Formel 1 Saison 2009 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


desl

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Die aktuelle Formel-1-Saison ist noch nicht zu Ende ... aber bald (dieses Wochenende). Da kann man schon über die nächste Saison sprechen. Was wird sich ändern? Wer sitzt nächste Saison in nem anderen Cockpit? Wo wird gefahren? Welche Regeln haben sich geändert? Was ist allgemein neu?


Cockpits

Viel wird sich nicht ändern, die meisten Plätze werden wohl so besetzt wie 2008.

McLaren, Ferrari, BMW Sauber, Toyota, Williams, Honda und Force India werden wohl ihre Fahrerpaarungen so belassen wie sie sind. Überrascht hat mich das ein bisserl bei Williams, da Nakajima in dieser Saison nicht gerade überzeugen konnte, finde ich. Bei Testfahrten wurde er gar von Nico Hülkenberg abgehängt, welcher dieses Jahr die Formel 3 Euroseries gewonnen hat und auch nächstes Jahr für Williams testen wird. Aber nunja, es 2008 ist auch Nakajimas Rookie-Saison und bei Williams scheint man mit seinen Leistungen zufrieden zu sein.

Bei Barrichello und Fisichella war ich mir auch nicht sicher, ob sie noch weiter fahren. Schließlich sind doch beide ein wenig in die Jahre gekommen. Aber ihre Verträge gehen wohl weiter. Nunja, Barrichello hat dieses Jahr zur richtigen Zeit auf Regenreifen gesetzt und so ein Podium eingefahren und Fisichello baut weniger Fahrfehler als Sutil ... ist allerdings auch häufiger langsamer als der aggresiver fahrende Deutsche.

Bei Renault wird Alonso wohl weiter die Nr.1 sein. Wer sein Teamkollege sein wird, ist noch unklar. Nelson Piquet Jr. hat zwar dieses Jahr mal nen Podiumsplatz eingefahren (als er jedoch von ner SafetyCar-Phase profitierte), fuhr aber lange hinterher. Erst jetzt, gegen Ende der Saison, kann er sich in den Top10 behaupten. Jetzt ist der Renault konkurrenzfähiger ... Alonso macht daraus Siege. Ein heißer Kandidat für das zweite Renault-Cockpit wäre Piquets Landsmann Luca di Grassi. Der GP2-Pilot stritt sich 2007 noch mit Timo Glock um den Titel und kam dieses Jahr auf den dritten Gesamtrang ... fuhr jedoch 6 Rennen weniger als seine Titelkonkurrenten.

Der einzig bislang sicherer Fahrerwechsel ist Sebastian Vettel, der bei Red Bull den zurücktretenden David Coulthard ersetzt. Wer die freien Cockpits bei Toro Rosso füllt ist noch nicht sicher. Vermutlich wird der 4-fache ChampCar Sieger Bourdais auch nächste Saison wieder in der Red-Bull-Zweitauto einsteigen, aber unterschrieben scheint noch nichts zu sein. Die Kandidaten für den anderen Gebrauchtwagen (bei Toro Rosso fahren ja überarbeitete Red-Bull-Vorjahresmodelle) stehen auch nicht fest.
Dabei wirds wohl die letzte Toro-Rosso-Saison sein. Denn Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz will seine Teamanteile noch vor 2010 verkaufen, da ab jener Saison keine gemeinsame technische Entwicklung mehrerer Teams mehr betrieben werden darf.
Wer sich Mateschitz' Anteile unter den Nagel reißt, bleibt abzuwarten. Mateschitz ist zu 50% Teameigner. Die anderen 50% des Ex-Minardi-Teams gehören Gerhard Berger.


Neue Teams?

Für die Saison 2008 hatten sich wohl 21 Teams beworben. Bernie Ecclestone hat aber beschlossen, dass maximal 12 Teams starten sollen. Das 12te Team sollte damals Prodrive werden. Deren Pläne platzten aber endgültig, als festgelegt wurde, dass es keine Kundenwagen geben solle. Prodrive wollte mit McLaren-Rennern an den Start gehen (vielleicht mit Cosworth-Motoren). Für eine Eigenentwicklung hatte man keine zeitlich passenden Pläne, also ging das Team nicht an den Start.

