Formel 1 Saison 2019 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Lena

Lange Guste
Beiträge
18.721
Punkte
113
Verstappen hätte wohl nur eine Chance gehabt, wenn er in der exakt gleichen Runde wie Hamilton in die Box gekommen wäre.
 
G

Gast_482

Guest
Das habe ich nicht verlangt/erwartet, ich wollte damit nur aufzeigen dass die 20 Sekunden die relativ zügig zugefahren wurden, hauptsächlich an den Reifen lag. Verstappen hat 10 Runden vor Schluss angefangen über 1,5 Sekunden pro Runde auf Hamilton zu verlieren, weder ist Hamilton soviel besser wie Verstappen, noch der Mercedes als der Red Bull.
Ja das ist reifenverschleiß, worum geht es dir jetzt?
Der Reifen ist 20 runden älter und einen grad härter...

Die sind heute 70 runden Vollgas gefahren da vorne, da darf ein Reifen abbauen.

Wäre man jetzt 15 runden mehr gefahren wäre, wäre Verstappen wieder dran gewesen an Hamilton, der Reifen war dann genauso durch.

Ich verstehe nicht was du jetzt bemängelst ich glaube das weißt du selber nicht.

Wer nach den letzten 4 Rennen noch rum nörgel der sollte abschalten!
Weiß nicht ob ich 4 Rennen von der Klasse am Stück schon gesehen habe.
 
G

Gast_482

Guest
Verstappen hätte wohl nur eine Chance gehabt, wenn er in der exakt gleichen Runde wie Hamilton in die Box gekommen wäre.
???
Dann geht Hamilton aber nicht rein, kommt er die Runde danach kassiert er den undercut und ist knapp 1 sec. dahinter.
 
G

Gelöschtes Mitglied 752

Guest
Es war eben ein Gamble auf beiden Seiten - mit den besseren Quoten für Mercedes, weil Verstappen den Undercut im ersten Stint umgehen wollte. Das hat ihnen hintenraus dann eben nur noch die Möglichkeit gelassen das Risiko zu gehen und nicht zu stoppen. Man muss ja auch sagen, die Strategie von Mercedes hat nur funktioniert weil Bottas weg war und Gasly nicht annähernd auf dem Level von Verstappen ist. Wenn dann dazu noch schwache Ferraris kommen, kommt es eben zu solch einer Situation.
Wie jetzt schon mehrmals geschrieben wurde, für Ungarn war das ein sehr schönes Rennen.
 

aristoteles

Bankspieler
Beiträge
1.115
Punkte
113
Er zerstörte sich die Reifen. Da ist jetzt aber kein Vorwurf enthalten. Jeder Fahrer wird in der Situation versuchen, möglichst schnell zu fahren.

Zum einen musste Verstappen halt gleich die ersten Runden auf Hart extrem schnell fahren, weil Hamilton auf seinen alten Softs pushen konnte und er sonst vor Verstapen rausgekommen wäre. (Verstappen musste zudem in der ersten Runde nach dem Stopp 3 Fahrer überrunden.) Als Hamilton dann an der Box war, musste er sich gegen dessen Angriffe auf frischeren Reifen wehren.

Und zudem war der Reifenverschleiß im Rennen größer als prognostiziert. Marko meinte auch, dass man überrascht war wie schnell der harte Reifen gegen Ende abgebaut hat. Auch bei den Ferraris war die Zwei-Stopp-Strategie von Vettel letztlich die bessere als bei Leclerc (dessen Reifen haben am Ende auch stark abgebaut, obwohl der später an die Box kam als Verstappen und nicht zwischendrin pushen musste).

Gerade Punkt 2 war denke ich rennentscheidend. Spielt vielleicht auch eine Rolle, dass man von Freitag weniger Infos hatte. Aber bisher war der RedBull auf hart sehr stabil, hat man ja vor allem bei Verstappens Sieg in Österreich gemerkt, wo der harte Reifen unkaputtbar war.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Und zudem war der Reifenverschleiß im Rennen größer als prognostiziert. Marko meinte auch, dass man überrascht war wie schnell der harte Reifen gegen Ende abgebaut hat. Auch bei den Ferraris war die Zwei-Stopp-Strategie von Vettel letztlich die bessere als bei Leclerc (dessen Reifen haben am Ende auch stark abgebaut, obwohl der später an die Box kam als Verstappen und nicht zwischendrin pushen musste).

