Formel 1 Saison 2018 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


desl

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@desl
Dann bauen Ferrari und Mercedes für alle...
Ist blöd aber würde so sein.

Wenns so einfach geht. Vor ein paar Jahren haben beide 4 Teams beliefert und meinten sie wären damit am oberen Ende ihrer Kapazitäten. Diese einfach so ausbauen geht wahrscheinlich nicht ... zumindest nicht kurzfristig.
 
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Gast_482

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Wenns so einfach geht. Vor ein paar Jahren haben beide 4 Teams beliefert und meinten sie wären damit am oberen Ende ihrer Kapazitäten. Diese einfach so ausbauen geht wahrscheinlich nicht ... zumindest nicht kurzfristig.

Kurzfristig fliehen keine motorenpartner.
Für die verbleibenden Teams wäre das ein gutes Geschäft.
Denke mit 10 Monaten Vorlauf können die da die Produktion schon deutlich erhöhen.

Bin aber sicher das alle 4 motorenhersteller auch 2021 dabei sein werden.
 

karmakaze

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Als Team ja, als motorenliferant imo nein.
Welchen Sinn soll es haben, nur als Motorenlieferant zu agieren? Das ist ja genau die Strategie, für die man sich bewusst nicht entschieden hat. Als Hersteller musst du dennoch massiv Geld hineinstecken, man munkelt ja 80-100M$ p.a., und hast dann nicht mal ein Team, wo du die Integration wirklich perfektionieren kannst.
 
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Welchen Sinn soll es haben, nur als Motorenlieferant zu agieren? Das ist ja genau die Strategie, für die man sich bewusst nicht entschieden hat. Als Hersteller musst du dennoch massiv Geld hineinstecken, man munkelt ja 80-100M$ p.a., und hast dann nicht mal ein Team, wo du die Integration wirklich perfektionieren kannst.
Es kann doch auch wieder wer anderes Mercedeswerkspartner sein. Das war nun auch kein schlechtes Unterfangen bevor man 2010 in die F1 einstieg.
Sehe das für 2021 nicht so abwegig.
Günstiger allemal...
 

Emperor

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Der Rücktritt Alonsos ist für mich ein richtiger Schlag ins Gesicht, weil damit dann doch nicht gerechnet hätte. Bleibt die Frage, was aus McLaren wird.

Nüchtern betrachtet kann da bis 2021 nicht mehr viel kommen.

  • man hat keinen Hauptsponsor, bis jetzt konnte man das immer noch kompensieren. Für mich ist es dennoch nur eine Frage der Zeit, bis McLaren den Gürtel enger schnallen muss
  • man hat keine Top Fahrer und wird diese wohl auch nicht mehr bekommen, weil McLaren keine Top Adresse mehr ist
  • man zahlt hat Honda abgestoßen und zahlt jetzt teuer für einen Motor, der bis jetzt noch keine besseren Ergebnisse gebracht hat
  • man wird von Red Bull mit dem selben Motor regelmäßig überrundet, mir fehlt der Glaube dass man über den Winter 2 Sekunden findet, ergo hinkt man meilenweit mit der Aerodynamik zurück
  • irgendwie (mehr so der Bereich soft skills :D ) hat das Team für mich absolut keine Identität mehr. Die Identität der Silberpfeile ist lange weg, Ron Dennis ist weg, es sind Leute am Werk die niemand kennt, man wechselt fröhlich die Designs und erinnert an die Vergangenheit, ein Alonso der alles aufgrund seiner Päsenz irgendwie kaschiert hat ist auch weg und probiert sich irgendwo halbherzig in der Indy Car Serie
Mir tut es leid für das Team, der Abstieg begann 2013 und wird mMn da enden, wo Williams anno 2018 schon angekommen ist.
 

karmakaze

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Es kann doch auch wieder wer anderes Mercedeswerkspartner sein. Das war nun auch kein schlechtes Unterfangen bevor man 2010 in die F1 einstieg.
Sehe das für 2021 nicht so abwegig.
Günstiger allemal...
Das Werkspartnermodell funktioniert momentan nicht so recht, da die Bedingungen des aktuellen Concord-Agreements eigentlich das Werksteam weniger kosten lässt als dass der Partner das Geld selbst einsackt. Merc hat ja mit Bernie damals noch einen netten Deal eingefädelt und mehr Geld zugesprochen bekommen als dass die Historie (BAR-Honda-Brawn) es verdient hätte. Da keiner wirklich weiß, wie das neue Agreement aussehen soll, halte ich deine Aussage für legitim, aber auch etwas gewagt. Wenn sich diese Vorteile dann nicht mehr ergeben, kann es aber gut sein.

