Formel 1 Saison 2016 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


LeZ

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Grundsätzlich braucht Rosberg entweder fehlerlose Rennen oder Glück um am Ende vor Hamilton Weltmeister zu werden, dafür ist das zu eng. Hamilton ist besser darin, näher an die 100% ranzukommen was das Auto hergibt, und deutlich aggressiver in 1:1-Situationen. Da ist Hamilton ein Schumacher, der jeden Trick nutzt um zu gewinnen. Rosberg hat sich scheinbar Ende der letzten Saison hingesetzt, vielleicht aufgrund von Tipps von Berger und seinem Vater, und versucht Dinge zu verbessern im technischen Verständnis und Handling, und ist jetzt so nahe dran dass er mit seinem etwas defensiveren Fahren Qualifyings gewinnen kann wenn sein Setup etwas besser passt. Rein fahrerisch ist er nicht gleich stark verglichen mit den Instinktfahrern im Feld, da sind einige besser. Er hat sich aber eben hingesetzt und 80 Runden im Simulator abgerissen, und jedes einzelne Menü am Lenkrad auswendig gelernt, und wo auf der Strecke er das umstellen kann ohne in die Wand zu fahren.
 

karmakaze

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Ok, alles klar. Ich kenne mich nicht so gut aus wie ihr, verfolge die F1 aber trotzdem regelmäßig und mMn sind Alonso, Hamilton, Ricciardo und Vettel auf einem Niveau und etwas dahinter (knapp) dann Rosberg und momentan noch Verstappen, der aber ungemein viel Potenzial hat. Sehe die Spitze der Fahrer also insgesamt sehr eng zusammen. Natürlich hast Du aber Recht, dass es in 1. Linie auf ein starkes Auto ankommt.
In Anlehnung an die Vergangenheit, wie sie von Sanderson wunderbar zusammengefasst wurde, denke ich immer mehr in Dominanzjahren und Dominanzrennen. Denn historisch betrachtet geht es fahrertechnisch viel mehr darum, wie viele Jahre (und dann kleiner Rennen) du im dominanten Boliden der bessere Fahrer bist. Hamilton hat diesen Vorteil gerade im 3. Jahr in Folge. Ob er bei seinem Maca-Titel im dominanten Boliden saß, ließe sich anzweifeln, da waren es wohl eher mehr dominante Rennen. Bei den anderen Fahrern ist es nicht anders. Vettel saß 4 1/2 Jahre (das Halbe war die zweite Saisonhälfte des Buttonjahres) in einem dominanten Boliden, Alonso 2 (wobei ich im 2. Jahr eher zu 1/2 tendiere) usw. Gerade Button ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie glücklich man eigentlich damit sein sollte (und er es auch ist) nach vielen mäßigen Jahren einmal die Chance zu erhalten, vorn zu sein. Und gerade deswegen bringen dir all die Titel, Siege und Poles bei der Frage nach dem besten Fahrer wenig. Schumacher ist siebenmaliger Weltmeister, saß aber ja auch übersignifikant häufig im dominanten Boliden. Villeneuve, um einen nicht so populären Fahrer zu nehmen, saß gerade mal zwei Jahre in einem sieg-prädestinierten Boliden und gewann damit einen Titel (wobei das erste auch noch sein Rookiejahr war). Warum können wir uns also anmaßen, auszusagen, dass Schumacher besser wäre als Villeneuve (auch wenn ich dem grundsätzlich eher zustimmen würde)? Die allermeisten Top-Ingenieure der Formel 1 und auch viele Manager wissen das. Dementsprechend zählen vergangene Titel bei weitem nicht so viel wie viele das denken. RedBull hält sich gerade deswegen auch immer wieder an junge Nachwuchskräfte. Auch läuft dieses Spiel eigentlich schon immer so. Fangio etwa war auch nur der bessere Fahrer im besseren Team, Senna im Maca-Rekordjahr ebenso. Insofern finde ich es viel interessanter und werte es auch höher, wenn es mal ein Fahrer schafft, trotz eines nicht siegverdächtigen Bolidens eine Chance zu haben. Alonso ist in meinen Augen in 2 von 4 Vetteljahren der bessere und verdientere WM gewesen, weil er es eben geschafft hat, mit dem 2. und oft auch 3. besten Boliden zu siegen oder viele Punkte einzufahren. Exakt diese Eigenschaft verbinde ich gerade Ricciardo und deswegen sehe ich ihn an Platz 1, während mir die 4 Titel und x Poles von Vettel egal sind.