Finanziell gescheitert ist in diese Saison das Super Aguri Team um den symphatischen Ex-Rennfahrer Aguri Suzuki. Ist nicht das erste Mal, dass sich ein ehemaliger Rennfahrer den Wunsch eines eigenen Rennstalls erfüllt. Die letzten Beispiele sind da Alain Prost und Jackie Stewart. Der 4fach-Champion Prost kaufte das Ligier-Team, doch ging mit seinem Team selbst aus Sponsorenmangel vor der 2002er Saison bankrott, obwohl man 2001 noch mit (als "Acer" genannten) Ferrari-Motoren die Ergebnisse bessern konnte. Stewart wollte Mitte der 90ger noch kein Team gründen, Gründe dafür waren kurze Einsätze anderer Teams wie Forti und Pacific. Stewart unterzeichnete dann einen Deal mit Ford, das Team war quasi ein Ford-Werksteam. Nachdem Ford den Rennstall mehr und mehr aufkaufte, hieß er dann Jaguar und wurde 2005 an Red Bull verkauft.
Tja, die Formel 1 ist teuer geworden ... Privatteams habens nicht leicht. Red Bull und Force India gehören Milliardären, die ihr Geld woanders reinholen. Das McLaren-Team gehört afaik anteilig Mercedes. Ich glaub das einzig verbliebende "echte" Privatteam ist Williams ... und die fahren mehr oder weniger hinterher, seit sich BMW von ihnen getrennt hat.

Nun stehen für nächste Saison momentan nur 10 Teams fest ... und letzte Saison wollten noch 21 mitmachen? Wie gesagt, aus Sichertheitsgründen (so heißt es), sollen maximal 24 Autos an den Start gehen. Werden vielleicht zwei neue Teams mitmachen? Wenn ja, wer könnten Kandidaten sein?

Vielleicht versucht es David Richards, ehemaliger Teamchef bei Benetton und BAR und Leiter eines Konsortiums dem Aston Martin gehört, doch noch mal mit seinem Prodrive-Team. Prodrive ist übrigens besser bekannt durch das gemeinsame Engagement mit Subaru in der Rally-Weltmeisterschaft seit 1990. Erfolgreiche fahrer sind und waren z.B. Peter Solberg, Ari Vatanen, Colin McRea und Richard Burns.

Vielleicht gibt es auch wieder ein Minardi-Team? Der Flugunternehmer Paul Stoddart, der das Formel-1-Team 2001 kaufte, ist nach wie vor im Besitz der Namensrechte, die Giancarlo Minardi wohl mit dem Team zusammen verkaufte. 2005 hat Stoddart das Team dann an Red Bull weiterverkauft.
Bereits 2006 hat Stoddard bekannt gegeben, 2008 mit dem Team "European Minardi F1" (European ist eine Airline) teilnehmen zu wollen, aber man gab Richards mit seinen Prodrive-Plänen den Vorzug. Stoddard kaufte sich 2007 in das ChampCar-Team "HVM" von Keith Wiggins ein, was dann unter dem Namen "Minardi Team USA" erfolgreich war. Ex-F1-Fahrer Robert Dornboos (der schon vorher in einem Minardi saß) kämpfte gegen Sebatien Bourdais um den Titel und wurde dritter als "Rookie of the Year". Nach dem Ende der ChampCars trennten sich aber die Wege von Stoddart und Wiggins wieder. Das HVM-Team gehört nun Wiggins wieder alleine und fährt bei den IndyCars mit.

Eddie Jordan war einer der Kandidaten, die 2008 wieder mit einem Rennstall an den Start gehen wollten. Jordan verkaufte seinen einst siegreichen Rennstall aus finanziellen Nöten für 60 Millionen US-Dollar Ende 2005 an die russische Unternehmensgruppe Midland.

Ein weiterer Kandidat für 2008 war das Direxiv-Team. Das Team sollte seine Basis in eine alten McLaren-Fabrik haben und wollte mit alten McLaren mit Mercedes-Motoren an den Start gehen. Als die FIA sich für Prodrive entschieht, griff David Richards der die Pläne eines McLaren-'B'-Teams auf. Aus denen wegen des Concorde Agreements nichts.