Gerade Punkt 2 war denke ich rennentscheidend. Spielt vielleicht auch eine Rolle, dass man von Freitag weniger Infos hatte. Aber bisher war der RedBull auf hart sehr stabil, hat man ja vor allem bei Verstappens Sieg in Österreich gemerkt, wo der harte Reifen unkaputtbar war.
Ergänzend waren die Mercs wohl mehr auf den Renntrimm und härtere Reifen ausgelegt, was ihnen im Q3 etwas zu kalte Reifen bescherte, neben dem wolkigeren und damit kühleren Wetter und der Tatsache, dass HAM mit Motorsystem 1 fuhr.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.566
Punkte
113
Vettel hat doch gerade keine Zwei-Stopp-Strategie gemacht: Er ist nur ungewöhnlich lang auf den gelben Reifen draußen geblieben, um dann gleich rote Reifen aufziehen zu können. Und die haben dann eigentlich erstaunlich lang gehalten, so dass er selbst mit 30 Runden alten roten Reifen am Schluss noch deutlich schneller war als Leclerc mit noch älteren weißen Reifen.
 

Kraudi

Bankspieler
Beiträge
4.037
Punkte
113
Der Unterschied Qualipace / Rennpace bei Ferrari ist echt besorgniserregend. Ich sehe sie nicht mal zwingend in Monza vorne. Im Renntrimm purzeln die komplett hinten rüber und gerade in Monza können die wohl kaum diese Motorleistung im Rennen abrufen. Mit Ric statt Gasly wäre Red Bull easy P2.
 

janocore

Nachwuchsspieler
Beiträge
131
Punkte
28
Na ja, Monza dürfte den Roten sehr entgegenkommen. Viele Gerade, wo die Power ausgespielt werden kann. Wenn man sich die einzelnen Sektoren anschaut, wer dort am schnellsten in Ungarn gefahren ist, sind das noch immer die Ferraris gewesen. Sie bekommen einfach keinen Abtrieb bei vielen Kurven, wollen das aber angehen.

Sollte es zudem noch sehr heiß werden, spielt ihnen das noch mehr in die Karten. Heißt natürlich nicht, das Mercedes und Verstappen (Von Red Bull kann man bei Gasly Perfomance nicht reden) chancenlos sind, aber die Roten werden vorne mitmischen. Außer, sie haben wieder technische Defekte oder Unzulänglichkeiten.
 

Kraudi

Bankspieler
Beiträge
4.037
Punkte
113
Wenn man sich die einzelnen Sektoren anschaut, wer dort am schnellsten in Ungarn gefahren ist, sind das noch immer die Ferraris gewesen.

Ich kenne die Grafik, die stammt aber nicht vom Rennsonntag. Gestern war Ferrari auch Meilenweit von der eigenen Freitags- und Samstagspace weg. Die können die Power nur kurzfristig abrufen und sicher nicht das ganze Rennen.

Kann gut sein das du recht hast, aber so sicher wie das von allen Seiten betont wird ist das meiner Meinung nach nicht.
 
G

Gast_482

Guest
Ich fand nur die Phase komisch, als Verstappen über einige Runden den Vorsprung zwischen 15 und 16 Sekunden halten konnte. Gab er da zu viel Gas und zerstörte sich die Reifen oder hat Hamilton abgewartet?
Beides, Hamilton hatte anfangs Probleme mit dem Reifen und/oder Mercedes wusste das wenn er sofort anfängt zu pushen nicht durch kommt.
Verstappen fuhr volles Rohr zu dem Zeitpunkt, das kein ein Fehler gewesen sein, aber das kann nur Red Bull an den Daten sehen.
 
G

Gast_482

Guest
Was sagt ihr zu McLaren, können die nächstes Jahr einen Schritt Richtung Top 3 machen oder haben die nur ein besseres Jahr erwischt?

Btw. netter Gruß von Ricciardo am Ende!:D

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.094
Punkte
113
Nettes Rennen mit einem spannendem Kampf an der Spitze. Für Hungaroring-Verhältnisse vergleichsweise interessant. Sicher ... das war auch durch die taktischen Duelle begünstigt.
Es gab halt mehrere unterschiedliche Reifenstrategien. C4-C3, C4-C2, C3-C2


1. Hamilton
2. Verstappen


Hamilton war der schnellste ... das steigert die Siegchancen nunmal. Verstappen hat gemacht was er konnte, aber Hamilton hatte einfach die besseren Karten in der Hand.
Sobald der Abstand auf Leclerc so groß war, dass Hamilton bei einem Undercut-Boxenstop vor diesem rauskommt, musste Verstappen seinen Boxenstop erledigen, um eben diesen Undercut zu verhindern.
Hamiltons Reifen waren zu dem Zeitpunkt besser in Schuss ... daher konnte er seinen zweiten Stint ohne Probleme etwas hinauszögern.
Wäre Verstappen nicht in die Box gekommen, wäre Hamilton zum Reifenwechsel reingefahren.

