FC Bayern München 2021/22: Mit nagelneuem Trainerteam zur 10. Meisterschaft in Folge?!


henningoth

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Eben, er hat sich mit Kritik zurückgehalten. ;) Das absolute mindeste wäre gewesen, die Taten, welche er begannen hat, durch ein offizielles Statement zu verurteilen, da es um Gewalt gegen Frauen und innerhalb der Familie geht. Stattdessen hat man meines Wissens nach die karte („es ist eine private angelegenheit“) gespielt. Damit zeigt man durchaus für welche Werte man als Verein einsteht oder nicht. Bei Bayern hat man eher das Gefühl „geht uns nichts an“.
ach so meinst du das. Ja gut, klar das hätte man machen können oder sollen. Kann gerne noch kommen.

Das heißt aber nur dass man ihn nicht öffentlich kritisch sieht. Hoffe zumindest dass die Personen in der Führungsetage das nicht so geil finden.
Als Verein hast du da doch auch erstmal nicht viel mehr Handhabe, als so ein Statement wie du gerne gehabt hättest.
Alles darüber hinweg ist schwierig.
Das richtige wäre halt gewesen ihn damals nicht zu holen, wenn man davon wusste.
 

LeZ

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... zweierlei Maß. :licht:

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Lucatoni14

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Ich möchte hier keinen Frauen Schläger in Schutz nehmen. Nur sind all diese Sachen vorgefallen, bevor er beim FC Bayern unterschrieben hat. Im Fall Ribéry hat man sogar bei einer sexuellen Beziehung zu einer minderjährigen an seiner Seite gestanden. Hoeneß wurde gefeiert. Auch Coman war doch schon mal mit sowas auffällig, meine ich.

Was ich damit sagen will, der FC Bayern wird so lange hinter seinen Spielern und Angestellten stehen bis es wirklich keine andere Chance mehr gibt oder diese sportlich zu Auslaufmodellen werden(Scheuer&Basler). Hernandez ist ein 100M+ Investment, den man nicht wegen so einer, in Augen der verantwortlichen, Nichtigkeit, verbrennen wird. Wäre das jetzt ein Bouna Sarr würde die Sache wahrscheinlich ganz anders aussehen. In Lyon spielt Jérôme Boateng auch Stamm, obwohl er gerade erst verurteilt wurde. In der NFL gibt es zig Beispiele, in der häusliche Gewalt an der Tages Ordnung steht. Auch dort bekommen all diese Spieler wieder ein neues Team und werden bejubelt. Auch die Ultras, die sich so etwas auf die Fahnen schreiben, beleidigen lieber über bald Jahrzehnte, einen Mann der Kinder Krankenhäuser baut, anstatt einen verurteilten Frauen Schläger.

Ich für meinen Teil tue mich da sehr schwer. Was meint ihr was in der Welt dieser Multi Millionäre abgeht und was für einen Teil auch die Frauen dazu beitragen. Es gibt halt Menschen die sich für einen gewissen Lebensstil, so ziemlich alles gefallen lassen und auch alles machen würden um da bei zu bleiben. Da muss man sich keinen Illusionen hin geben, nur weil die Frau das schwache Geschlecht ist, körperlich.

Noch einmal, Gewalt gegen Frauen ist ein No Go. Nur liegt diese schon ein paar Jahre in der Vergangenheit und sollte er es bereuen und nun die 4 Jahre auf Bewährung schaffen, hat er wie jeder andere Mensch/Straftäter eine neue Chance. Dieser Makel wird ihn trotzdem und zurecht auch den Rest seiner Karriere begleiten.

Rein sportlich freue ich mich. Rechtlich habe ich da leider keine Ahnung um das richtig bewerten zu können. Das ein Promi mit den besten Anwälten der Welt, nicht die gleiche Strafe wie du oder Ich bekommt, ist halt leider überall so.
 

JL13

Forenidiot
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Ob Hernandez ins Gefängnis geht oder nicht spielt doch keine wesentliche Rolle. Es ändert nichts daran, dass er ein vorbestrafter, mehrfach verurteilter Gewalttäter und Frauenschläger ist. Dass er die Taten behangen hat, ist dabei unbestritten. Dass er nicht nur Ersttäter ist, steht auch fest. Das sind Fakten. Als mehrfach überführter Gewalttäter sollte er daher auch kritisch gesehen werden. Dass er vom FC Bayern offenbar nicht kritisch gesehen wird, sagt jedoch auch einiges aus…

Der oberste Spanische Gerichtshof kam zu folgendem Schluss: "Zur Begründung hieß es, es stehe im Lichte seines Strafregisters nicht zu erwarten, dass die Vollstreckung der Haftstrafe nötig sei, um neuerliche Straftaten zu verhindern. Hernández sei zwar zwei Mal wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden. Diese Fällen lägen aber Jahre zurück. Seit der Missachtung des Näherungsverbots sei er aber unbescholten geblieben. Zudem seien seine familiären und sozialen Lebensumstände zu berücksichtigen. Dazu zähle insbesondere, dass Hernández mit seiner Ehefrau und dem gemeinsamen Kind zusammenlebe, "ohne dass neue Zwischenfälle zwischen den beiden bekannt wären.""

