So, nu will ich auch mal was zum Rennen schreiben. Das war nun wirklich ein unterhaltsames Stück ... sofern denn gefahren wurde.
Nach meinem Geschmack war die Unterbrechung eigentlich schon wieder zulange. Ich hatte das Gefühl, dass man warten will, bis die Strecke von selber komplett getrocknet ist ... dabei war auf dem Regenradar kein weiterer Schauer mehr vorhergesagt.
Ne halbe oder ganze Stunde früher hätte man vielleicht auch starten können.
Nuja ... egal.
Wir haben das Rennen bei Freunden im Garten im RTL-Stream gesehen. Die ganze Nummer hat so lange gedauert, dass der Grill schon lange aus war und zwei Mal der Laptop wegen nachlassendem Akku gewechselt wurde, bevor überhaupt der Restart erfolgte.
1. Button
Wo kam der eigentlich ganz her?
Man darf sich mal vor Augen führen, dass Button nach der Kollision mit Alonso, dem Zurückhumpeln an die Box und dem folgenden Stop an letzter (!) Position lag. In den 30 verbleibenden Runden - die ja wegen weiterer SC-Unterbrechung nicht alle voll gefahren wurden - hat er das komplette Feld hinter sich gebracht. Das ist schon beeindruckend.
Offenbar hat man bei McLaren dann während der roten Flagge auch das Setup geschickt geändert. Im trockenen Qualifying war der McLaren ja nicht der flotteste und sonderlich eindrucksvoll ging es anfangs für beide McLaren auch nicht los ... angebliches Renn-Setup hin oder her.
Jedenfalls schon Wahnsinn wie Button in der zweiten Hälfte durch das Feld geflügt ist und eine schnellste Runde nach der anderen auf den Asphalt gebrannt hat. Dazu schickte er sich ja sogar in der letzten Runde an ... bis er sich dann nicht mehr so beeilen musste.
Ein beeindruckender Sieg, besonders wenn man bedenkt, dass Button wegen Kollisionen, Wetter und Strafen 6 Mal durch die Boxengasse zog.
2. Vettel
Für Vettel ging das Rennen los wie viele andere in dieser Saison. Solide Pole und solider Start. Danach fährt er sich einen 10-Sekunden-Vorsprung raus, den er dann verwaltet, während sich dahinter die Fahrer beharken.
Erst muss Alonso mehr in den Rückspiegel gucken, in dem Massa sich breit macht, später ist es Kobayashi der Format füllend Massa hinter sich sieht. Und danach war es dann Schumacher, der sich mühte den zweiten Platz zu halten.
Mit dem wieder einsetzenden Regen kam Vettel eine Runde später rein als andere und hätte vielleicht sogar die Führung an Kobayashi verloren, wenn dieser aufgrund des SafetyCars nicht in der Geschwindigkeit eingeschränkt gewesen wäre ... wer weiß.
Obgleich Vettel immer mal wieder seinen Vorsprung aufgrund der SafetyCar-Phasen einbüßte, lehrt die Erfahrung doch, dass er selten große Vorsprünge rausfährt und dabei ans Limit geht. Meistens fährt er sich seine 10 Sekunden raus und fährt dann eher auf "Nummer sicher". Vielleicht daher sein Kommentar nach dem Rennen, dass er zu konservativ an die Sache gegangen wäre.
Am Ende kam dann Button angedampft und das Team orderte ihm schneller zu fahren. Sogleich gab Vettel Stoff und war nicht mehr 2 Sekunden, sondern eine Zehntel langsamer als Button.
Aber nunja ... er war es vielleicht nicht gewöhnt den Wagen zu dem Zeitpunkt am Limit zu bewegen und dann kann der Druck einen schonmal in Fehler drängen.
Ich hätte gerne Laudas Gesicht anschließend gesehen, wie es denn sein kann, dass ausgerechnet Vettel einen Fehler bauen kann ... vielleicht hätte er von technischen Problemen oder so orakelt.
