vielleicht muss man noch erwähnen, das Heynckes im besten funktionierte als man ihm nach dem verlorenen Finale Dahoam, Sammer zur Seite gestellt hat, ich denke er hat da auch seine Ideen mit eingebracht.
Ich glaube das Wichtigste war, dass Jupp nach dem Finale dahoam einfach im hohen Alter noch einmal seine Grundhaltung verändert hat. Der hatte nicht plötzlich mehr Ahnung von Fußball, hat aber nach Jahrzehnten als Trainer noch einmal seine Art des Vermittelns komplett umgestellt. Alles, was man ihm gerade in den letzten Jahren davor vorwarf, war mit Saisonbeginn 2012/13 quasi weg und er war gleichzeitig fokussiert (wie vorher auch), aber eben auch souverän und locker (was er vorher nie war, außer in Spanien). Heynckes hat nach 2012 als Beinahe-Rentner noch einmal einen für ihn völlig neuen Zugang zur Mannschaft gefunden und das kann man einem Mann in dem Alter gar nicht hoch genug anrechnen.
Und wenn man so hört und liest, wie Sammer seit jeher bis heute über Fußball, Spieler und Prioritäten denkt, hat das genau gar nichts mit ihm zu tun. Das hat Jupp ganz alleine mit sich ausgemacht und hingekriegt und
das war der Schlüssel, um diese Gier auf den CL-Titel zu entfachen.
LvG hat dem Verein und der Mannschaft taktisch eine neue Welt eröffnet, Jupp hat das Ganze mit Charakter gefüllt. Beides sind bis heute die elementaren Grundlagen unseres Spiels - sicher auch, weil mit Müller und Neuer zwei Spieler von Anfang an dabei waren, die beides komplett verinnerlicht haben und bis heute weitergeben. Müller und Neuer sind doch quasi seit Jahren spielende Co-Trainer, Lahm war das z.B. auch, genau wie mittlerweile Kimmich.
Pep war die Weiterntwicklung von LvG, was Taktik und Positionsspielangeht. Flick eigentlich die Weiterentwicklung von Heynckes, weil auch er das Team koomplett hinter sich und die "Mission" bringen konnte. Ancelotti und Kovac passten weder auf die eine, noch die andere Art da hinein, weil die Mannschaft mittlerweile auch intern darauf gepolt ist, mindestens in einem der beiden Bereiche extrem gefordert und gepusht zu werden - und das auch verlangt und erwartet.
Nagelsmann
könnte der Trainer sein, der beides vereint und eben deshalb tatsächlich lange bleiben. Die Anlagen bei ihm als junger Trainer sind da, bis jetzt lässt es sich auch für mein Empfinden sehr gut an. Bis jetzt macht JN taktisch, wie auch in der Ansprache und der Medienarbeit einen Top Job. Ob das so bleibt, weiß niemand.
Aber ein Matthias Sammer war zwar ein ganz guter Verkäufer und Pressesprecher, aber damit hat es sich auch. An der Entwicklung des FCB in den letzten gut 10 Jahren hat er nur einen marginalen Anteil, an der Entwicklung der Jugendarbeit gar keinen, eher einen Minusanteil. Sammer beim FCB ist für mich bestenfalls eine 3, eher eine 3-.