Quelle

Damit kann man es auch gut sein lassen. Er ist auf Bewährung und würde bei einem erneuten Zwischenfall einwandern. Dass er dem Internetlynchmob zu wenig gelitten hat, ist eine vernachlässigbare Grösse. Menschen, die schlechte Taten begehen, haben ein Recht auf Läuterung. Also auf einen Re-Start, wenn sie "Busse getan haben", ohne dass sie für alle Ewigkeiten gebrandmarkt sind. Wenn jemand verurteilt wurde und eine Strafe verbüsst hat (egal, ob Gefängnis, Geldstrafe oder was auch immer), ist es aus meiner Sicht ziemlich unredlich, das immer wieder hervorzuholen. Wenn die Justiz und seine Frau die Sache mit ihm erledigt haben, weiss ich nicht wieso es uns hier in einem Internetforum zustehen sollte zu entscheiden, wie lange jemand so noch geächtet gehört.
 

Michael der Echte

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In der Liste fehlen noch Boateng und Vidal. Gewalt ob psychisch oder körperlich gegen jeden sollte immer verurteilt werden. Ich denke hier sollte der FC Bayern schon seine Hausaufgaben machen, eine private Betrachtung kann hier nicht als Grund genannt werden, zumal Hernandez ja verurteilt wurde, ist ja nicht so das man noch in der Beweisaufnahme ist und wir nicht von einer Diktatur oder Bananenrepublik reden.
 

LeZ

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@JL13 Super formuliert! (y)

Ich bin durchaus dafür zu haben, so jemandem - wenn die Sache akut ist und nicht Jahre her - unter vier Augen oder im kleinen Kreis die Meinung dazu klar mitzuteilen. Aber nicht in der Öffentlichkeit brandmarken und Scheiterhaufen und Schandpfahl in Stellung bringen, Berufsverbot verlangen, und die öffentliche Hinrichtung.

Womit wir zu Punkt 2 kommen: die üblichen Verdächtigen verlangen sowas immer nur für die eigenen Lieblingsfeinde, aber nie im eigenen Umfeld oder bei ihren eigenen Helden. "Aktivisten" fackeln die Kleinwagen von ambulanten Krankenpflegerinnen ab ? Egal, Bonzen! Die eigenen Ultras überfallen alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist, Rentner und Kinder im Fanbus, Polizei, Leute mit dem falschen Schal auf der Strasse, oder falsch angezogene Menschen ? Egal, die haben das auch verdient. Selbst falsch parken, Steuer hinterziehen und andere Kleinigkeiten ? Egal, machen doch alle. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass man bei solchen Kandidaten auf sowas wie ein Gewissen trifft, an das man appellieren könnte.
 
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Gelöschtes Mitglied 14419

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Der oberste Spanische Gerichtshof kam zu folgendem Schluss: "Zur Begründung hieß es, es stehe im Lichte seines Strafregisters nicht zu erwarten, dass die Vollstreckung der Haftstrafe nötig sei, um neuerliche Straftaten zu verhindern. Hernández sei zwar zwei Mal wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden. Diese Fällen lägen aber Jahre zurück. Seit der Missachtung des Näherungsverbots sei er aber unbescholten geblieben. Zudem seien seine familiären und sozialen Lebensumstände zu berücksichtigen. Dazu zähle insbesondere, dass Hernández mit seiner Ehefrau und dem gemeinsamen Kind zusammenlebe, "ohne dass neue Zwischenfälle zwischen den beiden bekannt wären.""

Quelle

Damit kann man es auch gut sein lassen. Er ist auf Bewährung und würde bei einem erneuten Zwischenfall einwandern. Dass er dem Internetlynchmob zu wenig gelitten hat, ist eine vernachlässigbare Grösse. Menschen, die schlechte Taten begehen, haben ein Recht auf Läuterung. Also auf einen Re-Start, wenn sie "Busse getan haben", ohne dass sie für alle Ewigkeiten gebrandmarkt sind. Wenn jemand verurteilt wurde und eine Strafe verbüsst hat (egal, ob Gefängnis, Geldstrafe oder was auch immer), ist es aus meiner Sicht ziemlich unredlich, das immer wieder hervorzuholen. Wenn die Justiz und seine Frau die Sache mit ihm erledigt haben, weiss ich nicht wieso es uns hier in einem Internetforum zustehen sollte zu entscheiden, wie lange jemand so noch geächtet gehört.

Das Problem ist nur, das Hernandez schon verurteilt wurde und weder seine Strafe verbüsst hat (Kontaktverbot plus sozialer Dienst), sondern aktiv dagegen gehandelt hat.
 

JL13

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Das Problem ist nur, das Hernandez schon verurteilt wurde und weder seine Strafe verbüsst hat (Kontaktverbot plus sozialer Dienst), sondern aktiv dagegen gehandelt hat.

Und Einsprache gegen die Vollstreckung der Haftstrafe eingelegt hat und die Justiz dieser stattgegeben. Seine Strafe ist jetzt die Bewährung und die Geldbusse (Ja, ist nicht viel für einen Profifussballer. Ich weiss allerdings nicht, wie viel Hernandez verdient. Geldstrafen sollen wehtun, aber niemanden in eine finanzielle Notlage bringen IMO. Aber gut, vermutlich ist das Verhältnis der Busse zu seinem Lohn tatsächlich so, dass es ihm nicht wehtut).