Auch die Versuche der Formel 3 Teams Carlin (britische Formel 3) und Racing Engeneering (spanische Formel 3) in die Formel 1 einzusteigen wurden zurück gewiesen.


Bleibt es nun bei den 10 Teams für nächste Saison? Vermutlich ja ... sonst hätte man wohl auch schon anderes gehört. Die Liste der teilnehmenden Teams 2008 wurde ja auch schon im Frühjahr 2006 bekannt gegeben.


Strecken

Am Kalendar ändert sich nicht viel. Ein paar Rennen wurden terminlich verschoben (der türkische Grand Prix). Ein paar gingen weg, eine kommt dazu.

  • Nach dem Rennen in den USA (in Indianapolis) 2007 fällt auch das Rennen in Kanada (Montreal) weg. Gründe sollen wohl finanzieller Natur sein. Deswegen wird es nur 17 statt (wie zuvor geplant) 18 Rennen geben. 2009 wird die erste Formel-1-Saison seit 1958 ohne Rennen auf dem nordamerikanischen Kontinent.
  • 2009 wird der GP von Japan wieder in Suzuka gefahren. Ebenso wie in Deutschland mit Hockenheimring und Nürburgring wechseln sich die japanischen Strecken alle Jahre ab. Für den Deutschland-Grandprix muss man jedoch bedenken, dass sich die Betreiber des Hockenheimringes seit dem Umbau in argen Schulden befinden und bei Formel-1-Wochenenden Verluste machen. Gut möglich, dass 2010 nicht in Hockenheim gefahren wird.
  • Neu ist der Kurs in Abu Dhabi, welcher noch nicht gebaut ist. Er wird das Saisonfinale am 15.11.09 auf sich stattfinden lassen.
  • Auf der als "Mickey Mouse Kurs" verschriehenen Strecke in Magny Cours wird nicht mehr gefahren. Eine Rückkehr des Frankreich-GrandPrix' könnte 2010 in Paris stattfinden ... bei Mickey Mouse.
  • In Silverstone, einst mit Monza einer der schnellsten Strecken, wird wohl zum vorerst letzten Mal gefahren. 2010 wird der britische GP in Donington ausgetragen.
  • In Monza wird auch 2009 gefahren. Was danach kommt ist unklar. Vielleicht sehen wir nächstes Jahr auf der Traditionsstrecke den letzten Grand Prix von Italien?
  • Die in Südkorea geplante Strecke braucht etwas länger um gebaut zu werden. Ihr ursprünglich auf 2009 geplanter Einstieg in den Rennkalendar wurde auf 2010 verschoben.

neue Regeln

KERS wird eingeführt. Das Kinetische-Energie-Rückgewinnungs-System soll beim Bremsen erzeugte Energie speichern und auf Knopfdruck freigeben. Dem Fahrer sollen dann für wenige Sekunden (z.B. bei einem Überholversuch auf der Geraden) dann zusätzliche 80PS zur Verfügung stehen. Die Form der Energiespeicherung kann unterschiedlich geschehen. Toyota hat schon für viele Millionen an einem System mit Batterien ausgegeben. Ganz einfach ist das nicht ... schließlich hatten Formel 1 Autos in letzter Zeit ganz einfach keine Batterien ... da muss man erstmal etwas forschen. Kondensatoren, die bei entsprechender Größe auch viel Energie speichern können, sind eine andere Alternative. Williams hat zwar weniger Geld als Toyota ausgegeben, soll aber schon recht fortgeschritten sein. Hier forscht man an einer Lösung mit einem Schwungrad. Das wird aber sicherlich nicht die Abmessungen wie bei einem Lanz Bulldog haben, denke ich.
Fakt ist: KERS kann, muss aber nicht. Ob die Teams das System einsetzen, bleibt ihre Wahl. Man muss auch bedenken, dass neue Sachen gerne unter Kinderkrankheiten leiden. Ferrari ist angeblich in punkto KERS noch nicht weit fortgeschritten, weswegen man bei Force India darüber nachdenkt, zu Mercedes als Motoren-Partner zu wechseln.

