Solomo
Hundsbua
Der FC Bayern München kommt aus einer intensiven, vor allem in 2021 recht unruhigen und dennoch erfolgreichen Saison. Die neunte Meisterschaft in Folge, der Europäische Supercup und die Club-WM wurden gewonnen, im DFB-Pokal war beim Zweitligisten Kiel recht früh Schluss und im CL-Viertelfinale musste man PSG den Vortritt lassen. Abseits des Platzes sorgten die Vertragssituationen von Jerome Boateng und David Alaba ebenso für Wirbel, wie die Unstimmigkeiten zwischen Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Trainer Hansi Flick, hinzu kamen der Abstieg der zweiten Mannschaft aus der dritten Liga und der Rassismus-Skandal im NLZ.
Für die Saison 2021/2022 hat man sich nun umfassend neu aufgestellt. Karlheinz Rummenigge macht ein halbes Jahr früher als geplant den Platz für Oliver Kahn frei und gibt nun mit Salihamidzic und Präsident Herbert Hainer den Ton an. Es dürften harmonischere Klänge werden als zuletzt, die drei scheinen auf einer Welle zu liegen und mit Rummenigge fehlt derjenige, der oft das Gegengewicht darstellte. Wie sich diese Verschiebung im Machtzentrum des Vereins auswirken wird, ist nur eine der spannenden Fragen in dieser Saison.
Auch beim Trainerstab gab es gravierende Veränderungen. Hansi Flick wechselt als Nationaltrainer zum DFB und mit ihm verlassen seine Assistenten Hermann Gerland, Danny Röhl und Miroslav Klose den Verein. Den Ton - wohl im wahrsten Sinne des Wortes - gibt zukünftig Julian Nagelsmann (33) an. Den Wunschkandidaten machte man mit bis zu 25 Mio Ablöse zum teuersten Trainer aller Zeiten und gab ihm einen Vertrag bis 2026. Mehr Vertrauen, aber auch mehr Druck, gehen kaum. Zudem bringt Nagelsmann Video-Analyst Benjamin Glück (34), Teammanager Timmo Hardung (31) und die beiden Assistenten Dino Toppmöller (40) und Xaver Zembrod (54) mit. Die Qualitäten von Nagelsmann sind unbestritten, spannend wird, wie er die Mannschaft hinter sich bringen wird - eine Grundvoraussetzung für Erfolg, an der mit Niko Kovac und Carlo Ancelotti zwei seiner Vorgänger scheiterten. Das Verhältnis zwischen Flick, seinem "Staff" und dem Team galt als außerordentlich gut und daran wird auch das neue Trainerteam gemessen werden. Spannend wird in dem Zusammenhang vor allem, wie die taktischen Ideen des neuen Coaches von der Mannschaft aufgenommen werden, die zu 100% hinter dem System von Flick stand.
Nicht zuletzt wird die Mannschaft ein anderes Gesicht haben. Mit Javi Martinez, Jerome Boateng und David Alaba haben drei Spieler den Verein verlassen, die prägend für eine Ära des Erfolges waren. 9 Meisterschaften am Stück, zwei Champions-League-Titel, zwei Tripel - mehr Erfolg ist kaum möglich. Mit dem Abschied der drei wird sich auch eine neue Hierarchie bilden (müssen), ganz besonders in der Abwehr. Hier wurden mit Königstransfer Dayot Upamecano (22/VfB Leipzig) und Omar Richards (23/FC Reading) auch die beiden bisherigen Neuzugänge verpflichtet. Hinzu kommen eine ganze Reihe von Leihrückkehrern wie Chris Richards, Lasse Mai, Oliver Batista-Meier oder Adrian Fein, deren Zukunft noch offen ist. Corentin Tolisso, Bouna Sarr und Niklas Süle gelten als mögliche Abgänge, Kingsley Coman ist mit dem Vertragsangebot der Bayern unzufrieden und könnte trotz Vertrag bis 2023 verkauft werden. Gesucht werden den Gerüchten nach ein offensivstarker Rechtsverteidiger und ein Mann fürs Zentrum, der die Kimmich-Rolle spielen kann. Ungeklärt ist noch die Situation von Alexander Nübel, der ausgeliehen werden soll und damit die Besetzung der Torwartposition hinter Manuel Neuer. Letztendlich werden die Transfers aber vor allem davon abhängen, ob Nagelsmann auf sein favorisiertes 3-4-2-1 setzt oder dem 4-2-3-1 der Flick-Jahre treu bleibt. Und natürlich davon, welche Spieler finanzierbar sind, denn auch ein Verein wie der FC Bayern München wurde in Corona-Zeiten ordentlich gebeutelt.
