrt abgibt:
- Da meint ein Herr Rummenigge, dass das Nachtflugverbot hinter den Interessen eines Fußballunternehmens zurückstehen müsse
- ein Herr Klopp meint, dass man bei dem sehr wohl begründeten Einreiseverbot aus England doch ruhig eine Ausnahme für ein englisches Fußballunternehmen machen könnte
- Spieler holen sich Tätowierer und Friseure ins Haus, als gingen sie die aktuellen Regelungen schlichtweg nichts an
usw.
- die UEFA hält nach wie vor an einem in diesen Zeiten völlig irrsinnigen EM-Plan in etlichen Ländern gleichzeitig fest
So gut die Hygienekonzepte der Proficlubs in den Ligen funktioniert haben, so elefantös poltern die Darsteller jetzt im zweiten Shutdown durch die sehr fragile und angespannt Gesamtgesellschaft. Und das Schlimme ist, sie scheinen es nicht einmal zu merken. Denn es sind nicht Flugsicherungen, Regierungen oder Gesundheitsexperten (Hallo, Herr Watzke), die dem Fußball Schaden zufügen.
Es sind die völlig realitätsverirrten Herren der Branche selbst, die sich mMn nicht wundern dürfen, wenn das Verständnis der Gesellschaft für die eh schon sehr großzügigem Ausnahmen für den Profisport irgendwann in den Keller geht.