Nach dem Rennen zieht Vettel wieder einmal seine mäßige-Laune-Miene, während Button gleich zwei "Vettel-Finger" in die Höhe reckt. Eigentlich könnte Vettel sich ja freuen nur auf Button Punkteeingebüßt zu haben ... aber tut er wohl nicht so recht.
3. Webber
Verglichen mit dem Teamkollegen bleibt Webbers größtes Problem sein Abschneiden im Qualifying. Seine häufig schnellsten Rennrunden und sein Vorarbeiten durch das Feld zeigen ja eine gute Rennperformance. Auch dieses Mal brachte ihm der schlechtere Starplatz Ärger ein ... diesmal mit Hamilton.
Ich werte das als normalen Rennunfall. Hamilton kam auf nasser Strecke zum Untersteuern und Webber war der Leid tragende. Der Überholversuch von Hamilton war nun eigentlich nicht übermütig oder so.
Unterhaltsam waren dann später die Duelle zwischen Webber und Schumacher.
Nichtsdestotrotz ist er in der WM-Wertung hinter Button zurück gefallen. Ohne Steigerung im Qualifying wird er diese Saison dauerhaft in Vettels Schatten stehen.
4. Schumacher
Auf Intermediates war Schumacher einer der schnellsten und fuhr zu dem Zeitpunkt mehrere schnellste Rennrunden.
Dabei sah es anfangs ja nun nicht perfekt aus als Mercedes bei beiden Fahrern verwachste und erst auf Intermediates und dann kurze Zeit später auf Full-Wets wechselte.
Andersrum war die Entscheidung dann aber konsequent und gewinnbringend sofort eine Runde nach dem Restart in die Box zu gehen, das brachte Schumacher vor Rosberg, Petrov und einige andere Fahrer.
Ich frage mich, wo ein Fahrer gelandet wäre, der sich getraut hätte während der roten Flagge auf Intermediates zu wechseln und mit diesem hinter dem SafetyCar hinterhergerutscht wäre, bis die Strecke trockener gefahren wurde...
Letztlich der scheinbar erste größere Erfolg von Schumacher beim Mercedes-F1-Team. Kein Vergleich zu letzter Saison, als er in Kanada zwar gut in das Rennen startete, später aber eher dadurch auffiel beim Zweikampf mit Kubica durchs Gras zu gehen oder mit Massa vor der Boxeneinfahrt zu kollidieren.
5. Petrov
Petrov fuhr lange im Rückspiegel seines Teamkollegen umher, fand aber kein Vorbeikommen. Als Heidfeld nach dem Restart früher an die Box kam waren auch mehrere Fahrzeuge zwischen den beiden. Petrows Stop kam zu spät und war langsamer als der von Webber in der gleichen Runde, das kostete Plätze.
Nochmal an Heidfeld vorbei kam Petrow, als Heidfeld eine Runde vor ihm zum Boxenstop auf weiche Trockenreifen kam ... eine Runde später ging der Platztausch erneut zurück
Nachdem Heidfeld im Notausgang parkte fand Petrov dann auch auf der Strecke einen Weg vorbei an Heidfeld.
Webber und Button lagen dank früherer Wechsel auf Trockenreifen nun vor ihm und Petrov holte sich etwas später noch Kobayashi um auf einem ordentlichen 5ten Platz anzukommen. Auch mit zeitigeren Stops wäre nicht mehr drin gewesen.
Nun ist er Punktgleich mit Heidfeld ... wenn auch nicht unbedingt schneller.
6. Massa
Das hätte eigentlich sein Wochenende werden können. Nie zuvor in dieser Saison war Massa so dicht dran an Alonso. Diesem sitzte er im ersten Renndrittel auch richtig im Nacken, bevor der Spanier auf die unkluge Idee mit den Intermediates kam.
Danach hing Massa eine sehr lange Zeit hinter Kobayashi fest.
