Formel 1 Saison 2018 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


Sanderson

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An der Aussage das Ferrari momentan einen Vorteil hat ist nichts falsch. Aber davon zu reden, dass Mercedes den Anschluss verloren hat - bei zwei Siegen in den letzten drei Rennen, Pole Position im letzten, und in Position zur Rennhälfte einen Undercut gegen Vettel zu versuchen - ist schlichtweg nicht wahr. Einzelne Rennen in denen jemand nicht wirklich mithalten kann, und das war in Spa ja auch nur bedingt der Fall, bedeuten für die Gesamtsituation recht wenig, sonst hätte man ja genauso gut nach dem Rennen in Spanien davon reden müssen, dass alle den Anschluss an Mercedes verloren haben. Was bei der damaligen Situation natürlich ebenfalls Unsinn gewesen wäre.

Ferrari hat momentan einen leichten Vorteil, aber das ist es dann auch. Wir reden hier nicht von Mercedes 2014-2016, wo wirklich niemand den Anschluss herstellen konnte. Weder ist das Entwicklungsrennen für dieses Jahr, noch die WM an sich in irgendeiner Art und Weise entschieden. Und darüber zu phantasieren, dass Ferrari 2019 und 2020 (!!!) keine Gegner haben wird, ist dann einfach nur noch absurd. Es hätte ja niemand Probleme damit wenn der aktuelle Zustand beschrieben werden würde, aber stattdessen gibt es nur Fatalismus in Reinkultur, gepaart mit merkwürdigen Thesen über die Zukunft die nun wirklich in keinster Weise mit der Realität in Verbindung stehen. Und das trägt nun wirklich rein gar nichts zur Diskussion bei. Auf Dauer ist es einfach nur nervig, vor allem wenn die Ergebnisse die Niedergeschlagenheit in keinster Weise unterstützen.
 

desl

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Momentan sehe ich Ferrari klar im Vorteil. Das "bessere Gesamtpaket" wird oft zitiert ... und so ist es wohl auch.
Der Ferrari war schon die letzten Rennen besser, wobei Hamilton mehr oder weniger glücklich die Wetterlage in die Karten spielte, bzw. er diese auszunutzen vermochte.

Nun mit den Motoren-Updates nach der Sommerpause legt Mercedes nochmal ne Kohle drauf ... Ferrari aber ebenso.
Spa war in den letzten Jahren mit einer der dominantesten Strecken aus Mercedes-Sicht ... diesmal wirkte Hamilton gegen Vettel im Trockenen beinahe chancenlos. Auch mit mehr Flügel ist Vettel quasi vorbei geflogen, danach konnte er den Vorsprung locker verwalten.

Der größte Vorteil des Ferrari scheint mir zu sein, dass er eigentlich "überall funktioniert" ... oder zumindest den Eindruck erweckt. In den vergangenen Jahren haben wir immer mal wieder Boliden mit Schwächen gesehen. Die Red Bull mit starkem Abtrieb, die mit viel Anstellung und Flügel aber in ihrer dominanten Zeit trotzdem auf den Power-Strecken zuweilen zurückstecken mussten. Die Mercedes, welche in ihren starken Jahren in Ungarn, Singapur und co nicht so wegfliegen vermochten wie z.B. in Silverstone, Zeltweg etc.

Der Ferrari erweckt derzeit nicht den Eindruck, dass er irgendwo eine eklatante Schwäche hat ... und wenn es mal im Qualifying nicht so läuft, dann fällt ihm das Verfolgen anderer Boliden scheinbar weniger schwer als den Mercedes-Boliden.


Natürlich, man kann nicht mit Gewissheit sagen, wie die weitere Entwicklung innerhalb der Saison weitergehen wird. Die größten Verschiebungen innerhalb des Kräfteverhältnisses sieht man aber meiner Ansicht nach eher zu Beginn der "Europa-Saison" oder nach Ende der Sommerpause ... nicht unbedingt innerhalb des letzten Saisondrittels. Das ein oder andere Team verschiebt dann auch mehr und mehr den Fokus auf die nächste Saison.
Ich glaube auch nicht, dass Mercedes noch ein Motoren-Update in petto hätte. Zumal ohnehin fast alle Fahrer min. bei ihrem dritten Motor angelangt sind ... außer Verstappen, der noch einmal Verbrennungsmotor und MGU-H wechseln kann.