@Emperor: Good post! Allerdings würde ich jetzt als McL-Experte nicht sagen, dass McL nur no names hat. Das ist schon eine gute Mischung aus Eigengewächsen und Zukäufen. Angeblich sind sie ja auch an Keys dran, der aber wohl erst 2021 Impact hat. Auch das mit der Matrix-Struktur wird überbewertet. Ferrari hat fast die gleiche Struktur und ist sehr erfolgreich damit. Abseits von den technischen Aspekten, finde ich, ist es Dennis, der den Karren an die Wand gefahren hat. Sein Vergraulen von Mercedes, ihnen nicht die Mitspracherechte zu geben, die sie wollten, und seine Entscheidung, Honda nicht völlig in die Teamstruktur zu integrieren, sind in meinen Augen die Hauptfehler der Vergangenheit.
 
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Gast_482

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Der Rücktritt Alonsos ist für mich ein richtiger Schlag ins Gesicht, weil damit dann doch nicht gerechnet hätte. Bleibt die Frage, was aus McLaren wird.

Nüchtern betrachtet kann da bis 2021 nicht mehr viel kommen.

  • man hat keinen Hauptsponsor, bis jetzt konnte man das immer noch kompensieren. Für mich ist es dennoch nur eine Frage der Zeit, bis McLaren den Gürtel enger schnallen muss
  • man hat keine Top Fahrer und wird diese wohl auch nicht mehr bekommen, weil McLaren keine Top Adresse mehr ist
  • man zahlt hat Honda abgestoßen und zahlt jetzt teuer für einen Motor, der bis jetzt noch keine besseren Ergebnisse gebracht hat
  • man wird von Red Bull mit dem selben Motor regelmäßig überrundet, mir fehlt der Glaube dass man über den Winter 2 Sekunden findet, ergo hinkt man meilenweit mit der Aerodynamik zurück
  • irgendwie (mehr so der Bereich soft skills :D ) hat das Team für mich absolut keine Identität mehr. Die Identität der Silberpfeile ist lange weg, Ron Dennis ist weg, es sind Leute am Werk die niemand kennt, man wechselt fröhlich die Designs und erinnert an die Vergangenheit, ein Alonso der alles aufgrund seiner Päsenz irgendwie kaschiert hat ist auch weg und probiert sich irgendwo halbherzig in der Indy Car Serie
Mir tut es leid für das Team, der Abstieg begann 2013 und wird mMn da enden, wo Williams anno 2018 schon angekommen ist.

Das Geld durch die fehlenden Sponsoren kann man schon länger nicht mehr auffangen, durch Honda konnte man das kaschieren, weil die richtig Geld mitgebracht haben. (2014 hatte McLaren schon kein Top Budget mehr)
 

Emperor

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@Emperor: Good post! Allerdings würde ich jetzt als McL-Experte nicht sagen, dass McL nur no names hat. Das ist schon eine gute Mischung aus Eigengewächsen und Zukäufen. Angeblich sind sie ja auch an Keys dran, der aber wohl erst 2021 Impact hat. Auch das mit der Matrix-Struktur wird überbewertet. Ferrari hat fast die gleiche Struktur und ist sehr erfolgreich damit. Abseits von den technischen Aspekten, finde ich, ist es Dennis, der den Karren an die Wand gefahren hat. Sein Vergraulen von Mercedes, ihnen nicht die Mitspracherechte zu geben, die sie wollten, und seine Entscheidung, Honda nicht völlig in die Teamstruktur zu integrieren, sind in meinen Augen die Hauptfehler der Vergangenheit.

Danke, Dich wollte ich mit diesem Beitrag eigentlich auch ansprechen. Ich war ja von 1996 bis 2014 Ferrari Fan und kenne daher die Strukturen und Veränderungen in diesem Team gut. McLaren kenne ich halt größenteils nur von außen, daher lasse ich mich in der Einschätzung auch gerne korrigieren :) .

