Formel 1 Saison 2015 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


Professor Moriarty

Bankspieler
Beiträge
6.936
Punkte
113
Ort
Landshut
RB jammerte schon immer, wohl insbesondere wegen Marko und RB jammert gerade zu recht. RB gibt angeblich relativ betrachtet das meiste Geld für Aero aus, kann aber wegen einem konservativ-mäßigen Job von Renault einfach nicht mithalten. Oder um es noch plakativer zu machen, RB schraubt jedes Wochenende an einigen Stellen Teile vom Boliden, um den schwachen Motor zu kompensieren und bringt an anderen größere Kühllösungen an, um den nicht mal zuverlässigen Motor am Leben zu erhalten. Ich bin beileibe kein RB-Fan, aber deren Ärger kann ich verstehen...

Keine Frage, ich kann das jetzt auch nachvollziehen, aber gerade Marko übertreibt es. Schon immer, wie du richtig schreibst, als er beispielsweise auch gegen andere wetterte, weil jeder bei ihnen kopiert etc... Hier misst man meiner Meinung nach am meisten mit zweierlei Maß und wirkt sehr scheinheilig. Mich wundert es jedenfalls nicht, dass viele die einstig sympathische Spaß-Truppe mit Extravaganz viele mittlerweile sehr unsympathisch finden. Man sollte in Bezug auf Renault nie die gemeinsamen Erfolge vergessen und Kritik kann auch anders aussehen und trotzdem wirken.



Absolut, interessante Konzepte und Ideen gibt es zweifelsohne!
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Keine Frage, ich kann das jetzt auch nachvollziehen, aber gerade Marko übertreibt es. Schon immer, wie du richtig schreibst, als er beispielsweise auch gegen andere wetterte, weil jeder bei ihnen kopiert etc... Hier misst man meiner Meinung nach am meisten mit zweierlei Maß und wirkt sehr scheinheilig. Mich wundert es jedenfalls nicht, dass viele die einstig sympathische Spaß-Truppe mit Extravaganz viele mittlerweile sehr unsympathisch finden. Man sollte in Bezug auf Renault nie die gemeinsamen Erfolge vergessen und Kritik kann auch anders aussehen und trotzdem wirken.
Wer ist viele? Wenn viele die meisten anderen Teams sind, ja, unbedingt. Gerade die Automobilisten in der Formel 1 sind nicht so gut auf RB zu sprechen. Das liegt wohl auch daran, dass, und das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, RB jahrelang mit "Tricks" erfolgreich war (zusammen mit Brawn Doppeldiffusor, angeblasener Diffusor mit extremen Mappings, Coanda-Auspuff etc.) und die Automobilisten regelrecht vorführte. Und Marko war immer derjenige, der nicht Müde wurde zu betonen, was für einen schlechten Job die anderen machen. Diese Leistungen von Newey, Promodrou usw. bringen heute nichts mehr, da sie durchs Reglement enorm eingeschränkt sind und nun mittlerweile mehr Werte zählen als Aeroeffizienz. Ob Renault daran Anteil hat, sicherlich ja, aber Experten gehen eher davon aus, dass sie auch eher passiv am Erfolg beteiligt waren - Newey, Promo und RB allgemein haben ihnen gesagt was sie haben möchten und Renault hat mehr oder weniger einfach nur die Mappings zur Programmierung durch RB freigegeben.
 

Mr. Orange

Nachwuchsspieler
Beiträge
701
Punkte
0
Wenn es nur um Red Bull ginge, die ich zwar bewundert, aber nie sympatisch gefunden habe, wäre mir die Entwicklung egal. Das Problem ist, dass die ganze Formel 1 nicht mehr funktioniert. Die Kosten sind zu hoch. die Einnahmen zu ungleich verteilt und das Feld dementsprechend einfach zu weit auseinander. Ein Drittel der Teams schrammen ständig an der Pleite vorbei, und zwar insbesondere die, die nicht nur bei der Ausschüttung der Fernseheinnahmen benachteiligt werden, sondern noch zusätzlich durch die jählriche Sonderprämie, mit der die Formula One Group über ihr Firmengeflecht die großen Teams zur Unterzeichnung des aktuellen Rahmenvertrags "bewegt" hat. (BTW ist Ecclestone dort kein Teilhaber mehr, sondern nur noch Angestellter.)

Mit der aktuellen Motorenformel haben die "Automobilisten", also großen Hersteller, das bekommen was sie wollten. Eine motorenzentrierte Formel, damit sie endlich Red Bull schlagen und für die neuesten Hybridtechnologien werden können. Resultat: die Motoren sind doppelt so teuer, Kundenmotoren haben wieder weniger Leistung als die Motoren der Werksteams, die Zuschauer sind gelangweilt und die Teams stehen vor dem Bankrott.

Alte Formel 1-Weisheit: Verlass dich nie zu sehr auf die großen Autohersteller! Sie treiben die Kosten nach oben, wollen Sonderregeln, damit sie nicht vor ihrem Aufsichtsrat begründen müssen, dass sie von irgendeinem "Garagisten" geschlagen worden sind, und wenn von Aktionärsseite Druck in den Kessel kommt, steigen sie Knall und Fall aus der Formel 1 aus und hinterlassen einen Scherbenhaufen.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Wenn es nur um Red Bull ginge, die ich zwar bewundert, aber nie sympatisch gefunden habe, wäre mir die Entwicklung egal. Das Problem ist, dass die ganze Formel 1 nicht mehr funktioniert. Die Kosten sind zu hoch. die Einnahmen zu ungleich verteilt und das Feld dementsprechend einfach zu weit auseinander. Ein Drittel der Teams schrammen ständig an der Pleite vorbei, und zwar insbesondere die, die nicht nur bei der Ausschüttung der Fernseheinnahmen benachteiligt werden, sondern noch zusätzlich durch die jählriche Sonderprämie, mit der die Formula One Group über ihr Firmengeflecht die großen Teams zur Unterzeichnung des aktuellen Rahmenvertrags "bewegt" hat. (BTW ist Ecclestone dort kein Teilhaber mehr, sondern nur noch Angestellter.)

