Das ist doch ein reines Sichtweisen-Problem. Jeder Ingenieur sieht natürlich nur in seinem Bereich Genialität. Was die BWL-Fuzzis da machen, interessiert ihn nicht und kappiert er nicht. Jeder Manager sieht es genau anders herum. Die einzige Aussage in diesem Part ist doch, dass deine Inselsicht sich Genialität nicht vorstellen kann, nicht dass es sie nicht gibt. Ich für meinen Teil kann das genau anders herum sehen.
Ja defintiv, ich hab Mühe Genialität hinter einem Manager zu sehen. Die gibt es sicher auch, aber die bei Todt zu vermuten, halte ich schon für vermessen. Schlussendlich multiplizierten sich die Vorteile die nichts mit seiner Leistung zu tun hatten. Wichtig aufgrund von kapitalen Entscheidung im Konzern zu sein, heisst noch lang nicht, dass man unersetzbar ist. Diese Entscheidungen könnten jede Menge andere kompetente Leute auch richtig treffen. Leider ist es heute so, dass man diese Leute mit Geld überschüttet. So F1-fahren wie das Schumacher kann, da gibts nicht viele Leute die wirklich diese Qualität haben (korrigiere mich ... hatten.
). So konstruieren wie Newey und Byrne, das sind echte Ausnahmen. Den Todt auf die Stufe mit diesen Leuten zu stellen, geht gar nicht (nur meine Meinung).
Zum gefühlten 1000mal: Todt hat die internen Prozesse verbessert. Allein das ist eine Strategie, genauso wie der Plan sukzessive die besten Leute zu holen. So what?
Auf diesem Level ist es schlicht die Frage ob jemand leicht(er) ersetzbar ist. Und Manager gibt es genügend die die Kohle in den ersten 3 Jahren wie Todt, nicht wirklich zielführend verteilt haben. Bis der mal gecheckt hat, dass die Zeit von Barnard abgelaufen ist, dass man auf den Windkanal und verstärkt auf CFD setzen muss, ist Ferrari nach wie vor mit ultradurstigen, schweren V12 durch die Gegend gegondelt. Ok, ist nicht wirklich seine Aufgabe, aber wenn er denn angeblich die richtigen Leute gekauft hat, wieso nicht viel früher?
Du wirst sagen, weil sie nicht frei waren. Ich sag, weil er wenig Ahnung hatte. Dass ihm nach 2 Jahren langsam ein Licht aufgegangen ist, will ich ihm nicht absprechen, aber das war reichlich spät und ganz bestimmt auch für ihn und seine Stelle kurz vor Zwölf.
Das gilt für den technischen Bereich genauso. Von Vasselon (Michelin), Gascoigne (Jordan, Toyota) und Barnard (McLaren) hat man das regelrecht auch behauptet, teilweise stammen die Aussagen sogar von dir selbst.
Ich weiss nicht genau was du damit meinst. Aber Barnard war zu seiner Zeit ein herausragender Konstrukteur, nur wurde er von der Zeit überholt. Gascoigne hab ich am Anfang auch etwas überschätzt, das geb ich gerne zu.