Ehrlich gesagt verstehe ich (wie gesagt, nur von außen betrachtet) eine Tatsache nicht. Auch in der Zit nach Newey hat McLaren immer aerodynamische Siegerautos auf die Strecke gebracht. Der F-duct 2010 war eine Meisterleistung, der Wagen 2011 war innovativ und dem Ferrari fast das ganze Jahr lang überlegen, der Wagen 2012 hätte eigentlich bis zum letzten Rennen um die Meisterschaft fahren müssen. Was ist danach passiert? Gab es große Abgänge oder Veränderungen in der Aerodynamik Abteilung? Zumindest 2014 hätte man mit dem Mercedes Motor und den Möglichkeiten innerhalb der Teamstruktur mindestens Platz 2 holen müssen. Ich empfinde diese Saison immer noch als die größte Enttäuschung innerhalb der Hybrid-Ära.
 
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Gast_482

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2012 war das letzte McLaren Auto welches von der Speed in vielen Rennen mithalten konnte.
Nur war der Wagen anfällig und die Mannschaft bei stops und Taktik warum auch immer massiv fehleranfällig. (4sec. Stopps waren mehr normal statt Ausnahme)
2010 war der McL in der quali viel zu langsam und 2011 war rb in einer eigenen Liga.
Warum es 2013 so bergab ging weiß ich nicht. (Reglement war glaube ich ziemlich gleich)
2014 war nunmal alles anders, aber klar da war der McLaren eine richtige Gurke! (Der Motor war so weit vor dem Rest da muss das Chassis schlecht gewesen sein)
Ich teile auch die Meinung das McLaren nicht mehr das Personal hat um ein top Auto hinzustellen.
 

Max_well

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Wieso haben sich eigentlich Vodafone und McLaren getrennt? Die Partnerschaft hat doch gut funktioniert so wie ich das mitbekommen habe.
 
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Gast_482

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Wieso haben sich eigentlich Vodafone und McLaren getrennt? Die Partnerschaft hat doch gut funktioniert so wie ich das mitbekommen habe.

Keine Erfolge seit 2008 und 2012 mit Hamilton einen weiteren marketingfaktor verloren.
So verlängerte man den Deal nicht, glaube das waren so 40-50mio. Im Jahr, dass war es Ihnen wohl nicht mehr Wert. Man muss leider sagen, damit hatten sie recht.
 

karmakaze

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Danke, Dich wollte ich mit diesem Beitrag eigentlich auch ansprechen. Ich war ja von 1996 bis 2014 Ferrari Fan und kenne daher die Strukturen und Veränderungen in diesem Team gut. McLaren kenne ich halt größenteils nur von außen, daher lasse ich mich in der Einschätzung auch gerne korrigieren :) .

Ehrlich gesagt verstehe ich (wie gesagt, nur von außen betrachtet) eine Tatsache nicht. Auch in der Zit nach Newey hat McLaren immer aerodynamische Siegerautos auf die Strecke gebracht. Der F-duct 2010 war eine Meisterleistung, der Wagen 2011 war innovativ und dem Ferrari fast das ganze Jahr lang überlegen, der Wagen 2012 hätte eigentlich bis zum letzten Rennen um die Meisterschaft fahren müssen. Was ist danach passiert? Gab es große Abgänge oder Veränderungen in der Aerodynamik Abteilung? Zumindest 2014 hätte man mit dem Mercedes Motor und den Möglichkeiten innerhalb der Teamstruktur mindestens Platz 2 holen müssen. Ich empfinde diese Saison immer noch als die größte Enttäuschung innerhalb der Hybrid-Ära.
Der 2014er McL hatte gerade mit dem Merc-Motor zu kämpfen, nicht mit dessen Leistung, sondern mit dessen Größe und Auslegung. Durch den damals einmaligen Kniff, die H hinter den Turbo zu legen, war dieser Komplex sehr lang. Da der McL sehr kurz war, gab es keinen Platz, die anderen Komponenten im Heck besser zu legen, allen voran Getriebe und dessen Kühlung. Das Ergebnis war ein sehr gut gepolsteter Hintern. ;), die Coke-Bottle war dahin. Dazu kam, dass man sich mit den Libellenflügeln am Heck verspekulierte. Das ist also nur zum Teil wirklich McLs Schuld. Hinzu kam, dass Merc seinen Motor lange geheim hielt und die Spezifikation der Auslegung erst im November bekannt gab. Williams hatte ähnliche Probleme, war aber auch nicht so Aero-abhängig (Einführung des Low-Downforce-Designs). Natürlich gehört dazu, dass McL gern radikale Wege geht (das berühmte Size Zero war übrigens wohl auch eine Folge der Erfahrungen 2014). Dazu gehören auch ein paar Krücken, die McL seit den 1990ern immer mal wieder raushaute. Darüber hatte ich vor einigen Monaten schon etwas geschrieben.

