Formel 1 Saison 2016 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


Dirrell

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So, damit wir auch alle die Situation vor Augen haben:



Ich sehe immernoch nicht das Problem. Man hört, dass er wesentlich früher von Gas geht, als er eigentlich müsste. Als er dann sieht, dass die Strecke vor ihm frei ist, gibt er wieder Vollgas. Wen hat er jetzt gefährdet und was war daran ungerecht? Wieso sollte man ihn dafür bestrafen?

Zum einen die Szene in der zweiten DRS-Zone (deren Existenz schon völlig überflüssig ist ... ich hab hier in den letzten Jahren nur beim Start Überholmanöver gesehen). Räikkönen und Danner sehen hier mehrere Richtungswechsel. Man kanns aber auch in Richtung Verstappen auslegen, dass er sich naturgemäß etwas nach rechts treiben lässt (von dort fährt man eine Links-Kurve nunmal an) und dass er dann etwas früher als sonst in die Kurve einlenkt. Es ist ja nicht so, dass er auf einer Geraden hin- und hergefahren wäre ... Verstappen ist dann ja die Kurve gefahren.

Du sagst es eigentlich schon richtig: Man kann es so oder so auslegen. Ich bin da aber eher bei Räikkonen. Meiner Meinung nach war das nach rechts treiben lassen noch vollkommen in Ordnung. Aber als Räikkönen dann überholen wollte, ist Verstapen so ruckartig und plötzlich nach links gezogen (noch bevor er eigentlich in die Kurve einlenken musste), dass die Situation schon extrem gefährlich war. Normalerweise musst du dem Hintermann genau signalisieren, wie und ob du dich verteidigst. Hätte es da einen Unfall gegeben, würde ich Verstappen auf jeden Fall die Hauptschuld geben.

Die andere Situation müsste ich mir nochmal ansehen, aber spontan hab ich da keine wilde Aktion von Verstappen gesehen (ich habe aber auch immer mit einem Auge auf das WEC Rennen geschaut).
 

LeZ

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Die eine Situation wo Raikkonen aussen rum muss sehe ich als "normalen Kampf", denn Verstappen fährt da nicht ruckartig nach innen als der schon fast neben ihm ist. Beim ersten Mal zuckt Verstappen aber definitiv ruckartig und zwei mal, und das mag in der Formel2 erlaubt sein, in der F1 nicht. Wenn doch, sollte man sich das mit den "Regeln" schenken, dann darf ab jetzt jeder bei 300 Zickzack fahren damit bloss keiner überholen kann selbst wenn er wie Raikkonen sichtbar schneller ist.

Ich schlage dann mal eine neue Kategorie vor, neben schnellster Runde: maximale Anzahl Richtungswechsel am Stück vor einer Kurve. 4x hat noch keiner geschafft, das wäre neuer Rekord.
 

Professor Moriarty

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Uih, was ist den heut los:crazy::

http://www.motorsport-total.com/f1/...unkverbot-ab-sofort-abgeschafft-16072819.html

http://www.motorsport-total.com/f1/...stehende-starts-bei-regenrennen-16072822.html

http://www.motorsport-total.com/f1/...-teams-lehnen-system-vorerst-ab-16072818.html

Jetzt wird man doch nicht auch noch das Thema gelbe Flaggen angehen:crazy:.

Funkverbot aufgeben sehe ich zweischneidig, einerseits ist die Technik zu komplex, andererseits hoffe ich jetzt nicht wieder auf Sprüche wie in Kurve 1 so fahren usw...

Das mit den stehenden Starts begrüße ich weitgehend. Notfalls sollen sie so lange einrollen bis dieser möglich ist.