Die Lücke hat er dann schnell wieder zugefahren. Vielleicht hätte Hamilton gegen Rennende einen stetig steigenden Reifenvorteil gehabt. Aber eine Garantie, dass ihm da ein Überholmanöver gelingt gab es nicht.
Da ging die Rechnung mit dem Extra-Boxenstop einfach eher auf. Dass er mit frischen Reifen gut ne Sekunde schneller ist pro Runde war zu erwarten. Hinderlich war für Hamilton da am ehesten noch, dass er ein paar Fahrer nochmal überrunden musste, weswegen der Rückstand in manchen Phasen nicht so schnell zusammen geschrumpft ist.

Interessant war, dass Hamilton auf Medium wechselte, während Vettel auf Soft fuhr. Allerdings konnte Vettel nicht Medium wählen (die hatte er ja vorher drauf). Für Hamilton war das Risiko mit Medium quasi geringer, dass die Reifen schon zu stark nachlassen, wenn er an Verstappen dran ist (auch wenn er früher rangekommen wäre).

Verstappen war da quasi eine "sitting duck". Seine einzige Chance wäre gewesen, in der gleichen Runde wie Hamilton zu einem zweiten Boxenstop zu kommen. Das klappt natürlich nicht. Kommt Verstappen rein, dann bleibt Hamilton draußen. Mit den frischen Reifen im zweiten Stint hätte Hamilton den Vorsprung dann gut verwalten können und Verstappen wäre nicht mehr rangekommen. Auch weil - wie schon erwähnt - Hamilton bei diesem Rennen der schnellste war.


3. Vettel
4. Leclerc


Dass der Hungaroring den Ferrari weniger liegen würde, war zu erwarten. Die Roten sind konkurrenzfähig auf Strecken die ihnen entgegenkommen ... auf den anderen sind sie fernab der Mercedes. Bei den Testfahrten in Barcelona mochte man das nicht unbedingt erwarten, aber auch da gab es Sektoren, in denen der Ferrari schwächelte. Spa und Monza werden den Tifosi wohl mehr Freude bereiten ... können.
Mit dem dritten und vierten Platz ist man letztlich gut bedient.

Sehr sehenswert übrigens das Vettel-Leclerc-RC-Duell: https://streamable.com/iu2mm


5. Sainz

Smoooth Operatooooor. Sainz hat nen Lauf. Ein guter Start ließ ihn kurz gucken, ob er vielleicht die Ferrari ärgern kann ... aber die Chance war nicht wirklich groß. Schon bald wuchs der Abstand dann schnell an. Sainz hat sich durch seine Verfolger nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Dadurch, dass Gasly drei Plätze hinter ihm war, konnte er dessen Undercut auch abwehren. Der Abstand war groß genug.


6. Gasly

Gasly erwischte einen schwachen Start. Schon nach wenigen Metern waren beide McLaren an ihm vorbei. Räikkönen konnte sich dann bei der Anfahrt auf Kurve 2 neben ihn setzten und außen Überholen, da er in Kurve 3 dann die Innenbahn hatte ... ähnlich wie bei Bottas und Hamilton. Sieht man häufig auf dem Hungeroring.
Gasly kam dann an Räikkönen nicht vorbei, der auch zum Teil über DRS verfügte. Bei den Boxenstops gelang Gasly der Undercut gegen Räikkönen, während er dank schnellerem Stop an Norris vorbei kam. Danach steckte er Sainz im Nacken ... konnte sich aber - mit fast gleichen Reifen - nicht in Schlagdistanz bringen. Die Taktik von Hamilton und Bottas war da dann doch zu gewagt und Gasly hätte mehr zu verlieren gehabt.
Viel gewonnen hat er aber auch nicht.
Naja ... bedingt durch den Start. Das Rennen wäre vielleicht anders gelaufen, wenn Leclerc, Vettel und Gasly in einer Dreiergruppe gewesen wären. Dann wäre auch der Abstand von Verstappen und Hamilton auf eben diese anders verlaufen.
Die Taktik wie Vettel und Magnussen hat man sich bei RedBull auch nicht getraut, womöglich hätte Gasly dann hinter einem Toro Rosso festgehangen.

Naja ... was nützt es? Gasly war am Hungaroring weit weg von Verstappen. Vielleicht sollte er nochmal dessen Setup probieren, wie in Silverstone. Nur im zweiten freien Training war er schneller ... dank Soft-Reifen wohlgemerkt.