@sc1988: Welches Personal meinst du denn genau, das zu schwach ist? Natürlich, wenn man Newey als einzigen Indikator für Aero-Fähigkeiten sieht und alle anderen als No names sieht, dann ist das wohl so. Sonst sehe ich da sehr fähige Leute (Prodromou, Oatley und Morris, vorher auch Goss sind sogar ziemlich fähig). Auch von der Man Power ist man in etwa in einer Liga mit RB und Renault (die sogar weniger im Aero-Bereich haben). Woran machst du das also fest?
 
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Gast_482

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@karmakaze
Daran das man seit 2008 keinen boliden mehr hatte der schnell genug und standhaft genug war um eine realistische Chance auf den Titel zu haben.
2007 und 2008 schnell und stabil (der Ferrari aber das leicht bessere Auto)
2009 Krücke (am Ende Mit paar Höhepunkten)
2010 in den qualis zu langsam keine titelchance
2011 rb in einer anderen Galaxie, 2 Kraft
2012 nicht standfest, 4sec. Stopps die Regel und richtiges tanken war auch zu viel verlangt. (Auf manchen strecken rb niveau vom Speed)
2013 Krücke
2014 Krücke
2015 nicht zu bewerten weil Honda grausam
2016 chassis wohl solide
2017 chassis wohl 4 Kraft
2018 Krücke

Man mag von der manpower noch gut da stehen aber auf Dauer ist das nicht bezahlbar, auch da war man mal führend vor 10 Jahren. Ob dann die Köpfe oben die richtigen sind schwer zu sagen, an Resultaten gemessen ganz klar nein.
Einen Lowe hätte man imo niemals gehen lassen dürfen.(warum der zu Williams ist verstehe ich nicht.)

Das Bild sagt mir das mein Lieblingsteam in eine ganz traurige Zukunft wandert. Ich persönlich habe immer empfunden das der Abstieg mit whitmarch kam, aber wahrscheinlich wurden die Weichen dafür schon früher gestellt. Es ist normal das mal ein paar Jahre nichts geht, aber jetzt sind es 10 Jahre und eine Besserung ist nicht in Sicht.
2019 steht mcl das erste mal seit 36 Jahren ohne top Fahrer da! McLaren stand für mich immer für die besten Fahrer, teilweise sogar 2 Weltklasse Leute nebeneinander. Jetzt ist es soweit das ein Mann wie Ricciardo bei Renault die bessere Perspektive sieht als bei McLaren.:panik:

Recht hat er!
 

karmakaze

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@karmakaze
Daran das man seit 2008 keinen boliden mehr hatte der schnell genug und standhaft genug war um eine realistische Chance auf den Titel zu haben.
2007 und 2008 schnell und stabil (der Ferrari aber das leicht bessere Auto)
2009 Krücke (am Ende Mit paar Höhepunkten)
2010 in den qualis zu langsam keine titelchance
2011 rb in einer anderen Galaxie, 2 Kraft
2012 nicht standfest, 4sec. Stopps die Regel und richtiges tanken war auch zu viel verlangt. (Auf manchen strecken rb niveau vom Speed)
2013 Krücke
2014 Krücke
2015 nicht zu bewerten weil Honda grausam
2016 chassis wohl solide
2017 chassis wohl 4 Kraft
2018 Krücke

Man mag von der manpower noch gut da stehen aber auf Dauer ist das nicht bezahlbar, auch da war man mal führend vor 10 Jahren. Ob dann die Köpfe oben die richtigen sind schwer zu sagen, an Resultaten gemessen ganz klar nein.
Einen Lowe hätte man imo niemals gehen lassen dürfen.(warum der zu Williams ist verstehe ich nicht.)