Ich bin ehrlich gesagt auch kein Freund von Halo, würde zwar nicht puristisch über die Optik argumentieren, wie viele Fahrer und dass es Risiko braucht, Sicherheit geht vor, aber ich verstehe die Bedenken in Richtung Sicht und wie effizient das Ganze in manchen Fällen ist. Dann doch lieber das Red Bull Konzept verfeinern. Ob das allerdings so bleibt? Lass nächstes Jahr mal was passieren, Halleluja!

Bei den gelben Flaggen sollte man Klarheit schaffen, dass so etwas wie bei Rosberg nicht mehr vorkommt. Sonst wird das jetzt zu einer Grauzone, wo viele dann auch ans Limit gehen und das kann gefährlich werden und ist auch nicht fair.
 

Dirrell

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Zum Halo-Thema hatte mal jemand versucht, das System in einer Rennsimulation zu implementieren und die Sicht zu testen:


Bei ca. 2:50 kommt der interessante teil mit der Fahrerperspektive. Ich glaube, dass er sein Sichtfeld hier etwas zu hoch eingestellt hat. In Wirklichkeit sitzt der Fahrer wohl einige cm tiefer, sodass die Sicht nicht ganz so stark behindert ist, wie in dem Video. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass so ein Balken vor dem Gesicht schon nervig sein kann. Durch die eingeschränkte Sicht könnte es zu mehr Unfällen kommen... Ich weiß immer noch nicht, was ich von dem System halten soll.

Bei den gelben Flaggen sollte man Klarheit schaffen, dass so etwas wie bei Rosberg nicht mehr vorkommt. Sonst wird das jetzt zu einer Grauzone, wo viele dann auch ans Limit gehen und das kann gefährlich werden und ist auch nicht fair.

Das IST eine Grauzone. Und das ist nicht erst seit letzter Woche so, sondern diese Diskussion gibt es in der Formel 1 schon seit Jahren. Wie gesagt: Im Rennen haben sie mit dem VSC eine Lösung gefunden. Die einzige Lösung für das Qualifying wäre, dass man eine Runde einfach komplett streicht, sobald ein Fahrer durch einen gelben Sektor fährt.
 

Professor Moriarty

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Bei HALO würde mich die Sicht nerven und du sprichst einen wichtigen Punkt an, die kann auch zu mehr Unfällen führen.

Nur kommt es auf das WIE an und die Grauzone wurde bei einer Quali noch nie in der Dimension überschritten bzw. ausgenutzt. Ich schau auch nicht erst seit einer Woche Motorsport. Es stimmt auch nicht, dass es nur an den Bedingungen lag, also dies ein Sonderfall ist. Die Zeit war eine absolute Bestmarke, es war schon wieder trocken und dieses so stark vom Gas gehen sehe ich auch nicht, 20 km/h weniger reichen bei der dort gefahrenen Geschwindigkeit nicht, um wie bei doppelt geschwenkten, gelben Flaggen gefordert unmittelbar stehenbleiben zu können.

Nicht grundlos regen sich darüber viele auf und fordern Klarheit. Zumal Rosberg an sich fast keine Chance auf die Pole hatte nach dem ersten Sektor. Gary Anderson machte keinen schlechten Vorschlag bei so was, auch er sieht Habdlungsbedarf und meinte man müsste einen Limiter einführen, wenn man die erste gelbe Flagge sieht oder eben das Signal bekommt. Dann kann dies nicht so ausgenutzt werden. Denn natürlich besteht durch dieses Urteil jetzt die Chance, dass man da einen Präzedenzfall geschaffen hat und alle diese Grauzone in Zukunft deutlich ausnutzen mit Verweis auf Rosberg bei drohender Bestrafung. Es gibt ja auch Gerüchte, dass Alonso an der Stelle sehr fragwürdige Lenkbewegungen machte ;). Warum wohl, wenn das stimmt? Weil unter solchen Umständen bislang immer klar war, dass sich keiner mehr verbessert. Das war bislang immer so, ich sehe jetzt schon 20 Jahre F1 und hab auch Qualis mit stetig verbessernden Bedingungen erlebt, wo es zu solchen Szenarien kam. Das war allerdings ein Novum, aber wir wissen mittlerweile, dass du das anders siehst.
 