7. Räikkönen

Räikkönen versuchte den Undercut von Gasly abzuwehren ... aber das gelang nicht.
Eigentlich kam der Rennverlauf ihm - von der Reifenstrategie her - noch entgegen. Viele Piloten kamen früher in die Box, auch jene die auf Medium starteten. Abgesehen von Vettel, Magnussen und Hülkenberg plante da keiner mit den Soft-Reifen und holte sich somit früh die harten.
Obwohl Räikkönen und die McLaren auf Soft-Reifen starteten, war ihr erster Stint mit am längsten.
Bei McLaren hatte man wohl keine Angst vor einem Räikkönen-Undercut ... sonst hätte man Sainz und Norris früher reingeholt. Und bei Sauber holte man Räikkönen erst rein, als Gasly in der Box war. die Abwehr des Undercuts misslang, so dass sich die Frage stellt, warum Sauber da nich aggresiver war. Irgendwie schauten alle wohl nur auf Gasly. Nicht zu früh in die Box gehen, sonst macht Gasly den Overcut, nicht zu spät in die Box gehen, sonst hat Gasly am Ende Soft-Reifen drauf und man selbst Medium oder Hart.
Mit diesem Katz-und-Maus-Spielchen konnten sich von 3 Piloten einer vor Gasly halten ... aber Sauber erwägte andererseits nicht die Chance nach vorne aktiv zu werden.
Wie gesagt ... der erste Stint war - für Soft-Reifen - vergleichsweise lang. Doch nur Räikkönen kam auf Medium raus, Sainz, Norris und Gasly (letzterer musste) gingen auf die harte Mischung. Trotz der weicheren Reifen konnte Räikkönen nun jedoch das Tempo von Sainz (und Gasly) nicht mehr ganz mitgehen.


8. Bottas

In Hockenheim hätte es besser laufen können ... wenn Hamiltons Crash ihm nicht auch den eigenen ersten Stop verpatzt hätte und wenn er nicht abgeflogen wäre.
In Ungarn steht auch viel "hätte hätte" am Ende der Liste. Bottas Start war ok ... für ein paar Millisekunden war er beim Weg zur ersten Kurve mal Führender ... und verbremste sich. Bei der Anfahrt zur zweiten Kurve ließ er Hamilton dann viel Platz, so dass dieser ordentlich Schwung mit in die Kurve nehmen konnte. Beim Ausweichen von Hamilton in der nächsten Kurve verlor Bottas dann eben diesen und gelangte leicht in den Dreck. Schon war Leclerc dann neben ihm. Der wollte auf der Ideallinie auf Kurve 4 anfahren und zog daher vor dem kleinen Knick nach links. Das war aggresiv von Leclerc und eigentlich unnötig. Die Stewards sahen keine Aktion notwendig ... Bottas Frontflügel war dann aber maßgeblich beeinträchtigt.

Bottas verlor massiv Zeit auf die Ferrari, aber er konnte Sainz hinter sich halten.
Vielleicht wäre es für Mercedes besser gewesen, wenn man Bottas draußen gelassen hätte. Klar, durch den Frontflügel-Wechsel wäre er beim Boxenstop dann zurückgefallen und hätte - mit gleichen Reifen - Mühe gehabt sich vor zu kämpfen. Aber das Feld wäre vielleicht etwas zerklüfteter gewesen ... vielleicht wäre er dann nicht letzter nach dem Boxenstop gewesen.

Bottas verlor massiv Zeit beim Überholen ... und Ricciardo holte er ein, als dieser (nach dem Überholen von Russell) seinerseits Magnussen eingeholt hatte. Es dauerte lange, bis Bottas an den beiden vorbei kam ... schließlich hatte Ricciardo die meiste Zeit nun auch DRS.
Kaum war er sie los, hing Bottas hinter Norris ... der frische Reifen hatte. So war kein Weg vorbei zu finden, also versuchte es Bottas nochmal mit frischen Reifen und war dann zeitweise mit am schnellsten im Feld ... bis er Norris wieder eingeholt hatte. An Räikkönen kam er noch ran ... aber nicht mehr vorbei.


9. Norris

Für McLaren war ein 5ter und 6ter Platz drin ... aber der erste Boxenstop misslang. So fiel Norris nicht nur hinter Gasly zurück, sondern hing auch ein Weilchen hinter Magnussen. Seinen dadurch entstandenen Rückstand auf Räikkönen konnte er nochmal halbieren ... aber er kam nicht mehr ran.