Das Bild sagt mir das mein Lieblingsteam in eine ganz traurige Zukunft wandert. Ich persönlich habe immer empfunden das der Abstieg mit whitmarch kam, aber wahrscheinlich wurden die Weichen dafür schon früher gestellt. Es ist normal das mal ein paar Jahre nichts geht, aber jetzt sind es 10 Jahre und eine Besserung ist nicht in Sicht.
2019 steht mcl das erste mal seit 36 Jahren ohne top Fahrer da! McLaren stand für mich immer für die besten Fahrer, teilweise sogar 2 Weltklasse Leute nebeneinander. Jetzt ist es soweit das ein Mann wie Ricciardo bei Renault die bessere Perspektive sieht als bei McLaren.:panik:

Recht hat er!
Gut recherchiert, aber leider auch typisch für dich. Bei aller Freundschaft und Sympathie, aber du stereotypisierst nur alle Jahre auf Krücke-Nicht Krücke herunter und interpolierst (oder prognostizierst) dann einfach die Zukunft darauf. Gründe und Begleitumstände werden außen vor gelassen. Das ist in etwa, wie man man der Deutschen Nationalmannschaft 1994-2013 einfach nur Pleiten attestiert und dann mit diesem Stand die Unmöglichkeit eines Titelgewinns begründet. Genauso, die SF hat 2009-2016 nach deiner Definition nur Krücken hervorgebracht, 2017 und 2018 sind also gar nicht möglich. Dass Merc 2011-2013 massiv Probleme mit der Degradation der Hinterreifen hatte, dann aber ab 2014 dieses Problem mehrheitlich im Griff hat, kann es nach der Logik auch nicht geben. Kurzum, die gut recherchierte Arbeit geht zu kurz. Allein die Begleitumstände der Whitmarsh-Jahre und der Wegzug von Merc machen es schon fast unmöglich, den besten Boliden bauen zu können. Es war schlicht nicht zu erwarten, dass man besser sein wird als das aktuelle Newey-Team und die beiden Ausgabekönige Merc und SF. Exakt deswegen sehe ich im letzteren Begleitumstand die Ursache der Abwärtsentwicklung, genauso wie übrigens bei Williams und Sauber mit dem Weggang von BMW.

Auf der anderen Seite möchte ich mal in den Raum stellen, was eigentlich hier die Erwartungshaltung sein soll. McL ist eigentlich der letzte Traditionsrennstall, der sich gegen die Dominanz der Hersteller aufzubäumen versucht. Sie halten das Budget hoch, beenden eine unfruchtbare Zusammenarbeit mit ziemlich inkompetenten Japanern und riskieren massiv etwas in der Entwicklung, während andere Teams sich mit besseren Testfahrern ins eigene Fleisch schneiden (FW) oder sich ganz freiwillig als Satellitenteams einreihen (Haas, Sauber, TR). Und der einzige Gedankenstrom dazu, der kommt, ist sie mit "Versager" gleichzusetzen? Aus meiner Sicht ist die Crux der Formel 1 nicht die Unfähigkeit der Privatiers, sondern die derart krasse Dominanzstellung der Hersteller (ob nun Autos oder Getränke), die mit ihren Entscheidungen und Launen ein Traditionsteam nach dem anderen in den Ruin treiben.
 
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Gast_482

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Ich muss das nicht recherchieren ich habe die Jahre jedes Jahr mitgelitten...
Das man ohne Werk oder Großkonzern nicht mitkommt ist eine Sache, die Japaner waren nicht so unfähig wie oft beschrien, da bleibe ich bei den 5-6 Jahren die quasi jeden Team braucht um ganz vorne zu landen. (Klar manche Schaffens nie)
Man war zu ungeduldig...
Die Früchte wird rb jetzt ernten. Das Budget ist weg, der Renault Motor scheint nicht viel besser als der Honda.(stabiler ist er, aber viel mehr power hat er nicht)
McLaren muss nicht den besten Boliden bauen, aber bei dem Budget darf man schon etwas ordentliches hinstellen.

Und ja Ferrari hat von 2009-2016 kein Auto gebaut mit dem man einen Titel holen konnte.
Das man 2 mal in die Nähe kam lag an den Fahrern. (2009 (hinten raus besser) und 2014 war ne Krücke)

Bei Ferrari war ab 15 ein Aufwind zu sehen, dort war sichtbar das sie kommen, den sehe ich bei McLaren überhaupt nicht und deswegen schreibe ich die nächsten beiden Jahre ab.
Das sieht Alonso so und auch Ricciardo der einen gewagten Wechsel zu Renault als die bessere Lösung empfand.
 