Dirrell

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Du guckst schon seit 20 Jahren F1 und willst mir jetzt ernsthaft erzählen, dass du noch nie gesehen hast, dass sich ein Fahrer unter Gelb verbessert oder dass in einem Rennen die Fahrer schnell durch einen gelben Sektor fahren? Wirklich?

Ich hab mal nach ein paar Beispielen gesucht:

2011 in Japan: Hamilton, Buemi, Schumacher, Kovaleinen und Senna ignorieren im Training eine gelbe Flagge, werden aber nicht bestraft.

2012 in Valencia: Schumacher fährt mit offenem DRS durch einen gelben Sektor und wird nicht bestraft.
2012 in Barcelona: Vettel und Massa werden dafür bestraft, dass sie unter Gelb zu schnell sind.

2013 in Kanada: Bottas und Webber werden für das zu schnelle Fahren unter Gelb verwarnt (aber nicht bestraft).

In 2014 gab es den Unfall von Bianchi. Sind die anderen Fahrer dort eigentlich viel langsamer durch den gelben Sektor gefahren als er?

Desl hat ja schon Österreich angesprochen. Da sind Hülkenberg, Palmer, Nasr und Haryanto schnell durch einen gelben Sektor gefahren. Hülkenberg hat keine Strafe bekommen (trotz Bestzeit).


Speziell bei Hülkenberg frage ich mich, wo da der Aufschrei geblieben ist. Und wieso ist jetzt eigentlich ausgerechnet der Fall mit Rosberg ein Präzedenzfall und alle anderen vorher nicht? Bei einer gründlichen Suche würde man noch sehr viele weitere Beispiele finden.
Mein Punkt ist einfach: Die Fahrer gehen unter Gelb schon immer an die absolute Grenze des Erlaubten. Das würde sich durch eine Bestrafung Rosbergs jetzt auch nicht ändern. Man sieht außerdem, dass die Strafen scheinbar ziemlich beliebig ausgesprochen werden, was darauf hindeutet, dass die Regeln hier nicht klar genug formuliert sind.
Sehr auffällig ist, dass alle, die jetzt im Namen der Sicherheit eine Strafe für Rosberg fordern, sich kein Stück für die Sicherheit interessieren, wenn ein Mittelfeldfahrer durch einen gelben Sektor rast. Da wird ganz klar mit zweierlei Maß gemessen...
 

desl

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- Stehende Starts bei Regenrennen

Ich halte die neue Regelung für sinnvoll. Einfach ein paar Runden die Strecke trockener fahren und dann trotzdem in Genuss eines stehenden Starts kommen ... das ist schon klug. SafetyCar-Starts konnten noch nie jemanden begeistern. Einfache und unkomplizierte Lösung


- Funkverbot aufgehoben

Button ist da wohl in Ungarn der Knoten geplatz, weil er dachte, er wird bestraft wegen der Bremsgeschichte. In Wahrheit wurde er jedoch bestraft wegen der Anweisung nicht zu Schalten ... das geht da etwas unter.
In zukunft darf man sich wieder darüber freuen, dass wieder Funksprüche kommen wie der Fahrer welche Kurve besser anfahren soll, was der Teamkollege so und so macht ... und so weiter.
Ich fand das Funkverbot eigentlich recht gut ... nur das Rumgeplärre war laut und die Überregulierung (diese und jene Anweisungen nur beim Durchfahren der Boxengasse) wohl zu stark, als die Teams sich noch an das Verbot gewöhnt haben.
Schade...