Ergo: Seine Frau hat ihm verziehen und er wurde von der Justiz bestraft. Ich seh jetzt nicht, welche Rolle das "kritisch betrachten" im Internet haben soll. Natürlich wird er kritisch betrachtet*. Sagt doch keiner, dass er das gut gemacht hat.

*Eigentlich ja nicht. Kritisch würde beinhalten, dass man alle Seiten betrachtet und abwägt. Auch wenn @Flöpper gut erläutert hat, wie so ein Gesetz in Spanien zustande kommt und auch die guten Seiten davon aufzeigt, werde ich damit nicht komplett warm. Ein Näherungsverbot soll seine Frau schützen. Und wenn sie der Ansicht ist, dass sie keinen Schutz braucht und im Gegenteil sogar möchte, dass er sich nähert, finde ich es trotz aller Erläuterungen von @Flöpper befremdlich, wenn dann der Staat kommt und quasi sagt "was du möchtest, wer sich dir nähern soll, entscheiden immer noch wir" (überspitzte Formulierung).

Abgesehen davon könnte der Fall Hernandez fast schon klischeehaft aus irgendeiner Folge "Law & Order – Special Victims Unit" oder "Criminal Minds" kommen. Die Familie wurde, als er noch jung war, vom Vater verlassen. Quelle
Entschuldigt selbstredend nichts. Ist aber halt bös gesagt ein "Klassiker". Beschissene Kindheit = Person ist auf sozialer und zwischenmenschlicher Ebene nicht auf allerhöchstem Level unterwegs und trifft paar miserable Entscheidungen. Die werden selbstverständlich auch bestraft, die Gefängnisse sind voll von solchen Fällen. Wenn die aber bestraft wurden, ist auch gut und man muss ihr Leben in diesem Bereich nicht noch weiter verschlechtern.
 

Jerry

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Damit kann man es auch gut sein lassen. Er ist auf Bewährung und würde bei einem erneuten Zwischenfall einwandern. Dass er dem Internetlynchmob zu wenig gelitten hat, ist eine vernachlässigbare Grösse. Menschen, die schlechte Taten begehen, haben ein Recht auf Läuterung. Also auf einen Re-Start, wenn sie "Busse getan haben", ohne dass sie für alle Ewigkeiten gebrandmarkt sind. Wenn jemand verurteilt wurde und eine Strafe verbüsst hat (egal, ob Gefängnis, Geldstrafe oder was auch immer), ist es aus meiner Sicht ziemlich unredlich, das immer wieder hervorzuholen. Wenn die Justiz und seine Frau die Sache mit ihm erledigt haben, weiss ich nicht wieso es uns hier in einem Internetforum zustehen sollte zu entscheiden, wie lange jemand so noch geächtet gehört.

War das nicht der ganze Punkt bei ihm, dass er seine Strafe nicht verbüsst hat? Bzw. es war ja nicht mal eine Strafe, sondern in erster Linie eine Auflage über die er sich hinweg

Abgesehen davon könnte der Fall Hernandez fast schon klischeehaft aus irgendeiner Folge "Law & Order – Special Victims Unit" oder "Criminal Minds" kommen. Die Familie wurde, als er noch jung war, vom Vater verlassen. Quelle
Entschuldigt selbstredend nichts. Ist aber halt bös gesagt ein "Klassiker". Beschissene Kindheit = Person ist auf sozialer und zwischenmenschlicher Ebene nicht auf allerhöchstem Level unterwegs und trifft paar miserable Entscheidungen. Die werden selbstverständlich auch bestraft, die Gefängnisse sind voll von solchen Fällen. Wenn die aber bestraft wurden, ist auch gut und man muss ihr Leben in diesem Bereich nicht noch weiter verschlechtern.

Gerade weil es so textbook-mäßig ist, wäre es vielleicht eben sinnvoller ihn nicht zur Bewährung + Geld zu verurteilen, sondern eine Therapie anzurordnen.

Gerade bei dem Thema häusliche Gewalt verstehe ich deine positive Herangehensweise diesbezüglich nicht so ganz. Natürlich kann es sein, dass es WIRKLICH wieder in Ordnung ist und er sie nie wieder anrührt.
Aber es gibt genug Fälle, wo es eben nicht so ist und die Frauen irgendwann einfach nur noch still halten und es ertragen.
Deswegen sehe ich gerade bei dem Thema häusliche Gewalt nicht, weshalb ein "der ist bestraft und gut ist" sinnvoll ist.
Und es ist leider eben nicht so, dass es ein Einzelfall gewesen ist.
#
Ein Näherungsverbot soll seine Frau schützen. Und wenn sie der Ansicht ist, dass sie keinen Schutz braucht und im Gegenteil sogar möchte, dass er sich nähert, finde ich es trotz aller Erläuterungen von @Flöpper befremdlich, wenn dann der Staat kommt und quasi sagt "was du möchtest, wer sich dir nähern soll, entscheiden immer noch wir" (überspitzte Formulierung).

Und genau solche Sachen sind richtig und wichtig. Es gibt genug Beispiele (eine Verwandte von mir wird praktisch seit 50 Jahren verprügelt), wo die Frauen immer wieder sagen "ist gar nicht so schlimm, ich liebe ihn doch).
Und gerade bei diesen Themen, wo auch Abhängigkeiten etc. eine Rolle spielen, ist es in einigen Fällen sogar lebenswichtig, dass es da jemanden gibt, der draufschaut.
Im Einzelfall ist es vielleicht in der Tat befremdlich, aber im Endeffekt muss man dann "nur" den Umweg übers Gericht machen und dort klären, dass alles wieder im Butter ist. Das sollte kein Dealbreaker für eine "echte Liebe" sein.
 

