So, ich hab mal Lust noch ein paar Einzelkritiken/-lobe zu schreiben.
1. Vettel
Das war SEIN Wochenende. Durchgehend über alle Tage hinwegt schnell. In allen Qualifying-Sessions und im Rennen. Das war ein souverän herausgefahrener Sieg und keine Abstauber-Nummer die manch anderes kleines Team zu ihren wenigen Siegen zählen mag. Der einzige, der seinen Sieg heute hätte gefährden können war Hamilton.
Die anderen kleinen Teams werden jetzt vielleicht neidisch gucken. Und vielleicht guckt auch manch großes Team jetzt neidisch, dass man sich den Vettel damals nicht geholt hat.
Nächstes Jahr wird er sicherlich im "großen" RedBull-Team fahren. Man kann darüber streiten, welches momentan der schnellere Wagen ist (der RBR oder der Toro Rosso), da der ab Monaco eingesetzte STR3 doch einen guten Sprung weiter nach vorne gemacht hat.
Dennoch bleibt die finanzielle Verteilung im Hause RedBull sicherlich so, dass das Geld künftig eher in Richtung Milton Keynes als nach Faenza fließen wird. Zumal das Toro-Rosso-Team ja auch zum Verkauf steht, da man aufgrund von Regeländerungen zukünftig keine "Kundenwagen" mehr verwenden kann.
Der Platz von David Coulthard muss aufgefüllt werden und da bedient man sich gewiss gerne in den eigenen Reihen bei Vettel oder Bourdais. Bourdais ist sicher auch ein flotter Fahrer, aber er kommt noch nicht so gut zurecht in der Formel1. Da holt man bei Red Bull einen der Toro Rosso Fahrer lieber noch schnell rüber ins "große Team", bevor einem der kleine Ex-Minardi-Rennstall nicht mehr gehört.
Außerdem ist doch anzunehmen, dass zumindest zu Beginn der nächsten Saison der RedBull wieder der schnellere Wagen sein wird.
2. Kovalainen
Kovalainen kann mit seinem Rennen zufrieden sein, aber die Freude hält sich in Grenzen. Auf dem Podium zeigte er sich doch mäßig glücklich. Einerseits kann er auf sein Konto schreiben, dass er bei gleicher Strategie einen WM-Aspiranten (Massa) und einen talentierten Fahrer (Webber) klar geschlagen hat. Andererseits äußert sich negativ, dass er in einem eigentlich überlegenem Auto mit Vettel im Toro Rosso nicht mithalten konnte und dass vermutlich auch Hamilton vor ihm gelandet wäre, wenn dieser beim ersten Stop die Intermediates gekriegt hätte.
Einerseits ist der zweite Platz in Erfolg, aber ein Mann der um sein Talent weiß und in einem der schnellsten Wagen des Wochenendes fährt, der mag sich in der Ergebnisliste mehr erhoffen, als hinter einem Toro Rosso zu stehen.
3. Kubica
Bei Kubica hat das Wetter perfekt zur Strategie gepasst. Ich hatte gedacht, dass die BMW-Sauber auf nasser Strecke nicht so gut mithalten können, aber was ihnen vielleicht an Grip fehlte, das machten sie mit Taktik wett. Kubica ist ewig lange draussen geblieben, ich glaube nur Piquet hat seinen ersten Stop später absolviert. Man bedenke, dass Kubica reinkam, als Kovalainen gerade zum zweiten Mal stoppte.
So war Kubica zwar anfangs ähnlich schnell wie der leichtere Glock, aber später im Rennen, als die Intermediates noch nicht die schnelleren Zeiten erbrachten, konnte er schneller fahren als Alonso und so noch Zeit herausfahren um nach seinem Tankstop vor dem Spanier zu bleiben.
Kubica und sein Team haben das maximal Mögliche herausgeholt.
4. Alonso
Auch Alonso profitierte von seiner Strategie. Tja, so ist das nunmal. Wenns etwas feucht wird im Rennen, dann gehen manche Fahrer auf eine Strategie mit mehr Stops, um auch etwas flexibler zu sein, wenns darum geht auf die Witterungsbedingungen zu reagieren. Aber was nützt das, wenn man kaum Zeit heraus fährt und der Wechsel von Regenreifen auf Intermediates bei den 1-Stoppern gut in den Zeitplan passt? Nicht viel...
Und darum ist Alonso auch ganz woanders angekommen als Timo Glock, der anfangs im Rennen in gleichen Regionen fuhr.