- Halo

die Simulation ist interessant. Der Pilot sitzt im F1-Wagen noch ein paar Zentimeter tiefer (wie Dirrell schon anmerkte) aber nichtsdestotrotz würde mich die zentrale Strebe nerven ... genauso wie mich die A-Säule beim Autofahren bei manchen Kurven nervt.
Ich hätte meine Zweifel, dass die Piloten mit der Strebe im Sichtfeld alle Gefahrensituationen rechtzeitig erkennen und dementsprechend reagieren können. Zum Vergleich, in Deutschland müssen Frontscheiben komplett ausgetauscht werden, wenn ein Steinschlag im Sichtfeld eingetreten ist ... da reicht nicht eine einfache Glasreparatur.

Naja ... aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Halo wurde ja gegenüber Aeroscreen bislang bevorzugt, weil die Teams und die FIA da schon länger geforscht haben und weil der Einfluss auf die Aerodynamik (mit Hinblick auf die fortgeschrittenen 2017-Entwicklungen) geringer ist. Eventuell kriegt der Aeroscreen eine neue Chance. Ich finde die Lösung optisch auch ansprechender und sie ist vergleichbar mit den Windschutzscheiben der 70ger. Mit verfeinerter Entwicklung und gewissen Freiheiten für die Teams würde ich auch denken, dass der Aero-Screen auch weniger wie eine draufgesetzte Tonne aussieht, so wie der Prototyp am RedBull.

Problematisch bleibt vielleicht die Verschmutzung sowie gewisse Spiegelungseffekte ... aber dafür gibt es ja vielleicht polarisierende Visiere oder so.
Dennoch bietet der Aeroscreen mehr Schutz als der Halo ... gerade bei Kleinteilen (die bei Halo noch ungünstig unterhalb des Helmes abgelenkt werden könnten).
 

desl

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In 2014 gab es den Unfall von Bianchi. Sind die anderen Fahrer dort eigentlich viel langsamer durch den gelben Sektor gefahren als er?

Bei YouTube gibt es ein Video mit, bei welcher die Piloten anhand der GPS-Infos auf der Strecke angezeigt waren. Danach war Bianchi nicht schneller als z.B. Ericsson. Laut des Videos war Teamkollege Chilton die Kurve sogar noch schneller als Bianchi durchgefahren, nachdem Bianchi verunfalls war.

Für sein eigenes Schicksal trägt/trug Bianchi selbst die Verantwortung. Die Gefahrenstelle wurde signalisiert und er entschied über die Geschwindigkeit, mit welcher er die Kurve durchfährt.
Vielleicht ist es irgendwo "Pech", dass er Aquaplaning bekam (kommt in jener Kurve häufiger vor) und es lässt sich schwer sagen, ob dies auch mit 20km/h weniger eingetreten wäre.
Ich habe ein Video vom "Einschlag" Bianchis gesehen. Wie er dem Radlader in Heck gerauscht ist und wie es den Radlader versetzt hat. Streitpunkt ist aber - denke ich - vielmehr die Sicherheit der Streckenposten. Vorne zog einer an einem Seil, dass mit der Front des Saubers verbunden war, um Sutils Boliden beim Abtransport zu stabilisieren. Wäre Bianchi 3m weiter links angerauscht, wäre er vermutlich sofort tot gewesen. Wäre Bianchi 5m weiter links eingetroffen, dann hätte er vermutlich den Streckenposten erwischt. Sowas muss nicht, kann aber ähnlich fatal enden wie in Kyalami 1977.
Die doppelt gelb geschwenkten Flaggen sind dann auch irgendwo zum Schutz anderer ... und weniger für den Piloten, der den Sektor durchfährt.

Und das ist auch der Streitpunkt bei Rosberg.
Er hat kurz gelupft und sich mehr oder weniger bremsbereit gehalten. Er wusste (über Funk), dass Alonso sich gedreht hatte. Er fuhr um die Ecke, sah dass Alonso wieder unterwegs war und schloss daraus, dass sie Gefahr vorbei war und er wieder aufs Gas treten konnte.
Das ist irgendwo nachvollziehbar ... aber obliegt es Rosberg zu entscheiden, ob eine Gefahr (für andere!) besteht oder nicht? Oder ist diese Entscheidung durch die Rennleitung festzulegen?
Rosberg lupfte nur so viel, bis er um die Leitplanke der bestroffenen Kurve herum war und er einen guten Blick auf die Stelle hatte, wo sich Alonso gedreht hatte.