Mit der aktuellen Motorenformel haben die "Automobilisten", also großen Hersteller, das bekommen was sie wollten. Eine motorenzentrierte Formel, damit sie endlich Red Bull schlagen und für die neuesten Hybridtechnologien werden können. Resultat: die Motoren sind doppelt so teuer, Kundenmotoren haben wieder weniger Leistung als die Motoren der Werksteams, die Zuschauer sind gelangweilt und die Teams stehen vor dem Bankrott.
Nur wo ist der Unterschied zu z.B. Le Mans? Da machen drei gut betuchte Werksteams auch den Sieg unter sich aus. Ohne jetzt im Detail darauf einzugehen: a) Du hast vollkommen recht was die Budgets und Geldverteilung angeht. b) 90-95% der Überholmanöver sind künstlich herbeigeführt, da Reifen derart weich konstruiert werden, dass haufenweise Taktiken möglich sind. Dumm nur, dass diejenigen mit dem vielen Geld die reifenschonendsten Boliden bauen können. c) (oder b2) wird dieser Umstand durch DRS nur befeuert. Überholmanöver außerhalb der ersten Runde werden künstlich dadurch erleichtert, dass reibenbevorteilte Fahrer mit DRS defacto an anderen "vorbeigewunken" werden können. Selbst der stupideste Fan der Formel 1 ist deswegen gelangweilt. d) Die Formel 1 bekommt es einfach nicht hin, einen Patt zwischen aerodynamischen und motortechnischen Vorteilen zu schaffen. Im vorhergehenden Reglement war Motorleistung sekundär, wenn nicht gar tertiär. Jetzt ist Motorleistung fast schon alles. Nicht umsonst ist der voluminöseste Motor vorn, nicht der smarteste. In den Le Mans-Serien bekommt man das besser hin.
 

Mr. Orange

Nachwuchsspieler
Beiträge
701
Punkte
0
@karmakaze
Zunächst zur Le Mans-Serie: Diese ist erstmal weit weniger TV-zentriert als die Formel 1 und backt, soweit ich das beurteilen kann, trotz der enormen Mittel, die einige Hersteller z. Zt. einsetzen, als Serie kommerziell deutlich kleinere Brötchen. Bei den Sportwagen war es natürlich immer so, dass höchstens 2-3 Hersteller, oft auch nur ein einziger, real um den Sieg kämpfen. Dafür wird das Starterfeld mit Autos aus kleineren Klassen aufgefüllt, und meist auch mit den entfernt serienversandten GT2-Auos (heißen die jetz noch so?). Das Feld ist also gut gefüllt, irgendwo bei dem langen Rennen ist immer was los und die Live-Zuschauer kriegen durchaus was geboten - zu deutlich geringeren Eintrittspreisen.
Die 24 Std. von Le Mans haben sowieso eine Art Volksfest-Charakter: beim den Start den Autos zujubeln, zum Vergnügungspark rüberlaufen, es bei der Schießbude versuchen, mit dem anderen Geschlecht flirten, Riesenrad fahren, einen trinken, Rausch ausschlafen und wenn man wieder aufwacht dem Siegerfahrzeug zujubeln. :D

Zugleich sieht man hier aber auch, dass der gleiche Weg bei der Formel 1 nicht gangbar ist. Die Formel 1 lebt von Autos mit einer möglichst großen Leistungsdichte.

Zur Formel 1-Technik schreibst du in den Punkten b) - d) Dinge, die im Großen und Ganzen richtig sind, trotzdem aber in meinen Augen momentan an zweiter Stelle kommen.
Die Hauptschwierigkeiten sind meiner Meinung nach im Augenblick folgende:

1. Motorenreglement: die Motoren sind einfach zu kompliziert und zu teuer. Zum einen sind die Kosten massiv mitursächlich für die finanziellen Schwierigkeiten der kleineren Teams. Ebenso gefährlich kann aber auch werden, dass die Kosten für die Verlierer nicht mehr zu rechtfertigen sind. Speziell Renault steht im Augenblick vor der Entscheidung, entweder mit einer großen Kraftanstrengung aufzuholen und möglichst ein eigenes Team zu kaufen, oder ganz aufzugeben. Ich sehe mindestens 50% Wahrscheinlichkeit, dass sie zu Saisonende "au revor" sagen. Die hohen Kosten und die steile Lernkurve machen aber auch den Neueinstieg eines weiteren Herstellers extrem schwer. An Honda sieht man die Schwierigkeiten eines Motorenbauers, der nur ein Jahr Verspätung hat. Honda scheint momentan zum Erfolg entschlossen. Und was, wenn wieder Finanzkrise zuschlägt (die eher früher als später kommt)? Im Prinzip müsste man die Freiheit bei den Hybridmotoren deutlich einschränken, um sie bezahlbar zu machen und weniger Leistungsunterschiede zu haben. Das passt natürlich den meisten aktuellen Herstellern nicht, die (noch) einen Technikwettbewerb auf Biegen und Brechen wollen. Und wenn die F1 dabei den Bach runtergeht? Dann steigen sie halt aus und suchen sich en neues PR-Vehikel.