5. Heidfeld
Heidfeld war glaube ich einer der ersten, die auf die Intermediates wechselten. So blieb er zwar hinter dem kurze Zeit später tankenden Alonso und den sehr spät gestoppten Kubica, aber die Zwei-Stopper in seinen Regionen (Massa, Webber) konnte er so hinter sich lassen.
Guter 5ter Platz. Dass er aber den schwerer gestarteten Kubica anfangs nicht hinter sich halten konnte steigert seine Reputation nicht.
6. Massa
Massa war wie Vettel, Kovalainen und Webber recht früh in der Box, was ihn im Qualifying nach einem knapp erreichten Q3 noch den 6ten Startplatz beschert hat (vor den 1-Stoppern). Aber ansonsten bleibt sein einziger Erfolg im Rennen eigentlich, dass er Webber hinter sich gelassen hat, der auf einer ähnlichesn Strategie war. Der Australier war wenig später zum zweiten Stop in die Box gekommen, hatte da aber wohl gut Zeit liegen gelassen um knapp hinter Massa und Hamilton wieder raus zu kommen.
Nunja, angesichts dessen, dass Massa - meiner Ansicht nach - nicht zu den besseren Regenfahrern gehört, ist seine heutige Regen-Performance für seine Verhältnisse im Bereich "gut" anzuordnen. Klar, er wurde von Vettel und Kovalainen (die eine ähnliche Strategie hatten) klar geschlagen und konnte nicht genug Zeit auf Kubica, Alonso & Heidfeld heraus fahren. Aber abgesehen davon ist er ein relativ fehlerfreies Rennen (also ohne große Ausrutscher neben die Strecke ... wie z.B. in Silverstone) gefahren.
Allerdings hatte er gar Glück, dass er auch hier Punkte auf Hamilton gut machen konnte.
7. Hamilton
Hamiltons Rennen ... tja ... das kann man mit gemischten Gefühlen betrachten.
Zum einen war er auf nasser Strecke mit Regenreifen der schnellste Mann auf der Strecke. Nachdem er Räikkönen passiert hatte, pflügte er durch das Feld und kassierte einen Fahrer nach dem anderen.
Man bedenke, er holt einen riesigen Vorsprung auf Vettel auf. Und jener war der zweitschnellste Fahrer im Feld ... hatte allerdings auch schon einmal gestoppt.
Dennoch, hätte Hamilton in dem Moment auf Intermediates gewechselt, so hätte er den Sieg von Vettel gefährden können. Schließlich war er zur Mitte des Rennens schneller als Vettel und kurz hinter diesem, als beide noch mindestens einmal stoppen mussten.
Nungut, zwischen Hamiltons ersten und Vettels zweitem Stop wäre Vettel vielleicht etwas schneller gewesen (dank leichterem Wagen), aber dennoch hätte es knapp werden können.
Aber wie schon im Qualifying hatten Hamilton und sein Renningenieur die falsche Reifenwahl getroffen. Ok, er war der erste 1-Stop-Kandidat, der in die Box kam. Heidfeld, Kubica, Alonso und Piquet (die allesamt sofort auf Intermediates wechselten) kamen ja erst später rein. Zu der Zeit, als Hamilton zum ersten Mal stoppte, waren die Regenreifen noch ein bisserl schneller gewesen. Allerdings war das Rennen auf Regenreifen nicht durchzufahren, das war (zumindest in Nachhinein) klar. Das hoffen auf weiteren Regen machte sich nicht bezahlt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Hamilton mit einem Stop hätte durchfahren können, schließlich hatte er sehr lange gestanden und auch die grafische Einblendung (der man halbwegs trauen kann) deutete auf die Tendenz hin, dass Hamilton genug Sprit bis zum Rennende hatte.
Ich bin mir nicht sicher, ob man beim zweiten Stop den Tankrüssel nochmal gaaaanz kurz reingehalten hat, auf jeden Fall war es ein sehr kurzer Stop der primär nur die Funktion hatte die Extrem-Regenreifen los zu werden.
Tja, ein zweiter Platz wäre für Hamilton mindestens drin gewesen, wenn er und sein Team bei der Reifenwahl beim ersten Stop etwas risikofreudiger gewesen wären. Wobei ... irgendwo wars auch risikofreudig darauf zu pochen, dass es nochmal regnen wird. Und angesichts des 15ten Startplatzes wäre ein zweiter Platz beinahe so sensationell gewesen wie Vettels Sieg.
