Als letztes Team, welches bei den Testfahrten in Jerez mit dem 2012-Wagen antritt, hat Williams den "Neuen" vorgestellt, den FW34.
Nachdem die an die Rothmans-Ära (Mitte der 90ger) erinnernde Lackierung des FW33 wohl kein Glück gebracht hat, ist man zu einem Farb-Design übergegangen, welches dem FW29 und dem FW30 näher kommt. Nummer 31 und 31 waren etwas heller.
Aber nunja ... genug der Lackier-Farben-Analyse. Der Wagen wird größtenteils von brasilianischen und venezuelanischen Sponsor-Aufklebern zurück gehalten.
Angeblich sollen die Sponsoren von Maldonado und Senna jeweils über 10 Millionen Euro in die angeschlagenen Williams-Kassen spülen, welche sich durch den Börsen-Gang sicherlich nicht groß gefüllt haben ... erstrecht nicht nach der katastrophalen 2011er Saison.
Barrichello und Sutil, beides Kandidaten, welche für 2012 in Betracht gezogen wurden, hatten nur jeweils Sponsoren-Pakete welche angeblich um die 5 Millionen Euro gebracht hätten.
Geld kann das Team schon gut gebrauchen ... auch nach Weggang von at&t als Hauptsponsor und nachdem man diese Saison weniger Geld aus dem Einnahmetopf bekommt ... aufgrund des schlechten Abschneidens vom letzten Jahr.
Für Williams kann die Hoffnung nur sein, dass man mit Mike Coughlin statt Sam Michael den Weg zurück in regelmäßige Punkte-Ränge schafft. Michael ist stattdessen bei McLaren untergekommen, wo einst sein Nachfolger Coughlin vor der "Spygate"-Affäre tätig war. Ende letzten Jahres wirkte das Team doch ein bisserl so, als würde es einem traurigen Schicksal entgegen steuern, wie andere ehemals sehr erfolgreiche Traditionsrennställe in den 90gern (Lotus, Tyrrell, Brabham).
Ob die Sponsoren von Senna und Maldonado dann tatsächlich zahlen, ist eine andere Frage. In der letzten Saison hat man zum Beispiel bei Karthikeyan, D'Ambrosio und Petrow zumindest Gerüchte gehört, dass es hinter den Vorhängen leicht brodelt, weil die Sponsoren nicht allzu zeitig für ihre Fahrer zahlten.
Nachdem man letztes Jahr bei den angeströmten Diffusoren total hinterherhinkte (in Silverstone, wo diese verboten waren, fuhr Maldonado auf Startplatz 7), hofft man nun, dass sich dieses Jahr das kompakte-Williams-Heck ausspielt. Das kleine Getriebe hat letztes Jahr allerdings auch für Zuverlässigkeits-Probleme gesorgt, wenn ich mich recht erinnere.
Neu im Heck ist der Renault-Motor, von dem man sich mehr Leistung verspricht als vom Cosworth-Aggregat. Allerdings muss man hier auch erstmal Erfahrungen sammeln.
Von den geknickten Nasen ist die Stufe beim FW34 eine der extremsten im Feld ... sie kommt der des Ferrari nahe.
Wenn z.B. in Venezuela das Parlament beschließt, dass der staatseigene Mineralölkonzern PDVSA kein Geld mehr in das Williams-Team stecken soll, dann müsste sich Maldonado bis dahin mit sportlichen Leistungen empfohlen haben.
Für Senna gilt ähnliches. Letztes Jahr konnte er zwar zeigen, dass er im Qualifying ab und an schneller ist als Heidfeld ... in den Rennen fuhr er aber sehr durchwachsen.
Und so stehen Maldonado und Senna unter Erfolgsdruck. Erstrecht auch, weil mit Valtteri Bottas ein Ersatzfahrer im Team ist, welcher in der Formel3 und der GP3 einige Erfolge vorweisen kann und bei den Young-Driver-Tests in Abu Dabhi überzeugte.
Bottas wird an 15 Rennen freitags fahren.
Er soll eine ähnliche Schule wie Hülkenberg durchlaufen, also ausführliche Eindrücke gewinnen, wie was im Team abläuft usw.
Ein Punkt welcher Hülkenberg geholfen haben könnte, sich bei Force India gegen Sutil durchzusetzen.
kompaktes Heck...
ernormer Höcker...
Ähnliche Auspuff-Lösung wie bei Sauber...