Entschuldigt das leichte Off-Topic. Ich war im Urlaub und habe Baku nicht mal gesehen.
 

LeZ

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Schumacher sass als er von Benetton kam bei Ferrari in einem Grottenolm-Auto, und hat sich Auto und Team sukzessiv selbst entwickelt. Das ist sein Vermächtnis, er kam nicht zu einem Weltmeister-Team und hatte gleich das beste Auto im Feld. Und er war anerkanntermassen der bei weitem beste Car-Handler und Regenfahrer. Selbst im reifen Alter machte er noch Dinge beim Race of Champion mit einem Kart dass den anderen Fahrern nur die Fragezeichen in den Augen standen.
 

TraveCortex

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Gerade Button ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie glücklich man eigentlich damit sein sollte (und er es auch ist) nach vielen mäßigen Jahren einmal die Chance zu erhalten, vorn zu sein.

Für Jenson hat mich das richtig gefreut.

Alonso ist in meinen Augen in 2 von 4 Vetteljahren der bessere und verdientere WM gewesen, weil er es eben geschafft hat, mit dem 2. und oft auch 3. besten Boliden zu siegen oder viele Punkte einzufahren.

So sehe ich das auch. Als Ferrari-Fan bin ich Alonso für seine Zeit sehr dankbar- er hat zwar keinen Titel geholt, aber man wird sich immer daran erinnern, wie er in einem unterlegenen Boliden den Meisterschaftskampf mehrfach bis zum Ende offen gehalten hat.
Dafür hat er es mMn verdient wie ein Ferrari-Weltmeister behandelt zu werden.

Schumacher sass als er von Benetton kam bei Ferrari in einem Grottenolm-Auto, und hat sich Auto und Team sukzessiv selbst entwickelt.

Ich bin auch Schumi-Fan und finde, dass er manchmal etwas zu kritisch gesehen wird, weil er jahrelang in einem Top-Auto saß und man daher seine Titel vielleicht nicht immer in dem Maße würdigt, wie es mMn vielleicht angebracht wäre, aber:
auch Schumi hat das Auto nicht alleine weiter entwickelt und ist nicht der einzige Grund, dass aus Ferrari ein Topteam geworden ist - man hört das ja oft. Vor allem Todt bekommt da in meinen Augen zu wenig Credit, aber auch das Team insgesamt hat da sehr gute Arbeit geleistet.
 
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LeZ

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Er hat natürlich nicht die Aerodynamik selbst entwickelt, dafür hat er die richtigen Leute gekannt und gefordert, und Ferrari hat sie eingekauft. Er hat aber den Input geliefert was ihm am Auto nicht gefällt, und die guten Ingenieure die man geholt hat konnten das interpretieren und ändern.
 

karmakaze

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Er hat natürlich nicht die Aerodynamik selbst entwickelt, dafür hat er die richtigen Leute gekannt und gefordert, und Ferrari hat sie eingekauft. Er hat aber den Input geliefert was ihm am Auto nicht gefällt, und die guten Ingenieure die man geholt hat konnten das interpretieren und ändern.
Naja, die Geschichte ist sehr viel komplexer als es in den maßgeblich durch RTL geprägten Mythen rüberkommt. In Kurzform, Schumacher wurde von Todt geholt, Todt und MSC suchten einen Ersatz für Barnard und überredeten Byrne, aus dem Ruhestand zurückzukommen. Ein Jahr später dockte Brawn an, der die in Auflösung befindlichen Benetton-Kreise schnellstmöglich verlassen wollte. Es ist aber nicht so, dass MSC etwas allein getan hat oder dass das strategisch so gewollt war. Ferrari holte was verfügbar war und MSC beriet sie dabei. Mehr nicht.
 
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desl

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Hamilton hat ihn nicht "abgedrängt". Man hat doch in der Wiederholung gesehen, dass er eingelengt hat, sein Fahrzeug aber weiter geradeaus gerutscht ist. Das war ein Fahrfehler von Hamilton.
Passierte Hamilton auch nicht zum ersten Mal ... gab es z.B. auch in Austin letztes Jahr.
Da wurde der Platz auf der Strecke für Rosberg auch irgendwann immer weniger.

Ein Abdrängen war das z.B. was Hamilton in Suzuka gebracht hat.