Naja, gegen Ende des Rennens, als die Strecke trockener wurde, war Hamilton nicht mehr der schnellste, die Rolle spielten nun die Ferrari. Erst Massa (Runde 37) dann Räikkönen. Massa, Hamilton und Webber rückten noch etwas zusammen, aber ein Überholmanöver gelang keinem mehr.
Und damit wäre man (neben der unglücklichen Reifenwahl) beim zweiten negativen Punkt von Hamiltons Rennen. Denn obwohl er ein paar nette Überholmanöver gezeigt hatte, waren die Aktionen gegen Glock und Webber doch etwas kritisch.
Das gegen Glock ... nunja ... ok, da kann es sein, dass Hamilton den Glock einfach nicht mehr neben sich vermutet hat. Glock war nicht mehr auf gleicher Höhe (daher nicht mehr im Sichtbereich des Visiers, Hamilton musste in der Kurve schon nach vorne gucken) und wohl auch nicht im Sichtbereich des Rückspiegels. Wobei ... letzter Punkt hätte Hamilton auch vermuten lassen können, dass Glock nicht hinter ihm ist sondern gerade im "Toten Winkel". Vielleicht wäre ein "Toter-Winkel-Spiegel" nicht schlecht ... Schulterblick ist bei Formel1-Rennen nicht so gut machbar.
Und gegen Webber hmm ... es schien mir ein bisserl, als hätte Hamilton noch kurz vor der Kurve nach links rübergezuckt. Kann aber auch sein, dass Webber ein bischen zu früh eingelenkt hat. Auf jeden Fall hatte Webber (der vorher mehrere Sekunden gut machte) danach keine Lust mehr Hamilton anzugreifen.
Letztlich bleiben es Aktionen, die man nicht bestrafen muss/braucht. Aber die Beliebtheit von Hamilton im Fahrerlager werden sie nicht steigern.
8. Webber
Für Webber wäre evntl. mehr drin gewesen. Schließlich war er als dritter hinter Kovalainen gestartet. Doch während Kovalainen nach seinem ersten Stop hinter keinem Fahrer fest hing (Glock, Trulli, Rosberg und Hamilton kamen in die Box), reihte sich Webber nach seinem ersten Stop hinter Kubica und Alonso ein. Diese hätte er überholen müssen um mit seiner 2-Stop-Strategie auf die 1-Stopper Zeit gutmachen zu können. Stattdessen verlor er aber Zeit auf andere 2-Stopper wie Kovalainen und Massa. Die ebenfalls frische Reifen hatten und schneller fahren konnten.
Nunja ... und dann eben der Dreher bei seiner ersten Runde auf Intermediates in der Ascari-Schikane. Das kostete ihn die Position gegen Massa und demzufolge schlussendlich auch gegen Hamilton.
Tja, hätte Webber besser mit Kovalainen mithalten können, hätte er nach dem ersten Stop vielleicht auch vor Kubica und Alonso gelegen.
Zusammen mit dem Dreher und dem für ihn ungünstigen Verlauf seines Überholversuches gegen Hamilton springt dann am Ende ein achter Platz raus. Verständlich, dass Webber und RedBull ein wenig enttäuscht sind. Ein Podiums-Platz wäre möglich gewesen.
9. Räikkönen
Für Räikkönen gibt es nur einen Trost-Preis. Die schnellste Runde und das in der allerletzten Runde. Gegen Ende des Rennens war der Finne der schnellste auf dem Kurs, aber da schon abgeschlagen. Das deutet darauf hin, dass seine Abstimmung etwas mehr auf trockene Verhältnisse ausgelegt war. Das könnte der Grund für sein schwaches Abschneiden im Qualifying sein und warum er früh im Rennen bei weitem nicht das Tempo von Hamilton gehen konnte.
Hinzu kommt auch noch, dass er von den planmäßigen 2-Stoppern der letzte war, der seinen ersten Stop absolvierte. Das bedeutete für ihn, dass er die "Frischheit" seines zweiten Regenreifen-Satzes kaum nutzen konnte.
Eine zu trockene Abstimmung und ein Tankfenster das überhaupt nicht passte. Mehr als der neunte Platz waren damit nicht drin, obwohl Räikkönen nicht schlecht gefahren ist.
Naja, immerhin konnte er die Toyotas hinter sich lassen, die zu ähnlichen Zeiten stoppten und weit vor ihm starteten.