10. Albon

Als Kwjat zum ersten Mal in die Box abbog, da schloss Albon direkt die Lücke zu Hülkenberg ... mit Rundenzeiten die fast denen von Verstappen vorne entsprachen. Dadurch dass er deutlich später an die Box kam als Kwjat und Perez, hatte er mit frischeren Reifen die Lücke bald zu gefahren ... aber erst gegen Ende des Rennens kam er an beiden vorbei.
Perez regte sich später darüber auf, dass Albon ihm reingefahren sei ... aber wenn man sich Albons Onboard anschaut, dann sieht man auch, dass er da nicht viel früher einlenken kann. Perez hat einfach zu früh eingelenkt.
Kaum vorbei zeigte Albon dann schnelle Rennrunden ... unter anderem die siebtschnellste im Rennen (nur die Top-Boliden und der spät stoppende Stroll waren schneller).
Die Rennpace war da ... aber beim Qualifying schnitten die Toro Rosso zu schlecht ab. Sonst hätten sie es wohl mit den McLaren und mit Räikkönen aufnehmen können, denke ich.


11. Perez

Die Racing-Point-Fahrer zeichnet diese Saison aus, dass sie beim Start viele Plätze gewinnen. So auch diesmal. 4 Plätze konnte Perez beim Start gewinnen und Grosjean und Hülkenberg kassierte er dank dem früheren Boxenstop.
Da lagen mehr Punkte auf dem Tisch (einer), als man den Racing Point nach dem Qualifying wohl zugetraut hätte. Aber am Ende war Albon dann halt doch schneller.
Am Ende hatte Perez Mühe mit der leicht beschädigten Aufhängung nicht weiter zurück zu fallen.


12. Hülkenberg

Die Strategie auf härteren Reifen zu starten, lange draußen zu bleiben und später mit weicheren anzugreifen ... das klappt nur, wenn man dann im zweiten Stint auch wirklich schneller ist und überholen kann.
Kwjat, Perez und Albon starteten zwar auch auf Medium ... doch Perez hatte keine Lust die ganze Zeit Grosjean und Hülkenberg zu folgen. Perez und die Toro Rosso wechselten auf frische harte Reifen und machten so Zeit gut gegen Hülkenberg, der seinen Boxenstop rauszögerte.
Den Renault fehlte einfach die Pace. Hülkenberg kam zwar wieder näher an Albon, Perez und Kwjat ran ... aber das dauerte halt ne Weile ... er war trotz frischer weicher Reifen nicht klar schneller.
Die Strategie ging sich nicht auf, es wäre vielleicht besser gewesen, wenn Renault auf den Undercut von Perez reagiert hätte.


13. Magnussen

Magnussen hatte nicht den Speed der Toro Rosso oder von Perez. Nachdem er Russell überholt hatte, kam er den anderen nicht groß näher. Aber Magnussen hat in Ungarn einmal mehr gezeigt was er am besten kann ... schwierig zu überholen sein. So manchen hat er schon zur Weißglut getrieben (Alonso: "Hülkenberg was right!"), teilweise fährt Magnussen auch zu hart oder verursacht Kollisionen (z.B. mit Hartley in Baku). In Ungarn war aber alles im erträglichen Rahmen.
Magnussen zeigte insbesondere mustergültig, wie man beim Rausbeschleunigen aus der ersten Kurve und bei der Anfahrt zur Zweiten seinen Wagen so positioniert, dass der Verfolger sich nicht einfach daneben setzen kann ... und sich einfach innen vorbei bremst oder außen viel mehr Schwung mitnimmt. Auch am Kurvenausgang der zweiten Kurve ließ er Ricciardo mal "verhungern" ... aber er zog nicht hart rüber, sondern schloss einfach die Tür. Das war teilweise schon stark gemacht, wie Magnussen sich zur Wehr setzte und brachte ihm eine Trophäe ein. Ein australischer Stinkefinger.


14. Ricciardo

Das Qualifying war gründlich in die Hose gegangen ... da kann man auch gleich den Motor wechseln, es kostete Ricciardo nur 2 Plätze.
An Magnussen biss sich Ricciardo die Zähne aus, da half ihm auch der längere erste Stint und die frischeren Reifen am Ende nichts.
Im Red Bull hatte Ricciardo in Ungarn wohl mehr Freude (außer 2017, als ihm Verstappen in die Karre fuhr).


15. Kwjat

Kwjat zeigte einen schönen Zweikampf mit Albon (ein Lehrvideo für Grosjean und Magnussen) und war lange der Verfolger von Perez. Später bekam Albon wieder den Vortritt und konnte seinerseits mit frischeren Reifen erfolgreich Perez attackieren.
Keine Ahnung, ob die Reifen bei Kwjat dann eingebrochen sind. Vielleicht hatte er sie zu hart rangekommen? Innerhalb weniger Runden verlor er drei weitere Plätze.