Somit rechne ich eher damit, dass der Ferrari in den verbleibenden Rennen im Großen und Ganzen der schnellere Bolide sein wird.

Platz 2 war für Hamilton eigentlich schon ein guter Erfolg. Wer in einer der beiden schnellsten Boliden sitzt, kann ja auch schnell mal "nur vierter" werden. Immerhin braucht man sich bei Mercedes "nach hinten" weniger Sorgen machen. Red Bull wirkt diese Saison seltener dazu in der Lage aus eigener Kraft in die Top4 reinzufahren.


Wie auch immer ... bei den Buchmachern sind weiterhin Hamilton und Mercedes die Favoriten auf Fahrer- und Konstrukteurs-Titel.
 

desl

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Angeblich soll Stroll am Dienstag zur Sitzprobe nach Silverstone ... es scheint also was dran zu sein, dass er schon in Monza im Force India sitzt.
Perez hätte sich ja ganz schön ins eigene Fleisch geschnitten, wenn sein Vertrag nicht dicht wäre. Schließlich hat er ja die Insolvenz beantragt, welche die Übernahme durch Stroll und Co. besiegelte (dass Stroll interessiert war, war schon vorher bekannt ... Mallya und Stroll hatten schon vorher verhandelt).

Ocon sitzt dann wohl den Rest der Saison auf der Straße. Kubica soll eine Vertragsklausel haben, welche ihm ein Cockpit zusichert, wenn eines bei Williams frei wird. Und Vandoorne wird Ocon vermutlich auch nicht ersetzen. Zum einen ist fraglich, ob McLaren daran interessiert ist ... und zum anderen soll Ocon für den Boliden wohl zu groß sein.

Ob Ocon eine bessere Chance auf ein McLaren-Cockpit für 2019 hat, als die McLaren-Junioren Vandoorne und Norris ... das bleibt fraglich.
 

desl

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Ich hätte Hülkenberg persönlich für ein Rennen gesperrt. Wer sich so rücksichtlos in der ersten Kurve verhält sollte mal nächstes Rennwochenende pausieren.

Aber nur meine Meinung.

Auf mich wirkte der Unfall zunächst komisch ... in der Onboard-Aufnahme erscheint es mir so, als würde Hulk zu einem ähnlichen Zeitpunkt verzögern wie der Williams neben ihm. Aber er selbst meinte wohl, dass er zu viel "dirty air" hatte ... bzw. er war vom Windschatten überrascht. Sein Abstand zu Alonso war ja deutlich knapper als der vom Williams zum davor platzierten Ricciardo.

Naja, er hat die Schuld voll auf sich genommen, bekommt 3 Strafpunkte (hat damit nun 4) und darf in Monza 10 Plätze weiter hinten starten.


Dass Bottas dem anderen Williams ins Heck gefahren ist, blieb wohl straffrei ... scheinbar hatte jener auch keinen Schaden genommen und das einzige was zu Bruch ging war Bottas' Frontflügel (eigentlich Glück für ihn, dass noch ein Unfall passierte und er somit nach der SC-Phase direkt am Feld dran war).

Aus Hartleys Onboard-Perspektive sieht man übrigens gut, wie Alonsos Vorderrad gegen den Halo knallt. Vielleicht hat Hülkenberg so quasi den Halo in der Formel 1 auf dauerhafte Zukunft "etabliert".

Außerdem sieht man, dass Ricciardos Kollision mit Räikkönen erst ein ganzes Stück später stattfindet, als die Kollision von Alonsos Fahrzeugnase mit Ricciardos Heckflügel.

 

karmakaze

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Momentan sehe ich Ferrari klar im Vorteil. Das "bessere Gesamtpaket" wird oft zitiert ... und so ist es wohl auch.
Der Ferrari war schon die letzten Rennen besser, wobei Hamilton mehr oder weniger glücklich die Wetterlage in die Karten spielte, bzw. er diese auszunutzen vermochte.