10. Piquet
Piquet bringt mit übervollem Tank die Renault-Werbeflächen zwischenzeitlich bis auf den dritten Platz vor. Aber dann war halt dochmal Spritfassen angesagt. Coulthard und Button hat er noch später überholt, wurde aber von Räikkönen kassiert. Zwei Plätze ist er hinter Hamilton gestartet und drei Plätze hinter Hamilton ins Ziel gekommen. Dabei hat der Brite einen überflüssigen Boxenstop drin gehabt.
Nunja, sei's drum. Piquet hat wie die Sauber-Fahrer und Teamkollege Alonso von der 1-Stop-Strategie (mit spätem Stop, hallo Hamilton) profitiert und somit einen für seine Verhältnisse guten 10ten Platz erreicht. Aber manch anderer Fahrer hätte aus diesem Fahrzeug mit dieser Betankung mehr rausholen können.
Piquets erneut schwaches Abschneiden im Qualifying verbaut ihm gute Platzierungen, wenn nicht gerade SafetyCar-Phasen zum richtigen Zeitpunkt kommen.
Es gibt bessere auf dem Fahrermarkt.
11. Glock und 13. Trulli
Ooooha ... wie sind die denn soweit nach hinten gekommen?
Nunja, ähnlich wie Räikkönen waren ihre Tankstops einfach zum falschen Zeitpunkt.
Der erste Stop war zu spät, wenn es darum geht anfangs schnell zu sein und der zweite Stop musste halt kommen um die Intermediates zu holen, zu wenig Zeit um den Tank leerer zu fahren.
Wobei ich mir nichtmal sicher bin, ob nicht min. einer von beiden Toyota-Fahrer auf eine 1-Stop-Strategie auswar (so wie Hamilton).
O-Ton Glock: "Der zusätzliche Boxenstopp kostete uns die Chance, um Punkte zu fahren."
Ein leichteres Auto und schon wäre man im Qualifying vielleicht vor Massa gelandet. Entsprechende Tankstops und man hätte vielleicht sogar im Rennen die Ferrari mit der von denen heuer gezeigten Leistung hinter sich lassen können.
Aber so wurds dann halt nichts. Neben Hamilton und Räikkönen hatten die beiden Toyota-Fahrer den schlechsten Griff in die Strategie-Kiste. Anderenfalls hätte man um Punkte fahren können.
12. Nakajima
Nakajima ist nicht weit von Piquet entfernt. Nicht nur in dem Punkt, wenn es darum geht dass man klar erkennbar langsamer als der Teamkollege ist. Nein, Nakajima ist hinter Piquet gestartet, hat ebenfalls einmal getankt und kommt am Ende 2 Plätze hinter Piquet an, weil er noch von Glock überholt wurde.
Doch während Piquet Jr. systematisch mit Papas Rennstall an die Formel1 heran geführt wurde (gute Verbindungen zu Renault bestanden sicher schon dadurch, dass in der GP2 nur Renault-Motoren gefahren werden), sitzt Nakajima meiner Ansicht nach eher auf einem wackeligen Stuhl.
Klar, Williams ist mehr oder weniger fast das letzte verbliebene reine Privat-Team, ohne einen schwerreichen Konzern dahinter. Das Etat des einstigen Top-Teams ist klein und seit der Trennung von BMW fährt man hinterher. Dennoch bleibt es dabei, dass Nakajima bei weitem nicht die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen kann. Er fährt noch schwächer als Wurz letztes Jahr.
14. Rosberg
Viel schlechter kann es nicht laufen. Hätte Rosberg einen perfekten ersten Boxenstop gehabt, dann wäre er vielleicht auf dem Podium gelandet. Zumindest in den Regionen um Kubica, Alonso und Heidfeld (die anfangs ein gutes Stück hinter ihm waren).
Doch dann kriegt er (wohl entgegen seinem Willen) die Extrem-Regenreifen draufgezogen und verliert zudem zahlreiche Sekunden, weil der Tankrüssel klemmt. Ein zusätzlicher Boxenstop für den Reifenwechsel ist nötig und Rosberg fällt zurück.
Er wäre sonst sicherlich vor Massa gelandet, mit dem er sich anfangs ein interessantes Duell geliefert hat, obwohl Massa leichter war und die deutlich höhere Top-Speed hatte.