Mehr Ruhe, ein immer noch starker Kader und der Wunschtrainer - auf dem Papier ist alles angerichtet für die 10. Meisterschaft in Folge für den nagel(smann)neuen FC Bayern München. Was die letzten Jahre aber auch gezeigt haben: Erfolg schützt nicht vor Theater. Dass die beiden ehrgeizigen Alphatiere Salihamidzic und Nagelsmann besser harmonieren, als das mit Flick der Fall war, ist längst nicht garantiert. Ebenso, dass der Wechsel in der Führungsebene keine Probleme mit sich bringt, zumal der "Pate vom Tegernsee" sicherlich weiter seine Strippen ziehen wird. Last but not least stellen sich Fragen zur Mannschaft: Harmonieren Spieler und Trainerteam? Wie schnell und mit welchem Geräuschpegel bildet sich eine neue Hierarchie? Und was passiert in Sachen Vertragsgespräche, wo wichtige Verlängerungen anstehen? Die Verhandlungen mit Neuer, Alaba, Boateng (die gar nicht stattfanden) und zuletzt Coman waren allumfassend alles andere als ein Ruhmesblatt und vor allem viel zu öffentlich geführt. Solange Ruhe im Verein herrscht, wird die Saison 2021/2022 erfolgreich sein.
Diskussionen sind immer gerne gesehen, wer aber nur seinen Frust über den ungeliebten Verein loswerden will, der soll seinen Hass lieber im heimischen Wohnzimmer ausleben - hat so ähnlich zumindest mal ein ehemaliger Bundestrainer gefordert
Für die Saison 2021/2022 hat man sich nun umfassend neu aufgestellt. Karlheinz Rummenigge macht ein halbes Jahr früher als geplant den Platz für Oliver Kahn frei und gibt nun mit Salihamidzic und Präsident Herbert Hainer den Ton an. Es dürften harmonischere Klänge werden als zuletzt, die drei scheinen auf einer Welle zu liegen und mit Rummenigge fehlt derjenige, der oft das Gegengewicht darstellte. Wie sich diese Verschiebung im Machtzentrum des Vereins auswirken wird, ist nur eine der spannenden Fragen in dieser Saison.
Mehr Ruhe, ein immer noch starker Kader und der Wunschtrainer - auf dem Papier ist alles angerichtet für die 10. Meisterschaft in Folge für den nagel(smann)neuen FC Bayern München. Was die letzten Jahre aber auch gezeigt haben: Erfolg schützt nicht vor Theater. Dass die beiden ehrgeizigen Alphatiere Salihamidzic und Nagelsmann besser harmonieren, als das mit Flick der Fall war, ist längst nicht garantiert. Ebenso, dass der Wechsel in der Führungsebene keine Probleme mit sich bringt, zumal der "Pate vom Tegernsee" sicherlich weiter seine Strippen ziehen wird. Last but not least stellen sich Fragen zur Mannschaft: Harmonieren Spieler und Trainerteam? Wie schnell und mit welchem Geräuschpegel bildet sich eine neue Hierarchie? Und was passiert in Sachen Vertragsgespräche, wo wichtige Verlängerungen anstehen? Die Verhandlungen mit Neuer, Alaba, Boateng (die gar nicht stattfanden) und zuletzt Coman waren allumfassend alles andere als ein Ruhmesblatt und vor allem viel zu öffentlich geführt. Solange Ruhe im Verein herrscht, wird die Saison 2021/2022 erfolgreich sein.
Diskussionen sind immer gerne gesehen, wer aber nur seinen Frust über den ungeliebten Verein loswerden will, der soll seinen Hass lieber im heimischen Wohnzimmer ausleben - hat so ähnlich zumindest mal ein ehemaliger Bundestrainer gefordert