Man kann natürlich mutmaßen, ob Hamilton bewusst leicht gerutscht ist (um Rosberg ein wenig beiseite zu drücken), oder ob es ein Versehen/Fehler war. Letztlich ist der schlechte Start für Hamilton in Hinblick auf den WM-Kampf das Optimum gewesen ... anderenfalls wäre es vielleicht nicht zu dem Zweikampf mit Rosberg gekommen ... dessen Rennen wäre dann wohl gänzlich anders verlaufen und ein Podium wäre sehr wahrscheinlich gewesen.

Klar, Rosberg muss sich am Ende fragen, ob er richtig reagiert hat.
Es gibt 2 Möglichkeiten

1.: Ausweichen aufs Gras, schlechte Traktion riskieren, viele Plätze zurück fallen, unter Umständen ein Rennen im Verkehr haben wofür der Mercedes nicht gemacht ist.***

2.: Hart auf der Linie bleiben. Einen Ausfall riskieren mit der Wahrscheinlichkeit, dass auch der Teamkollege in der Kollision ausscheidet. Sieht zwar nicht gut aus, ist aber für Rosberg in der WM-Wertung in dem Fall kein Nachteil. Die Stewards hätten dann zu entscheiden, ob Hamilton für "causing a collision" zu bestrafen wäre ... schließlich hätte er ja stärker/früher bremsen können.

Gewiss, die Situation ist mit 2014 vergleichbar ... damals ist Hamilton glücklicher bei weg gekommen.

Ich vermute, dass hier einige die Tendenz haben, Rosberg Härte zu wünschen, die er nicht hat und Hamilton Härte vorzuwerfen, die er hat. Vielleicht sollten wir das mit dem zweierlei Maß mal überdenken...

In Sachen "Härte" ist das bei Rosberg auch ein zweischneidiges Schwert. Rosbergs Auftreten nach außen ist halt häufig das des Saubermannes. Von Hamilton ist man Härte irgendwo gewohnt ... er gilt als "Racer".

Wenn Rosberg dann mal einen auf hart macht und nicht zurück zieht dann läuft das womöglich wie in Spa 2014. Das Medien-Echo damals war negativ und Rosberg anschließend in einem Form-Tief.

Angesichts dessen, das Rosbergs Leistungen häufig in Korrelation mit seiner Stimmung zu stehen scheinen, war ich glatt schon überrascht, wie es in Baku lief bei den beiden Piloten.




*** Ich finde es wirklich teilweise extrem wie stark der Mercedes auf die Philosophie "Vorne wegfahren und verwalten" ausgelegt ist ... das erinnert schon ein Stück weit an die RedBull-Jahre. RedBull ist mittlerweile dazu übergegangen ein "schnörkelloseres" Auto auf die Strecke zu stellen, was dieses Jahr beim Hinterherfahren nicht so anfällig ist.
Mercedes hat - meiner Ansicht nach - den extremsten Front-Flügel ... und wohl auch die empfindlichste Aerodynamik. Überholmanöver nach schnellen Kurven gelingen nur, wenn man zu dem Zeitpunkt absolut überlegen ist und man selbst mit schlechtem Abtrieb (im Vergleich zur clean air) immernoch eine bessere Performance bringt als die Konkurrenz. Der Unterschied zwischen dem Mercedes in freier Fahrt und dem im Verkehr ist extrem. In schnellen Kurven (Melbourne, Barcelona) kann er den Gegnern häufig schlecht folgen. Bei Kursen wie Montreal und Baku leuchten schnell alle Alarmglocken hinsichtlich der Bremstemperaturen. Selbst wenn Hamilton keine technischen Probleme bekommen hätte, wäre er wohl - denke ich - an Perez nicht vorbei gekommen.

In Kanada hatte man irgendwo Glück, dass Ferrari in der Strategie eher etwas riskierte (laut britischen Sky-Kommentatoren war bekannt, dass die 1-Stop-Strategie auf dem Papier schneller ist), als auf Mercedes/Hamilton zu reagieren

Die Taktik von Ferrari in Baku erinnerte mich übrigens irgendwie an das Saisonfinale von 2010. Wie aufgescheuchte Hühner reagiert man auf einen Australier in einem Red Bull, der einen unerwahrtet frühen Boxenstop einlegt. Man wollte - im Gegensatz zu Montreal - mehr auf den Gegner reagieren und sah RedBull als Konkurrenz ... während man Rosberg außer Reichweite sah.
Statt dass man sich auf seine Zahlen verlässt, holt man Räikkönen unnötig früh rein und beschert ihm damit ein problematisches Rennen. RedBull tat sich mit den Reifen schwer, der ware Gegner für die Ferrari waren eher Perez und Hamilton.