Zwei Mal überholte er den Japaner ... beide Male konterte Kobayashi und holte sich die Position zurück. Hier glänzte Massa nicht unbedingt mit Zweikampf-Stärke ... wie schon des öfteren in dieser Saison. Einmal schlüfte da auch noch Schumacher hindurch.
Versaut hat ihm sein Rennen dann der Überrundungsversuch gegen Karthikeyan, welcher die trockene Ideallinie für sich beanspruchte. Massa verlor auf nasser Bahn die Kontrolle über den Ferrari (sah n bisserl wie Aquaplaning aus) und hatte dabei noch etwas Glück sich nur die Nase zu beschädigen.
Dennoch warf ihn dies aus den Top10 zurück, in die er sich dann wieder vorarbeitete. Ohne diesen Leitplanken-Kontakt hätte er besser abschneiden können, wobei er bereits durch den späteren Boxenstop die Plätze an Button und Webber verlor.
Aber auf Trocken wäre er vielleicht schneller gewesen als Schumacher ... wer weiß.
Vielleicht war es dann für ihn eine Erlösung am Ende doch noch die Ziellinie vor Kobayashi erreicht zu haben, nachdem er solange dessen Heck betrachtete.
Insgesamt eine ausgelassene Chance. In Valencia sind die von Massa geliebten superweichen Reifen nicht dabei. Da wird er's gegen Alonso wieder schwerer haben. Auch im Kampf um seine Ferrari-Karriere.
7. Kobayashi
Im Nassen arbeitete er sich an den Renault vorbei und während andere Fahrer mit Reifenspielchen begannen, blieb er konsequent auf den Regenreifen ... was sich auszahlte. Plötzlich war er auf einem sensationellen 2ten Platz.
Im Trockenen mochte das nicht halten, als ihm Massa und Schumacher im Genick saßen, Button und Webber vorbei flogen, Petrov sich seinen Platz wiederholte und am Ende auch Massa vorbei zog.
Wenn das Podium nahe ist, erhofft man sich doch mehr ... aber vielleicht war die Abstimmung des Sauber zu sehr auf Regen ausgelegt? Schließlich hole Massa ihn ein obwohl jener einen Nasen-Reperatur-Stop einlegen und mehrere Fahrer überholen musste.
Wobei, ab und an kam der Japaner mal auf nasse Piste und hatte da zum jeweiligen Zeitpunkt weniger Beschleunigung parat als die hinter ihm vielleicht erwartet haben.
Heidfeld und Rosberg fuhren ihm ins Heck und Schumacher profitierte von einem Fahrfehler Kobayashis.
Er ist schnell ... aber nicht fehlerfrei.
8. Alguersuari
Wer tippt schon auf den letzten in der Startaufstellung?
Aber Alguersuari machte einfach das richtige. Er blieb auf Regenreifen, wechselte zu passenden Zeitpunkten und hielt sich aus Scharmützeln heraus. Unterm Strich sind das seine ersten WM-Punkte in dieser Saison.
9. Barrichello
Im Gegensatz zu Heidfeld und Rosberg kollidierte Barrichello nicht mit Kobayashi, als dieser einen Fehler beging.
Barrichello war einer von denen, welche nach Buttons schnellen Zeiten auf Intermediates wechselten und kurze Zeit später dann wieder die Regenreifen abholen durften.
Der zweite Wechsel auf die Intermediates geschah zeitig, so dass er nach dem Überholen seines Teamkollegen Maldonado in den Top10 lag, vor Alguersuari.
Nach der Heidfeld-Safety-Car-Phase musste er jedoch Kobayashi ausweichen, als dieser beim Versuch einen Nachzügler zu überholen/überrunden von der Strecke abkam und bei der Fahrt zurück auf die Piste Barrichello behinderte. Der Brasilianer verlor dann Plätze an Massa, Rosberg und Alguersuari.
Dank Kobayashi kriegte er den von Rosberg wieder zurück...