Hatte Rosberg aber auch soviel gelupft, dass er bremsbereit gewesen wäre, wenn ein Bolide direkt hinter der Kurve gestanden hätte, wo er lupfte (später einsehbar durch Leitplanke)?
Was wäre gewesen, wenn in der Zwischenzeit noch ein anderer Fahrer durch zum stehen gekommen wäre?

Rosberg mag Recht haben, dass er die Situation unter Kontrolle hatte, dass er im Blick hatte, ob Alonso noch da ist, dass die Gefahr vorbei war (weil Alonso wieder unterwegs war) ... und so weiter. Man mochte auch mit der Telemetrie belegen, dass Rosberg bereit war noch mehr zu verlangsamen, wenn er erkennen würde, dass die Gefahr noch nicht vorrüber ist.

Dennoch, es bleibt dabei ... soll der Fahrer entscheiden, ob eine Gefahr besteht ... oder doch eher die Streckenposten, welche doppelt gelb schwenken?
Wenn nur der Fahrer entscheidet wieviel Vorsicht angebracht ist ... dann hat man schnell so Situationen wie in Suzuka, wo das Unglück noch größer hätte sein können, wenn Bianchi den Streckenposten erwischt hätte.

Und am Ende regen sich die Piloten wieder auf, dass wieder eine VSC-Phase kommt ... weil sie sonst mit "so wenig Vorsicht wie erlaubt" an der Gefahrenstelle vorbei brettern.
 

föhnfriseur

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In zukunft darf man sich wieder darüber freuen, dass wieder Funksprüche kommen wie der Fahrer welche Kurve besser anfahren soll, was der Teamkollege so und so macht ... und so weiter.
Da hab ich ehrlich gesagt kein Problem mit. Beim Fussball steht der Trainer och das ganze Spiel über in der Coachingzone und schreit Anweisungen aufs Feld. Die Formel 1 mit ihrer ganzen Aerodynamik und Telemetrie und filigranen Technik, da passt Optimierung per Boxenfunk gut zu find ich. Wird auch zunehmend das Spannendste an so nem Rennen den Fahrern zuzuhören.

Die Formel 1 ist stetig technokratischer geworden. Neuester Höhepunkt ist das mit den 20 Zentimetern von der Strecke abkommen in der einen Kurve in Budapest. Das die digitale Version von Kanadas Wall Of Champions - sicherer aber langweiliger.
Mehr und mehr geht es darum, welcher Fahrer am roboterhaftesten eine computersimulierte Linie nachfahren kann.

Wahrscheinlich wirds irgendwann mal ne Rennserie für autonome Fahrzeuge geben. Ob das dauerhaft spannend und interessant ist sei mal dahingestellt -- aber erstmal würd ich das kucken.
 

Professor Moriarty

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Schön zusammengefasst "Desl"!

Du guckst schon seit 20 Jahren F1 und willst mir jetzt ernsthaft erzählen, dass du noch nie gesehen hast, dass sich ein Fahrer unter Gelb verbessert oder dass in einem Rennen die Fahrer schnell durch einen gelben Sektor fahren? Wirklich?

Du kannst ja gerne bei deinem Standpunkt bleiben, aber wenn du schon etwas behauptest, dann lese wenigstens genau, was ich geschrieben habe.