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karmakaze

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Ich muss das nicht recherchieren ich habe die Jahre jedes Jahr mitgelitten...
Das man ohne Werk oder Großkonzern nicht mitkommt ist eine Sache, die Japaner waren nicht so unfähig wie oft beschrien, da bleibe ich bei den 5-6 Jahren die quasi jeden Team braucht um ganz vorne zu landen. (Klar manche Schaffens nie)
Man war zu ungeduldig...
Die Früchte wird rb jetzt ernten. Das Budget ist weg, der Renault Motor scheint nicht viel besser als der Honda.(stabiler ist er, aber viel mehr power hat er nicht)
McLaren muss nicht den besten Boliden bauen, aber bei dem Budget darf man schon etwas ordentliches hinstellen.

Und ja Ferrari hat von 2009-2016 kein Auto gebaut mit dem man einen Titel holen konnte.
Das man 2 mal in die Nähe kam lag an den Fahrern. (2009 (hinten raus besser) und 2014 war ne Krücke)

Bei Ferrari war ab 15 ein Aufwind zu sehen, dort war sichtbar das sie kommen, den sehe ich bei McLaren überhaupt nicht und deswegen schreibe ich die nächsten beiden Jahre ab.
Das sieht Alonso so und auch Ricciardo der einen gewagten Wechsel zu Renault als die bessere Lösung empfand.
Ich will gar nicht darauf hinaus, dass RB mit Honda besser ist als McL und ich hoffe, inständig, dass Honda es noch hinbekommt. Aber was sie 2015-2017 geleistet haben, war indiskutabel schlecht. Es ist dabei völlig natürlich, als Team dann etwas anderes zu wollen, Erfolg in Veränderung zu suchen statt in Stillstand. RB macht das jetzt auch. Und ich fände es schön sehr unfair, McL dafür abzustrafen, was sie in Jahr 1 des Honda-Konzepts (2015 und 2016 fuhr man ein völlig anderes, nicht funktionierendes Konzept) hatten und was RB 2019 im dritten Jahr haben wird. Da ist für mich kein Vergleich möglich.

Was McL jetzt braucht ist keine Diskussion um Hätte-hätte-Fahrradkette, sondern ein funktionierendes Management, eine besseres Qualitätssicherung, Geduld bei den Investoren, kontinuierliche Verbesserung bei Renault und einen besseren Kompromiss zwischen Innovation und Bewährtem bei der Entwicklung - keine neue Entwicklungsabteilung, keinen neuen Motorenpartner und keinen Riesensponsor, den es derzeit sowieso nirgendwo gibt (BWT, Martini und co. können dir auch nicht die Haut retten).
 

desl

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Der 2014er McL hatte gerade mit dem Merc-Motor zu kämpfen, nicht mit dessen Leistung, sondern mit dessen Größe und Auslegung. Durch den damals einmaligen Kniff, die H hinter den Turbo zu legen, war dieser Komplex sehr lang. Da der McL sehr kurz war, gab es keinen Platz, die anderen Komponenten im Heck besser zu legen, allen voran Getriebe und dessen Kühlung. Das Ergebnis war ein sehr gut gepolsteter Hintern. ;), die Coke-Bottle war dahin. Dazu kam, dass man sich mit den Libellenflügeln am Heck verspekulierte. Das ist also nur zum Teil wirklich McLs Schuld. Hinzu kam, dass Merc seinen Motor lange geheim hielt und die Spezifikation der Auslegung erst im November bekannt gab. Williams hatte ähnliche Probleme, war aber auch nicht so Aero-abhängig (Einführung des Low-Downforce-Designs). Natürlich gehört dazu, dass McL gern radikale Wege geht (das berühmte Size Zero war übrigens wohl auch eine Folge der Erfahrungen 2014). Dazu gehören auch ein paar Krücken, die McL seit den 1990ern immer mal wieder raushaute. Darüber hatte ich vor einigen Monaten schon etwas geschrieben.

Nun, ich denke auch wenn Mercedes erst im November die Spezifikationen rausgab, so kann ich mir durchaus vorstellen, dass man schon vorher kommuniziert hat, in welche Größenordnung der Platzverbrauch des neuen Antriebs ungefähr geht. Dass die neuen Aggregate mehr brauchen werden als die V8-Sauger dürfte bei McLaren jedem klar gewesen sein.

Gewiss war der Radstand des McLaren MP4-29 im Vergleich zum längeren Williams und zum Mercedes etwas ungünstig für Coke-Bottle und Co ... aber das allein kanns auch nicht sein. Force India baute zu dem Zeitpunkt auch längst nicht mehr so lange Boliden wie 2009/2010 und war ähnlich gut dabei ... trotz eines deutlich schmaleren Budgets und eines ähnlichen Radstandes.