Die Slicks kommen wieder. Ab nächstem Jahr haben die Trockenreifen wirklich kein Profil, also auch keine Rillen mehr. Keine Ahnung, ob es dann Oldtimer-mäßige Weißwand-Reifen zum unterscheiden der weicheren und härteren Mischung geben wird. Einst wurden die Rillenreifen aus Sicherheitsgründen eingführt, um die Kurvengeschwindigkeiten zu verringern. Allerdings verringerte man durch die Einschränkung des mechanischen Abtriebs auch die Zahl der Überholmanöver, scheint es.
Der aerodynamische Abtrieb soll dagegen nächste Saison eingeschränkt werden. Die Diffusor am Unterboden sind schon lange kleiner als Anfang der 90ger, nun dürften z.B. auch Front- und Heckflügel dransein. Es geht dabei um das verringern der "Dirty Air", durch die ein im Wagen in Kurven sich wegen des Windschattens schwerer tut als der vorher fahrende.

Beim Frontflügel soll, wenn ich das richtig verstanden habe, der Fahrer die Flügelstellung künftig bis zu 2 Mal pro Runde um bis zu 6 Grad verstellen können. So stehts zumindest bei Wikipedia. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das für sinnvoll halten soll.

Gerüchten zu Folge soll auch die Regel mit der geschlossenen Boxengasse geändert werden. Wär auch besser, wenn man sie abschafft, man bedenke, dass Nico Rosberg in Singapur davon profitierte, dass er in die geschlossene Boxengasse reinkam. Er hatte dann freie Fahrt und fuhr mehr Zeit aus, als er durch die Durchfahrtsstrafe kassierte, während das übrige Feld hinter Fisichella hing.
Eingeführt wurde die Regel aus Sicherheitsgründen, wie so manch andere. Man wollte verhindern, dass das Feld bei einem starken Unfall auf der Strecke noch mit Vollspeed über diese rüber donnert um keine Zeit zu verlieren, weil man sonst beim Stop in der SC-Phase mehr Plätze verlieren würde.
Tja ... Sicherheit oder Ärgernis?

Mal schauen was da noch kommt.
 

Minto

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Hui, super Thread Deslizer, hast dir echt Müher gegeben :thumb: .

Trotzdem gefallen mir ein paar Sachen nicht so ganz, darauf antworte ich jedoch später, ich muss jetzt wech :D .
 

Max Power

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Super Thread :thumb: nur zwei Sachen: zum ersten finde ich es wirklich ärgerlich, dass Montreal aus dem Kalender fliegt. Jahr für Jahr der spektakulärste Grand Prix im Kalender ... wirklich schade :wall:

Und zum anderen hat Heinz Prüller in der ORF-Aufzeichnung vom freien Training gerade gesagt, dass Nelson Piquet auch nächste Saison als zweiter Fahrer bei Renault fix ist panik: Prüller hat normalerweise seine Quellen und weiß so was schon ein paar Tage im Vorraus, also glaube ich ihm mal. Überrascht mich aber doch, und schockiert mich auch etwas ... hätte sehr auf di Grassi gehofft.
 

Minto

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Also, so ein paar Dinge gibt es noch anzumerken:

Deslizer schrieb:
Der 4fach-Champion Prost kaufte das Ligier-Team, doch ging mit seinem Team selbst aus Sponsorenmangel vor der 2002er Saison bankrott, obwohl man 2001 noch mit (als "Acer" genannten) Ferrari-Motoren die Ergebnisse bessern konnte.

Der Ausstieg von Prost tat mir damals richtig weh. Mann hatte 2001 mit Jean Alesi einen richtig guten Fahrer, der in Monaco und Kanada tolle Rennen gefahren ist und (wenn es die Umstände zuließen) auch punkten konnte.
Der Ferrari Motor war jedoch Fluch und Segen zugleich: Zwar hatte man nun ein standfestes und auch recht schnelles Auto, jedoch zehrten die Leasing-Gebühren sehr am Budget des Teams. Alain Prost hatte es in der Saison 2000 geschafft, so ziemlich alle potenten Sponsoren in die Flucht zu schlagen. Schlimmer noch: Als Alesi bei Frankreich GP 2000 den Peugeut Motor als guten Formel 3000 Motor befand, eskalierte der Streit zwischen Prost und Peugeot, die sich daraufhin aus der Formel 1 zurückzogen. Peugeut verkaufte die Reste des F1-Projektes an Asiatech, die lieber mit Minardi statt mit Prost zusammenarbeiten wollten. Daraufhin ließ Prost seine Kontakte zu Ferrai spielen und bekam dann den teuren Motor.

