karmakaze
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Bezüglich des Chassis hat das glaube ich etwas mit der Meldefrist (Oktober/November) zu tun. Wenn ich mich da für die kommende Saison anmelde, muss ich sagen, dass ich meinen eigenen Boliden konstruiere. Haas beiseite gelassen, hat RP die Meldefrist versäumt, da es sie ja noch nicht gab. Ich darf dann aber, und das ist meine Interpretation, nicht mehr, starten, wenn ich die Boliden eines Wettbewerbers fahre, der selbst nicht mehr antritt. Das FI im Namen impliziert also, dass ich deren Chassis fahre. Was Haas angeht, so nutzen sie wohl das Schlupfloch, dass ich den Boliden zwar selbst designen muss, aber nicht selbst fertigen muss. Auch wenn Dallara bestimmt viel Know How beisteuert, kann die FIA da nicht viel tun und will es ja auch nicht, fährt da ja immer noch ein grundsolides Team mehr mit. Sollte ein Team, z.B. Merc auf die Idee kommen, einfach ihr Design einem Satelliten zu geben, die dann nur noch minimale Änderungen vornehmen und es selbst bauen, dann würde die FIA wohl einschreiten - wohl gemerkt auch, wenn Merc das Chassis für den Satelliten baut.Sicher auch ein Grund neben dem selbst zu konstruierenden Chassis.
Das mit den selbst konstruierten Chassis' ... ja das kann gut sein. Aber Racing Point kann sich ein Force India in den Namen packen ohne als Satelliten-Team zu gelten ... während Haas sicherlich auch dann den Großteil des eigenen Boliden konstruieren würde, selbst wenn man sich in "Haas Ferrari" umbenennt ... das ist auch irgendwo grenzwertig.
Soweit ich gelesen und verstanden habe, tritt Racing Point zwar als neues Team an, darf aber an den FOM-Einnahmen aus "Säule 1" teilhaben. Dabei wird ein Teil der Einnahmen (2017 waren es $324,5 Millionen) auf die Teams gleich verteilt, die in den letzten 3 Jahren mindestens zwei Mal in den Top10 landeten. Caterham ging 2014 noch während der laufenden Saison insolvent und für potentielle Investoren war gewiss relevant, dass Caterham nach zwei 11ten Plätzen in Folge für Säule 1 nicht mehr qualifiziert war. Haas durfte sich an Säule 1 auch erst bedienen, nachdem man zwei Jahre mitgefahren ist.
Wie auch immer, die anderen Teams haben wohl zugestimmt, dass Racing Point an dem Topf teilhaben darf und deswegen belässt man den Namen Force India hintendran ... auch wenn der über kurz oder lang verschwinden wird.
In "Säule 2" von den FOM-Einnahmen befanden sich 2017 auch 324,5 Millionen, die dann anhand der Platzierung in der Konstrukteurs-WM verteilt werden ... auch wieder an die Top10. Die 13 Millionen die Sauber dann 2017 bekommen hat, nachdem man im vorletzten Rennen noch Manor abfing, die fehlten dann eben um Manor noch im Rennen zu halten.
Für diese Säule 2 muss Racing Point nun selbst punkten. Nachdem man als Force India in der bisherigen Saison doppelt so viel gepunktet hat wie Toro Rosso, währe es in den verbleibenden Rennen durchaus noch möglich, dass sie noch unter die Top7 kommen ... aber McLaren scheint schon schwer einholbar.
Abgesehen davon gibt es noch die - von den nicht beteiligten Teams viel kritisierten - Bonuszahlungen an Ferrari, Mercedes, McLaren, Red Bull und Williams.
Diese Bonuszahlungen würden die nicht extra begünstigten Teams sicherlich gerne zu gleichen Teilen aufgeteilt sehen. Ich glaube Renault wollte damals bei der Wiederkehr auch Ecclestone dazu bringen, dass man einen Bonus bekommt, weil man auch ein Hersteller mit langer Geschichte in der F1 sei ... gerade auch im Vergleich mit Mercedes.
Die Bonuszahlungen führen z.B. dazu, dass Ferrari selbst bei Nichtbeteiligung an Säule 1 und 2 (wenn man z.B. noch ein 11tes Team dabei hätte und Ferrari würde 2 Mal letzter) immernoch mehr FOM-Gelder bekäme, als z.B. Sauber wenn jene den Konstrukteurs-Titel holen würden.
Auch die Bonuszahlungen an Mercedes und Red Bull liegen derzeit über dem was der jeweilige Titelträger aus Säule 2 bekommt.
Is schon ein ganz schöner Batzen Kohle welchen die drei Top3-Teams mehr bekommen und welcher sie gewissermaßen so auch in den Top3 hält.
Danke für die Recherche zum Budget. Beim LSTB bekomm ich immer das Kotzen, aber gut. Nach aktueller Lage hätte RP ja kein Problem, mindestens 10. zu werden, gibt es doch nur 10 Teams. Charge 1 ist ihnen also recht sicher. Es handelt sich also „nur“ um einen Verlust von 50% der Einnahmen von der FIA. Das ist sicherlich verschmerzbar, gegeben des Willens von Stroll und Partners, mitzuspielen. Nach 3 Jahren hat man ungefähr den Stand von FI, falls das neue Agreement wider Erwarten doch ähnlich aussieht wie das aktuelle Concorde Agreement. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie sich mit einem neuen Agreement schlechter stellen.
@sc1988: Ja, das mit dem Benzin ist aber schon eine Weile bekannt (seit Barcelona). Hintergrund ist hier, dass ich als Hersteller meinen Teams das gleiche Benzin (und Öl) anbieten muss. Das Schlupfloch besteht aber darin, dass sie es nicht nehmen müssen und ich mir dann mein schönes eigenes, optimiertes Benzin mischen darf. Merc und Renault könnten dieses Spiel auch spielen. Zumindest Renault tut es auch teilweise, fährt doch kein Kunde mit dem Renault-Benzin. Dass Merc so eine Trickserei nicht auch macht, finde ich eigentlich ganz löblich. Mal sehen wie lange noch. Hierin kann aber auch der Trick von Ferrari liegen. Wenn ihr Spezial-Benzin mehr energetisch reiche Abgase produziert, kann die H damit mehr Energie generieren und somit den Motor länger unterstützen. Es kann auch sein, dass es der ICE einfach mehr Leistung gibt.