2. Die Geldverteilung ist auf jeden Fall ein Schlüsselproblem. Wenn die ohnehin schon reichsten Team auch noch einen riesigen Vorsprung bei den Fernseheinnahmen haben und dazu noch Prämien erhalten, damit sie den Rahmenvertrag ("Concorde-Abkommen") überhaupt unterschreiben, wirkt sich das auch auf die Kosten der anderen Teams aus, die es sich ja langfristig nicht leisten können, 5 Sek. pro Runde langsamer zu sein. Irgendwo gibt es mit Geld immer was zu optimieren. Wenn es Testbeschränkungen und beschränkte Windkanalzeiten gibt, dann halt an anderer Stelle (Computersimulation, Materialforschung und wasweißich...). Die Mittelfeldteams müssen also alles zusammenkratzen, was sie kriegen können, um noch irgendwie in Schlagdistanz zu bleiben. Und je schlechter ihre Wettbewerbsposition ist, desto unattraktiver sind sie für Sponsoren und desto mehr müssten sie eigentlich von ihnen verlangen. Daher haben wir trotz der insgesamt sehr hohen Budgets eine Wiedergeburt der Bezahlfahrer erlebt und bei vielen Teams halb leere Sponsorenflächen. Erst recht ist es schwierig, als neues Team in die F1 einzusteigen. Lotus/Caterham und Manor/Virgin/Marussia haben 5 Jahre gebraucht, um von den Zeiten her den Anschluss ans Mittelfeld zu finden. Und noch im selben Jahr sind sie pleite gegangen. Zu allem Überfluss gilt dieses schlechte "Concorde-Abkommen" noch bis 2020.

3. Die Eigentümersituation bei der Formel 1: Wie schon erwähnt, hat Ecclestone die Rechte an der Formel 1 bereits im Jahr 1999 verkauft (und gilt seitdem als reichster Mann Englands, wobei ich tippe, dass einige Bankiersdynastien noch ein "bißchen" reicher sind, aber deren Zahlen stehen sicher nicht im Forbes Magazine). Heute ist er prinzipiell nur noch ein Angestellter, wenn auch ein sehr mächtiger ;). Die aktuellen Teilhaber (Dachgesellschaft ist glaube ich die Delta Topco) sind bereits Nachkäufer, in der Regel Fonds, die die Anteile für noch teureres Geld gekauft haben und nun verzweifelt einen return on investment suchen. Daraus ergeben sich viele schlechte Entscheidungen der letzten Jahre: z. B. das Sterben der europäischen Tradtionsrennen und die Vergabe von Rennen an Strecken, die mehr zahlen. Das verzweifelte Buhlen um die großen Autohersteller, damit Big Money in die Formel 1 kommt bzw. dort bleibt, nachdem die Tabakfirmen weg sind. Die Schwierigkeit, das eine oder andere Problem mit pragmatischen Geldzahlungen zu lösen, wie Ecclestone es machte, als er noch alleiniger Herr im Haus war. Der Versuch Kundenteams zu etablieren, was schnell zum Sterben der kleinen Teams führen würde, damit die Delta Topco den kleinen Teams nicht mehr Geld zahlen und ihre Einnahmen schmälern muss.

4. Der Rückzug der FIA und die faktische Unmöglichkeit einer Kursänderung: Bekanntlich war Max Mosley, der zwar oft ein arroganter Schnösel, aber auch ein sehr kluger Kopf war, entschlossen, die F1 für die kleinen Teams offen zu halten. Mosley trat zurück, nachdem bei einer seiner privaten SM-Sessions eine Teilnehmerin in Geheimdienstmanier eine versteckte Kamera mitlaufen ließ und Fotos danach bei einem Murdoch-Schmierblatt landeten. (Auf soche Ideen kommen "Teilnehmerinnen" eventuell nicht von allein, aber das ist natürlich reine "Verschwörungstheorie").
Sein Nachfolger Jean Todt scheint sich trotz anerkannter Formel 1-Erfahrung nicht mehr um letztere zu kümmern. Offenbar müssen die Einnahmen aus der Formel 1, die er dann als Präsident an die nationalen Verbände verteilen kann (so läuft das Spiel in solchen Verbänden, siehe FIFA, IOC usw.), ihn überzeugt haben, die Herren des Geschäfts nicht mehr unangenehm zu belästigen. Die FIA kümmert sich nur noch ums Tagesgeschäft, aber nicht mehr um die Gesamrichtung. Damit fällt weitgehend die Instanz weg, die einen Interessenausgleich zwischen den großen und den kleinen Teams herbeiführen bzw. ohne Rücksicht auf Einzelinteressen ein funktionierendes Reglement erlassen könnte. Die Zusammensetzung der im "Concorde-Abkommen" vorgesehenen F1-Kommission spiegelt das wieder.


Damit ist die F1 nahe an der Handlungsunfähigkeit. Mercedes siegt sich zu Tode und langweilt die Zuschauer mehr, als Red Bull es je geschafft hat. Geldumverteilung geht nicht, weil die Verträge bis 2020 laufen und die Shareholder ohnehin schon mit ihren überteuert gekauften Anteilen hadern. Einbremsen der Motoren läuft nicht, weil die großen Hersteller das nicht wollen und die F1-Shareholder Glamour und Geld der großen Hersteller wollen.