Nun mit den Motoren-Updates nach der Sommerpause legt Mercedes nochmal ne Kohle drauf ... Ferrari aber ebenso.
Spa war in den letzten Jahren mit einer der dominantesten Strecken aus Mercedes-Sicht ... diesmal wirkte Hamilton gegen Vettel im Trockenen beinahe chancenlos. Auch mit mehr Flügel ist Vettel quasi vorbei geflogen, danach konnte er den Vorsprung locker verwalten.

Der größte Vorteil des Ferrari scheint mir zu sein, dass er eigentlich "überall funktioniert" ... oder zumindest den Eindruck erweckt. In den vergangenen Jahren haben wir immer mal wieder Boliden mit Schwächen gesehen. Die Red Bull mit starkem Abtrieb, die mit viel Anstellung und Flügel aber in ihrer dominanten Zeit trotzdem auf den Power-Strecken zuweilen zurückstecken mussten. Die Mercedes, welche in ihren starken Jahren in Ungarn, Singapur und co nicht so wegfliegen vermochten wie z.B. in Silverstone, Zeltweg etc.

Der Ferrari erweckt derzeit nicht den Eindruck, dass er irgendwo eine eklatante Schwäche hat ... und wenn es mal im Qualifying nicht so läuft, dann fällt ihm das Verfolgen anderer Boliden scheinbar weniger schwer als den Mercedes-Boliden.
Viel Zustimmung. Merc war Anfang der Saison ca. 20 PS vor Ferrari, bevor diese etwas "gefunden" haben, was ihnen ca. 40 PS brachte (ich impliziere hiermit nur, dass es wahrscheinlich sehr clever ist, nicht, dass es illegal ist). Es gilt mittlerweile als recht sicher, dass es mit einer besonders effizienten MGU-H zu tun hat. Mit den neuen Updates soll Merc die Lücke zum Spec B von SF geschlossen haben, allerdings scheint Spec C von Ferrari ja auch wieder was zu bringen, ergo ist die Lücke noch da. Angesichts der Zeitenabstände im Q2 munkelt man von etwa 10 PS Defizit seitens Merc, mehr oder weniger (hierbei sind alle PS Angaben als Vereinfachung zu sehen - in Wirklichkeit geht es mehr um Zehntelsekunden, eine Einheit, die aber sehr streckenabhängig ist). Massiv ist der Vorteil nicht. Damit einher geht auch der Vorteil von Spa. Spa ist eigentlich sogar noch mehr als Monza eine Motorenstrecke, fordern die vielen Höhenwechsel und brutalen Beschleunigungsphasen das System besonders. In Monza ist man viel mehr einfach nur mit wenig DF unterwegs, hat keine Höhenunterschiede und fährt auch viel mehr am Begrenzer (was das System nicht so fordert wie die Beschleunigungsphase davor). Insofern würde ich Merc auch nicht für Monza abschreiben, zumal wir bisher noch kein Low-DF-Paket seit Baku gesehen haben. Da kann sich viel verschieben.

Was dem SF aber wirklich so stark macht, ist die tolle Kombination aus wenig Drag (der SF kann recht viel Flügel fahren und dennoch auf der Geraden schnell sein) und einem sehr gutmütigen und berechenbaren Fahrwerk. Gerade hier kommt das Anstellungsprinzip des SF zum Tragen, erlaubt es doch recht weiche Abstimmungen und damit eine sehr gute Erwärmung der Reifen. Der Merc im Vergleich mit seinem nicht angestellten, flachen Design hat da im Moment mehr Probleme, gerade darin, härtere Aufhängungen zu fahren und die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Das ist alles schon längst bekannt und keine Neuheit. Merc hat im Winter auch unglaublich viel an der Aufhängung getan, z.B. bei den Springs, um hier eine maximal weiche Aufhängung hinzubekommen. Merc hat auch in Spa neue Felgen gebracht, welche die gleichmäßige Aufheizung der Reifen erleichtern sollen. Im Moment schaut es aber so aus, als wären die Grenzen dieses Konzepts eher erreicht als die der High-Rake-Philosophie. Das kann ich nicht bewegen, aber es ist mein Bauchgefühl.
 

Professor Moriarty

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Das meine ich eben auch, ganzheitlich gesehen; man kann sicherlich nicht gleich die nächsten 1-2 Jahre ableiten, aber in vielen Aspekten, die andere oben aufführten oder ich bereits, darf sich Mercedes heuer noch sehr strecken.