Gut für Vettel, dass er da mehr Vertrauen in sein Gefühl für den Reifenabbau hatte, als in die Taktik-Einschätzung (RedBull-Undercut) seines Teams.
 

karmakaze

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Passierte Hamilton auch nicht zum ersten Mal ... gab es z.B. auch in Austin letztes Jahr.
Da wurde der Platz auf der Strecke für Rosberg auch irgendwann immer weniger.

Ein Abdrängen war das z.B. was Hamilton in Suzuka gebracht hat.

Man kann natürlich mutmaßen, ob Hamilton bewusst leicht gerutscht ist (um Rosberg ein wenig beiseite zu drücken), oder ob es ein Versehen/Fehler war. Letztlich ist der schlechte Start für Hamilton in Hinblick auf den WM-Kampf das Optimum gewesen ... anderenfalls wäre es vielleicht nicht zu dem Zweikampf mit Rosberg gekommen ... dessen Rennen wäre dann wohl gänzlich anders verlaufen und ein Podium wäre sehr wahrscheinlich gewesen.

Klar, Rosberg muss sich am Ende fragen, ob er richtig reagiert hat.
Es gibt 2 Möglichkeiten

1.: Ausweichen aufs Gras, schlechte Traktion riskieren, viele Plätze zurück fallen, unter Umständen ein Rennen im Verkehr haben wofür der Mercedes nicht gemacht ist.***

2.: Hart auf der Linie bleiben. Einen Ausfall riskieren mit der Wahrscheinlichkeit, dass auch der Teamkollege in der Kollision ausscheidet. Sieht zwar nicht gut aus, ist aber für Rosberg in der WM-Wertung in dem Fall kein Nachteil. Die Stewards hätten dann zu entscheiden, ob Hamilton für "causing a collision" zu bestrafen wäre ... schließlich hätte er ja stärker/früher bremsen können.

Gewiss, die Situation ist mit 2014 vergleichbar ... damals ist Hamilton glücklicher bei weg gekommen.
Ich bin da bei allem bei dir, nur ist es, wie schon oft betont, eben ein Unterschied bei der Interpretation von "Rennunfall" im Vergleich zum Vorjahr. Berechtigterweise musst du dieses Jahr willentlich oder fahrlässig etwas tun, damit es als Verursachen einer Kollision gewertet wird. Ich denke nicht, dass sich das in einer 1. Runde, wo jeder so spät wie möglich bremst und wo jeder noch nicht das ideale Temperaturfenster im Reifen hat, eindeutig beweisen lässt. Und so hat HAM eine gute Argumentation / wahlweise "Ausrede", wenn er sagt, dass er eben gerutscht ist.
In Sachen "Härte" ist das bei Rosberg auch ein zweischneidiges Schwert. Rosbergs Auftreten nach außen ist halt häufig das des Saubermannes. Von Hamilton ist man Härte irgendwo gewohnt ... er gilt als "Racer".

Wenn Rosberg dann mal einen auf hart macht und nicht zurück zieht dann läuft das womöglich wie in Spa 2014. Das Medien-Echo damals war negativ und Rosberg anschließend in einem Form-Tief.

Angesichts dessen, das Rosbergs Leistungen häufig in Korrelation mit seiner Stimmung zu stehen scheinen, war ich glatt schon überrascht, wie es in Baku lief bei den beiden Piloten.
Denke ich alles auch. Mir wäre es aber lieber, wenn sich Rosberg authentisch zu seiner Natur verhält und er ist nunmal kein harter Racer, wie auch Webber, Coulthard, Hill etc.
*** Ich finde es wirklich teilweise extrem wie stark der Mercedes auf die Philosophie "Vorne wegfahren und verwalten" ausgelegt ist ... das erinnert schon ein Stück weit an die RedBull-Jahre. RedBull ist mittlerweile dazu übergegangen ein "schnörkelloseres" Auto auf die Strecke zu stellen, was dieses Jahr beim Hinterherfahren nicht so anfällig ist.
Mercedes hat - meiner Ansicht nach - den extremsten Front-Flügel ... und wohl auch die empfindlichste Aerodynamik. Überholmanöver nach schnellen Kurven gelingen nur, wenn man zu dem Zeitpunkt absolut überlegen ist und man selbst mit schlechtem Abtrieb (im Vergleich zur clean air) immernoch eine bessere Performance bringt als die Konkurrenz. Der Unterschied zwischen dem Mercedes in freier Fahrt und dem im Verkehr ist extrem. In schnellen Kurven (Melbourne, Barcelona) kann er den Gegnern häufig schlecht folgen. Bei Kursen wie Montreal und Baku leuchten schnell alle Alarmglocken hinsichtlich der Bremstemperaturen. Selbst wenn Hamilton keine technischen Probleme bekommen hätte, wäre er wohl - denke ich - an Perez nicht vorbei gekommen.