JL13

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Gerade weil es so textbook-mäßig ist, wäre es vielleicht eben sinnvoller ihn nicht zur Bewährung + Geld zu verurteilen, sondern eine Therapie anzurordnen.

Aus meiner Sicht: Ja. Warum auch nicht? Das Gericht ist aber zu einer anderen Einschäzung gekommen.

Gerade bei dem Thema häusliche Gewalt verstehe ich deine positive Herangehensweise diesbezüglich nicht so ganz. Natürlich kann es sein, dass es WIRKLICH wieder in Ordnung ist und er sie nie wieder anrührt.
Aber es gibt genug Fälle, wo es eben nicht so ist und die Frauen irgendwann einfach nur noch still halten und es ertragen.
Deswegen sehe ich gerade bei dem Thema häusliche Gewalt nicht, weshalb ein "der ist bestraft und gut ist" sinnvoll ist.
Und es ist leider eben nicht so, dass es ein Einzelfall gewesen ist.

Was heisst hier positiv? Was wäre denn deiner Ansicht nach sinnvoll? Unser Rechtssystem ist so aufgebaut, dass jemand, der eine Straftat begeht dafür bestraft wird. Die Strafen sind dabei zeitlich beschränkt. Sobald jemand seine Strafe verbüsst hat, fängt er quasi bei Null an. Wir wissen, dass das nicht so ist. Zwar ist sein Vergehen juristisch nicht mehr relevant bzw. wird es erst, wenn jemand zum Wiederholungstäger wird, aber eine gewisse gesellschaftliche Stigmatisierung bleibt. Ich finde so jemand ist mehr als genug bestraft. Natürlich kann man auch die gesellschaftliche Ächtung noch höher treiben und dafür sorgen, dass so jemand seines Lebens nicht mehr froh wird. Wieso das sinnvoll sein soll, musst du mir schon erklären.

Und genau solche Sachen sind richtig und wichtig. Es gibt genug Beispiele (eine Verwandte von mir wird praktisch seit 50 Jahren verprügelt), wo die Frauen immer wieder sagen "ist gar nicht so schlimm, ich liebe ihn doch).
Und gerade bei diesen Themen, wo auch Abhängigkeiten etc. eine Rolle spielen, ist es in einigen Fällen sogar lebenswichtig, dass es da jemanden gibt, der draufschaut.
Im Einzelfall ist es vielleicht in der Tat befremdlich, aber im Endeffekt muss man dann "nur" den Umweg übers Gericht machen und dort klären, dass alles wieder im Butter ist. Das sollte kein Dealbreaker für eine "echte Liebe" sein.

Nur weil es mir befremdlich erscheint, heisst das nicht, dass ich die Ausführungen von @Flöpper nicht verstanden habe. Ich glaube auch, dass ich das genug durchdisclaimert habe.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14419

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Und Einsprache gegen die Vollstreckung der Haftstrafe eingelegt hat und die Justiz dieser stattgegeben. Seine Strafe ist jetzt die Bewährung und die Geldbusse (Ja, ist nicht viel für einen Profifussballer. Ich weiss allerdings nicht, wie viel Hernandez verdient. Geldstrafen sollen wehtun, aber niemanden in eine finanzielle Notlage bringen IMO. Aber gut, vermutlich ist das Verhältnis der Busse zu seinem Lohn tatsächlich so, dass es ihm nicht wehtut).

Ergo: Seine Frau hat ihm verziehen und er wurde von der Justiz bestraft. Ich seh jetzt nicht, welche Rolle das "kritisch betrachten" im Internet haben soll. Natürlich wird er kritisch betrachtet*. Sagt doch keiner, dass er das gut gemacht hat.

*Eigentlich ja nicht. Kritisch würde beinhalten, dass man alle Seiten betrachtet und abwägt. Auch wenn @Flöpper gut erläutert hat, wie so ein Gesetz in Spanien zustande kommt und auch die guten Seiten davon aufzeigt, werde ich damit nicht komplett warm. Ein Näherungsverbot soll seine Frau schützen. Und wenn sie der Ansicht ist, dass sie keinen Schutz braucht und im Gegenteil sogar möchte, dass er sich nähert, finde ich es trotz aller Erläuterungen von @Flöpper befremdlich, wenn dann der Staat kommt und quasi sagt "was du möchtest, wer sich dir nähern soll, entscheiden immer noch wir" (überspitzte Formulierung).

Abgesehen davon könnte der Fall Hernandez fast schon klischeehaft aus irgendeiner Folge "Law & Order – Special Victims Unit" oder "Criminal Minds" kommen. Die Familie wurde, als er noch jung war, vom Vater verlassen. Quelle
Entschuldigt selbstredend nichts. Ist aber halt bös gesagt ein "Klassiker". Beschissene Kindheit = Person ist auf sozialer und zwischenmenschlicher Ebene nicht auf allerhöchstem Level unterwegs und trifft paar miserable Entscheidungen. Die werden selbstverständlich auch bestraft, die Gefängnisse sind voll von solchen Fällen. Wenn die aber bestraft wurden, ist auch gut und man muss ihr Leben in diesem Bereich nicht noch weiter verschlechtern.