Es gibt ja auch Gerüchte, dass Alonso an der Stelle sehr fragwürdige Lenkbewegungen machte ;). Warum wohl, wenn das stimmt? Weil unter solchen Umständen bislang immer klar war, dass sich keiner mehr verbessert. Das war bislang immer so, ich sehe jetzt schon 20 Jahre F1 und hab auch Qualis mit stetig verbessernden Bedingungen erlebt, wo es zu solchen Szenarien kam. Das war allerdings ein Novum, aber wir wissen mittlerweile, dass du das anders siehst.

Der Kontext steht hier klar im Sinne von Qualis und solchen Situationen, also bitte. Davon abgesehen geht es auch um doppelte geschwenkte, gelbe Flaggen in diesem Fall! Es ist auch ok, wenn du das in Ordnung fandest, ich bin wie viele (und es müsste in diesem Sinne sehr viele Hamilton-Fanboys geben:D) der Meinung, dass die Sache einen Faden Beigeschmack hatte und die Entscheidung falsch gewesen ist.
 

desl

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Wahrscheinlich wirds irgendwann mal ne Rennserie für autonome Fahrzeuge geben. Ob das dauerhaft spannend und interessant ist sei mal dahingestellt -- aber erstmal würd ich das kucken.

Der Plan ist, dass die Rennserie "Roborace" Ende 2016/Anfang 2017 etwa zur Mitte der dritten Formel-E-Saison eingeführt wird. Sie soll im Rahmenprogramm laufen.

http://e-formel.de/roborace.html
 

Dirrell

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Ich versuche es noch ein letztes Mal. Vielleicht kann ich ja doch noch jemanden überzeugen. :D

Ich glaube, wir sind uns alle einig darüber, dass es im Allgemeinen sehr kritisch ist, wenn Fahrer in einem gelben Sektor nur kurz vom Gas gehen.

Außerdem kann es keine zwei Meinungen mehr darüber geben, ob der Fall Rosberg jetzt ein Novum war bzw. ob das ein Präzedenzfall ist. Ich habe mehrere Beispiele aufgelistet, wo Fahrer gelbe Flaggen (auch doppelt geschwenkt, auch im Qualifying) mehr oder weniger ignoriert haben. Die Fahrer haben schon immer versucht, unter gelb so wenig Zeit wie möglich zu verlieren und sind oftmals auch ungestraft davon gekommen. Man hat hier eine Grauzone im Regelment, die aus irgend einem Grund schon seit Jahren nicht bereinigt wurde. Das ist nicht meine Meinung, sondern das sind einfach Tatsachen.

Speziell bei Rosberg gibt es jetzt zwei unterschiedliche Fragen:
1. Hat Rosberg jemanden gefährdet?
2. Sollte Rosberg bestraft werden?

Zu 1.: Hier rudere ich ein wenig zurück, nachdem ich desls Posting gelesen habe. Speziell hier
Hatte Rosberg aber auch soviel gelupft, dass er bremsbereit gewesen wäre, wenn ein Bolide direkt hinter der Kurve gestanden hätte, wo er lupfte (später einsehbar durch Leitplanke)?
muss ich sagen: keine Ahnung, ob er da einem Fahrzeug hätte ausweichen können. Die Kurve an sich ist relativ langsam, der Bremsweg eines Formel 1 Wagens ist relativ kurz. Das spricht zumindest für Rosberg. Letztendlich müsste man hier aber genau die Perspektive von Rosberg einnehmen können, um genau beurteilen zu können, ob er hier fahrlässig gehandelt hat oder nicht. Ich will da keinem widersprechen, der hier eine Gefährdung sieht.

Zur 2. Frage: Hier sollte man sich vor Augen führen, wie man in der Vergangenheit in solchen Situationen gehandelt hat (da wir ja jetzt alle wissen, dass das hier kein Novum ist...;)). Und da war es so, dass ein Fahrer nur kurz lupfen musste, um einer Bestrafung zu entgehen. Genau das hat Rosberg in dieser Situation auch gemacht. Damit hat er nach der bisherigen Auslegung des Regelwerks korrekt gehandelt und damit darf er mMn nicht bestraft werden. Würde man ihn Bestrafen, wäre das eine Ungleichbehandlung der Fahrer und damit unfair.
Für die Zukunft muss man das Regelwerk klarer formulieren und die klare Ansage machen, dass ein solches Verhalten nicht mehr geduldet wird.