In Kanada hatte man irgendwo Glück, dass Ferrari in der Strategie eher etwas riskierte (laut britischen Sky-Kommentatoren war bekannt, dass die 1-Stop-Strategie auf dem Papier schneller ist), als auf Mercedes/Hamilton zu reagieren.
Sehr interessante Beobachtungen, die ich so nur unterstützen kann. Vielleicht ist es so eine Art "the richest only get richer"-Phänomen, dass überlegene Teams genau in diese Richtung entwickeln (können). Da die Grundphilosophie jedoch zwischen Merc und RB so unterschiedlich ist, kann ich mir das restlos auch nicht erklären.

Die Taktik von Ferrari in Baku erinnerte mich übrigens irgendwie an das Saisonfinale von 2010. Wie aufgescheuchte Hühner reagiert man auf einen Australier in einem Red Bull, der einen unerwahrtet frühen Boxenstop einlegt. Man wollte - im Gegensatz zu Montreal - mehr auf den Gegner reagieren und sah RedBull als Konkurrenz ... während man Rosberg außer Reichweite sah.
Statt dass man sich auf seine Zahlen verlässt, holt man Räikkönen unnötig früh rein und beschert ihm damit ein problematisches Rennen. RedBull tat sich mit den Reifen schwer, der ware Gegner für die Ferrari waren eher Perez und Hamilton.

Gut für Vettel, dass er da mehr Vertrauen in sein Gefühl für den Reifenabbau hatte, als in die Taktik-Einschätzung (RedBull-Undercut) seines Teams.
Es ist ja nichts Neues, dass die Taktikabteilung von Ferrari nicht die allerbeste ist. Zu ihrer Entschuldigung muss man aber immer dagegen halten, dass man nachher immer schlauer ist. Wenn Ferrari aber wieder einmal eine Schwäche erkennen lässt, dann ist es in-season-development. Ich würde denken, das ist eine organisatorische Frage. Manche meinen hingegen, es wäre eine Standort-Frage (Italien statt Mittelengland).
 

Professor Moriarty

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Mercedes hat - meiner Ansicht nach - den extremsten Front-Flügel ... und wohl auch die empfindlichste Aerodynamik. Überholmanöver nach schnellen Kurven gelingen nur, wenn man zu dem Zeitpunkt absolut überlegen ist und man selbst mit schlechtem Abtrieb (im Vergleich zur clean air) immernoch eine bessere Performance bringt als die Konkurrenz. Der Unterschied zwischen dem Mercedes in freier Fahrt und dem im Verkehr ist extrem. In schnellen Kurven (Melbourne, Barcelona) kann er den Gegnern häufig schlecht folgen. Bei Kursen wie Montreal und Baku leuchten schnell alle Alarmglocken hinsichtlich der Bremstemperaturen. Selbst wenn Hamilton keine technischen Probleme bekommen hätte, wäre er wohl - denke ich - an Perez nicht vorbei gekommen.

Ja, diese Beobachtung hab ich hier auch schon mal geschildert, das wird immer deutlicher. Man geht aerodynamisch, wie Red Bull damals, mehr als diese jetzt, ans Limit. Der Mercedes wirkt extrem in vilerlei Hinsicht, auch unter und hinter dem Frontflügel. Hat alles Vor- und Nachteile, vielleicht hängt das auch damit zusammen, wenn man ein sehr gutes Grundpaket über Jahre hat, dass man in diese Richtung die meisten Potenziale noch sieht zur Verbesserung. Interessant ist aber in der Tat, dass Red Bull da umgekehrt mittlerweile schnörkelloser rangeht. Von Ferrari ist man das ja die letzten Jahre konsequent gewohnt, wenn man mal vom eher nicht konservativen Pull-Rod-Experiment absieht, was ja durchaus Einfluss auf die Aerodynamik hat.
 
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Professor Moriarty

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Ich bin mal gespannt, ob Rosberg morgen gut nach vorne kommt. Das Problem ist er kann den Ultra-Soft wohl weniger schonen als Hamilton vorne. Hinzu kommt eben die Mercedes-Charakteristik, dass er so auf dem Limit konstruiert ist, wonach er bei freier Fahrt wesentlich besser Leistung bringt.