Er hat Einspruch gegen eine Strafe eingelegt, die er aufgrund dessen bekam, weil er eine vorherige Strafe/Urteil gar nicht mal angetreten bzw schlichtweg ignoriert hat. Ich sehe da wenig Busse, ganz ehrlich. Er hat jetzt Glück, das die Strafe für die Missachtung der Justiz so niedrig ausfällt. Hoffentlich lernt er was draus.
 

Jerry

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Was heisst hier positiv? Was wäre denn deiner Ansicht nach sinnvoll? Unser Rechtssystem ist so aufgebaut, dass jemand, der eine Straftat begeht dafür bestraft wird. Die Strafen sind dabei zeitlich beschränkt. Sobald jemand seine Strafe verbüsst hat, fängt er quasi bei Null an. Wir wissen, dass das nicht so ist. Zwar ist sein Vergehen juristisch nicht mehr relevant bzw. wird es erst, wenn jemand zum Wiederholungstäger wird, aber eine gewisse gesellschaftliche Stigmatisierung bleibt. Ich finde so jemand ist mehr als genug bestraft. Natürlich kann man auch die gesellschaftliche Ächtung noch höher treiben und dafür sorgen, dass so jemand seines Lebens nicht mehr froh wird. Wieso das sinnvoll sein soll, musst du mir schon erklären.

Hast meinen Punkt missverstanden, glaube ich. Unser Rechtssystem ist ja eigentlich nicht als Strafjustiz im moralischen Sinne gedacht, sondern thereotisch(!) geht es in erster Linie um Resozialisierung. Die Menschen bekommen eine Strafe nicht nur als Bestrafung, sondern als Maßnahme, damit sie es beim nächsten Mal besser "wissen".
In die Richtung gedacht, hätte ich mir das Urteil bei ihm gewünscht.
200 gemeinnützige Stunden in einem Frauenhaus (mal kurz ausgeblendet, dass man einen (ehemaligen) Schläger vielleicht nicht den Frauen dort vor die Nase setzen sollte) und eine Pflicht eine Therapie zu machen, wären meiner Ansicht nach deutlich sinnvoller für die Zukunft von ihm als die 100k+Bewährung.

Natürlich kann man auch die gesellschaftliche Ächtung noch höher treiben und dafür sorgen, dass so jemand seines Lebens nicht mehr froh wird. Wieso das sinnvoll sein soll, musst du mir schon erklären.

Grundsätzlich richtig: Die Frage in dem Fall ist jedoch welche Ächtung er gerade bekommt? Der FCB steht total hinter ihm (siehe Ausführungen Cicero) und er konnte munter alle Vorgaben und Strafen bislang ignorieren.
Ich will ja auch keine gesellschaftliche Ächtung, aber das ganze klingt jetzt nicht optimal gelöst und ich kann verstehen wenn manch einer sich denkt: typisch Promibonus.
 

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Hernández sei zwar zwei Mal wegen häuslicher Gewalt verurteilt worden

Eher Re-Re-Re-Start.

Bayerns Straftakte Dream Team

Kahn
Breno-Hernandez-Boateng-Lell
Coman - Effenberg -Ballack - Ribery (vorerst auf Bewährung :D )
Rummenigge - Hoeness

Trainer: Beckenbauer (Sommermärchen)

Aufsichtsrat: der vom Juni 2018: 33% Prozent vorbestraft, Haftbefehl oder U-Haft.

:saint:
 

LeZ

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Sozialstunden wären natürlich besser als Geldstrafe, aber die spanische Justiz sanktioniert hier ja nicht die Körperverletzung von 2017 oder früher, sondern die Missachtung des Gerichts bezüglich der Kontaktsperre. Weiss nicht, ob die spanische Justiz das Ableisten von Sozialstunden im Ausland kennt.
 

JL13

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Er hat Einspruch gegen eine Strafe eingelegt, die er aufgrund dessen bekam, weil er eine vorherige Strafe/Urteil gar nicht mal angetreten bzw schlichtweg ignoriert hat. Ich sehe da wenig Busse, ganz ehrlich. Er hat jetzt Glück, das die Strafe für die Missachtung der Justiz so niedrig ausfällt. Hoffentlich lernt er was draus.

Richtig. Und so weit hätte es gar nicht kommen müssen, wenn er nicht so fahrlässig mit dem Näherungsverbot umgegangen wäre. Hätten er und seine Frau den juristisch korrekten Weg gewählt und hätten das Verbot vor Gericht aufheben lassen, wäre er deutlich besser dagestanden. Er hätte den Status Quo gehabt minus Bewährungsstrafe, minus Geldstrafe (egal wie marginal die ist) und minus negative Publicity.

Man darf sich hier nicht von den juristischen Begriffen in die Irre führen lassen. "Seinem Einspruch stattgegeben" klingt so, als hätte Hernandez hier irgendwie "gewonnen". Das Gegenteil ist der Fall. Weil er den korrekten Weg, das Verbot aufzuheben ignoriert hat, drohte ihm eine Gefängnisstrafe. Der Einspruch war seine einzige Chance, da drum herumzukommen. Anhand der Begründung des spanischen Gerichtshofs gehe ich davon aus, dass er dabei erneut die Chance erhielt, zu belegen, dass er und seine Frau nicht irgendwie wieder zusammen sind, weil er Druck ausübt.