15. Button
Button ging als einziger von den 2-Stoppern, die im Bereich um die 20ste Runde reinkamen (Kovalainen, Massa, Webber) schon beim ersten Stop auf die Intermediates. Aber danach hing er laut eigener Aussage hinter Coulthard. So kam er zwar zwischenzeitlich noch ein gutes Stück nach vorne (bis auf den 11ten Platz), aber irgendwann musste er dann doch seinen 2ten Stop erledigen. Hinter sich lassen konnte er am Ende dann auch nur Leute, bei denen es auch nicht läuft. Diesmal bildeten die Honda im Regen eher wieder mit das Schlusslicht.
16. Coulthard
Das Tempo seiner Teamkollegen konnte Coulthard selten gehen, also isses auch kein Wunder, dass er auch diesmal weit hinter Webber liegt. Trotzdem mag es für ihn schön gewesen sein, zumindest eine kurze Zeit lang Räikkönen und Hamilton hinter sich halten zu können. Er hat kurze Zeit später nach Hamilton seinen Tankstop für die 1-Stop-Strategie absolviert und ist da auf Intermediates gegangen. So war er später zwischenzeitlich auf einem anständigen 10ten Platz. Aber dann fehlte der Speed und er wurde von Piquet, Räikkönen und Glock kassiert. Beim Überholmanöver von Nakajima gegen ihn wurds dann zu knapp in der Parabolica. Coulthards Frontflügel war hinüber, der Boxenstop hat ihn weitere Plätze gekostet.
Auch ein bisserl enttäuschend für das RBR-Team.
17. Barrichello
Barrichello versuchte es mit einer riskanten Reifen-Strategie.
Er kam als allererster, schon in Runde 17, zum Stop rein und wechselte da auf Intermediates. Zu dem Zeitpunkt war die Strecke noch zu feucht gewesen um mit den Intermediates Zeit zu gewinnen. Aber Barrichello wurde durch die nachfolgenden Boxenstops der Vordermänner nach vorne gespült (bis auf 9). Das änderte aber nichts daran, dass er noch einen zweiten Stop einplanen musste. Neben Sutil und Teamkollege Button war Barrichello wohl der einzige der seinen zweiten Stop nicht nach vorne verlagerte, weil er ja schon vorher Intermediates hatte.
Mit dem zweiten Stop fiel er dann weit zurück. Hier probierte er nochmal was riskantes und ging auf Trockenreifen. Naja ... damit verlor er dann viel Zeit und landete so auch hinter Button.
18. Bourdais
Bourdais ist schon ein Pechvogel. Wenn ich das richtig verstanden habe, war irgendwas beim Start zur Einführungsrunde mit dem Notabschalter defekt, weswegen er nicht los konnte. Da das SafetyCar schon recht früh reinkam, war Bourdais' Abstand auf das Feld noch sehr groß. So konnte er in aller Seelenruhe zwar Bestzeiten im ersten Sektor fahren, blieb aber doch lange auf dem letzten Platz.
Tja, das Team feiert seinen Teamkollegen, der ihn auch überrundete, doch für Bourdais wäre ein Podiums-Platz drin gewesen, wenn sein Auto losgefahren wäre.
Denn schließlich stoppte er nur einmal und dabei auf Intermediates.
Schade.
19. Sutil
Abgesehen von dem einen freien Freitagstraining, wo Sutil, glaube ich, schnellster war, war der Force-India-Pilot eher eine Randerscheinung. Man mag denken, dass einem talentierten Fahrer wie Sutil solch feuchte Streckenverhältnisse entgegenkommen mögen und dass der Ferrari-Motor auch ordentlich Power für die letzte im WM-Kalender verblienene Hochgeschwindigkeitsstrecke bringt ... aber das hat dann doch nicht gereicht.
Immerhin, Sutil hat den Wagen diesmal auf der Strecke gehalten.
Übrigens, ich hatte unten geschrieben, dass Sutil kurz vor Ende noch auf Regenreifen gewechselt hatte. Das ist natürlich falsch, ich hatte den Eindruck wegen des weißen Streifens bekommen. Es waren weiche Trockenreifen.
DNF. Fisichella
Fisico kann sich zufrieden damit schätzen die Herren Räikkönen und Hamilton eine Zeit lang hinter sich gehalten zu haben, aber als Coulthard ihn dann Ende Start/Ziel überholte, war der Schotte in der Schikane wohl langsamer als es Fisichella erwartete. So hat er sich den Frontflügel kaputt gefahren und ist in der Parabolica abgeflogen. Schade für ihn, es hätt ein ordentlicher Platz vor den Honda, Coulthard und Bourdais bei rausspringen können.