Eddie Jordan war einer der Kandidaten, die 2008 wieder mit einem Rennstall an den Start gehen wollten

Eddie Jordon möchte künftig fürs englische TV arbeiten.

Ein weiterer Kandidat für 2008 war das Direxiv-Team.

Direxiv ist 2006 schon pleite gegangen.

Beim Frontflügel soll, wenn ich das richtig verstanden habe, der Fahrer die Flügelstellung künftig bis zu 2 Mal pro Runde um bis zu 6 Grad verstellen können

Da glaub ich gar nicht dran. Bewegliche aerodynamische Teile sind und bleiben verboten.

:wavey:
 

Max Power

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Ecclestone will die Punkte-Regel abschaffen und in Zukunft ein "olympisches" System mit Gold, Silber und Bronze für die Podiums-Platzierten einführen. Der Vierte würde schon leer ausgehen. Wer am Ende der Saison die meisten Siege, also Goldmedaillen, auf dem Konto hat, ist Weltmeister - http://sport.orf.at/081118-10204/index.html

Was ich nicht verstehe: Ecclestone meint, dass alle den Vorschlag gut finden, aber wie können die kleinen Teams das unterstützen? Die Punkte für die ersten 8 sind doch auch an finanzielle Bedingungen geknüpft. Wie soll denn da die Motivation für Teams aussehen, die in die Formel 1 wechseln wollen?
 

TraveCortex

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GMessner schrieb:
Was ich nicht verstehe: Ecclestone meint, dass alle den Vorschlag gut finden, aber wie können die kleinen Teams das unterstützen? Die Punkte für die ersten 8 sind doch auch an finanzielle Bedingungen geknüpft. Wie soll denn da die Motivation für Teams aussehen, die in die Formel 1 wechseln wollen?

Laut meinen Informationen bezieht sich das Medaillensystem nur auf die Fahrerwertung- die Teamwertung soll weiter so laufen wie gehabt.

Klingt kurios, aber an sich find ich die Idee nicht schlecht, denn dann hört endlich wieder dieses "Hauptsache durchkommen und Punkte holen auf" und man kann sich nicht mehr mit Platz 2,3 oder 4 zufrieden geben.
 

desl

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Ecclestone hat den Vorschlag schonmal nach irgendeinem Rennen gebracht (ich glaub nach China oder so) ... dafür begeistern konnte ich mich schon damals nicht.

Naja ... man darf sich schonmal entscheiden, was man möchte. Die Konstanz belohnen (deswegen bekommen Zweitplatzierte seit einigen Jahren 8 statt 6 Punkte), oder die Fahrer zu mehr Risikobereitschaft animieren (wie es bei 10-6-4-3-2-1 der Fall war)?


Mir gefallen da Systeme wie in der DTM früher (bis 2001) oder der MotoGP nicht schlecht. Der Sieger schnappt sich 25 Punkte, die Abstände zu den nächsten sind groß genug, so dass sich ein Sieg richtig lohnt (z.B. Zweiter: 18 Punkte), aber auch den weiter hinten platzierten kann man noch Punkte geben (bei der DTM kriegten früher die ersten 10 Punkte, bei der MotoGP die ersten 15).
 

Allen

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Hab den Thread nicht mal gesehen, Schande über mich!
Tolle Zusammenfassung Deslizer :thumb: :thumb:

Das Medaillensystem ist sicher gut für die Zweikämpfe vorne, keine Frage. Hmm, wäre das so wie im olympischen Medaillenspiegel wo man mit nur 2x Gold vor einem anderen mit 1x Gold und 10x Silber klassiert wäre?
 

TraveCortex

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Das Medaillensystem ist sicher gut für die Zweikämpfe vorne, keine Frage. Hmm, wäre das so wie im olympischen Medaillenspiegel wo man mit nur 2x Gold vor einem anderen mit 1x Gold und 10x Silber klassiert wäre?

Exakt so wäre es. Gold und P1 über alles.;) Würde sicherlich Würze reinbringen...
 