10. Buemi
Hatte eine ähnliche Taktik wie Barrichello und war daher in ähnlichen Gefilden des Feldes unterwegs ... nur halt ein paar Plätze dahinter.
11. Rosberg
Rosberg war ähnlich unterwegs wie Schumacher. Die beiden fuhren in der ersten Hälfte des Rennens hintereinander her und hatten beide den Fehler gemacht auf Intermediates zu wechseln, kurz bevor stärkerer Regen im Anmarsch war.
Die Unterschiede zwischen den beiden entstanden dann aber nach dem Restart des Rennens. Schumacher kam sofort nach der SafetyCar-Phase in die Box, Rosberg erst in der 36sten Runde. Das war mindestens eine Runde zu spät. Zwar gewann Rosberg in dem Moment Plätze (wegen der Kollisionen von Alonso mit Button und von De La Rosa mit Button), aber er war dadurch hinter Schumacher zurück gefallen und blieb hinter Petrow, welcher da ebenfalls zu spät in die Box kam.
Kurz nach dem Restart fuhr ihm Sutil ins Heck und Rosberg verlor mehrere Plätze, obwohl er keinen Reifenschaden zu haben schien. Auf der anderen Seite konnte Sutil trotz beschädigtem Frontflügel noch weiter machen.
Rosberg arbeitete sich wieder nach vorne, überholte die Williams und lag wieder hinter Petrow. Auch sein Mercedes lief auf den Intermediates gut.
Er verlor dann erneut Plätze, als Button, Webber, Barrichello und Alguersuari früher zum Reifenwechsel auf Trockenreifen kamen. Wegen des Abstandes zu Schumacher hätte man ihn vielleicht in der gleichen Runde wie diesen abfertigen können.
Mercedes-GP glänzte hier erneut nicht in punkto Taktik.
Dank des Heidfeld'schen Unfalls, der SafetyCar-Phase und des großen Ausrutscher von Kobayashi (beim Überrunden eines Virgin) konnte Rosberg die sich ergebende Lücke nutzen und an Barrichello und Alguersuari vorbei schlüpfen.
http://www.youtube.com/watch?v=5qUkjg48YAU
Anschließend schloss Rosberg dann zu Kobayashi auf und war auf dem Kurs zu einem guten Punkterang. In Runde 66 unterlief ihm aber dann ein Fehler. Kobayashi verlangsamte in Kurve 10, als Rosberg nicht damit rechnete und so fuhr er dem Japaner ins Heck ... damit war er nicht der erste.
Der Frontflügel blieb hängen, schleifte dann aber über die Strecke. Schon eine Runde später schoss Massa mit DRS an ihm vorbei. In der letzten Runde dann brach der Frontflügel ab, als Rosberg in der ersten Kurve über die Curbs fuhr. Fortan war er ohne Frontspoiler ein gefundenes Fressen für die anderen Punkteaspiranten. Rosbergs letzte Runde war dann gleich mal 15 Sekunden langsamer.
Ohne die Kollision mit Kobayashi wäre ein 6ter Platz drin gewesen. Mit früheren Boxenstops nach dem Restart noch mehr. Und ohne das wechseln auf Intermediates im ersten Renn-Drittel erstrecht mehr.
Doof gelaufen...
12. De La Rosa
Für einen Rookie (schließlich fuhr er zum ersten Mal den Sauber) schlug sich De La Rosa achtbar ... auch wenn er mit seinem Alter mittlerweile als Veteran gelten kann. Auch bei ihm wählte man bei Sauber die Taktik wie beim Teamkollegen. Er blieb auf Regenreifen draußen und machte so viele Plätze gut, so dass er dann an neunter Stelle lag.
Nichtsdestotrotz darf man festhalten, dass er im Nassen von Trulli im Lotus überholt wurde.