16. Russell

Dieser 16te Platz ist für Williams eigentlich ein größerer Erfolg als der 10te in Hockenheim. Denn in Hockenheim war man klar am langsamsten. In Ungarn zeigte Russell ein starkes Qualifying und einen guten Start. Kwjat, Magnussen und Ricciardo konnte er nicht halten ... das war dann doch eine andere Liga, aber den frühen Undercut-Versuch von Giovianazzi hat Williams erfolgreich abgewehrt und Russell hat so Giovinazzi und Stroll aus eigener Kraft geschlagen. Wie gesagt ... ein größerer Erfolg.


17. Stroll

Nachdem Ricciardo vorbei war, ist Stroll die meiste Zeit Russell gefolgt ... aber er fand keinen Weg vorbei. Um den Undercut von Giovinazzi abzuwehren, kam Russell dann auch in der gleichen Runde wie Stroll rein ... einen langen ersten Stint wollte man bei Racing Point nicht probieren.
Weils nicht vorwärts ging, probierte man bei Racing Point dann noch einen weichen Satz Reifen am Ende. Stroll kam hinter Kubica raus, schloss die Lücke zu Russell und Giovinazzi aber wieder innerhalb von 4-5 Runden. An Russell kam er aber erneut nicht vorbei.
Nachdem er in Hockenheim nach Ewigkeiten mal wieder bei einem Q2 mitmachen durfte, hinderte ihn nun wieder seine relativ schwache Quali-Performance an einem eventuell besseren Ergebnis


18. Giovinazzi

Räikkönen fährt eine grundsolide Saison ... ist immer wieder irgendwo beim Mittelfeld relativ weit vorne mit dabei. Mit einem Team bei dem er mehr Freiheiten genießt, bei dem er klare Nr. 1 ist, mit einem Boliden der ihm liegt.
Giovinazzi verblasst dagegen ganz schön. In Italien wird man sich wohl weiter gedulden müssen, bis ein starker Nachwuchsfahrer in die F1 kommt. Ghiotto, Fuoco und Pulcini werden dies wohl auch nicht sein werden.
Kann dennoch sein, dass Ferrari sich überlegt, einen anderen von der "Ferrari Driver Academy" in das Sauber-Cockpit zu setzen. Ein paar der Mitglieder fahren eher hinterher, aber Marcus Armstrong und Robert Shwartzman - die beide in der Formel 3 fahren - könnten das Ticket für die Superlizenz lösen.
Mick Schumacher (auch im Ferrari-Kader) dürfte derzeit - auch dank seinem F3-Titel - in der Formel 1 mitfahren. Nächste Saison jedoch wohl nicht mehr (wenn er nicht vorher wechselt), da er in der Formel 2 zu weit hinterherfährt und seine Punkte aus der Formel 4 bis dahin verfallen.

Naja ... das ist aber noch ferne Zukunft. Dennoch ... Giovinazzi sieht neben seinem Teamkollegen nicht gerade besser aus als Gasly und Stroll neben den ihren.


19. Kubica

Kubica hat nur selten andere Fahrer gesehen, wenn sie ihn nicht gerade überrundeten. Ausnahmen waren der Rennstart und Strolls Extra-Boxenstop.
Er fuhr wieder weit hinter Russell hinterher.


DNF. Grosjean

Sah eigentlich nicht schlecht aus am Anfang für Grosjean. Erneut ins Q3 gekommen und dann auf einem guten 9ten Platz gelegen.
Doch der Rennspeed war nicht da. Hülkenberg, Perez, Kwjat und Albon saßen Grosjean im Nacken.
Der Versuch den Undercut von Perez abzuwehren misslang. Grosjean kam 6 Sekunden hinter Perez zurück auf die Strecke.
Was Hülkenberg nicht gelang, erledigte Kwjat nach seinem Stop schneller ... Grosjean überholen.
Perez und Kwjat fuhren ihm dann davon. Hülkenberg und Albon fuhren Zeit auf Grosjean raus und blieben so nach ihren Boxenstops vor ihm. Wie gesagt ... der Rennspeed war nicht da. Gerade auf den harten Reifen verlor Grosjean nun viel Zeit, so dass auch Magnussen und Ricciardo nach ihren späten Boxenstops vor Grosjean blieben.