Adler

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Die neuen Regeln finde ich größtenteils nicht besonders gut. Das Medalliensytem finde ich unnötig genauso wie wie ewigen Änderungen am Qualifying. Am besten hat mir noch das alte gefallen wo in den letzten 10 Minuten immer richtig Action auf der Piste war. Da war es noch sehenswert, aber seit sie den Modus geändert haben schalte ich es nicht mehr ein. Es geht wohl nur darum möglichst viel TV Zeit zu verkaufen.

hei_neuerbmw-1227706213.jpg

Sieht so ein attraktiver F1 Wagen aus?
 

Allen

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Das Medalliensytem finde ich unnötig genauso wie wie ewigen Änderungen am Qualifying. Am besten hat mir noch das alte gefallen wo in den letzten 10 Minuten immer richtig Action auf der Piste war. Da war es noch sehenswert, aber seit sie den Modus geändert haben schalte ich es nicht mehr ein. Es geht wohl nur darum möglichst viel TV Zeit zu verkaufen.
Meiner Meinung nach war die frühere Formel1 über weite Strecken extrem langweilig. Gerade das Qualisystem war ja in den ersten 30 Minuten überhaupt nichts los und wenn dann fuhren nur 1-2 Hinterbänkler die Strecke sauber. Mit dem Ausscheidungsverfahren was wir jetzt haben, ist über 45Minuten Spannung drin und nicht nur in bescheidenen 10 Minuten. Wenn man sich nur für den Fahrer im besten Wagen interessiert, dann sind die beiden ersten Qualis mehr oder weniger Formsache, stimmt. Für mich ist aber der Kampf im Mittelfeld fast genau so interessant und deshalb ist es immer wieder spannend wer die jeweiligen Phasen der Qualis übersteht.

Zur Form der neuen Fahrzeuge:
Mir gefallen sie nicht. Aerodynamik ist die Technik die man am unmittelbarsten verfolgen kann, ... auch eine sehr ästhetische. Von daher find ich die Abrüstung eigentlich schade. Aber wie auch immer, wir wollen ja alle mehr Überholmanöver sehen und von daher ist es sicher der richtige Schritt, dass Techniker wie Byrne das Reglement umgestalten.

Bewerten ob das Ganze was bringt, kann man erst nach den ersten paar Rennen. Von daher find ich übertriebene Kritik an den Neuerungen nicht grad sinnvoll. Man kann nicht immer meckern, dass man nicht mehr überholen könne und dann wenn man die Boliden korrigiert, gleich wieder loslegen und alles verteufeln (spez. wenns nur um die Optik geht).

Verstellbare Frontflügel:
Das find ich die sinnvollste aller Regeln, denn die packt das Problem an der Wurzel. Wenn man in schnellen Kurven ca. 20% Abtrieb im Windschatten verliert, seh ich im Mehrgrip der Slicks keine Lösung des Problems. Viel wichtiger ist, dass das Fahrzeug in der aerodynamischen Balance bleibt. Wenn man ne Kruve mit 3g durchfährt, braucht das Fahrzeug ja um die 1800kg Abtrieb. Wenn jetzt vorne 250kg fehlen, nützen die Slicks einfach nichts, die Balance bleibt gleich verschoben ... hinten zuviel Grip, vorne zu wenig. ;)

Die andere Lösung ist, Aerodynamik komplett weglassen, aber dann fahren die Boliden Kurvengeschwindigkeiten die unter der DTM liegen.
 

Danny81

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Ist halt noch ein bißchen gewöhnungsbedürftig. Durch das neue Reglement werden alle Autos auf den ersten Blick erstmal komisch wirken. Normalweise war jedes Auto mit 36567 Zusatzflügeln unterwegs, diesmal sehen die Boliden teilweise *nackt* aus.
 

Max Power

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krass :eek: das dürfte wohl auch Toro Rossos Überlegungen etwas ändern, wenn man einen Jenson Button haben kann. Rubens wollte seine Karriere wohl auch anders beenden.
 

desl

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Nunja, evntl. findet das Team ja einen neuen Besitzer. Teamchef Ross Brawn und Geschäftsführer Nick Fry suchen wohl momentan nach einem neuen Geldgeber.