Beide Mercedes als einzige von den Top-Teams meines Wissens auf Ultra-Soft beim Start in den Top 10, das wird interessant, bei Rosberg sehe ich aber mehr Gefahren-Potenzial, dass er mit dem früheren Wechsel nicht so viel Zeit gut machen kann, wie notwendig. Allerdings weiß man nicht, ob alles bei Regen hinfällig ist und hinzu kommt, dass der Asphalt morgen wohl deutlich abkühlen wird auf 14-15 Grad.
 
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patschy10

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irgenwas verpasst vor dem vettel reifenschaden? (hab ne rd vor der reifenexplodion eingeschaltet und somit start usw verpasst)
 

desl

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Hab auch erst spät eingeschaltet.

Danner macht sich grad unheimlich lächerlich, dass er die Schuld an der Kollision zwischen Hamilton und Rosberg 50:50 sieht.

Irgendwann muss Hamilton ja die Kurve fahren, während Rosberg fast geradeaus fährt.
 
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Eric

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Verstehe ich aucht nicht, wie man das 50:50 sehen kann, typisch RTL halt.

Mir gefällt grundsätzlich, dass Rosberg knallhart dagegenhält und er kann sich das auch leisten, da er in der WM vorne liegt. Allerdings, wenn man reinhält, dann muss man das auch so machen, dass beide Wagen nachher im Eimer sind.
 

Professor Moriarty

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Selbst Schuld Rosberg, du wolltest ja auch mal hart keinen Platz lassen und dagegen halten, obwohl langsamer und verbremst sich, hatte vorher Bremsprobleme. Und ist überrascht, dass Hamilton einlenkt in die Kurve:crazy:. Wo soll er hin? Nicht mal RTL sieht mehr Schuld bei Hamilton und ein Eigentor von Rosberg. Wobei die rudern bestimmt noch zurück :D.

Bescheuert schon von Mercedes die Strategie, wodurch man Rosberg überhaupt vorbeibrachte. Das war ein Riesen-Undercut für den Fahrer dahinter. Da können die bei RTL groß auflabern von beim 2. Stopp ja umgekehrte Reihenfolge mit dem Undercut. Das davor verschweigt man. 2 Stopps wurden von allen im Vorfeld als einzig rationale Strategie angesehen, auch Pirelli.

Das Ösi-Publikum macht sich auch gerade lächerlich mit den Buh-Rufen. Was den Crash angeht, gebe ich den Vorrednern absolut Recht, wenigstens Lauda und Wolff sehen mit dem Background klar, was Sache war.
 
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Philly's Finest

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Was sind das für unglaublichen Wappler (österreichisch für Depp), die den Hamilton ausbuhen? Da kann man sich über die österreichischen Provinzidioten schämen, was die da abliefern. Wenn ihr Boy Rosberg es nicht gebacken bekommt, dann ist das seine Schuld.
 

avenger

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Rosbergs Schuld. Das Hamilton ausgebuht wird wundert mich aber nicht. Stichwort Arroganz.
 

Dirrell

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Ich hab mich richtig gefreut, dass beim Rosberg der Wagen im Eimer war. :D Eigener Fehler. Er hat mMn versucht Hamilton von der Strecke zu drängen und stand am Ende selber blöd da.
Die Strategie bei Hamilton hat auch zu keinem Zeitpunkt des Rennens einen Sinn ergeben. Hamilton startet auf Platz 1 und Rosberg auf 6. Wenn die bei Team Hamilton einfach exakt die selbe Strategie fahren wie Rosberg, dann ist der Sieg niemals in Gefahr. Stattdessen geht man da so ein Risiko und hofft, dass der Regen kommt. Totaler Unsinn...
 

patschy10

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Ich hab mich richtig gefreut, dass beim Rosberg der Wagen im Eimer war. :D Eigener Fehler. Er hat mMn versucht Hamilton von der Strecke zu drängen und stand am Ende selber blöd da.
Die Strategie bei Hamilton hat auch zu keinem Zeitpunkt des Rennens einen Sinn ergeben. Hamilton startet auf Platz 1 und Rosberg auf 6. Wenn die bei Team Hamilton einfach exakt die selbe Strategie fahren wie Rosberg, dann ist der Sieg niemals in Gefahr. Stattdessen geht man da so ein Risiko und hofft, dass der Regen kommt. Totaler Unsinn...
naja das risiko in z.b monaco hat sich gelohnt ;)
 
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