Es gibt sicher auch andere Probleme: die insgesamt zu häufigen Regeländerungen, das von dir angesprochene künstliche Überholen, die schwere Verständlichkeit vieler Abläufe. Aber die geschilderten Strukturprobleme sind existenzbedrohend. Faktisch muss die F1 beten, dass sich die Zuschauer weiter einreden lassen, dass Ferrari die Formel 1 spannend machen kann (vielleicht, vielleicht...), dass die Mittelfeldteams trotz nachlassendem Publikumsinteresse weiter Geld auftreiben können, dass die Motorenhersteller nicht plötzlich den Stecker ziehen, dass Mateschitz nicht die Lust verliert und "Servus" sagt, und dass keine neue Finanzkrise kommt, die die F1 noch empflindlicher treffen würde als 2009, weil alle Budgets noch enger sind. All das kann zu einer Kettenreaktion führen, bei der die F1 möglicherweise komplett zusammenbrechen könnte und eventuell irgendwann gegründet werden muss, wie es schon mal mit der DTM passiert ist.

Wahrscheinlich würden viele Shareholder am liebsten ihre teuren Anteile verkaufen. Laut gestrigen Pressemeldungen wollen ein US-Milliardär zusammen mit dem Islamismus-, Guerilla- und Terrorunterstützer-Scheichtums Katar die CVC-Anteile übernehmen. Have fun!


P.S.: Ein guter Artikel von Michael Schmidt hat im letzten Jahr die zeitliche Entwicklung gut zusammengefasst. Bei technischen Sachen muss sich Schmidt als Journalist natürlich auch von anderen Quellen bedienen, aber wenn es um den Gesamtüberblick geht, ist kein anderer Journalist besser.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
@karmakaze
Zunächst zur Le Mans-Serie: Diese ist erstmal weit weniger TV-zentriert als die Formel 1 und backt, soweit ich das beurteilen kann, trotz der enormen Mittel, die einige Hersteller z. Zt. einsetzen, als Serie kommerziell deutlich kleinere Brötchen.
Ich habe da mehr eine technisch orientierte Sicht drauf und möchte dir auch gar nicht widersprechen, immerhin kennst du dich damit besser aus. Daher zu den 4 Hauptpunkten:

1. Motorenreglement: die Motoren sind einfach zu kompliziert und zu teuer. Zum einen sind die Kosten massiv mitursächlich für die finanziellen Schwierigkeiten der kleineren Teams. Ebenso gefährlich kann aber auch werden, dass die Kosten für die Verlierer nicht mehr zu rechtfertigen sind.
Genau das geht in der LMS deutlich besser, auch aus technischer Sicht. Es ist nicht so, dass die Motorentechnik an sich teuer sein muss, es wird nur mit zu viel Kompromissen, die wie du schon sagst in der Machtstruktur der F1 zu suchen sind, eine Deckelung und Einfrierung verhindert.

2. Die Geldverteilung ist auf jeden Fall ein Schlüsselproblem.
Zustimmung.

3. Die Eigentümersituation bei der Formel 1: ...Daraus ergeben sich viele schlechte Entscheidungen der letzten Jahre: z. B. das Sterben der europäischen Tradtionsrennen und die Vergabe von Rennen an Strecken, die mehr zahlen. Das verzweifelte Buhlen um die großen Autohersteller, damit Big Money in die Formel 1 kommt bzw. dort bleibt, nachdem die Tabakfirmen weg sind.
Sorry für das Zusammenschneiden, aber dieser Aspekt erscheint mir hier zentral. Dazu die Gegenfrage: Nachher ist man immer schlauer. Welche Alternative hat man denn gehabt? Softwarefirmen, Retailer, bunte Mischungen? Ich fand und finde die strategische Entscheidung hin zum Automobilisten richtig. Nur die Umsetzung ist sehr kurzfristig, wie es nunmal vieles bei Ecclestone ist.

4. Der Rückzug der FIA und die faktische Unmöglichkeit einer Kursänderung: Bekanntlich war Max Mosley, der zwar oft ein arroganter Schnösel, aber auch ein sehr kluger Kopf war, entschlossen, die F1 für die kleinen Teams offen zu halten. Mosley trat zurück, nachdem bei einer seiner privaten SM-Sessions eine Teilnehmerin in Geheimdienstmanier eine versteckte Kamera mitlaufen ließ und Fotos danach bei einem Murdoch-Schmierblatt landeten. (Auf soche Ideen kommen "Teilnehmerinnen" eventuell nicht von allein, aber das ist natürlich reine "Verschwörungstheorie").
Ich unterstütze die Verschwörungstheorie. :) Bedenke aber bitte auch, dass Mosley schon Jahre zuvor seine Macht inoffiziell dadurch begründete, dass er mit Ecclestone befreundet war. Darin ist dann ja auch das eigentliche Problem dahinter zu suchen, nicht in Todt sondern in der mafiösen Struktur, die Ecclestone um sich herum aufgebaut hat. Sicherlich wird sich dies irgendwann auf natürlichem Wege lösen, falls er abbaut oder gar plötzlich verstirbt. Fragt sich nur, ob in diesem Machtvakuum ein neuer Einzelgänger aufsteigt oder ganze Interessenverbände.

Damit ist die F1 nahe an der Handlungsunfähigkeit. Mercedes siegt sich zu Tode und langweilt die Zuschauer mehr, als Red Bull es je geschafft hat. Geldumverteilung geht nicht, weil die Verträge bis 2020 laufen und die Shareholder ohnehin schon mit ihren überteuert gekauften Anteilen hadern. Einbremsen der Motoren läuft nicht, weil die großen Hersteller das nicht wollen und die F1-Shareholder Glamour und Geld der großen Hersteller wollen.
Es ist ja auch eine gewollte Dominanz, da die Automobilisten ja hin zur Motorendominanz wollten, während Red Bulls Dominanz einen ganz anderen Anstrich hatte ("Trickserei"). Aber ansonsten nur Zustimmung.