Während der SafetyCar-Phase nach dem Restart hatte er aber gepennt oder so. Er fuhr Button ins Heck und zerstörte sich so seinen Frontflügel. Das zerstörte quasi auch sein Rennen. Er überholte dann noch die Virgin, aber schnellere Kollegen wie Buemi und Di Resta konnte er nicht hinter sich halten ... so hat er dann letztlich nur die kleinen Teams geschlagen.
13. Liuzzi
Liuzzi hatte sich mit seinem Teamkollegen ein teaminternes Duell gegönnt, wobei er gegen diesen den einen Boxenstop mehr wieder herausgefahren hatte. Liuzzi hatte schon vor dem Abbruch eine gute Position ... kurz danach ging es bis auf den letzten Platz zurück. Im trockenen arbeitete er sich dann nach vorne vorbei den Virgin und holte so das bislang beste Ergebnis für HRT.
14. D'Ambrosio
Der Belgier fuhr eine lange Zeit hinterher, häufig an letzter Stelle. Das änderte sich vor dem Restart. D'Ambrosio holte sich die Intermediates bevor es alle anderen taten ... und kam dadurch auf Platz 11 vor. Folgerichtig kassierte er dann aber eine Durchfahrtsstrafe, weil dieser SafetyCar-Phasen-Wechsel nicht erlaubt war.
Dennoch, die Aktion zahlte sich aus. D'Ambrosio gelangte vom letzten Platz vorbei am Teamkollegen, den HRT, den Lotus und De La Rosa.
Später verlor er etwas an Positionen. Später konnte er noch an Glock vorbei schlüpfen, als dieser mit Vibrationen (platt gebremste Vorderreifen) zu kämpfen hatte und von Karthikeyan bei dessen Überholmanöver von der Strecke gedrückt wurde.
Vom Papier her ein gutes Ergebnis für Virgin ... aber man darf sich fragen, ob eine 10-Sekunden-Stop-&-Go-Strafe nicht sinnvoller gewesen wäre. D'Ambrosio hatte trotz Strafe von seinem Regelverstoß profitiert.
15. Glock
Mit Regensetup unterwegs hatte Glock vor dem Abbruch eine gute Position inne, als er z.B. vor Barrichello, Maldonado und Buemi lag. Doch schon beim Boxenstop nach dem Restart - als er auf Intermediates ging - büßte Glock diese Position wieder ein.
Danach kämpfte er mit dem Teamkollegen und mit Trulli. Letzterer hatte technische Probleme, der Teamkollege profitierte von einer Aktion Karthikeyans.
16. Trulli
Nach einem guten Start ins Rennen musste Trulli schon früh einen Reperatur-Stop einlegen ... das war in der 19ten Runde, als z.B. Alonso zurück auf Regenreifen ging. Vielleicht eine Berührung mit Kovalainen? Der hatte auch einen Reperatur-Aufenthalt in der Box.
Später war Trulli auf dem Weg nach dem Restart die Virgin wieder hinter sich zu bringen, allerdings hatte er irgendwas zwischen den Beinen liegen, was sich bewegte. Vielleicht ein Dämpfungselement oder so? Er war eine Minute in der Box, aber das Problem konnte nicht behoben werden. Trulli ging wieder raus auf die Strecke und kam knapp hinter den Virgin ins Ziel.
17. Karthikeyan
Karthikeyan bleibt nach dem Rennen vor allem dadurch im Gespräch, dass Massa auf ihn sauer ist, weil der Inder während eines Überrundungsmanövers die trockene Ideallinie für sich beanspruchte.
Ansonsten war er in der zweiten Rennhälfte in der Nähe von Kollege Liuzzi unterwegs. Weil er Timo Glock beim Überholmanöver von der Strecke drängte, wurde er nachträglich mit einer 20-Sekunden-Zeitstrafe auf den letzten Platz zurück versetzt.
18. Di Resta
Wurde aufgrund der zurückgelegten Distanz gewertet.
Di Resta hatte lange ein starkes Rennen und kam zusammen mit Heidfeld und Kobayashi dank passender Tankstops nach dem Restart in die Top5 vor.