Es wäre ja auch nicht der erste Nameswechsel dieses Teams. Vorher war es ja das BAR-Team, welches aus dem rennomierten Tyrrell-Rennstall hervor ging.

Also ist vielleicht noch eine Weile abwarten gefragt, ob nächstes Jahr nur 18 Autos (oder noch weniger) an den Start gehen, oder ob Button und Barrichello ihre Cockpits behalten.
 

Karlfriederich

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man kann nur hoffen das sie einen neuen eigentümer bekommen.
wäre schade um das halbe jahr das sie schon am neuen auto entwickeln.
ich denke das honda 2009 alle chancen gehabt hätte den topteams das leben schwer zu machen.

was brawn angreift hat hand und fuss.
wäre ich milliadär dann würde ich sofort zuschlagen und das wissen die leute die wirklich geld haben auch.

ich denke das honda einen neuen besitzer finden und nächstes jahr dabei sein wird.
 

Eric

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So eine Entwicklung war schon länger zu befürchten.

Die Privatteams sind fast ausgestorben. Ohne zumindest die Unterstützung eines grossen Automobilherstellers geht in der heutigen Zeit, da man schon mehrere hundert Millionne braucht nur um mitzufahren, gar nix.

Aber es sind solche Figuren wie KenTyrrell, Colin Chapman oder auch Eddie Jordan die die F1 interessant gemacht haben. Die waren dabei weil sie gewinnen wollten, weil sie eine Leidenschaft für den Motorsport hatten! Und deshalb wird Frank Williams auch so lange weiterkämpfen wie es geht, auch wenn sein einst stolzes Team in der heutigen F1 per Definition keine Chance mehr hat die Meisterschaft zu gewinnen.

Die grossen Automobilhersteller können es sich natürlich eher leisten hunderte Millionen einfach mal so verbrennen, aber sie können halt auch jederzeit aussteigen, wenn es mit dem gewinnen nicht klappt, wenn die Marketing Strategie sich ändert, oder wenn man die Ausgaben vor den Aktionären einfach nicht mehr rechtfertigen kann. Mit Leidenschaft für Motorsport hat das nix zu tun, aber das sind halt in erster Linie Wirtschaftsunternehmen die Autos verkaufen wollen. Da fallen die Manager knallharte Entscheidungen und das völlig zurecht.

Aus der Sicht von Honda macht es verständlicherweise keinen Sinn bei ner unsicheren wirtschaftlichen Lage viel Geld dafür auszugeben hinterherzufahren.

Bernie Ecclestone hat sich das eigentlich selber zuzuschreiben. Durch die Kostenexplosion und das Aussterben der Privatteams hat die F1 sich in die Abhängigkeit von Automobilkkonzernen begeben, die den Sport nur nebenbei betreiben und jederzeit aufhören können. Für die früheren Privatteams war die F1 keine Marketingstrategie sondern die Existenzgrundlage.
 
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PhilIvey

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@Eric: ein super Beitrag! :thumb:

Es musste in der formel 1 schon immer etwas schwerwiegendes passieren, damit es richtungsweisende Änderungen gibt. Das war auch v.a. in sicherheitsfragen so und das wird jetzt auch angesichts der Lage so sein. Die oberflächlichen Bemühungen, die Kosten zu senken, werden die Teams mittlerweile ernsthafter in Angriff nehmen müssen.
Die Kostensenkung auf ein vernünftiges Maß wird auch den Vorteil haben, dass mehr Teams zustoßen können als es jetzt der Fall ist. Dann wird die Formel 1 auch wieder interessanter für Privatteams sein. Ein Feld mit 26 Autos ist immer noch viel schöner anzusehen als 18....
 

GitcheGumme

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Super Thread :thumb: nur zwei Sachen: zum ersten finde ich es wirklich ärgerlich, dass Montreal aus dem Kalender fliegt. Jahr für Jahr der spektakulärste Grand Prix im Kalender ... wirklich schade :wall:

Sehe ich auch so, wirklich schade, daß diesmal nicht auf dem nordamerikanischen Kontinent gefahren wird. Ob das mit der Präsidentenwahl und den befürchteten "Unruhen" zu tun hat? :D

Aber ich finde es allgemein immer gut, wenn neue Strecken dazu kommen.
Singapur war ja ein Volltreffer.
 
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