Man kann nicht, übrigens wie bei Mercedes seinerzeit umgekehrt auch, alles auf den Motor zurückzuführen, siehe hier beispielsweise:

https://m.motorsport-magazin.com/fo...e-ferrari-motor-vettels-erfolgsgarant-in-spa/

Dennoch gelang auch da Ferrari ein gewaltiger Schritt, wie auch immer. Petronas dürfte dahingehend noch einmal eine Hoffnung von Mercedes sein in Hinblick auf den Sprit. Wichtig sind aber auch andere Bereiche (nach wie vor das Reifenfenster unter anderem).
 

karmakaze

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Das meine ich eben auch, ganzheitlich gesehen; man kann sicherlich nicht gleich die nächsten 1-2 Jahre ableiten, aber in vielen Aspekten, die andere oben aufführten oder ich bereits, darf sich Mercedes heuer noch sehr strecken.

Man kann nicht, übrigens wie bei Mercedes seinerzeit umgekehrt auch, alles auf den Motor zurückzuführen, siehe hier beispielsweise:

https://m.motorsport-magazin.com/fo...e-ferrari-motor-vettels-erfolgsgarant-in-spa/

Dennoch gelang auch da Ferrari ein gewaltiger Schritt, wie auch immer. Petronas dürfte dahingehend noch einmal eine Hoffnung von Mercedes sein in Hinblick auf den Sprit. Wichtig sind aber auch andere Bereiche (nach wie vor das Reifenfenster unter anderem).
Die Frage ist halt, wie viel ist dieses Jahr noch zu holen. Gerade bei einem funktionierendem Konzept, wir reden hier ja nicht vom radikal-nicht funktionierenden McL-Konzept, gelten ja womöglich auch die dimishing returns - immer mehr Aufwand für immer weniger Fortschritt. Aber, in Spa haben wir bei allen recht wenig Fortschritte gesehen, weil die Zeit nach der Werkseröffnung für alle viel zu kurz war und Monza eher selten der Ort ist, wo viele Neuerungen kommen (da es dort ein spezielles Low-DF-Paket braucht, dass dann nicht mehr in der Saison Verwendung findet). In Singapur oder Sotschi sehen wir dann wahrscheinlich, wohin die Reise geht. Andererseits hängt es auch davon ab, was sie bringen können. Die Vergangenheit lehrt uns, dass RB und Merc hier durchaus stark sind. Beide brachten 2017 gute Inseason-Developments (Merc z.B. Cape, RB z.B. den Wunderdiffusor). Wenn Ferrari kleine Brötchen backt, und seit Montreal hat sich am Chassis nicht viel getan (muss es auch nicht) und Merc ein starkes, funktionierendes Teil bringt, kann das ganz schnell gehen.
 
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Gast_482

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Der Graf von la Source ist ganz interessant, unten rum beschleunigt der Mercedes laut des Graphen sogar besser, ab 200-220 sieht es so aus als ob die e power bei Mercedes aufhört oder Ferrari bekommt aufeinmal mehr Leistung. Oben raus kann Mercedes dann quasi den selben topspeed erreichen. (Das heißt oben rum beschleunigt man besser nur hat man dann schon den Abstand von der mittleren bewchleunigungsphase)

Ich denke rein vom Verbrennungsmotor ist Mercedes noch vorne, aber sie scheinen im trüben zu fischen was es mit der extra power von Ferrari auf sich hat.

@karmakaze
Warum glaubst du das Mercedes die Reifen nicht warm genug bekommt?
In spa sollen sie doch zu heiß gewesen sein, die Felgen sind meines Wissens dafür da die Temperaturen unten zu halten.
Gabs Freitag ein Artikel rüber.

Edit: https://www.formel1.de/news/grand-prix-berichte/2018-08-25/mercedes-fuehrt-neue-felgen-in-spa-ein
 

Professor Moriarty

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Die Antwort lieferst du dir möglicherweise selbst mit den Felgen. Dann ist man aber vielleicht tendenziell auf dem richtigen Weg, wenn man das noch abstimmen kann und es auch vom Verschleiß her passt. Hier fehlen eben die Erfahrungswerte unter verschiedenen Gegebenheiten.