Ein Druckverlust im Kühlsystem sorgte dann schließlich für den Ausfall Grosjeans. Es ist schon der 6te dieses Jahr ... kein anderer Fahrer fällt so oft aus.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.094
Punkte
113
Ein paar nette Onboard-Aufnahmen.
Wohlverdienter erster Platz: Russells Rennstart

 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Was sagt ihr zu McLaren, können die nächstes Jahr einen Schritt Richtung Top 3 machen oder haben die nur ein besseres Jahr erwischt?
Mein Lieblingsteam ist leider zu schlecht für Platz 3 und zu gut für Platz 5. Key kommt hinzu und wird Anteil am 2020er Boliden haben, aber damit holt man noch keine Sekunde auf. Und ja, Motor, ist auch ein heikles Thema. Renault ist von der Leistung gut dabei, aber die Standfestigkeit sollte 2020 schon besser sein.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.094
Punkte
113
James Key hat gewiss eine gute Reputation (z.B. dank des Sauber C31) und auch bei Toro Rosso konnte man sich (z.B. 2015, 2016) während seiner Tätigkeit als regelmäßiger Punktekandidat etablieren. Wunder kann er aber natürlich auch keine vollbringen ... dafür braucht man mehrere starke Köpfe.
Ich hab da z.B. den Eindruck, dass Seidl da guten frischen Wind reingebracht hat.

Abgesehen von Gasly ist der Abstand zwischen den Top3 und dem Mittelfeld (derzeit angeführt von McLaren) sehr groß. Mittlerweile scheinbar sogar größer als zwischen dem hinteren Mittelfeld und Williams.

Gewiss gibt es hier und da Unkenrufe, dass wenn neue Leute erstmals nach Woking kommen, dass sie dann staunen und fragen "Ihr habt all diese Ressourcen ... warum fahrt ihr nicht weiter vorne?"

Dieses Jahr hat man ein besseres erwischt, ja.
In den vergangenen Jahren war der Motor mal besser mal schlechter (Honda und Renault sind mittlerweile auf einem Niveau) ... gleiches gilt für das Chassis.
Dieses Jahr passt beides besser zusammen und so hat man jetzt schon zur Sommerpause mehr Punkte als in den 4 Saisons zuvor.

Abgesehen von Renault und den drei Topteams konnten alle Teams in Ungarn ihre Qualizeit von 2018 um anderthalb Sekunden verringern (auch Williams, denen in Melbourne noch kaum eine Steigerung gelang). Die Lücke ist zwar groß ... aber sie ist etwas kleiner geworden.
Ob jemandem 2020 der Anschluss gelingt?

Ich glaube es, ehrlich gesagt, kaum. Die Regeln bleiben konstant und es wird kein Mittelfeld-Team das Ei des Kolumbus finden, um plötzlich vorne reinzufahren.
Davon abgesehen schielt man eh so langsam auf 2021



Übrigens, sehr zu empfehlen sind die "Unboxed"-Videos von McLaren. Man schaut hinter die Kulissen der Rennwochenenden ... und sei es nur, wenn die Mechaniker zum Rennstart in der Box einen Kaffee trinken oder mit Carlos Sainz' Glücks-Quietscheentchen spielen.

 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Ich hab da z.B. den Eindruck, dass Seidl da guten frischen Wind reingebracht hat.
Hmm, eher nein. Die entscheidenden Punkte sind eher, dass McL nach wie vor die Budgets hoch hält (s.u.) und dass man das fundamentale Problem des letztjährigen Staubsaugers lösen konnte. Seidl kam erst danach und hat mit beidem nichts zu tun, das waren eher Brown und Fry/Prodro und Team.
Gewiss gibt es hier und da Unkenrufe, dass wenn neue Leute erstmals nach Woking kommen, dass sie dann staunen und fragen "Ihr habt all diese Ressourcen ... warum fahrt ihr nicht weiter vorne?"
Umgekehrt, es ist eine der Leistungen von McL, nicht wie Williams und Sauber nach Ende der Werkszeit bisher langsam weggenippelt zu sein. Das ist einer Reihe von kreativen Einnahmequellen und starken Unterstützern zu verdanken. Für Details siehe z.B. hier.
Gerade das was Renault gerade am Aufstieg behindert, nicht die talentierte Personaldecke aus alten Benetton und Renault-Zeiten (Briatore-Ära) gehalten zu haben, hat McL durch diese Investments erhalten. Damit einher geht dann eben eine sehr konsequente (auch schon letztes Jahr, nur hat man das durch das fundamentale Problem nicht gesehen) Entwicklung über das ganze Jahr. Und das spart übrigens Kosten, weil man nicht irgendwelche Grütze backt, die dann nicht funktioniert (Winke, winke Renault, Haas und Williams). Noch immer gibt es viel zu tun. Der Windkanal ist nach wie vor ein heißes Thema, Abhilfe wurde aber bereits beschieden.
In den vergangenen Jahren war der Motor mal besser mal schlechter (Honda und Renault sind mittlerweile auf einem Niveau) ... gleiches gilt für das Chassis.
Das stimmt. McL ist ja berühmt dafür, immer mal wieder einen Boliden rauszuhauen, der gar nicht funktioniert. Das ist aber weniger das Problem einer schlechten Entwicklungsabteilung, sondern schlicht zu innovativer Entwicklungen. Ein Size Zero funktionierte nicht, ein F-Schacht schon. Da ist auch mal ein Hit dabei, aber auch ein Miss.
 