(und es müsste in diesem Sinne sehr viele Hamilton-Fanboys geben:D)

Hab ich dir in irgendeinem Posting vorgeworfen, ein Hamilton-Fasnboy zu sein? :confused:
 

Professor Moriarty

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Nein Dirrell, das war ein Seitenhieb auf den Zonk, der jeden mit dieser Ansicht gerne in die Ecke schiebt :D. Das hast du doch bestimmt auch mitbekommen als aufmerksamer Leser.

Was du dabei vergisst ist nicht unerheblich. Ein Novum/Präzedenzfall ist es deshalb, das kannst du drehen und wenden, wie du willst, weil a) unter doppelt geschwenkten, gelben Flaggen du wirklich absolut bremsbereit sein musst und dieses kurze Lupfen nicht danach aussah bzw. b) dabei auch nicht unerheblich ist, dass er sich trotz der Gefahrenlage daraus unzweifelhaft Kapital schlug und die Pole fuhr. Hier geht es ja nicht um die Karnevals-Trophäe in Kirchdorf. Das ist zweifelhafte Cleverness, denn motiviert die Grenzen weiter auszuloten und zur Not Rosberg als Argument heranzuziehen. Nenn mir doch ein Quali-Beispiel, wo jemand aus so einer Situation heraus diese so ausnutze und sich noch die Pole holte, obwohl er im ersten Sektor deutlich Rückstand hatte. Alle anderen waren 8-9 Sekunden langsamer im Mittelsektor, das hat nix mehr mit sich veränderten Streckenbedingungen zu tun, nenn es von mir aus schön dumm von den anderen, aber wenn dies bislang schon gängige Praxis war, wie du es mitunter darstellst, würde sich keiner aufregen und das taten viele bzw. können viele diese Entscheidung nicht nachvollziehen, mitunter selbst Rosberg-Fans. Warum das wohl so ist?
 

VvJ-Ente

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Dann darf man stecken gebliebene Fahrer und Streckenposten gefährden, um von Position 19 auf 16 zu kommen, aber wenn man von 4 auf Pole hüpft, ist dasselbe Verhalten zu verurteilen?
 

Dirrell

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Nein Dirrell, das war ein Seitenhieb auf den Zonk, der jeden mit dieser Ansicht gerne in die Ecke schiebt :D. Das hast du doch bestimmt auch mitbekommen als aufmerksamer Leser.
Ich habe befürchtet, dass du mich jetzt mit ihm in einen Topf wirfst. Dann bin ich ja beruhigt. :)

Zum ganzen Rest habe ich meine Ansicht jetzt schon mehrfach geschrieben. Ich will die Sache jetzt hier abhaken. Wir kommen sowieso nicht auf einen Nenner und drehen uns sonst noch ewig im Kreis. Morgen oder Übermorgen können wir uns über etwas Neues streiten. :laugh:
 

Professor Moriarty

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Dann darf man stecken gebliebene Fahrer und Streckenposten gefährden, um von Position 19 auf 16 zu kommen, aber wenn man von 4 auf Pole hüpft, ist dasselbe Verhalten zu verurteilen?

Klar :rolleyes:! Genau so habe ich es von Anfang an geschrieben und ausdrücklich gemeint:crazy:.

Lassen wir das Thema "Dirrell", hast schon Recht, da dreht man sich im Kreis, es gibt zwei Meinungen dazu und bei dem Einzelfall Rosberg scheiden sich die Geister, selbst unter Fans von ihm.

Und nein, in den Topf werfe ich dich bestimmt nicht, manche können differenzieren ;)!
 