Aber die geschilderten Strukturprobleme sind existenzbedrohend.
Keine Frage.

P.S.: Ein guter Artikel von Michael Schmidt hat im letzten Jahr die zeitliche Entwicklung gut zusammengefasst. Bei technischen Sachen muss sich Schmidt als Journalist natürlich auch von anderen Quellen bedienen, aber wenn es um den Gesamtüberblick geht, ist kein anderer Journalist besser.
Ich muss sagen, ich mag Schmidt nicht. Sein journalistischer Stil geht mir zu weit und ist zu sehr darauf ausgelegt, Argumente als Fakten darzulegen denn als Vermutungen, obwohl letzteres sehr wahrscheinlich ist. Beispielsweise ist das Toro Rosso-Argument eine wilde Spekulation, die selbst in Expertenforen nicht geklärt, geschweige denn explizit diskutiert ist (F1t) - dargestellt wird aber als sicheres Wissen.
 

Big d

Bankspieler
Beiträge
29.505
Punkte
113
jetzt werfen sich ferrari und pirrelli gegenseitig die schuld an den reifenproblemen zu. vettel hat gesagt, dass die reifen seit jahren mist sind und Pirelli sagt, dass ferrari selber schuld ist, da sie Pirellis vorgabe 2 oder 3 stopps zu machen ignoriert haben.
 
G

Gast_482

Guest
Das die Reifen Leistungsmäßig nichts taugen ist doch seit Tag 1 bekannt. In Spa hat Ferrari einfach zu viel riskiert...in Eau Rouge mit beiden Reifen immer komplett über die Kerbs zu räubern zerstört den Reifen auf dauer. Nicht immer sind Linienflugplätze sicherer als Rennstrecken.
Bei echten Renntrecken mit Rasen und Kies wäre das nicht passiert wage ich zu behaupten.

Das Vettel nen Hals hatte ist menschlich...wer riskiert kann gewinnen oder verlieren.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
No risk no fun. Hätte Vettel 2 Boxenstops gemacht, dann wäre er hinter Perez, Ricciardo und vielleicht auch Massa zurück gefallen ... zeitweise war da sein Vorsprung einfach zu gering.
Daher war es schon verständlich, dass man da was "probierte", obgleich Ferrari später beteuert, dass man die 1-Stop-Strategie ohnehin im Plan hatte.

Aber muss man nun zu hohen Verschleiß Pirelli ankreiden?
Holzreifen? Auch kein Spaß. Pirelli hat die Vorgabe bekommen Reifen zu bauen, welche nach Möglichkeit bei den meisten Strecken min. 2 Reifenwechsel erfordern, damit so eine gewisse Unterhaltung aufkommt.
Das ist nunmal nicht so einfach, wie man vielleicht denkt.

Gleichsam holt man sich den Umstand ins Boot, dass man nur einen Reifenlieferanten zulassen kann. Hätte man einen "Reifenkrieg", dann würden die Reifenhersteller das maximal mögliche aus den Gummis holen ... und das wären 1-Stop-Rennen, Quali-Reifen und so weiter.

Bei Ferrari kommt die Behauptung umher, dass laut Pirelli ein 40-Runden-Stint möglich wäre und außerdem sei wohl ein Pirelli-Techniker anwesend gewesen, als man bei Ferrari die 1-Stop-Strategie geplant habe ... und der hat wohl nichts gesagt, oder so.

Wie auch immer. Ein 1-Stop-Rennen birgt immer ein gewisses Risiko und auch Vettels andere Reifen sahen nicht gerade neuwertig aus.

Wer weiß ... vielleicht hätte er es auch ins bis Ziel geschafft, wenn Vettel die Runden signifikant "schonender" angegangen wäre und den 3ten Platz schon früh abgeschrieben hätte.
Ein 4ter Platz wäre ja auch durchaus "gut" gewesen ... und die Gruppe rund um Perez war ja ein ganzes Stück weit weg.

Wer aber das Maximum rausholen will, der muss auch damit rechnen, dass nicht alle Teile dies durchhalten.
 

Professor Moriarty

Bankspieler
Beiträge
6.936
Punkte
113
Ort
Landshut
Also taktisch stellt sich Williams gegen Mercedes schon sehr an, da muss man halt mal nen früheren Undercut "wagen", um vor Rosberg zu beiben. Eine Runde später nachzuziehen ist dann noch schlechter, so hat man am Ende nicht mal nen wesentlichen Vorteil. Da hat man wenig gelernt aus der Situation gegen Hamilton seinerzeit.
 

Professor Moriarty

Bankspieler
Beiträge
6.936
Punkte
113
Ort
Landshut
Komische Chose um den Reifendruck, weil da wieder wohl vieles unklar ist. Zunächst stellt sich die Frage, was genau gilt und ob es strafbar ist, wenn man unter die von Pirelli empfohlenen Zahlen geht? Das war offenbar beim normalen Procedere noch nicht mal der Fall, weil da ja jeweils ein Mann von Pirelli mit zur Kontrolle dabei ist. Also man hatte wohl 19,5 gemessen, dann wurde aber später nachgemessen, als die Reifenwärmer drauf, aber nicht mehr am Strom waren. Deshalb die Diskrepanz. Sowie ich das verstehe, hat sich da ja Mercedes selbst benachteiligt, weil sie die Reifenwärmer nicht mehr bis zuletzt am Strom hatten im Gegensatz zu anderen Teams? Dann viel der Druck. Oder ist das in der Phase sogar ein Vorteil? Glaube ich aber eher nicht, gibt für mich derzeit keinen erdenklichen Sinn. Oder übersehe ich was? Scheinbar wurde da wieder etwas nicht genau definiert, so dass es zu dieser Chose kam, aber Mercedes konnte nachweisen, dass von ihrer Seite alles ok war bzw. man sicherlich nicht getrickst hatte. Ein Autor von Motorsport-Total brachte auch den Einwand:

Über eines bin ich einigermaßen verwundert, nur am Rande bemerkt. Wenn der Reifendruck bei Lewis Hamilton zu niedrig und damit potenziell ein Sicherheitsrisiko war, dann ist es wohl nicht ganz im Sinne des Erfinders, dass ihm Mercedes im Finish aufgetragen hat, nochmal extra Gas zu geben, um den Vorsprung zu vergrößern. Andererseits ist bisher nur bestätigt, dass der Druck im linken Hinterreifen vor dem Start um 0,3 psi zu niedrig war. Zum Zeitpunkt des Funkspruchs war möglicherweise alles in Ordnung - wir wissen es derzeit nicht. Aber man sollte die Frage mal stellen.

Bei Rosberg war ja noch viel weniger Reifendruck vorhanden. Hamilton hatte 0,3 weniger, Rosberg 1,1. Gut bzw. sehr fair finde ich da Vettels Meinung, er wolle von so was nicht profitieren, man sollte da nicht die Fahrer bestrafen, Hamilton war trotz allem klar der schnellste. Ich war mir ja vor der Saison schon recht sicher, dass Rosberg wohl nicht mehr so nah, wie letztes Jahr kommen wird, da ich Hamilton für den besten Fahrer im Feld halte, gerade wenn es darum geht ein Auto zu kontrollieren bzw. dies nicht (mehr), wie auf Schienen läuft. So schnell der Mercedes auch 2015 ist, er soll etwas anspruchsvoller in der Bedienung sein und das kommt Hamilton klar zugute. Da müsste Hamilton schon mehr Pech haben oder etwas in die Richtung und das ist heuer auch nicht der Fall. Es sieht zumindest sehr souverän aus, wie er diese Saison agiert, Ungarn mal ausgenommen, aber solche Rennen hat jeder Fahrer mal. Allerdings ist im Motorsport schon Komischeres passiert, von dem her weiß man nie ;).

BTW: Gibt es eigentlich noch diese bescheuerte Regel mit den doppelten Punkten in den letzten Rennen?
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Also taktisch stellt sich Williams gegen Mercedes schon sehr an, da muss man halt mal nen früheren Undercut "wagen", um vor Rosberg zu beiben. Eine Runde später nachzuziehen ist dann noch schlechter, so hat man am Ende nicht mal nen wesentlichen Vorteil. Da hat man wenig gelernt aus der Situation gegen Hamilton seinerzeit.

Spielberg 2014, Silverstone 2015, Monza 2015 ... die Williams-Piloten verstehen es einfach nicht einen Undercut abzuwehren.

Nungut, Williams hat diesmal einen Fortschritt gemacht. Ich glaube, bei den anderen beiden Fällen hat man erst den direkten Gegner des Mercedes-Verfolgers reingeholt und dann den zuvor forderen Williams-Fahrer. Dadurch wurde einer vom Undercut geschlagen und der andere verlor noch eine Runde mehr und wurde ebenfalls erwischt.

Diesmal hat man eben Massa zuerst reingeholt und Bottas quasi geopfert ... um wenigstens das Podium zu halten. Aber das hat auch nicht geklappt. Etwas taktischer vorgehen und den Piloten sagen, dass sie etwas mehr Abstand zueinander aufbauen sollen, bevor Mercedes zum Undercut ansetzt? Das wäre wohl die Lösung ... dann bleibt min. einer der Fahrer vor dem Mercedes-Piloten.

Vielleicht kriegen das Bottas, Massa und ihr Team irgendwann einmal hin.

Rosberg ist schon ne arme Socke. Fragt sich nur, wie lange er das noch mitmacht.

Ich hab nicht recht im Kopf, wieviele Motoren Rosberg in dieser Saison schon im Einsatz hatte ... aber das der einzige Ersatz-Motor, der verfügbar war, jener ist, der die erste Ausbaustufe dieser Saison hat (also ohne Änderungen durch innerhalb dieser Saison genutzter Token ... wie bei Hamilton) und der schon 6 Rennen auf dem Buckel hatte ... das ist schon irgendwie verwunderlich.
Waren die anderen gebrauchten Aggregate allesamt ebenfalls hinüber?

Rosberg wäre wohl besser dran gewesen, wenn er statt eines uralten Motors (bei dem es schon Glücksspiel war, dass er durchhalten könnte) ein weiteres neues Aggregat bekommen hätte ... trotz Startplatz-Strafe.
Naja ... war vielleicht nicht verfügbar.
 

Cybeth1

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.100
Punkte
0
Ort
Hollywood/LA
Ich hab nicht recht im Kopf, wieviele Motoren Rosberg in dieser Saison schon im Einsatz hatte ... aber das der einzige Ersatz-Motor, der verfügbar war, jener ist, der die erste Ausbaustufe dieser Saison hat (also ohne Änderungen durch innerhalb dieser Saison genutzter Token ... wie bei Hamilton) und der schon 6 Rennen auf dem Buckel hatte ... das ist schon irgendwie verwunderlich.
Waren die anderen gebrauchten Aggregate allesamt ebenfalls hinüber?