Zuletzt bearbeitet:

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Übrigens, ich bin nicht der Meinung einiger hier, 2020 würde nicht viel passieren, weil ja das Reglement konstant bleibt. Kräfteverschiebungen, gerade im knappen Mittelfeld, geschehen nicht allein durch radikale Innovationen, sondern auch durch inkrementelle Verbesserungen. Ein Beispiel: Wenn Ferrari seine Aufhängung deutlich verbessert, profitiert dadurch Haas ungemein. Wenn sie dadurch ein stabiles Setup hinbekommen, sind die oft im Q pfeilschnellen Haas auf einmal auch im Rennen stark und dann wird es auch für McL eng. Mit einem stabilen Setup wird auch die Entwicklung einfacher, weil sie dann intensiv an Verbesserungen arbeiten können, anstatt nur verzweifelt irgendwelche Patches für die Balanceprobleme rauszuhauen. So etwas nennt sich übrigens positive feedback loop und ist in der Formel 1 ein zentraler Bestandteil.
 
G

Gast_482

Guest
Mein Lieblingsteam ist leider zu schlecht für Platz 3 und zu gut für Platz 5. Key kommt hinzu und wird Anteil am 2020er Boliden haben, aber damit holt man noch keine Sekunde auf. Und ja, Motor, ist auch ein heikles Thema. Renault ist von der Leistung gut dabei, aber die Standfestigkeit sollte 2020 schon besser sein.
Zwischen den Motoren liegt nicht mehr viel, Standfestigkeit ist natürlich richtig aber erstmal zweitrangig.
Ich hoffe die halbieren den Abstand nach vorne in 2020, das hat man aber auch von Renault für dieses Jahr erwartet. (die sich als Ziel gesetzt)
 

Professor Moriarty

Bankspieler
Beiträge
6.935
Punkte
113
Ort
Landshut
Hmm, eher nein. Die entscheidenden Punkte sind eher, dass McL nach wie vor die Budgets hoch hält (s.u.) und dass man das fundamentale Problem des letztjährigen Staubsaugers lösen konnte. Seidl kam erst danach und hat mit beidem nichts zu tun, das waren eher Brown und Fry/Prodro und Team.
Umgekehrt, es ist eine der Leistungen von McL, nicht wie Williams und Sauber nach Ende der Werkszeit bisher langsam weggenippelt zu sein. Das ist einer Reihe von kreativen Einnahmequellen und starken Unterstützern zu verdanken. Für Details siehe z.B. hier.
Gerade das was Renault gerade am Aufstieg behindert, nicht die talentierte Personaldecke aus alten Benetton und Renault-Zeiten (Briatore-Ära) gehalten zu haben, hat McL durch diese Investments erhalten. Damit einher geht dann eben eine sehr konsequente (auch schon letztes Jahr, nur hat man das durch das fundamentale Problem nicht gesehen) Entwicklung über das ganze Jahr. Und das spart übrigens Kosten, weil man nicht irgendwelche Grütze backt, die dann nicht funktioniert (Winke, winke Renault, Haas und Williams). Noch immer gibt es viel zu tun. Der Windkanal ist nach wie vor ein heißes Thema, Abhilfe wurde aber bereits beschieden.
Das stimmt. McL ist ja berühmt dafür, immer mal wieder einen Boliden rauszuhauen, der gar nicht funktioniert. Das ist aber weniger das Problem einer schlechten Entwicklungsabteilung, sondern schlicht zu innovativer Entwicklungen. Ein Size Zero funktionierte nicht, ein F-Schacht schon. Da ist auch mal ein Hit dabei, aber auch ein Miss.


Geb dir da generell Recht. Gleichwohl Seidl sicher etwas wie frischen Wind reinbringen kann. Das mag schon der Fall sein und ein Key mit dem Budget halt ich für ne sehr gute Errungenschaft, er zeigte ja oft erfolgreich eine ähnliche Philosophie, wie Mercedes, die auch funktionierte. Kein Team war da erstaunlich ähnlicher, als Toro Rosso und dass die Philosophie nicht unkompliziert ist, wissen wir ja. Green find ich bei Force India bzw. Racing Point auch interessant, gerade in Sachen effizienter Weiterentwicklung während der Saison bei dem Budget.
 
Oben