Vollkommen richtig die Haltung Ferraris.
Vollkommener Unsinn diese Budgetgrenze!
Zumindest in der derzeitigen Form. Die US-Serien machen das schon sinnvoller. Da gibt es wenigstens noch einen fairer Wettkampf unter annähernd gleichen Bedingungen und damit enge "Kisten" bei den Rennen!
Folgt die FIA nicht einfach der Inspiration nordamerikanischer Profi-Ligen wie NFL, NBA und NHL? Wettkampf ja, aber in einem vernünftigen wirtschaftlichen Rahmen, der es erlaubt, dass alle überleben können.
Schau dir stattdessen die Formel 1 ohne Budgetobergrenze an. Ex-Budget-Primus Honda hat es völlig übertrieben und ist wohl auch nichtzuletzt deswegen raus. Williams, ehemals das größte Team der Formel 1, nagt von Jahr zu Jahr am Hungertuch und kann sich nicht auf langfristige Sponsoren verlassen. Andere Hersteller und Privatiers würden gern zurückkommen, wollen und können es sich aber nicht leisten minimal 100 Millionen € pro Jahr zu bezahlen, um erstmal drei Jahre hinterher zu fahren.
Da kann ich die FIA gut verstehen. Und der Weg ist clever. Statt allen einfach eine Budget-Grenze aufzuerlegen, schafft man Freiheiten, die Anreize darstellen, freiwillig ein Budget einzuhalten.
Was Ferrari angeht: Ferrari will, laddert man ihre Anforderungen bis zum Ende, nur eines: Erfolg. Mit dem Reglement fühlen sie die Gefahr, von einem Sparteam um ihren Erfolg gebracht zu werden. Nichts mehr als das. Ferrari will keinen Wettbewerb, Ferrari will auch keine Spannung. Ferrari wäre sicherlich nicht abgeneigt, wenn es ein Ferrari-Reglement nur für sie gibt, das sie bevorzugt. Wer die technischen Streitereien der letzten Jahre kennt, versteht was ich meine. Insgesamt ist es für mich nur Angst - Angst vor Veränderung, Angst davor, nicht mehr erfolgreich zu sein.
Von daher finde ich die Drohung Ferraris (und ja, die gab es schon mehrmals) plump. Es ist unaufrichtig, unkollegial und ja, unsportlich. Warum ist Ferrari bestrebt, alle Änderungen zu vermeiden, die Budgeteinsparungen darstellen (und das war auch in der Vergangenheit so: Motorenmanagement, Testfahrten, Aerodynamik)? Sie wissen um ihre Stärke, in der aktuellen Krise kaum Verluste zu machen. Ihr Kundenmarkt ist fast komplett unabhängig von solchen Problemen. Der der anderen nicht. Toyota brach ein, BMW brach ein, Renault brach ein. Die Budgets künstlich hoch zu halten, kann langfristig für Ferrari bedeuten, Konkurrenten zu verlieren, wenn diese wegen den hohen Kosten aussteigen sollten. Dann muss man sich nur noch mit wenigen Herstellern und optimalerweise nur noch Privatiers herumschlagen, die nicht dasselbe investieren wollen und dadurch Wettbewerbsnachteile erleiden. Das ist ja dann sowas von sportlich...
Ich wette, wenn Toyota ohne Wirtschaftskrise auf einmal ernst macht und vielleicht 800 Millionen in 4 Boliden, 3 Top-Fahrer, 4 Windkanäle und co. investieren könnte und würde, Ferrari dann damit um die Ohren fährt, sieht Luca Montezemolo es auf einmal ebenso wie es derzeit Frank Williams sieht...
(Falls jemand fragt, wieso ich heute die Zeit finde: Habe heute frei und gehe heute zum ACDC-Konzert. Yeah, baby, yeah...
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