Hamilton sieht es übrigens wie Karma, dass Monza dem Paket besser liegt;):

https://de.motorsport.com/f1/news/besorgter-hamilton-hofft-im-wm-kampf-auf-updates/3166824/?nrt=54

Es kommen wohl noch Teile, aber neben Motor und Reifenfenster, scheint auch die Traktion eine große Baustelle zu sein.
 
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karmakaze

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@karmakaze
Warum glaubst du das Mercedes die Reifen nicht warm genug bekommt?
In spa sollen sie doch zu heiß gewesen sein, die Felgen sind meines Wissens dafür da die Temperaturen unten zu halten.
Gabs Freitag ein Artikel rüber.

Edit: https://www.formel1.de/news/grand-prix-berichte/2018-08-25/mercedes-fuehrt-neue-felgen-in-spa-ein
Weil der Merc traditionell seit einigen Jahren daran leidet. Das hat was mit der Aufhängungshärte zu tun. Mit einem Low-Rake-Boliden wie dem Merc musst du härtere Aufhängungen fahren, damit der Wagen nicht auf dem Asphalt aufschlägt und instabil wird, als mit High-Rake-Boliden, der mehr Spiel dafür hat. Dass jetzt die Felgen mehr zum Kühlen denn zum besseren Wärmen der Reifen dienen können, hängt davon ab, ob ich jetzt von oben über das Temperaturfenster (zu heiß) nachdenke oder von unten (zu kalt). An sich sorgen die Felgen mit ihrer Struktur nur für eine bessere Verteilung der Temperatur, so ähnlich wie die häufig diskutierte, reduzierte Lauffläche für einige GPs. Es hilft dir sozusagen, bei beidem. Ob jetzt die Reifen zu heiß oder zu kalt waren, ist jetzt interpretationsbedürftig. Für zu kalt spricht die generelle Tendenz des Low-Rake-Designs, die Tatsache, dass in Spa recht harte Reifenmischungen unterwegs waren (ein härterer Reifen verträgt mehr Hitze und hat eine höhere Arbeitstemperatur, um optimal zu funktionieren) und das erstaunliche Phänomen, dass HAM mit SS gegen Ende des Stints besser zurecht kam als VET mit SS. Das wäre nur zu erklären gewesen, wenn die Reifen anfangs zu kühl waren, dann sukzessiv wärmer wurden und am Ende optimal temperiert sind. Genauso erklärt es sich, dass VET auf S wieder so schnell wegfahren konnte: Der Merc hat die Reifen nicht so schnell warm bekommen wie der SF. Wäre es Überhitzung gewesen, wäre es genau anders herum gekommen, dann hätte HAM in den ersten Runden stärker pushen können und später managen müssen. Und schließlich ist Spa eine schrecklich kalte Strecke in einer schrecklich kalten Gegend. Was hatte es in der Nacht? 5 Grad? Wie warm war es im Rennen? 17 Grad? Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass ich von oben ins Temperaturfenster kommen muss.
 
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Gast_482

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Auf ss hat mich auch gewundert, aber Hamiltons reifen hat massiv blasen geworfen als er die Lücke schließen wollte.
Er kam ja ran aber ich glaube er hat den Reifen zerstört dabei.
Kurz sah es so aus ab wenn er ran fahren könnte und den undercut machen kann, aber dann ging es von 3 auf 3,5 wieder hoch ich bin mir sicher das der Reifen fertig war und sofort kam Mercedes zum Stopp.
Die Blasen kommen aber davon das der Reifen stellenweise zu heiß wird.
Sonst wäre er durchs schneller fahren in ein besseres Reifen Fenster gekommen und hätte keine Probleme gehabt. Mercedes hatte eigentlich schon immer Probleme mit den zu heißen Hintertreifen.

Warum das auf soft dann nicht besser wurde ergibt für mich auch gar keinen Sinn.
Es sah aus als ob er nach 5 runden auf den stint schon abgeschenkt hatte.

Mich wundert eh warum Mercedes so wenig Anstellung fährt, aber anscheinend war der Umstieg nicht möglich weil man sonst zu viel Performance verloren hätte.