Da er die Justiz missachtet hat, gab es aber trotzdem eine Geldstrafe und Bewährung. Es wäre dabei scheinbar nicht mal so schwer gewesen, dass zu verhindern. Dass er jetzt ein negatives Image hat, trägt dazu bei, dass er doch eine gewisse "Busse" kassiert hat.

Hast meinen Punkt missverstanden, glaube ich. Unser Rechtssystem ist ja eigentlich nicht als Strafjustiz im moralischen Sinne gedacht, sondern thereotisch(!) geht es in erster Linie um Resozialisierung. Die Menschen bekommen eine Strafe nicht nur als Bestrafung, sondern als Maßnahme, damit sie es beim nächsten Mal besser "wissen".
In die Richtung gedacht, hätte ich mir das Urteil bei ihm gewünscht.

Ich empfinde unser Rechtssystem eigentlich als Mischung aus Strafjustiz und Resozialisierung, mit der deutlichen Tendenz zur Strafjustiz. Und wenn es nach dem Internetmob geht, ist das Ziel sowieso "der soll leiden die Sau".

200 gemeinnützige Stunden in einem Frauenhaus (mal kurz ausgeblendet, dass man einen (ehemaligen) Schläger vielleicht nicht den Frauen dort vor die Nase setzen sollte) und eine Pflicht eine Therapie zu machen, wären meiner Ansicht nach deutlich sinnvoller für die Zukunft von ihm als die 100k+Bewährung.

In diesem Zusammenhang gebe ich dir sogar Recht. Aber wie @LeZ es schon sagt --> es ging hier nicht um die häusliche Gewalt, sondern um die Missachtung der Justiz. Die Strafe für die häusliche Gewalt war nie höher gedacht seitens der spanischen Justiz. Das war das Näherungsverbot und fertig. Das hätte er auf juristisch korrektem Weg aufheben lassen können, oder jetzt mit lauten Nebengeräuschen. Aber für die eigentliche Straftat (für mich wiegt die häusliche Gewalt höher als die Nichtachtung der Justiz, auch wenn man das nicht ganz trennen kann in diesem Fall) war eine Haftstrafe nie vorgesehen.

Grundsätzlich richtig: Die Frage in dem Fall ist jedoch welche Ächtung er gerade bekommt? Der FCB steht total hinter ihm (siehe Ausführungen Cicero) und er konnte munter alle Vorgaben und Strafen bislang ignorieren.
Ich will ja auch keine gesellschaftliche Ächtung, aber das ganze klingt jetzt nicht optimal gelöst und ich kann verstehen wenn manch einer sich denkt: typisch Promibonus.

Ich finde es bisschen seltsam, wenn du dich fragst, welche Ächtung er bekommt und gleichzeitig dann einen User erwähnst, der nur verachtenswerte Worte für Hernandez übrig hatte. Er kassiert schliesslich nicht nur die Ächtung eines Users von Sportforen, sondern hat jetzt den Ruf, der mit häuslicher Gewalt zusammenhängt. Und den wird er auch nie ganz loswerden, auch wenn er 100 Jahre lang glücklich und zufrieden mit seiner Frau zusammenlebt. Die Ächtung da nicht zu sehen, wirkt seltsam. Gilt die nur, wenn er im Stadion bespuckt und beschimpft wird und in München wieder ein Pranger aufgestellt.

Da noch von "Promibonus" zu sprechen, finde ich dann absolut vermessen. Denn wenn du und ich uns so ein Ding leisten (leisten wir uns nicht, sind ja beide tolle Menschen, aber als Beispiel ;) ) dann kriegt das vielleicht der Nachbar mit und Tante Frieda. Und wenn Tante Frieda bisschen tratscht, dann auch Grosstante Helene. Ansonsten leisten wir aber unsere Strafe ab und gut. Hernandez wird seinen Ruf nie mehr los. Das ist dann schon eher ein Promi-Malus.

Eher Re-Re-Re-Start.

Bayerns Straftakte Dream Team

Kahn
Breno-Hernandez-Boateng-Lell
Coman - Effenberg -Ballack - Ribery (vorerst auf Bewährung :D )
Rummenigge - Hoeness

Trainer: Beckenbauer (Sommermärchen)

Aufsichtsrat: der vom Juni 2018: 33% Prozent vorbestraft, Haftbefehl oder U-Haft.

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Da ich die Zeitschriften beim Frisör nicht lese: Bei Breno, Hernandez, Boateng, Lell, Ribery, Rummenigge und Uli kriege ich es hin. Was haben Oli, Effe, Ballack und Coman verbrochen?
 

Jerry

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Ich empfinde unser Rechtssystem eigentlich als Mischung aus Strafjustiz und Resozialisierung, mit der deutlichen Tendenz zur Strafjustiz. Und wenn es nach dem Internetmob geht, ist das Ziel sowieso "der soll leiden die Sau".

Ich weiß nicht genau, ob so viele so plump denken. Hast du Beispiele für diesen Internetmob? Ich sehe wenn überhaupt eher eine Tendenz zu "der soll halt auch die Härte des Gesetzes spüren und keinen Promi-Bonus" bekommen.