Nach vorne ging für beide Teams nicht viel (auch wenn der Saisonstart für McLaren gut aussah). 2014 ging für McLaren gewissermaßen glimpflich aus, weil auch andere ihre Problemchen hatten. Toro Rosso kam kaum zu Kilometern, Lotus baute eine unsymmetrische Katastrophe, Marussia und Caterham konnten kaum die Testfahrten bezahlen und der Sauber lag schon ohne die Piloten über dem Mindestgewicht.


Aber es stimmt schon ... pauschal schwarzsehen sollte man für McLaren nicht. Das zeigt auch die Williams-Geschichte. 2011 und 2013 lag man meilenweit zurück, 2012 war man solide im Mittelfeld und 2014 kam der große Aufstieg nach oben, weil die Regeländerungen Williams entgegen kamen (dort kriegte man den Coanda-Auspuff nie richtig hin). Aber seitdem geht es stetig bergab.

Nur, während McLaren finanziell noch einigermaßen passabel dasteht (Mansour Ojjeh und der Staat Bahrain haben gut Geld, mit Michael Latifi ist dieses Jahr ein weiterer Investor dazu gekommen), so muss man bei Williams schauen, welcher Paydriver viel Geld und ne Superlizenz zusammen kriegt. Nächste Saison muss Williams ohne Martini-Sponsoring und ohne Stroll-Millionen auskommen.

McLaren auf der anderen Seite hat durchaus namhafte Leute wie Oatley und Prodromou, ist an James Key dran, hat mit Vandoorne und Norris Nachwuchspiloten von denen Williams nur träumen kann (auch wenn Vandoorne nicht begeistert ... ich denke er ist besser als Stroll und Sirotkin) und ein Sainz kommt um sich einen Kindheitstraum zu erfüllen.

Ich sehe die McLaren-Zukunft nicht so schwarz wie sc1988.
Aber um Williams kann man sich Sorgen machen.

Andere Teams gehören Automobilherstellern (Mercedes, Ferrari, Renault) oder Unternehmern die eine Spielwiese oder eine Investitions-Möglichkeit suchten (Red Bull, Toro Rosso, Force India, Sauber). Nachdem Ron Dennis seine Anteile verkauft hat und nachdem auch die Teamanteile von Peter Sauber und Monisha Kaltenborn von Longbow gekauft wurden, sind Frank Williams und Patrick Head die letzten größeren Anteilseigner eines F1-Teams welche ein Team mit aufgebaut oder gegründet haben. Vielleicht wird das auch nicht mehr lange der Fall sein.
 

karmakaze

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Nun, ich denke auch wenn Mercedes erst im November die Spezifikationen rausgab, so kann ich mir durchaus vorstellen, dass man schon vorher kommuniziert hat, in welche Größenordnung der Platzverbrauch des neuen Antriebs ungefähr geht. Dass die neuen Aggregate mehr brauchen werden als die V8-Sauger dürfte bei McLaren jedem klar gewesen sein.

Gewiss war der Radstand des McLaren MP4-29 im Vergleich zum längeren Williams und zum Mercedes etwas ungünstig für Coke-Bottle und Co ... aber das allein kanns auch nicht sein. Force India baute zu dem Zeitpunkt auch längst nicht mehr so lange Boliden wie 2009/2010 und war ähnlich gut dabei ... trotz eines deutlich schmaleren Budgets und eines ähnlichen Radstandes.
Nun ja, bis November wusste keiner, dass der Antriebsstrang so lang sein wird und keiner dass die H am Turbo liegt. Ob das jetzt völlig überraschend kam oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber beurteilen kann, ist, wie es unterschiedliche Designs beeinflusst. Dabei spielt aber nicht primär die relative Länge der Boliden eine Rolle, sondern wie aggressiv das Design an sich ist, in Sachen Motorabdeckung, Packaging usw. Und hier spielt es sehr wohl eine Rolle, ob ich wie McL am Maximum arbeite oder sehr viel mehr Sicherheit habe. McL ist bekannt für aggressives Packaging, also trifft es sie auch besonders hart. Klar ist das dann zum Teil hausgemacht, aber es ist eben nicht so einfach wie von sc1988 impliziert, es wäre einfach nur eine Looser-Truppe und Begleitumstände würden nicht zählen.
 
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