Ein paar Runden nach dem Restart versuchte Di Resta an Heidfeld vorbei zu gehen ... allerdings war er da in keiner günstigen Position zum Überholen und beschädigte sich seinen Fronflügel.
http://www.youtube.com/watch?v=uw2t4F-wmJ0
Für dieses Manöver erhielt Di Resta eine Durchfahrtsstrafe ... auch wenn Heidfelds Wagen keinen Schaden davon trug ... aber es bleibt ja dennoch eine unnötige Kollision.
Der Schotte holte danach dann einige Positionen wieder auf und währe vermutlich auf dem 10ten Platz vor Buemi angekommen ... wenn er nicht bei dem Versuch Barrichello mit der Mauer zusammen gekommen wäre. Dabei holte er sich einen Plattfuß und schied aus.
DNF. Maldonado
Auch Maldonado irrte sich mit der Reifenwahl, kam dabei aber nach Barrichello zum Reifenwechsel und verlor von seinem guten Startplatz bis zum Rennabbruch viele Plätze.
Besser lief es dann nach dem Abbruch, als er ebenfalls konsequent nach dem SafetyCar in die Box kam und dank dieses frühen erneuten Wechsels auf Intermediates zusammen mit Barrichello in die Top10 gelangte.
Ebenso wie Barrichello war er dann aber Leid tragender von Kobayashis Fahrfehler nach dem letzten Restart (Heidfeld-SC-Phase). Als der Japaner zurück auf die Strecke kam und es etwas eng wurde, bremste Rosberg feste hinter Alguersuari und Maldonado hatte einfach nach vorne hin nicht genug Abstand um zu reagieren. Siehe das Video oben.
Er kam dann in die Box um sich einen neuen Frontflügel zu holen. Als er aus der Box rausfuhr verkalkulierte er sich im nassen Boxenausgang und rutschte direkt in den nächstbesten Reifenstapel.
DNF. Heidfeld
Für Heidfeld war viel drin das Rennen. Da er auf den Regenreifen blieb, kam er auf Platz 4 vor. Kobayashi war im nassen schneller, später im Rennen konnte er den auf Intermediates rasenden Schumacher nicht halten. Nachdem Button und Webber dank zeitiger Stops auf Trockenreifen gingen war Heidfeld an 6ter Stelle und holte auf Kobayashi auf, welcher sich mit seinem Setup im Trockenen schwer tat.
Nach der Schikane (nach Start&Ziel) kam Kobayashi schlecht aus dem Kurvenausgang heraus, obwohl es nicht so aussieht (bei Heidfelds Cockpit-Ansicht) als wäre er groß ins Rutschen oder ins Nasse gekommen. Jedenfalls scheint es mir als wollte Heidfeld die Chance nutzen und dank besserer Traktion am Japaner vorbei gehen. Dabei war er wohl überrascht wie sehr dieser vom Gas ging und fuhr diesem prompt hinten rein.
Einfach nicht schnell genug reagiert ... und wie Rosberg und Maldonado hat dann eigentlich der Auffahrende Schuld, wenn er sich den Frontflügel zerbrückelt. Naja ... doof gelaufen. Der fünfte Platz war möglich ... nun sieht es nicht so aus, als hätte Heidfeld besser Chancen als Petrow auf ein Cockpit für nächste Saison. Da muss mehr kommen. Vielleicht auch mehr Glück und konstante Qualifying-Leistungen.
Aber Glück gehabt, dass er den Abflug geschickt im Notausgang geparkt hatte.
Amüsant danach war der kanadische Streckenposten, der sich gleich zweimal hinlegte ... eigentlich ein Unding, mit welchem Tempo Petrow da zur Trümmerstelle hindonnerte und vor den Aufräumarbeiten hart bremsen musste.