In diesem Zusammenhang gebe ich dir sogar Recht. Aber wie @LeZ es schon sagt --> es ging hier nicht um die häusliche Gewalt, sondern um die Missachtung der Justiz. Die Strafe für die häusliche Gewalt war nie höher gedacht seitens der spanischen Justiz. Das war das Näherungsverbot und fertig. Das hätte er auf juristisch korrektem Weg aufheben lassen können, oder jetzt mit lauten Nebengeräuschen. Aber für die eigentliche Straftat (für mich wiegt die häusliche Gewalt höher als die Nichtachtung der Justiz, auch wenn man das nicht ganz trennen kann in diesem Fall) war eine Haftstrafe nie vorgesehen.

Puh, ich weiß nicht, ob da lieber ein Jurist drauf antworten sollte, aber Haftstrafe nie vorgesehen, stimmt doch so pauschal nicht. Wenn er eben gegen die Bewährungsauflagen verstößt, dann kriegt er eben doch eine Haftstrafe für die erste Strafe (plus Haftstrafe/Strafe für die zweite Straftat, sei es nur die Missachtung).

Er kassiert schliesslich nicht nur die Ächtung eines Users von Sportforen, sondern hat jetzt den Ruf, der mit häuslicher Gewalt zusammenhängt. Und den wird er auch nie ganz loswerden, auch wenn er 100 Jahre lang glücklich und zufrieden mit seiner Frau zusammenlebt.

Den Ruf hat er aber zurecht, weil wir hier nicht über eine falsche Beschuldigung sprechen. Aber wir vermengen auch Dinge, finde es aber auch schwierig zu trennen.
Und ich glaube, wenn er 100 Jahre oder nehmen wir 10 Jahre mit ihr zusammen sein wird, dann wird sich das eben legen. Vor allem ist es doch so gewesen. Hernandez kam schon 2019 zu Bayern, da war er schon verurteilt und ich habe überhaupt gar keine negative Presse vernommen diesbezüglich. Wurde es hier auf spofo besprochen? Habe nicht immer alle Threads verfolgt, aber mir ist nicht in Erinnerung, dass er groß dieses Label hatte oder Anfeindungen ausgesetzt worden ist.
Seine eigenen Versäumnisse sind es doch, die nun dazu geführt haben, dass die Justiz wieder aktiv wurde.

Da noch von "Promibonus" zu sprechen, finde ich dann absolut vermessen. Denn wenn du und ich uns so ein Ding leisten (leisten wir uns nicht, sind ja beide tolle Menschen, aber als Beispiel ;) ) dann kriegt das vielleicht der Nachbar mit und Tante Frieda. Und wenn Tante Frieda bisschen tratscht, dann auch Grosstante Helene. Ansonsten leisten wir aber unsere Strafe ab und gut. Hernandez wird seinen Ruf nie mehr los. Das ist dann schon eher ein Promi-Malus.

Wenn du oder ich es leisten, dann müssen wir womöglich ins Gefängnis. Darum ging es. Das ein Promi natürlich viel krassere gesellschaftliche Konsequenzen hat, mag richtig sein, aber eben auch manchmal mehr Möglichkeiten. Siehe die ganzen Fälle in den USA.
Und auch bei uns ist nicht Strafe abgesessen und gut. Man verliert womöglich seinen Job und auch dein gesamtes Umfeld wird es höchstwahrscheinlich erfahren. Klar, du kannst dann wegziehen und ein neues Leben beginnen.
 

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Ich finde es bisschen seltsam, wenn du dich fragst, welche Ächtung er bekommt und gleichzeitig dann einen User erwähnst, der nur verachtenswerte Worte für Hernandez übrig hatte. Er kassiert schliesslich nicht nur die Ächtung eines Users von Sportforen, sondern hat jetzt den Ruf, der mit häuslicher Gewalt zusammenhängt. Und den wird er auch nie ganz loswerden, auch wenn er 100 Jahre lang glücklich und zufrieden mit seiner Frau zusammenlebt. Die Ächtung da nicht zu sehen, wirkt seltsam. Gilt die nur, wenn er im Stadion bespuckt und beschimpft wird und in München wieder ein Pranger aufgestellt.

Das möchte ich hier nicht unkommentiert stehen lassen. Mir ging es in der Kritik vor allem darum, dass es mir missfällt wie der FC Bayern mit den Taten eines Angestellten umgegangen ist.

Hinsichtlich Hernandez gehört es zu den Fakten, dass er eben nicht die Strafen, die er damals für seine Taten erhalten hat, respektiert und akzeptiert hat, sondern er hat sie ignoriert, welches nicht gerade ein Vorbild an Reue und angemessenen Vergalten darstellt. So ist das ganze Problem, welches ihn jetzt getroffen hat, erst entstanden.

Als Jurist kann ich die Argumentation des Gerichts nachvollziehen, wieso er nun von der Gefängnisstrafe verschont bleibt. Ich hoffe, dass er realisiert, dass es seine große Chance ist, sich auch die nächsten Jahre bewähren zu können. Insofern verachte ich auch nicht Hernandez als Person, sondern seine Taten von damals und sein damaliger Umgang mit den Folgen. Wenn er aus seinen Fehlern gelernt hat, würde mich das freuen; vor allem für seine Familie.
 