Ferrari hat nur einen soft in Monza dabei, das ergibt auch gar keinen Sinn.
Neben silverstone und USA und Abu langweilig war Monza letztes Jahr die beste Strecke für Mercedes.
Wenn man absehen kann das man in der quali nichts machen kann, muss man auf härteren Reifen starten als Ferrari um Optionen zu haben.
 

karmakaze

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Auf ss hat mich auch gewundert, aber Hamiltons reifen hat massiv blasen geworfen als er die Lücke schließen wollte.
Er kam ja ran aber ich glaube er hat den Reifen zerstört dabei.
Kurz sah es so aus ab wenn er ran fahren könnte und den undercut machen kann, aber dann ging es von 3 auf 3,5 wieder hoch ich bin mir sicher das der Reifen fertig war und sofort kam Mercedes zum Stopp.
Die Blasen kommen aber davon das der Reifen stellenweise zu heiß wird.
Sonst wäre er durchs schneller fahren in ein besseres Reifen Fenster gekommen und hätte keine Probleme gehabt. Mercedes hatte eigentlich schon immer Probleme mit den zu heißen Hintertreifen.

Warum das auf soft dann nicht besser wurde ergibt für mich auch gar keinen Sinn.
Es sah aus als ob er nach 5 runden auf den stint schon abgeschenkt hatte.

Mich wundert eh warum Mercedes so wenig Anstellung fährt, aber anscheinend war der Umstieg nicht möglich weil man sonst zu viel Performance verloren hätte.

Ferrari hat nur einen soft in Monza dabei, das ergibt auch gar keinen Sinn.
Neben silverstone und USA und Abu langweilig war Monza letztes Jahr die beste Strecke für Mercedes.
Wenn man absehen kann das man in der quali nichts machen kann, muss man auf härteren Reifen starten als Ferrari um Optionen zu haben.
Nur weil es Blistering gab, heißt das nicht, dass die Reifen zu heiss liefen. Kam das Blistering durch Degradation (kontinuierliche Abnutzung) oder durch Wear (zu viel Aggressivität)? Gerade weil in Spa härtere Reifen angewandt wurden und weil Merc recht viel DF fuhr, kann das Bild hier täuschen. Mehr dazu vielleicht morgen.

(Edit): Und weiter. An sich tritt Blistering überall irgendwann auf, wenn ein Reifen beansprucht wird. Wenn Fahrer sich über Blistering beschweren, so ist dies meistens ein verfrühtes Eintreten der Bläschen nach wenigen Runden. Das kommt zumeist durch zu viel Hitze im Reifen und/oder der falschen Reifenmischung für einen Kurs vor. So war das diesjährige Barcelona-Blistering dem Umstand geschuldet, dass der Kurs die sehr soften Reifen an der Reifenoberfläche zu warm werden ließ und dann schon nach 3-5 Runden Blistering auftrat. Durch das Reduzieren der Reifenoberfläche gelang es, dass die Temperatur schneller in den tieferen Bereich des Reifen vordrang und damit nicht mehr nur auf der Oberfläche blieb. Was jetzt in Spa passierte, verwundert aber kaum, ist aber was ganz anderes. Hier fuhr man mit den weichen SS zunächst sehr lang. Entsprechend der Degradation und der Abrasion (Wear) tritt dann irgendwann mal Blistering am Reifen auf, weil der Reifen über 20 7km-lange Runden Hitze gespeichert hat und ordentlich belastet wurde. Das ist wie mit einem alten Radiergummi, der nach Jahren der Nutzung auch einfach mal spröde wurde. Mit Überbelastung oder Überhitzung muss das nichts zu tun haben.
Hinzu kommt, dass der S für Spa eigentlich schon zu hart ist. Nicht dass er nicht schnell genug wäre, wenn er frisch wäre, oder dass er die Betriebstemperatur nicht erreicht, aber es dauert schon recht lang und der Reifen wird in dieser Zeit bis zum optimalen Zeitpunkt auch ordentlich gestresst. HAM kam mit diesem Reifen nicht sofort auf Temperatur, VET schon. Ergo hat VET ihn länger im optimalen Bereich und weniger im nicht optimalen. Diesen optimalen Bereich kann man sich in etwa wieder vorstellen wie ein optimaler Radiergummi für das richtige Papier und den richtigen Bleistift. Alles wird schnell und effizient radiert. Außerhalb dieses optimalen Bereichs hast du entweder zu viel Abrieb oder es geht nicht richtig weg. Dieses Beispiel endet hier in den Parallelen. Bei einem Reifen passiert unter- und oberhalb des optimalen Bereichs das Gleiche: Es entsteht zu viel Abrieb, der Reifen leidet, da er entweder zu hart (zu kalt) oder zu weich (zu warm) für die gegebene Strecke ist. Lange Rede, kurzer Sinn. Dass VET weniger Blistering hatte, liegt darin, dass er schneller ins optimale Temperaturfenster gekommen ist und wohl nur am Ende des SS-Stints daraus heraus geriet.
 