DNF. sutil
Auch bei Sutil gab es das Spiel mit dem unnötigen Stop auf Intermediates vor dem Abbruch. Aber er büßte keine Position ein und machte nach dem Restart durch einen rechtzeitigen Stop mehrere gut. Hier knackste er sich den Frontflügel an, als er in Rosberg rein fuhr. Aber er konnte trotz leichter Beschädigungen damit weiter fahren.
Allerdings verlor er dann Positionen wegen einer Durchfahrtsstrafe. Er soll während der SafetyCar-Phase überholt haben.
Etwas später wechselte Sutil als allererster auf Trockenreifen (eine Runde vor Webber). Aber das war für ihn wohl zu früh. Mit einem starken Quersteher knallte er an die Streckenmauer und beendete so mit kaputter Hinterradaufhängung sein Rennen.
Da war mehr drin ... wie auch bei Di Resta
DNF. Alonso
Alonso gilt als sehr starker Fahrer ... und daher auch als starker Regenfahrer. Massa gilt im Regen als Katastrophe ... jener hat zwar auch schon seine Erfolge auf feuchter Piste gehabt, aber zu sehr blieb in Erinnerung, wie er bei einem GP in Deutschland einen Dreher nach dem anderen fabrizierte.
Da war es doch etwas überraschend, wie Vettel dem Alonso wegzog und dieser seinen Teamkollegen relativ dicht hinter sich im Rückspiegel sah. Ein Fiasko war dann quasi die Nummer mit dem Boxenstop auf Intermediates. Das lief wirklich nicht gut. Obgleich Button eine Kollision mit Hamilton hatte und eine Durchfahrtsstrafe wegen zu schnellen Fahrens unter SC-Bedingungen kassierte, war der Brite nach dem Restart nur 2 Positionen hinter Alonso.
Und damit auch zu nahe. Die Kollision zwischen den beiden würde ich als "normalen Rennunfall" bezeichnen. Unglücklich gelaufen ... quasi.
DNF. Kovalainen
Kova machte den gleichen Intermediate-Fehler wie Trulli, so dass die beiden vor der Unterbrechung am Ende des Feldes lagen. Nachdem bei seinem Lotus die Antriebswelle den Geist aufgab gings für ihn nicht mehr vorran. Der einzige technische Ausfall des Rennens...
DNF. Hamilton
Für die RTL-Typen war das Rennen perfekt um in der Schwarz-Weiß-Malerei den Hamilton weiterhin als das personifizierte Böse darzustellen. Die Kollision mit Webber ... nunja, das war übermütig von Hamilton und vielleicht auch unnötig ... aber er kam da mehr ins Rutschen als gewollt, im Nassen kann das schonmal passieren.
Der Zusammenprall mit Button und der Mauer war auch unglücklich. Hamilton kam viel besser aus der Schikane heraus als Button und so ist es schon legitim, dass er einen Überholversuch startet.
Nur wo soll er dann hin? Am ehesten such man ja schon das Kurveninnere. Nur ließ sich Button an der Stelle nach links treiben. Nicht unüblich an der Stelle, man erhält so eine etwas bessere Anfahrt auf die Schikane durch den leichten Rechtsknick davor. Ließ sich Button zu sehr nach links treiben oder nicht? Das ist Auslegungssache ... die Stewards sind der Meinung dass Button keine ungewöhnliche Linie wählte und angesichts der Gischt im Rückspiegel ist es verständlich, wenn er Hamilton nicht sah.
Jenem würde ich daraus keinen Strick drehen (auch wenn man dies bei RTL gleich wieder machen wollte ... klar) ... es hätte eine gute Chance zum Überholen werden können. Massa gelang dies z.B. noch vor der Ziellinie gegen Kobayashi.
Unrühmlich war dann in der Tat nur, dass Hamilton seinen weitwunden Wagen noch um einen Teil der Strecke schleppte und dann ungünstig abstellte.
Mund abwischen, weiter machen. Vielleicht läufts nächstes Mal besser.
Nunja ... unterhaltsames Rennen. Kobayashi war irgendwie auffällig oft in Kollisionen verwickelt...