Rosberg wäre wohl besser dran gewesen, wenn er statt eines uralten Motors (bei dem es schon Glücksspiel war, dass er durchhalten könnte) ein weiteres neues Aggregat bekommen hätte ... trotz Startplatz-Strafe.
Naja ... war vielleicht nicht verfügbar.

Laudas Aussage war ja auch absoluter Käse. Der Motor, 6 Rennen auf der Kappe, hätte man damals auch in Monaco eingesetzt. Monaco und Monza sind ja absolut verschiedene Stecken. In Monaco wird der Motor nicht mal halb so viel gefordert, wie in Monza.

Für mich wird Rosberg schon seit Monaten ganz klar benachteiligt. Wenn nicht schon von Anfang an, seid er mit Lewis im Team fährt.

Auch das mit den Bremsen stößt bei mir wieder sauer auf. Rosberg hat jedesmal ein anderes Problem. Wenn man sich die on Board Kamera Aufnahmen anschaut und wie da einige Hinterbänkler aus den Kurven heraus beschleunigt haben und Rosbergs Mercedes um ein paar Meter davon gezogen sind, könnte man echt meinen, das sie ihm noch die Motorleistung runtergedreht hatten.
 

Professor Moriarty

Bankspieler
Beiträge
6.936
Punkte
113
Ort
Landshut
Ach Gott, welch ein Gejammer. Schon mal überlegt, dass seine Ingenieure und er selbst auch Mitschuld haben? Letztes Jahr fuhr man vom Setup auf Quali getrimmt und jammerte mitunter, weil es im Rennen nicht reicht und heuer? Benachteiligung? Immer dieser konspirative Quatsch. Hamilton fährt deutlich besser. Punkt! Das sieht ein Blinder. Mit anspruchsvollerem Handling kommen seine Qualitäten deutlicher zu tragen. Im Übrigen: Rosberg hatte den gleichen (neuen) Motor, es funktionierte nur etwas nicht. So was passiert auch bei Hamilton. So ein Blödsinn, warum sollte Mercedes freiwillig irgendeinen Uralt-Motor einbauen, um sich selbst ins Knie zu ballern im Vergleich zu Ferrari? Damit Rosberg hinter ihnen startet!? Man wird sicherlich die bestmögliche Lösung anstreben, aber auch unter der Prämisse passieren Fehler. Im Übrigen gibt es auch bei Hamilton Fehleinschätzungen und taktische Fehler der Crew, nicht nur letztes Jahr. Also da braucht man wirklich nicht die große Verschwörung auspacken. Auch heute wurde die Stallorder für die kommenden Rennen strikt abgelehnt. Da kann ich mich an ganz andere Konstellationen erinnern. Irgendwie komisch, laut ein paar Leuten wird Hamilton überall bevorzugt, aber am wenigsten sehen sie, dass er seinen Job einfach öfter schlichtweg besser macht. Man muss Hamilton menschlich sicherlich nicht mögen, aber fair bleiben, das kann zum Beispiel, wie heute gesehen, ein Vettel besser, als mancher seiner Hardcore-Fans.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Offenbar trennt sich RedBull zum Saisonende von Renault.
Dabei hat man wohl eine Ausstiegsklausel geltend gemacht, laut derer Renault sonst zu den Top-Motoren-Ausrüstern ihrer Klasse gehören müssten ... und das ist wohl nicht der Fall (auf jeden Fall nach Ansicht von Red Bull).

Der Vertrag zwischen Red Bull und Renault lief eigentlich bis 2016. Red Bull entgeht damit ein kostenfreier Motor (Red Bull hatte da quasi Werksteam-Status), sowie die Sponsor-Zahlungen von Infinity und wohl auch von Total (zusammen 88 Millionen Dollar pro Jahr). Diese Gelder könnten einem eventuellem Renault-Werksteam zugute kommen.

Red Bull sucht nun natürlich nach einem neuen Motoren-Partner. Man wünscht sich wohl Mercedes für das Top-Team und Ferrari für Toro Rosso (gab es ja schon bis 2013).
Mercedes scheint aber nicht gerade geneigt zu sein, Red Bull auszurüsten. Vermutlich möchte man kein Team ausrüsten, das für das Werksteam zu starke Konkurrenz sein könnte. Seit dem Weggang von McLaren (zu Honda) stattet man lieber Rennställe aus, welche über deutlich weniger Ressourcen verfügen ... also wie z.B. Williams und Force India (und derzeit auch Genii/Lotus.

Bei Ferrari scheint man wohl durchaus interessiert zu sein, Red Bull zu beliefern (lieber Konkurrenz durch ein Ferrari betriebenes Topteam, als einen RBR-Mercedes vor sich).
Damit gäbe es dann Ferrari, Sauber, Haas, RBR und STR als nächstjährige Teams mit Ferrari-Motor ... wenn dies so käme.

Bei Manor ist bislang unklar, ob man nächstes Jahr mit Mercedes- oder Ferrari-Motoren fährt, oder ob man evntl. als McLaren-Junior-Team gekauft wird und Honda im Heck hat.

http://www.auto-motor-und-sport.de/...red-bull-trennt-sich-von-renault-9959568.html


Für Renault bieten sich dann nurnoch zwei Möglichkeiten.
Entweder man verlässt die Formel1, oder man findet ein neues Team zum Ausrüsten. Möglich wäre letzterer Punkt, indem man (wie oftmals angedacht) das in Enstone ansässige Team zurück kauft.

Renault will wohl die Mehrheit der Team-Anteile für 60 Millionen Euro übernehmen, die über 10 Jahre abgestottert werden. Alain Prost übernimmt wohl 10% und der Rest (25 oder 30%) verbleibt bei Gerald Lopez.
So lange jedoch noch nicht klar ist, ob Renault das Team übernimmt oder nicht, solange hält PDVSA vereinbarte Sponsor-Zahlungen zurück. Diese sollen nämlich schon im Vorraus getätigt werden ... im Gegenzug für ein Renncockpit für Maldonado im nächsten Jahr.