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Professor Moriarty

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Nur weil es Blistering gab, heißt das nicht, dass die Reifen zu heiss liefen. Kam das Blistering durch Degradation (kontinuierliche Abnutzung) oder durch Wear (zu viel Aggressivität)? Gerade weil in Spa härtere Reifen angewandt wurden und weil Merc recht viel DF fuhr, kann das Bild hier täuschen. Mehr dazu vielleicht morgen.

Genau den Fehler macht man ja gerne, dass Blistering oft mit Brandblasen durch zu heiße Reifen verwechselt werden;). Na ja, ich denke Mercedes muss für die neuen Felgen noch empirische Werte sammeln, aber sie scheinen zumindest zu wirken, wenngleich man es noch nicht ganzheitlich versteht. Immerhin haben sie einen Ansatz mit Potenzial gefunden. Warum Mercedes mit weniger Anstellung fährt, ist ja auf deren eher ungewöhnliches Gesamtkonzept zurückzuführen. Was Ferrari allerdings schaffte, auf den längeren Radstand ging man ja auch, dass sie mit den Reifen generell besser zurechtkommen, wo Mercedes seit längerem immer wieder Diva-Probleme hat. Klammern wir mal Regen aus, da spielen andere Faktoren auch eine Rolle.
 
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desl

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Nachdem Ferrari und Mercedes in Spa ihre "C-Spec" der Antriebe gebracht hat, wird Renault diese in Monza an den Start bringen ... aber vermutlich wird die nur Red Bull einsetzen.
Der neue Motor soll gerade im Qualifying mehr bringen und Verstappen kann nochmal straffrei den Verbrennungsmotor wechseln. Ricciardo bekommt wahrscheinlich auch nen neuen Motor. Seinen dritten fährt er schon seit Kanada (da wechselte Verstappen auf den zweiten Motor), also glaubt man bei Red Bull eh nicht, dass man mit dem noch durch den Rest der Saison durchkommt. Da nimmt man lieber in Monza nen neuen Antrieb und startet von hinten, als z.B. in Singapur.

Ein paar Kühler müssen auch verschoben werden, die Arbeit wird man sich bei Renault und vermutlich auch bei McLaren wohl sparen. Red Bull kann nun wohl auch die aktuellere MGU-K verwenden (da fuhr man noch die erste Entwicklungsstufe, während das Werksteam schon vorher auf die zuverlässigere zweite Version diesen Jahres umsattelte).

Mal schauen, ob Red Bull wieder etwas an Mercedes und Ferrari rankommt.
Vandoorne, Hülkenberg und Sainz haben in Spa neue Motoren bekommen ... unwahrscheinlich, dass sie nochmal wechseln werden.
Alonsos aktueller Motor ist von Großbritannien ... vielleicht muss er noch nen vierten einbauen, aber wenn der Aufwand (Kühler anpassen usw.) wirklich größer ist, würde es mich wundern, wenn McLaren dies nur bei einem Boliden täte. Also entweder Vandoorne kriegt dann auch noch nen neuen Antrieb oder bei Alonso bleibt man bei der B-Spec.

https://www.auto-motor-und-sport.de/formel-1/verzichtet-renault-auf-motoren-upgrade/
 
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Ich habe den Glauben an Renault verloren, mir kommt es seit ca. 10 Rennen so vor das die Lücke eher größer wird...
Rb hat den Anschluss komplett verloren nach vorne, ob das nur am Motor oder auch an der eigenen Entwicklung liegt weiß ich nicht.