JL13

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Ich weiß nicht genau, ob so viele so plump denken. Hast du Beispiele für diesen Internetmob? Ich sehe wenn überhaupt eher eine Tendenz zu "der soll halt auch die Härte des Gesetzes spüren und keinen Promi-Bonus" bekommen.

Klar habe ich Beispiele. Jede Kommentar-Spalte jeder Artikels im Netz, wo es um irgendeine Verurteilung geht. Wenn es jetzt um den Fall Hernandez geht, müsste ich recherchieren. Aber so allgemein ist es nicht schwer so Zeug zu finden. Im Non-Sports handeln ganze Threads von vermeintlicher Kuscheljustiz. Und du findest immer wieder Beiträge (also nicht im Non-Sports, sondern wieder ans Ganze WWW gedacht), nach dem Muster „also wenn ich was zu sagen hätte, dann hätte man dem [insert random Gewaltfantasie]“. Das geht auch nicht in Richtung „der soll halt auch die Härte des Gesetzes spüren und keinen Promi-Bonus bekommen“, sondern zu „die sollen den gefälligst nicht nach Gesetzen verurteilen, sondern wie es mir mein gesunder Menschenverstand Bauchgefühl sagt.“ Ich glaub du überschätzt da den Internetmob ein wenig. Viele sind noch viel plumper drauf. Und auch wenn es hier bei SpoFo manchmal auch niveaulos zugeht, sind die User hier im Schnitt doch deutlich anständiger und intelligenter als die Twitter-Klientel

Puh, ich weiß nicht, ob da lieber ein Jurist drauf antworten sollte, aber Haftstrafe nie vorgesehen, stimmt doch so pauschal nicht. Wenn er eben gegen die Bewährungsauflagen verstößt, dann kriegt er eben doch eine Haftstrafe für die erste Strafe (plus Haftstrafe/Strafe für die zweite Straftat, sei es nur die Missachtung).

Das sind jetzt juristische Spitzfindigkeiten. Wenn wir es auf die simple Frage runterbrechen: Wofür hätte Hernandez ins Gefängnis gemusst? a) Frau schlagen oder b) nicht das tun, was das Gericht will, ist die Antwort nunmal b). Und das wird eben dadurch bestärkt, dass er das Ganze deutlich unkomplizierter hätte lösen können und das Gefängnis kein Thema geworden wäre.

Den Ruf hat er aber zurecht, weil wir hier nicht über eine falsche Beschuldigung sprechen. Aber wir vermengen auch Dinge, finde es aber auch schwierig zu trennen.
Und ich glaube, wenn er 100 Jahre oder nehmen wir 10 Jahre mit ihr zusammen sein wird, dann wird sich das eben legen. Vor allem ist es doch so gewesen. Hernandez kam schon 2019 zu Bayern, da war er schon verurteilt und ich habe überhaupt gar keine negative Presse vernommen diesbezüglich. Wurde es hier auf spofo besprochen? Habe nicht immer alle Threads verfolgt, aber mir ist nicht in Erinnerung, dass er groß dieses Label hatte oder Anfeindungen ausgesetzt worden ist.
Seine eigenen Versäumnisse sind es doch, die nun dazu geführt haben, dass die Justiz wieder aktiv wurde.

Das ist doch genau das, was ich sage. Er hat den Ruf zurecht ABER ich zum Beispiel hab vor der Geschichte jetzt nicht gewusst, ob er eine Frau oder Freundin hat (war mir auch sch***egal), geschweige dass er juristisch vorbelastet ist bzgl. häuslicher Gewalt. Das kam jetzt an die Öffentlichkeit wegen seinem dämlichen Umgang mit dem Näherungsverbot und ist jetzt breit bekannt. Hier wird aber so getan, als hätte seine Dämlichkeit keine Konsequenzen gehabt.

Wenn du oder ich es leisten, dann müssen wir womöglich ins Gefängnis. Darum ging es. Das ein Promi natürlich viel krassere gesellschaftliche Konsequenzen hat, mag richtig sein, aber eben auch manchmal mehr Möglichkeiten. Siehe die ganzen Fälle in den USA.
Und auch bei uns ist nicht Strafe abgesessen und gut. Man verliert womöglich seinen Job und auch dein gesamtes Umfeld wird es höchstwahrscheinlich erfahren. Klar, du kannst dann wegziehen und ein neues Leben beginnen.

Sorry, aber das ist doch Stammtisch. Mussten Breno und Uli etwa nicht hinter Gitter, da Promi? Wenn es strafrechtlich so ist, dass jemand in Bau muss, dann muss er egal wie prominent. Es gibt Fälle, wo Gefängnis nicht zwingend sein muss. Und ja, bessere Anwälte holen da bessere Urteile für ihre Mandanten. Und bessere Anwälte sind oft teurere Anwälte und Promis können sich die häufiger leisten. Kann man als Promibonus sehen (wobei der auch reichen Leuten, die nicht prominent sind, zugänglich ist). Der Promi-Malis ist hingegen ein anderes Kaliber. Es ist halt schon ein Unterschied, ob mein Umfeld davon erfährt oder die ganze Welt. Und dass es mein Umfeld erfährt, heisst noch lange nicht, dass ich deswegen geächtet werde. Gerade im Bereich häuslicher Gewalt kommt es doch oft zu hässlichen Täter-/Opfer-Umkehr-Geschichten, wo das Umfeld jeder Partei geschlossen hinter ihrer Partei steht.
 
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