Kauft Renault? Unklar. Bleibt Maldonado? Unklar. PDVSA zahlt erstmal nicht weiter, Lotus hat momentan klamme Kassen, seit Saisonbeginn kaum Weiterentwicklungen und immer mal wieder Termine wegen möglicher Beschlagnahmungen (z.B. wegen offener Forderungen von Pirelli, Charles Pic etc....).

Renault will offenbar von Ecclestone noch eine schriftliche Zusicherung, dass man - sofern man zurück kommt - aufgrund früherer Erfolge (z.B. WM-Titel 2005, 2006) zu den priviligierten Teams gehöre, die Sonderzahlungen genießen (in verschiedenem Maße sind das Mercedes, Ferrari, Red Bull, McLaren, Williams)
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Der Sauber hat dann doch wieder einen Rammbock. Ich frage mich, weshalb der so lange ausfällt!?

Mittlerweile (wenn auch vergleichsweise spät in der Saison) hat Sauber (wie zuvor Toro Rosso und McLaren) auch nachgezogen und eine kürzere "Stummel-Nase" präsentiert. Auch am Heck wurde ein bisserl was geändert.
Verglichen mit den Stummel-Nasen von Williams, der gekürzten RedBull-Nase und halt denen von Toro Rosso und McLaren erscheint die Nase von Sauber aber weiterhin etwas länger zu sein, da sie mehr über den Frontflügel ragt.
Naja ... es bleibt bei Sauber vielleicht eine Kosten-Frage. So viele Crash-Tests wie RedBull veranstalten und um jeden Millimeter kämpfen ... das kann man sich nicht leisten.

Die Teams, welche die Nasen ihrer Boliden in dieser Saison nicht geändert haben sind damit Mercedes, Lotus, Williams, Ferrari und Manor.
Mercedes und Lotus haben ja schon recht "kurze" Zinken. Bei Williams wollte man das Budget lieber woanders in die Entwicklung stecken.
Bei Manor hat man lediglich die Vorjahresnase etwas umverpackt, damit sie den diesjährigen Regeln entspricht.

Bei Ferrari bin ich schon ein wenig überrascht, dass man hier nicht anderes auf der Strecke probiert hat, als die Surfboard-Variante ... aber vielleicht passt diese auch einfach besser zum Gesamtkonzept des Fahrzeuges.

Sauber-GP-Singapur-Formel-1-fotoshowBigImage-ff7ba486-896910.jpg


Sauber-GP-Singapur-Formel-1-fotoshowBigImage-995cdc0f-896911.jpg
 

John Lennon

Moderator Darts & Handball
Teammitglied
Beiträge
59.839
Punkte
113
Ort
Ruhrpott
Gerade beim Durchschalten gesehen, dass die Quali aus Austin bei n-tv laufen soll - würde mich wundern, wenn das stattfindet. Gab es so etwas schonmal? Kann mich zumindest nicht daran erinnern, dass RTL das schonmal so gehandhabt hat. Zeigt aber auf jeden Fall wie sehr das Interesse an der Formel 1 nachgelassen hat, wenn das Supertalent anscheinend bessere Quoten verspricht.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Ein bisschen kann Rosberg einem auch Leid tun.

3 Poles in Folge, 3 Mal verliert er den Start.
Ok, dass Hamilton auf feuchter Strecke starkes Untersteuern hat und in Rosberg reinfährt, das war vermutlich keine Absicht ... dass Hamilton seinen Teamkollegen beim Start von der Strecke drängt, so dass dieser Plätze verliert, das ist grenzwertig.

Pech hatte Rosberg durchaus auch. Nachdem er Hamilton kassiert hat, fährt er diesem davon, weil er seine Intermediates besser geschont hat. Hamilton hat hier Glück, dass seine Intermediates in einem Moment einbrechen, ab dem es möglich ist, auf Slicks gute Zeiten zu fahren.
Die SafetyCar-Phase vernichtet Rosbergs Vorsprung, den er sich auf Ricciardo und Hamilton rausgefahren hatte. Vettel und Verstappen haben da mit dem Reifenwechsel das richtige gemacht (sieht man daran, dass sie anschließend an den Red-Bull-Piloten vorbei fliegen).

Rosberg nutzt dann die nächste VSC-Phase für den nötigen Reifenwechsel, während Hamilton zockt.
Hamilton hat Glück, dass noch eine SC-Phase kommt und er noch die Reifen wechseln kann, ohne viel Zeit auf den heranfliegenden Rosberg zu verlieren.
Mit frischeren Reifen kann er dann Rosberg unter Druck setzen, der sonst viel weiter entfernt gewesen wäre, wäre da nicht noch die SC-Phase gekommen.

Die zweite und vierte SC-Phase kamen deutlich zu Ungunsten Rosbergs. Bei der einen verliert er seinen Vorsprung, bei der anderen kann Hamilton Reifen wechseln, ohne groß Zeit einzubüßen.
Hamilton pokert hoch, dass er nach der dritten SC-Phase der einzige (!) auf der Strecke ist, der noch den ersten Satz Trocken-Reifen aufgezogen hat.



Am Ende steht im Untertitel nur, dass Rosberg den Sieg wegen eines Fahrfehlers verloren hat ... frustrierend für ihn, wenn man bedenkt, dass er das Rennen der eigentlich schnellere Pilot war.

 
Oben