Letztes Jahr zum Ende kam man ja gut dran, sieht dieses Jahr gar nicht danach aus.
 

karmakaze

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Ich habe den Glauben an Renault verloren, mir kommt es seit ca. 10 Rennen so vor das die Lücke eher größer wird...
Rb hat den Anschluss komplett verloren nach vorne, ob das nur am Motor oder auch an der eigenen Entwicklung liegt weiß ich nicht.

Letztes Jahr zum Ende kam man ja gut dran, sieht dieses Jahr gar nicht danach aus.
Nun ja, Renault hat auch die schwierigsten Kunden. RB verwendet immer sein eigenes Benzin und Öl, alles hausgemacht. Beide, RB und McL, stehen auf ultra-kleine Kühler und maximales Auslegungsrisiko. Das ist halt ne andere Nummer als die sehr willigen Partner von Ferrari (Sauber und Haas würden nicht mal bei einem kapitalen Motorschaden klagen. Sie wissen was sie an SF haben.) und bei Merc sahen wir ein kompetentes Team mit zeitweiligen Entwicklungsaussetzern mangels Geld (FI, jetzt RP) und einen desolat schlechten FW-Boliden, der wahrscheinlich schon 50 m vorher vom Gas geht, damit er die einfachste Kurve schafft. Dazu kommt die wohldokumentierte Abneigung von RB gegenüber ihrem Motorenpartner und die etwas merkwürdige Updatephilosophie. Renault überlässt es RB und McL, ihre Komponenten selbst zu wählen. Das macht meines Wissens nach kein anderer (z.B. muss FW den neuesten Motor verbauen, wenn dieser verfügbar ist und sie ein Update fahren müssen). In der Folge halten RB und McL naiver Weise an weniger stabilen, aber kleineren Komponenten fest (siehe Turbo der ersten und zweiten Generation). Folglich kann man eigentlich nur Renault selbst wirklich bewerten. Da fällt sicherlich auch einiges aus, aber die Speed Traps und GPS-Daten haben häufig genug einen oder beide Renaults unter den Top 10 (nicht so einfach, wenn man Merc, SF, Haas, Sauber und FI als Konkurrenten hat). Wenn das hässliche Entlein von McL mit seinem radikalen Design, das keiner verfolgt, funktionieren würde und wenn RB weniger ein eigenes Süppchen kochen würde, würde es vielleicht ganz anders aussehen. Natürlich ist man dann immer noch dritte Kraft, aber bei Weitem nicht so weit weg wie es derzeit scheint. Es ist also wieder mal alles relativ.

Übrigens, bei den neuesten SF-Motorgerüchten verdichtet sich gerade die Idee, dass die SF einen Kompressor hinter dem Motor und vor den Wastegates sitzen hätte. Das wäre mal eine krasse Lösung, und völlig legal.
 
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@karmakaze
Findest du Renault hat eine positive Entwicklung dieses Jahr?
Ich hatte anfangs erwartet das man Haas im laufe des Jahres ziemlich in den Griff bekommt.

Beim Motor gehts mir darum das Renault ja deutlich mehr Spielraum noch haben sollte als Ferrari/Mercedes, deshalb sollte die Lücke ja eigentlich kleiner werden.
Mich beschleicht das gefühl das Honda zwar noch nicht so stabil wie Renault ist, aber von der Leistung doch sehr nah dran scheint.
Klar die hatten viel Luft nach oben, aber dieses Jahr finde ich haben sie eine vernünftige Entwicklung gemacht.
Bin doch gespannt was da bis 2020 mit RB noch kommt.

Zu Ferrari, da habe ich noch nichts von gehört, wo hast du das aufgeschnappt?
 

Professor Moriarty

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Übrigens, bei den neuesten SF-Motorgerüchten verdichtet sich gerade die Idee, dass die SF einen Kompressor hinter dem Motor und vor den Wastegates sitzen hätte. Das wäre mal eine krasse Lösung, und völlig legal.

Das wäre in der Tat sehr clever, würde auch den Schub erklären, da bin ich gespannt, inwieweit man da noch nachrüsten kann seitens der Konkurrenz. So kreativ hab ich Ferrari in vielen Jahren in eben vielen Bereichen nicht erlebt. Da ging es eher oft darum ein konservatives Konzept schneller zu machen. Egal ob Batterie, Kompressor oder die von mir verlinkte Theorie, irgendwas in der Richtung hat man für sich entdeckt.
 
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