LeZ

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Hab ich dir in irgendeinem Posting vorgeworfen, ein Hamilton-Fasnboy zu sein? :confused:

Nein, habe ich, weil er einer ist.


Die Sache mit dem Funkverbot ist völliger Bullsh*t. Man hatte eine Lösung die nicht schlecht war, die man nur hätte präzisieren und etwas liberalisieren müssen. Bei Defekten Hilfestellung geben ok, reine Verbesserungen oder Coaching = njet. Dann meinte man das noch auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen (Whiting) drastisch verschärfen zu müssen und unfair zu werden, und das hat dann Bernie oder andere F1-Eigner auf die Palme gebracht und die haben das an sich sinnvolle ganz gekippt. Da haben sich die Gralshüter des Funks ein ziemliches Eigentor geschossen, völlig unnötig.
 
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Professor Moriarty

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Und "Unrecht" wird per Definition ja auch immer von lizensierten Lewis-Hamilton-Fanboys entschieden, und nicht etwa von den zuständigen Rennkommissaren anhand der Daten die denen vorliegen.

Und natürlich ist es reiner Zufall, wenn man zufällig genau Rosberg, Vettel, Wehrlein, Glock, Hülkenberg, Schumacher, Frentzen, Danner, Schneider, Stuck, Winkelhock und Graf Berghe von Trips nicht leiden kann, wegen nur richtiges Auto und so.

Stecht euch beim Hantieren mit den Rosberg-Voodoo-Puppen nur nicht in die eigenen Finger, das entzündet sich leicht.

Schon gut Zonk, du glänzt ja vor allem sehr durch Neutralität, wie man sieht :ricardo:.

Zu Rosberg im Allgemeinen. Ich habe sicher nix gegen ihn, fand früher seine Interviews sogar am meisten erfrischend, da er einer der wenigen war, die sich selbst nicht so ernst nahmen und offener erzählten vor dem Renben. Das finde ich irgendwie sympathisch, wobei ich mir damals schon dachte, dass dies ein schmaler Grat zwischen 1er-Abi und Naivität ist;). Ich finde nur manchmal übertreibt er es mittlerweile und verhält sich taktisch nicht so klug, siehe jetzt auch seine Aussagen über Schumi. Das nehmen ihm viele übel, weil sie sagen das macht man in dem gegenwärtigen Szenario schon mal nicht und er inszeniert sich gerne als Opfer der skrupellosen Alpha-Fahrer und da ist ein Muster zu erkennen.

http://m.sport1.de/motorsport/forme...t-sich-an-mercedes-kollege-michael-schumacher

http://www.motorsport-total.com/f1/...rg-in-einen-eimer-pinkeln-liess-16072903.html

Ich sehe das gelassener, glaube er meinte das sicherlich nicht böse, wollte nur mal ein paar Einblicke aus dem Inneren gewähren. Fahrerisch ist er sicherlich einer der besseren seiner Zunft, aber nicht in Hamiltons Liga vom Speed her bzw. in Sachen Car-Control, also wenn es mal nicht wie geschmiert läuft und ja, wie man bei Schumi, Senna, Hamilton oder auch Alonso und von mir aus Vettel sieht, die haben halt allesamt ihre Kanten (gehabt), wie auch immer geartet und sind auch deshalb Weltmeister geworden. Nur Nullen haben keine Kanten ;). Ich persönlich mag und mochte schon immer den Typ Racer, egal woher er kam. Jeder hat natürlich auch dabei seine persönlichen Favoriten, zum Beispiel finde ich aber auch Button oder Grosjean auf deren Art klasse. Bei Rosberg wirkt es mir nur etwas aufgesetzt, wenn er nun in der Liga der Alpha-Männchen mitmischen will mit allem drum und dran. Das ist er nicht und gerät dann ins Schwimmen plus diese teilweise taktisch unklugen Aussagen, wie oben beschrieben.
 
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